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  • Meditation vs. Stoizismus – Mind-Battle #1

    Meditation vs. Stoizismus – Mind-Battle #1

    Meditation vs. Stoizismus – Mind-Battle #1

    Die neue Serie voller Widersprüche. Heute: Stoizismus und Meditation für jede monotone Tätigkeit, die Ihr nicht mögt.

    Hier battlen die beiden großen Elefanten Meditation und Stoizismus miteinander.
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    OX & RE – Euer Partner für alle Widersprüche

    Meditation und Stoizismus passen hervorragend zusammen, wie Ihr durch die OX & RE Website bestens kennt. Beide Welten sind jedoch nicht identisch. Im Gegenteil: Es gibt krasse Widersprüche, wie sich Situationen aus unser aller Leben meditativ oder stoisch angehen lassen. Was

    Dieser Artikel ist der erste aus einer losen Serie, die OX & RE als «Mind-Battle» bezeichnen. In dieser Serie geht es um Erlebnisse aus Arbeit, Freizeit und Leben, die Ihr alle kennt und die ein Yogi anders angeht als ein Stoiker. Bei jedem Mind-Battle soll gezeigt werden, wie die typischen Positionen beider Seiten sind und mit welchem Ansatz OX & RE diesen Konflikt für sich auflöst.

    Der erste Teil der Serie konzentriert sich auf monotone Tätigkeiten – am Arbeitsplatz, zu Hause oder wo auch immer Ihr nervige Monotonie erlebt.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und monotone Tätigkeit

    Die Situation

    Ihr alle kennt Tätigkeiten von Eurer Arbeit oder aus dem Haushalt, die diese Eigenschaften erfüllen:

    • Die Tätigkeit ist monoton und stellt keine Herausforderung für Euch dar.
    • Sie muss unumgänglich regelmäßig erledigt werden.
    • Sie ist eher negativ besetzt, weil es „bessere Dinge zu tun gäbe“

    Eine typisches Beispiel dieser Art aus Eurem Privatleben ist das Abspülen von Geschirr bzw. das Füllen und Leeren der Spülmaschine. Ja, es muss gemacht werden. Nein, wenn Ihr es vernachlässigt, stapelt sich irgendwann das schmutzige Geschirr. Und ja, in diesen Minuten wäre es viel spannender, mit einer Freundin zu telefonieren oder eine spannende Serie anzuschauen oder etwas Yoga zu machen – eigentlich alles, Hauptsache es ist eine Abwechslung von dieser Monotonie.

    Auf der Arbeit ist eine solche Monotonie ein ernstes Problem. Wenn Ihr die meiste Zeit über Tätigkeiten am Arbeitsplatz nachgeht, die monoton und keine Herausforderungen sind, steigt das Risiko des Burnout erheblich. Hier ist die OX & RE Website nicht der beste Ansprechpartner. Bei uns wird der Begriff «monotone Tätigkeit» eher für die kleinen Ärgernisse des Alltags verwendet, die mit der Zeit ergänzend zur Arbeit leider trotzdem zum Burnout beitragen könnten.

    Also, wie mit Stoizismus oder Meditation eine monotone Tätigkeit angehen, die sich wieder und wieder negativ, störend und lästig anfühlt?

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    Der stoische Ansatz

    Für den Stoiker steht im Vordergrund, den Geist und die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Egal, welcher Job gerade erledigt werden muss, der Stoiker soll sich auf die Suche begeben, wie er durch Umdenken die Negativität und Monotonie auflösen kann.

    In unserem Einführungsartikel über Marc Aurel haben OX & RE einige Zitate postet. Eines spiegelt diese Denkweise wider. Das Abspülen ist nicht das Hindernis oder Problem, das einem den Tag vermiest. Unsere Einstellung zum Abspülen ist die Hürde, die sich durch ein Umdenken mit der Zeit überwinden lässt. Oder kompakt von Ryan Holiday in diesem Buchtitel zusammengefasst: «The Obstacle is the Way» – zu 100 % ein Marc-Aurel-Zitat.

    Auch wenn das Abspülen monoton ist, welchen Wert kann diese Arbeit für mich haben? Ist es zu selbstverständlich, täglich auf frische Gläser und Teller zurückgreifen zu können? Wie kann ich diese Aufgabe voller Monotonie attraktiver gestalten – nicht nur im Ablauf, sondern in meinem Geist? Mit einer Mischung aus Abwechslung, Motivation und Wertschätzung für die Zeit, die ich in diesen Job investiere, bin ich als Stoiker angehalten, meine Gedanken und meinen Geist zu formen.

    Denn keine Handlung ist monoton und eintönig an sich. Dies alleine entsteht durch meine Gedanken. (Und Tatsache, auch OX & RE können z. B. über Stunden hinweg ein Spiel online oder auf der Konsole spielen, ohne dass Abwechslung fehlt und Langeweile aufkommt.)

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    Der meditative Ansatz

    Meditation und monotone Tätigkeit passen hervorragend zusammen. Grundsätzlich ist jede Handlung ein Aufhänger für Achtsamkeit und eine Beobachtung der eigenen Gedanken. Wenn es sich auch noch um monotone Pflichten handelt, bei der unser Geist nach Abwechslung schreit, ist dieses Objekt fürs Meditieren umso interessanter.

    Ihr geht während des Spülens ins Meditieren über und befasst Euch mit den Entwicklungen in Eurem Körper und Geist. Was genau fühlt sich eigentlich monoton und langweilig an? Wo genau lässt sich das negative Gefühl spüren? Ist es rein körperlich, beispielsweise als Krämpfe oder Hitzegefühl? Oder schreien alleine die Gedanken nach Abwechslung, um sich von diesem Job zu lösen und etwas anderes, «Interessanteres» zu tun?

    Für einen guten Yogi kann die gesamte Zeit des Spülens hinweg Meditation sein. Wie Ihr wisst, geht Meditieren nicht nur mit geschlossenen Augen auf der Matte. Es gibt um Achtsamkeit, um Konzentration, um Dinge, die Ihr im Moment bewusst wahrnehmt. Und dies kann das heiße Wasser und das Aufblitzen des Tellers im Licht genauso sein wie die Last der Monotonie, die Euren Puls steigen lässt und so für Stress und Langeweile sorgt.

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    Der Widerspruch

    Ihr merkt: Beide Ansätze sind nicht miteinander vereinbar. Meditation und monotone Tätigkeit schließen sich nicht aus und streben nicht danach, die Situation zu ändern oder anders zu interpretieren. Es ist eher eine Beobachtung – eine Wahrnehmung, die im klassischen Sinne von «Mindfulness» ohne Bewertung stattfinden soll. Und wenn der Kopf den Job doch bewertet und als negativ empfindet, gehen wir nicht streng mit uns um, sondern schauen objektiv auf diese Gedanken und Gefühle.

    Der stoische Ansatz ist absolut von Veränderung geprägt. Vom Umdenken und einer neuen Interpretation der Arbeit. Wie lässt sich aktiv die Monotonie beenden und für eine Abwechslung sorgen, die uns Menschen den Stress raubt und Tag für Tag auch bei solchen Tätigkeiten genießen lässt? Das gefühlte Hindernis zum Weg machen, und diesen Weg motiviert trotz mancher Monotonie geht.

    Beides zusammen geht nicht.

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    Der OX & RE Ansatz

    OX & RE lösen das Thema Stoizismus vs. Meditation und monotone Tätigkeit mit zwei Grundgedanken auf: 1) Der stoische Ansatz schließt eine Achtsamkeit im Moment nicht aus. 2) Meditation zielt regelmäßig betrieben auf eine langfristige Änderung von Gedanken und Gefühlen ab.

    Zu 1): Wenn Ihr über alles meditieren könnt, könnt Ihr auch darüber meditieren, wie Ihr die Monotonie des Moments für Euch auflöst. Ihr könnt Einblicke in Eure Gedanken und Gefühle gewinnen, wenn Ihr neu mit der Situation umgeht. Ihr werdet auf dieser Website und überall online lesen, wie Meditation eines Tages von einem reinen Training zu einem «Bewusstseinszustand» wird. Dieser ist vielleicht nicht 24 Stunden am Tag präsent, sollte aber möglichst intensiv kultiviert werden. Ihr könnt somit auch über die Anwendung einer stoischen Praktik im Alltag meditieren.

    Zu 2): Meditation verändert Euer Gehirn zum Positiven hin. Beispielsweise mit einem positiven Einfluss auf Euer Stressgefühl. Regelmäßig (auch jenseits des Spülbeckens) betrieben, werden Euch langfristig viele Dinge nicht mehr als monoton, negativ oder langweilig erscheinen, wie es in einer Zeit vor Eurer Meditation der Fall war. Hier liegt wie so häufig der Trick: Wir alle merken nur bewusst, wenn etwas negativ ist und uns stört. Wir merken NICHT bewusst, wenn etwas jetzt und hier okay ist, was uns aber vor einigen Jahren noch gestört hätte. Meditation und monotone Tätigkeit arbeiten für OX & RE deshalb eher am langen Hebel zusammen, während die stoische Auseinandersetzung akut während der Arbeit gelingt.

    Und vielleicht auch für Euch. Oder Ihr findet andere Ansätze, gegen die Monotonie im Leben vorzugehen und Abwechslung zu finden. Dann Glückwunsch hierzu! Und andere Mind-Battles der Zukunft passen dann vielleicht eher zu Euch.

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  • Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Warum Meditieren zum Stress abbauen nur bedingt geeignet ist und Ihr trotzdem mit Meditation Euer Stresslevel positiv beeinflusst.

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    Stress abbauen mit der Brechstange – wer kann es nicht?

    OX & RE wissen aus Erfahrung: Wann immer mit Menschen über das Thema Meditation gesprochen wird, sind Stress und Gesundheit nicht weit. Oft wird mit Yoga oder Meditation angefangen, um Körper und Geist zu entspannen und sich vom Stress des Alltags zu befreien. Dass Meditation keine klassische Übung zur Entspannung ist, wisst Ihr ja bereits. Aber kann ich Achtsamkeit & Co. wenigstens nutzen, um Stress aus meinem Leben zu verbannen?

    Die klare Antwort ist: Ja, jein und nein. In den Augen von OX & RE haben folgende drei Aussagen alle einen Wahrheitsgehalt:

    • Zeit mit Meditieren zu verbringen, wirkt sich nicht auf den Stresspegel aus.
    • Meditation kann das Stressgefühl sogar noch verschlimmern.
    • Meditieren ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, die gegen Stress hilft.

    Ja, was denn nun?

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    1. Fall: Stress bleibt vor und nach der Meditation gleich

    Stell Euch vor, Ihr hattet einen wilden Tag auf der Arbeit. In der letzten Stunde der Arbeitszeit gab’s eine Diskussion mit dem Chef, die Euch schon bei der Heimfahrt die ganze Zeit in den Gedanken herumschwebt. Wie üblich, nehmt Ihr Euch nach dem Heimkommen ein paar Minuten Zeit zum Meditieren, wobei Eure Aufmerksamkeit noch immer auf dem Streit liegt und Euer Puls ordentlich pocht.

    Was hier passiert, kennt Ihr mit Sicherheit aus Eurem meditativen Alltag. Ihr werdet Euch auf die Atmung konzentrieren und wieder und wieder wie beim Muskeltraining auf den Atem zurückkommen. Im Vergleich zu ruhigen Tagen werden Eure Gedanken jedoch schneller als gewohnt zu dem Streit und Eurem Stressgefühl zurückkehren. Mit guter Übung in der Achtsamkeit schafft Ihr es vielleicht, Euch von der Bewertung Eurer Gedanken zu lösen. Aber Ihr könnt es (vor Euch selbst) nicht leugnen: Gerade ist in Körper oder Geist mehr los.

    Meditation ist also kein Werkzeug, um binnen weniger Sekunden von Hyper-Stress auf Entspannung umzuschalten. Tools dieser Art zu finden und wirkungsvoll zu etablieren ist schwierig. Die Atmung liefert einen guten Ansatz, wie Ihr vielleicht durch den OX & RE Artikel zum Thema Breathwork ist. Der dort erwähnte «psychologische Seufzer» hilft noch am ehesten, akuten Stress loszuwerden.

    In den meisten Situationen aus Alltag und Leben werdet Ihr jedoch merken: Das Stressgefühl vor und nach der Meditation ist gleich. Vielleicht fühlt es sich sogar noch etwas schlimmer an, weil Ihr gemerkt habt, dass Meditieren gerade nix bringt und nicht zur Entspannung beiträgt.

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    2. Fall: Stress wird durch das Meditieren noch schlimmer

    In den Basics haben OX & RE ja darauf hingewiesen, dass hier keine Verantwortung für Gesundheit und Psyche des einzelnen übernommen werden kann. Dieser Disclaimer steht nicht zum Spaß auf unserer Webseite. Sich über eine Meditation intensiv mit den eigenen Gedanken zu befassen, kann grundsätzliche Auswirkungen auf Leben, Denken und alles andere nehmen. Letztlich ist das ja eines der wichtigsten Ziele von Meditation.

    Vielleicht möchtet Ihr Ruhe finden, das Leben bewusster wahrnehmen, Eure Gedanken besser ordnen oder was auch immer. Völlig klar ist: Um vom heutigen Zustand zu diesem gewünschten Zustand in der Zukunft zu gelangen, muss sich ja etwas in Gehirn, innerer Einstellung oder Persönlichkeit ändern. Eine Art Umdenken, die durch Meditation und der intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person entsteht.

    Und welche Gedanken und Erkenntnisse dabei in den Kopf schießen, muss nicht zwingend schön sein. Ihr seid auf Körper oder Atmung konzentriert – plötzlich taucht eine längst verdrängte Erinnerung aus Kindheit oder Jugendzeit auf. Langfristig schaffen es Menschen, diese zu überwinden und innerlich zu entspannen. Doch ganz akut rüttelt diese Erinnerung auf – bis ins Extrem.

    All dies bedeutet: Meditieren zum Stress abbauen kann ins Gegenteil umschlagen. Planbar ist das natürlich nicht, wer weiß schon, welche Gedanken Euch vom Unterbewusstsein geliefert werden. Sind die Gedanken erstmal da, werdet Ihr sie auch nach der Meditation nicht so einfach loswerden und im Alltag noch lange an ihnen zu knabbern haben.

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    3. Fall: Stress wird durch Achtsamkeit, Yoga & Co. abgebaut

    Was Ihr bislang in diesem Artikel lesen musstet, widerspricht vielleicht Eurer Vorstellung. Meditation soll doch gut für die Gesundheit sein. Meditation soll helfen, Körper und Geist zu fördern und tatsächlich auch beim Stress abbauen helfen. Warum also die ganzen Einschränkungen?

    Ihr habt vollkommen recht: Gerade Achtsamkeit, also Mindfulness Meditation ist in den letzten 20 Jahren intensiver erforscht worden. Und es gibt eine Fülle von Studien, die eine positive Wirkung auf Körper und Stressabbau nahelegen. Alleine dieser Bericht der APA spricht von mehr als 200 Studien und führt einige von ihnen als Quellen auf.

    Was Ihr hier beim detaillierten Blick sehen könnt: Es geht immer um ein «Training», um eine «langfristige Veränderung» des Gehirns. Auch deshalb raten Wissenschaftler und Yogis gleichermaßen, dass Meditation ein regelmäßiges, nach Möglichkeit tägliches Ritual werden sollte. Alleine so lassen sich nachhaltige, positive Wirkungen auf Kopf und Gesundheit erkennen – und wissenschaftlich nachweisen.

    Wie bei körperlicher Fitness reicht es nicht, für mehr Ausdauer alle paar Wochen ein paar Minuten um den Block zu laufen. Oder sich zum Yoga anzumelden und jede zweite Session zu schwänzen. Regelmäßige Meditation verändert das Gehirn strukturell, und damit unser Stressempfinden. Beispielsweise durch Ausdünnung der Amygdala als (einfach gesagt) «Stress-und-Panik-Zentrum» des Gehirns.

    Meditieren zum Stress abbauen ist also nichts Akutes, aber etwas, was langfristig seine Wirkung hinterlässt. Und wie immer gilt der fiese Trick: Ihr merkt diese Veränderung nicht mal zwingend. Schließlich ist das Werkzeug, mit dem Ihr diese Veränderung wahrnehmen müsst («Euer Gehirn») das gleiche Ding, das sich auch verändert hat.

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    Meditieren und Stress abbauen – das OX & RE Fazit

    Ähnlich wie beim Thema Meditation und Entspannung gibt’s beim Thema Meditation und Stress ein paar Missverständnisse. Wäre es so einfach, sich durch Konzentration auf den Körper oder die Atmung für ein paar Minuten von jedem noch so großen Stress des Alltags zu befreien – wir alle hätten es wohl als Kinder genauso gelernt wie den Einsatz von Messer und Gabel.

    Stress ist eine gesunde Reaktion des Körpers, um uns vor Gefahren zu schützen und in wichtigen Momenten zu aktivieren. Chronischer Stress, und der ist in unserem modernen Alltag leider keine Seltenheit, ist dagegen ein riesiges Problem. Uns das stetige «unter Strom stehen» kann kaum durch eine spontane Meditation reguliert werden.

    Meditieren zum Stress abbauen hilft also langfristig und systematisch. Und um den chronischen Stress aufzulösen, müsst Ihr eben eine Neigung zur «chronischen Meditation» entwickeln. Und mit kleinen Hilfsmitteln wie dem Atem an Eurer Seite, der auf Euer vegetatives Nervensystem Einfluss nimmt, könnt Ihr zumindest akut ein klein wenig für Eure Gesundheit tun. Dazu gibt’s sicherlich auch noch manchen Artikel hier bei OX & RE.

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  • Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Warum gleichmütig sein nicht dasselbe wie Gleichgültigkeit ist und dem Stoiker zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhilft.

    Gleichmütig sein und die Ruhe finden, diese Steine zu stapeln.
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    Der Stoiker, die olle Kuh

    Beim einleitenden Artikel «Stoizismus – wofür brauche ich das?» haben OX & RE ja die Kuh im Regenschauer als Klischee erwähnt. Und dieses Klischee gehört zu den vielen kleinen Nuancen, weshalb «stoisch» eher negativ behaftet ist und mit «eiskalt» oder «emotionslos» gleichgesetzt wird. Da steht also die Durchschnittskuh ganz gelassen auf der Weide, es regnet in Strömen, und ihr ist es «egal».

    Für OX & RE war es immer ein Rätsel, warum es der Kuh (und somit dem Stoiker) als negativ angekreidet wird, nicht zu reagieren. Entweder, die Kuh ist zu dumm zu merken, dass es regnet. Das dürftet Ihr ausschließen, wenn es bei der Bedeutung dieses Vergleichs um eine jahrtausendealte Philosophie geht. Oder es wird erwartet, dass die Kuh nicht ungerührt dasteht, sondern stattdessen wutentbrannt, genervt, verärgert, gestresst oder ähnlich reagiert. Als wäre dies die Idealvorstellung, wie wir alle durch unser Leben gehen sollten. Glücklich sein sieht anders aus, unabhängig von der Wetterlage.

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    Am Allerwertesten vorbei

    Warum also die negative Kuh? Weil es wie bei «stoisch» und «störrisch» ähnlich klingende Worte auf Deutsch gibt, die keine Synonyme sind und trotzdem gerne als solche genutzt werden. Im Falle von «gleichmütig» gilt dies für das Wort «gleichgültig». Beide haben eine völlig unterschiedliche Bedeutung, diese stellen OX & RE unten anhand von Beispielen noch besser dar.

    Wenn Ihr die beiden Wörter und ihre Bedeutung nicht trennt, könntet Ihr tatsächlich annehmen, dem Stoiker geht alles am Allerwertesten vorbei. Gleichmütigkeit wäre dann ein völliges «egal sein», und dies wäre fast schon stumpfsinnig. Wem alles egal ist, der dürfte weder mitbekommen noch sich dafür interessieren, was mit ihm/ihr und der Welt passiert.

    Ruhig und gelassen zu reagieren, kann aus verschiedenen Gründen passieren. Stellt Euch vor, Ihr seid mit dem Auto unterwegs und ein Geisterfahrer kommt auf Euch zu. In letzter Sekunde schaffen es beide Fahrzeuge, sich auszuweichen. Wer hiernach seinen Puls nicht etwas höher schlagen spürt, ist entweder wirklich gelassen und ungerührt unterwegs, oder hat die ganze Zeit über auf dem Rücksitz geschlafen. Das «fehlende Mitbekommen» ist also nicht mit Gleichmut zu verwechseln. Wer null Reize von außen spürt, der erlebt auch nichts, was die innere Ruhe aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Wesen dieser Art mit keinerlei Reaktion auf Reize von außen bezeichnet man landläufig gerne als «tot».

    Genauso gilt: Wenn einer Person alles egal ist und sie deshalb nicht auf Welt und Leben schaut, wird sie ihre Ruhe nicht aus «Gründen der Tugend» erlangt haben. Genau das liegt aber dem Stoiker am Herzen, wie Ihr mittlerweile wisst.

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    Probiert’s mal mit Gemütlichkeit (statt Geltung)

    Um «gleichmütig sein» und «etwas ist gleichgültig» voneinander abzugrenzen, schauen OX & RE mal auf die Sprache. Woher stammt die Bedeutung der beiden Begriffe auf Deutsch und warum sind es deshalb keine Synonyme?

    Der Begriff «gleichgültig» leitet sich durch Wörter wie «gültig» oder «Geltung» her. Etwas hat für Euch die gleiche Gültigkeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Uhr zeigt zwei oder drei, draußen regnet’s oder schneit’s – es ist Euch egal. Für Eure innere Einstellung macht die Gültigkeit eines dieser beiden Ereignisse keinen Unterschied.

    Der Begriff «gleichmütig» kommt weniger von «Mut», auch wenn manche Stoiker dies sicher gerne hätten. Die Bedeutung liegt näher bei «Gemüt», was auf Deutsch ein sonderbares Wort ist. Gemüt ist irgendwas im Inneren und dabei eher ruhig oder ungerührt als aufgeregt. Ihr kennt schließlich auch den «Gemütsmensch». (Hier sagt der Duden, es wäre ein gutmütiger, aber «etwas langsamer»Mensch – kurios.)

    Und dann gibt’s noch die Gemütlichkeit. Das ist dieses Ding mit der Tasse Tee, Buch und Wolldecke, oder alternativ irgendwas mit tanzenden Bären. Eine gemütliche Stimmung ist tatsächlich eine Stimmung, in der es eher ruhig und gelassen zugeht, in der niemand spontan auf Unerwartetes reagieren muss. Eine innere Ruhe, die authentisch ist und nicht so einfach umgestoßen werden kann. Denkt bei «gleichmütig» und «stoisch» also ab sofort an Tee und Wolldecke, schon hat der Stoizismus an Sympathie gewonnen.

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    Tor für die Bayern (90.+3)

    Wie Gleichmut konkret aussieht und wie ihr gleichmütig sein in Euer Leben integrieren könnt, zeigen Euch OX & RE anhand von einigen Beispielen. Damit es mit dem Gleichmut nicht zu abstrakt bleibt, liefert unsere Seite mal ganz klare und lebhafte Beispiele:

    1. Wenn Borussia Dortmund gegen Bayern München spielt, ist OX & RE das Ergebnis nicht gleichgültig. Da OX & RE im Westen der Republik zu Hause sind, könnt Ihr Euch die Vorlieben denken. Aber: Sollte wie üblich das Tor für die Bayern in der Nachspielzeit fallen, ist Gleichmut gefragt. Die Niederlage des BVB ist kein Grund für Ärger, Aufregung, Wut oder ähnliches. Gleichmütig zu reagieren heißt nicht, eine Vorliebe für einen bestimmten Gewinner zu entwickeln.
    2. OX & RE ist es nicht gleichgültig, ob im Hochsommer 35 °C herrschen und ein Außentermin wahrgenommen werden muss. Lieber darf es gemäßigt bis eiskalt sein, eine absolute Vorliebe. Und dennoch: Gelassen, ruhig und gleichmütig zu bleiben, ist der richtige Vorsatz. Wut und Ärger bringen einen hier schließlich noch zusätzlich ins Schwitzen.
    3. Für OX & RE ist es nicht egal, ob das Finanzamt etwas nachfordert oder es eine Rückzahlung gibt. Es geht schließlich um bares Geld, um damit müssen wir alle unser Leben gestalten. In beiden Fällen gilt es jedoch, gefasst und ruhig zu reagieren. Wenn alles rechnerisch stimmt: Okay, gleichmütig zahlen (oder sich über den Geldeingang freuen). Wenn Fehler passiert sind: Nachbessern und stoisch gefasst das Ganze angehen. Schließlich sind überall auch nur Menschen am Werk, die Fehler machen (oder eben nicht).
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    Noch eine Facette des «Dicho-Dings»

    Kenner der Szene (und dieser Seite) haben es bei den Beispielen vielleicht gemerkt: Vieles beim Thema Gleichmut hat mit der Dichotomie der Kontrolle zu tun. Diese hat Euch OX & RE in einem anderen Artikel ja schon näher gebracht, wobei Gleichmütigkeit tatsächlich eine direkte Folge ist. Hier deshalb in Kurzform:

    Ob Wetter oder Fußballergebnis – was ich in meinem Leben und durch mein Handeln nicht selbst beeinflussen kann, verdient keine negative Emotion. Gleichmütigkeit zu zeigen, die Ruhe zu bewahren, gleichmütig zu sein, ist hier der einzige Weg. Ja, jeder Stoiker hat Vorlieben. Und Gleichmut ist der einzig sinnvolle Weg, um mit der Situation umzugehen, wenn die persönliche Vorliebe nicht eintritt.

    Gleichmütig dürft Ihr natürlich auch für Dinge sein, die Ihr beeinflussen könnt. Hier ist Gleichmütigkeit vielleicht sogar noch schwieriger. Ihr könnt bestimmte Dinge in Eurem Leben beeinflussen, und trotzdem gehen sie nicht so aus, wie von Eurer Seite gewünscht. Gleichmütig sein ist durch die enge persönliche Bindung zu Ereignis oder Person komplizierter. Aber erneut der einzige Weg, um gefasst und glücklich durchs Leben zu gehen und nicht durch fehlenden Gleichmut unbedacht zu reagieren – manchmal mit fatalen Folgen.

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    Immer locker bleiben …

    Ihr alle kennt die Menschen, die wenig gelassen und ruhig durch die Welt gehen. Die mit der extrem kurzen Zündschnur. Und ja, hier mag man sich Gleichmütigkeit wünschen (und für Euch selbst auch etwas Gleichgültigkeit, was die Anfälle solcher Choleriker angeht).

    Doch wie so oft fällt der Blick mühelos auf das Extrem des anderen, wobei die eigene Person das gleiche Defizit in abgemilderter Form aufweist. Deshalb gilt: Gleichmütig sein lässt sich trainieren, egal wie gelassen und souverän Ihr seid. Rund um die Uhr, an jedem Tag Eures Lebens.

    Und wenn andere um Euch herum die Synonyme nicht verstanden haben und Euch vorwerfen, dass Ihr eiskalt, berechnend und emotionslos reagiert? Dann habt Ihr am Ende dieses Artikels vielleicht erkannt, wie Ihr hierauf innerlich reagieren könnt.

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  • Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Entdeckt eine Bewegungsübung, die nichts mit «Walking Meditation» zu tun hat und trotzdem spannende Einblicke in Körper und Geist gibt.

    Die Bewegungsübung kann man natürlich auch draußen machen.
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    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Es gibt viele Übungen rund ums Thema Bewegung, die Ihr in Euren Tag integrieren könnt. Beim Thema Meditation kommen schnell «Walking Meditations» zur Sprache. Das sind Bewegungsübungen, bei denen Ihr Euch z. B. Schritt für Schritt auf Eure Bewegung, das Gefühl des Fußes beim Aufsetzen auf den Boden und ähnliches konzentriert.

    Mit solchen Übungen hat diese Ox-Re-Cise nur wenig zu tun. Wir führen Euch hier stattdessen in eine Übung ein, mit der Ihr Bewegung im Alltag anders fühlt als üblich und eher in Kontakt mit Eurem Geist als Eurem Körper kommt. Ganz einfach in Eurem Zuhause durchführbar und eine Übung, die Ihr immer mal wieder am Tag einstreuen könnt – wenn Ihr mutig genug seid.

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    Die Voraussetzungen

    Für diese Übung braucht Ihr fast gar nichts an Vorbereitung. Ihr könnt sie an jedem beliebigen Tag durchführen und einfach in Euren Alltag einstreuen. Was Ihr konkret benötigt ist:

    • einige Minuten Zeit
    • Ruhe für die Durchführung der Übung
    • eine geplante, alltägliche Tätigkeit

    Selbst auf die Tätigkeit, vom Kaffee kochen bis zum Müll rausbringen, könnt Ihr theoretisch sogar verzichten. Ideal wäre, wenn Ihr in den Minuten dieser Ox-Re-Cise nicht mit Eurem Partner interagieren, Eure Kinder beaufsichtigen oder ähnlich spontane Dinge tun musst.

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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Setzt Euch innerlich einen kleinen Zeitrahmen. Nehmt Euch also vor, die Bewegungsübung für die nächsten zwei Minuten, fünf Minuten oder mehr zu machen.
    2. Bewegt Euch in der festgelegten Zeitspanne in Zeitlupe. Macht jede Bewegung, vom Schritt zum Regal über das Öffnen der Kaffeedose bis zum Eingießen in die Tasse stark verlangsamt.
    3. Anders als bei einer Walking Meditation achtet Ihr während der Übung nicht explizit auf jede einzelne Bewegung oder Euer Körpergefühl. Nehmt eher bewusst für Euch wahr: «Ah okay, ich bewege mich gerade in Zeitlupe!».
    4. Spürt im Laufe der Übung, wie Euer Kopf auf dieses reduzierte Tempo eingeht. Fühlt Ihr Euch ausgebremst? Stört es Euch, vom Kopf her völlig klar und im normalen Tempo zu sein, während Hand, Bein, Schultern & Co. nicht so funktionieren wie gewohnt.
    5. Sobald Ihr die Übung nach Euer festgelegten Zeit beendet habt, achtet darauf, wie Ihr von Kopf und Körper her wieder auf das «normale» Tempo reagiert.
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    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Auf den ersten Blick bringt Euch diese Übung nicht viel. Sie hat nichts mit Fitness zu tun, obwohl sie indirekt für die Kräftigung einzelner Muskeln leisten kann. Ihr kommt außerdem nicht stärker mit Eurem Körper in Kontakt und richtet nicht wie bei anderen meditativen Übungen Eure Bewusstsein auf die konkrete Bewegung.

    OX & RE empfinden die Bewegungsübung eher als Fitness für den Geist, nicht als Fitness für den Körper. Eine der wichtigsten Ideen im Rahmen dieser Übungen ist: Bei einer Walking Meditation habt Ihr eine klare Agenda und gebt Eurem Kopf und Bewusstsein eine Leitlinie, wie sie sich über die Bewegungsübung hinweg verhalten sollen.

    Bei der Ox-Re-Cise 6 ist dies nicht der Fall. Euer Kontakt zum Boden oder die konkrete, einzelne Bewegung steht eher im Hintergrund. Ihr habt nichts, worauf Ihr Euch konkret bei dieser Übung konzentrieren könnt. Stattdessen seit Ihr eher in Eurem Tag oder Alltag, bereitet Kaffee zu oder macht andere Dinge, die typisch für Euch und Euer Zuhause sind.

    Schon nach kurzer Zeit werdet Ihr merken, wie Euer Kopf auf die reduzierte Bewegung reagiert. «Warum macht man den Spaß überhaupt? Es ginge doch genauso schneller, wie sonst auch immer? Warum bremse ich mich freiwillig aus?». Und immer so weiter. Und solche inneren Gespräche dürft Ihr gerne mit Euch führen.

    Übungen dieser Art können Euch vielleicht auf das Alter vorbereiten, wenn Eure Fitness und Körperkraft leidet. Schaut an einem beliebigen Tag nach draußen und seht, wie viele ältere Mitmenschen sich vergleichsweise langsam bewegen. Fast alle werden noch vor wenigen Jahrzehnten im normalen Tempo unterwegs sein. Irgendwann geht es nicht mehr und die Gesundheit leidet. Übungen wie diese Ox-Re-Cise können animieren, mehr in die eigene Gesundheit und Fitness zu investieren. Oder einfach nur zu merken, wie schnell man mit sich selbst über eine simple, verlangsame Bewegung in Konflikt kommen kann.

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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ganz bewusst möchte sich diese Übung von einer Walking Meditation und ähnlichen Bewegungsübungen abgrenzen. Dies hat für OX & RE einen unschlagbaren Vorteil: Ihr löst Euch davon, Übungen aus dem Bereich Meditation getrennt vom normalen Tag und Leben wahrzunehmen.

    Ihr könnt die Bewegungsübung nur durchführen, wenn Ihr Euch permanent daran erinnert, langsam unterwegs zu sein. Trotzdem seit Ihr nicht meditativ unterwegs wie bei anderen Übungen, da Ihr eher auf Alltägliches wie den Kaffee als auf Eure Schultern, Euer Bein oder Eure Atmung achtet. Durch solche Bewegungsübungen entwickelt Ihr also eine spannende Art von «hybridem Bewusstsein», was Übung und Alltag, Training und normales Leben miteinander verbindet.

    Kräftigung und Fitness können je nach Bewegungsablauf trotzdem gefördert werden. Ihr merkt das, wenn Ihr Euer Bein sehr langsam beugt oder schwere Objekte langsam ins Regal stellt. Für ein echtes Fitnesstraining und eine Kräftigung Eures Körpers gibt es jedoch bessere Tipps und Angebote im Netz. Bei OX & RE seid Ihr schließlich eher für Tipps rundum die geistige Fitness und die Kräftigung des meditativen Muskels.

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  • Amor Fati – am Pokertisch des Lebens

    Amor Fati – am Pokertisch des Lebens

    Amor Fati – am Pokertisch des Lebens

    Warum die Bedeutung von Amor Fati so gegen die Intuition geht und Ihr dennoch das Schicksal wie jede neue Hand am Pokertisch lieben solltet.

    Liebe zum Schicksal, am leichtesten mit einem Royal Flush möglich.
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    All-in mit Friedrich Nietzsche

    Wie einige Leser von OX & RE längst erkannt haben – der Ausdruck «Amor Fati» geht nur indirekt auf die Stoiker zurück. Am ehesten wird er Friedrich Nietzsche zugeschrieben, wobei seine Philosophie dem Stoizismus in vielen Aspekten nicht fern ist. Die klassischen Stoiker würden sich gegen seinen Nihilismus stellen, aber darum geht’s hier ja nicht. Deshalb: Chips auf den Tisch! Poker!

    «Amor Fati» bedeutet wörtlich «Liebe das Schicksal!». Und wer schon seine Schwierigkeiten mit dem Memento Mori hat, wird hier erst recht stolpern. Wie soll man etwas lieben, das man meist kaum akzeptieren kann? In diesem Artikel von OX & RE geht’s weniger um Wissenschaft und Philosophie, sondern ums Leben als Pokertisch. Denn genau hier könnt Ihr Einblicke gewinnen, was Schicksal eigentlich heißt und Euren Weg als Mensch prägt.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und die Amor Fati Bedeutung

    Der kuschelweiche Schlag des Schicksals

    Ob zu Nietzsches Zeiten oder heute – dass sich Menschen mit «Amor Fati» schwertun, hat einen Hauptgrund. Und dieser wohnt in einem riesigen Missverständnis! Eine typische Reaktion der Menschen ist: «Ich kann das Schicksal nicht lieben, es ist ja oft kaum zu ertragen. Krankheit, Tod, Unfälle etc., ein Schicksalsschlag verändert mein Leben und stellt eine extreme Belastung dar. Hierfür soll ich Liebe übrig haben?»

    Der Denkfehler (und hier steckt fast noch mehr Nihilismus als bei Nietzsche drin): Alleine negative Dinge werden als «Schicksal(sschlag)» angesehen. Positive Dinge, die Euch als Mensch im Leben widerfahren, werden gerne als «Lohn harter Arbeit» oder «Können» oder «DAS habe ich mir ja wohl verdient!» abgetan.

    Ihr bekommt die neue Stelle und setzt Euch gegen 50 Bewerber durch. Ihr feiert einen Lottogewinn. Oder Ihr findet die große Liebe. Herzlichen Glückwunsch! Bei vielen dieser schönen Dinge habt Ihr genauso wenig einen aktiven Beitrag leisten können wie bei den negativen Dingen, die Euer Leben kreuzen. Ob Zufall, Glück, Können oder andere Begriffe – in all diesem Erlebten steckt auch der (kuschelweiche, positive) Schlag des Schicksals.

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    Jetzt aber: Die Einsätze bitte!

    Habt Ihr schonmal Poker gespielt? Vielleicht online oder in einer der großen Spielbanken in Hamburg oder Berlin? Wenn Ihr Euch an den Spieltisch setzt, habt Ihr Runde für Runde keine Ahnung, ob Ihr ein Ass-Pärchen oder 2/7 zugeteilt bekommt. Das ist Zufall – ein Begriff, der eng mit Schicksal zusammenhängen scheint, dazu kommt dieser Artikel von OX & RE noch.

    Egal, wie Ihr Euch als Pokerspieler vorbereitet (und hier gibt’s genügend Wissenschaft und Psychologie und Statistik etc.) – Ihr habt keine Ahnung, welche Karten Ihr erhaltet. Ihr könntet dreimal hintereinander das Ass-Pärchen erhalten. Oder permanent die grausamsten Karten der Welt.

    Das Verrückte zudem: Ihr könnt mit Eurem Ass-Pärchen gegen jedes andere Blatt verlieren. Oder mit Eurer 2/7 gegen jedes andere Blatt gewinnen. Und genau hierin liegt der Reiz und der Wahnsinn des Poker: Die nächste Karte auf dem Spieltisch kann alles auf den Kopf stellen. Und genau DAS gehört zum Spiel und ist dessen Faszination.

    «Amor Fati» und seine Bedeutung für Pokerspieler muss deshalb sowas heißen wie: «Liebe das Spiel»! Mit all seinen Wandlungen und unvorhersehbaren Momenten. Man hofft zu gewinnen, man wird regelmäßig verlieren, und am Ende des Tages könnt Ihr immer noch sagen: «Mensch, was ein geiles Spiel».

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    Das gleiche Schicksal? Welch ein Zufall!

    Ob Stoiker, Nietzsche oder andere Philosophen – die Einschätzung, was Schicksal und was Zufall ist, ist nicht immer einfach. Manche Menschen zweifeln den Zufall an, alles ist vorherbestimmt. Andere sehen im Schicksal die Fügung und Vorhersehung, die beispielsweise ein Gott für Euch als Menschen hat. In diesem Artikel von OX & RE soll keine dieser Sichtweisen aufgegriffen werden, schließlich geht’s um Euch und den sanften Einstieg in den modernen Stoizismus.

    Gute Pokerspieler lieben schlechte Pokerspieler am Tisch. Sie treffen falsche Entscheidungen, verraten sich durch Kleinigkeiten und neigen zu einem völlig unüberlegten Verhalten. Wer seine Mitspieler richtig «liest», wird diesen schnell das Geld aus den Taschen ziehen.

    Anders gesagt: Gute Spieler haben ziemlich schnell Wissen über schlechte Spieler. Und schlechte Spieler merken dies nicht, weil Ihnen die Erfahrung fehlt. Sie verlieren selbst mit den besten Karten, da erfahrene Spieler mit ihrer Analyse und ihrem Wissen rechtzeitig ausgestiegen sind.

    Steht der schlechte Spieler pleite vom Tisch auf, wird geflucht. Die Welt hat sich gegen einen verschworen! Oder vielleicht sogar Betrug? Schlechtes Karma! Immer das gleiche, böse Schicksal! Und der gute Spieler lacht sich ins Fäustchen. Aus einem einfachen Grund, den wir alle so gerne übersehen: Was WIR als Schicksal empfinden, kann für andere knallhartes Wissen und Kalkül sein. Nicht zufällig oder schicksalshaft erreichen die besten Verkäufer die besten Verkaufszahlen. Nicht zufällig oder schicksalshaft kann Euer Mentalist Euer Geburtsdatum erraten. Nur für EUCH fühlt es sich übersinnlich an – Euer Gegenüber weiß da mehr.

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    Die Zufallsstatistiken der Raucher und Raser

    Noch ein weiteres Beispiel: Mit Sicherheit habt Ihr in Eurem Leben auch diesen speziellen Menschen, der jedes Mal bei Erdbeerorange noch über die Ampel rast. Oder der seit Jahrzehnten raucht. Plötzlich passiert es: ein schwerer Autounfall! Oder eine schwere Lungenkrankheit! Mit Sicherheit wird sich der Raser tierisch aufregen über die Ungerechtigkeit des Lebens. «So viele Deppen sind auf der Straße unterwegs, warum passiert ausgerechnet mir etwas?». Ein Schicksalsschlag eben.

    Und genau hier braucht Ihr weder eine große Philosophie noch viel Wissenschaft, um Euch zu denken: «Najaaa, völlig zufällig ist das jetzt auch nicht. So wie Du die ganzen Jahre fährst – es hätte locker schon früher passieren können.». Und wieder gilt: Die Welt und die Menschen um einen herum haben eine objektivere Einschätzung als man selbst. Was sich tief im Inneren als Zufall oder Schicksalsschlag anfühlt, kommt für andere nicht überraschend.

    «Amor Fati» und seine Bedeutung sollen deshalb nicht sein: «Liebe, dass Dir etwas Schlimmes passieren kann und Du zu doof bist, dies rechtzeitig zu erkennen.». Amor Fati im Sinne des Stoizismus heißt zu erkennen und zu akzeptieren, dass gute und schlechte Dinge passieren können. Und wir alle Wissen erlangen können, um hinter die Fassade des Schicksals zu schauen und mehr über uns und die Irrungen und Wirrungen in unserem Leben zu erfahren. Und mit diesem Wissen wird langsam klar, was vorher schicksalshaft war. So drückt Amor Fati die Begeisterung fürs Leben aus – nicht obwohl, sondern gerade weil Ihr nicht wissen könnt, ob Euch morgen das Ass-Pärchen oder die 2/7 erwartet.

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    Amor Fati – das Blatt in die Hand nehmen

    Wozu dieser Artikel genauso wie Friedrich Nietzsche und der klassische Stoizismus Euch motivieren möchten: Es gibt Unterschiede zwischen Zufällen und Schicksalen. Und hier geht es nicht um göttliche Fügung und ähnliches. Erneut hilft der Pokertisch weiter:

    Welche Karten Ihr Runde für Runde bekommt, ist Zufall. Genauso wie die Lottozahlen nächsten Samstag. Aber der Ausgang der Runde ist nicht Zufall. Ihr könnt – und was könnte besser zu Karten beim Poker passen – Euer Schicksal in die Hand nehmen. Buch für Buch zum Thema Wahrscheinlichkeiten wälzen. Eure Gegner beobachten und Ihr Verhalten analysieren. Euer Bestes für den Erfolg am Spieltisch geben. Und hierdurch etwas kontrollieren, was für andere gottgegeben oder zufällig wirkt. Und: Am Ende des Tages doch noch mit einem Ass-Pärchen verlieren. Aber hey, Amor Fati!

    Ihr könnt die Liebe zum Leben als ganz eigene Wissenschaft etablieren. Und das, was für andere am Pokertisch des Lebens wie Zufall oder Schicksalsschläge wirkt, zu Eurem fundierten Wissen und Eurer Philosophie machen. Immer mit dem grandiosen Gefühl, selbst immer noch für zahllose Dinge blind zu sein, die zufällig oder schicksalshaft wirken.

    Wenn Ihr Amor Fati die Bedeutung gebt, Freude am Leben trotz oder gerade wegen seiner Unvorhersehbarkeiten zu erfahren und Euch dem mutig zu stellen, geht Ihr einen sinnerfüllten, stoischen Weg. Und Nietzsches Nihilismus steht nach einem fatalen All-in vom Tisch auf. In diesem Sinne: Amor Fati!

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  • Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Wie Ihr einen besseren Ansatz zum Meditieren findet und warum «Meditation klappt nicht» eigentlich ein unmöglicher Satz ist.

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    Hilfe, meine Meditation ist kaputt

    Hach ja, dabei hattet Ihr doch alle so gute Vorsätze. Ihr habt Euch viel Zeit genommen, in Ruhe auf Eure Atmung geachtet, vielleicht sogar einen Kurs fürs Yoga gebucht. Und dann das: Meditieren funktioniert einfach nicht. Euer Leben ist irgendwie noch das gleiche wie vor ein paar Wochen. Euch schießen weiterhin Gedanken durch den Kopf. Und mit jedem Tag mehr drängt sich die Frage auf: «Was mache ich falsch?»

    Viele Menschen, gerade Anfänger beim Meditieren kennen das. Und beenden die spannende, innere Reise, bevor sie richtig losgeht. Der Grund: Irgendetwas funktioniert nicht, oder nicht so wie erwartet. Mit diesem Artikel möchte Euch OX & RE helfen zu verstehen, dass Meditation nicht im klassischen Sinne «klappt». Und wenn Ihr Euch die Frage stellt, ist das nicht nur gut, sondern sogar Teil der Meditation. Verrückt, aber wahr.

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    Was Ihr reinsteckt, und was rauskommt

    Zuallererst: Ja, man kann einen Blickwinkel finden, weshalb Meditation nicht klappt. Dieser ist zwar meist nicht, was Menschen damit meinen, OX & RE möchten ihn aber ansprechen.

    Ihr kennt vielleicht unseren Artikel zu Meditation und Muskeltraining, die Parallele nutzen OX & RE hier noch einmal. Es gibt zwei Arten von Gründen, warum Ihr Muskelaufbau betreiben wollt und es nach Monaten trotzdem nicht klappt. Die erste Art ist, was Ihr «reinsteckt», oder eben nicht. Ihr geht nur einmal im Monat ins Fitnessstudio. Ihr trainiert mit viel zu leichten Gewichten. All das reicht halt nicht aus für den stählernen Bizeps.

    Dies gilt natürlich auch fürs Meditieren. Ihr nehmt Euch nicht regelmäßig Zeit und Ruhe für eine Meditation. Ihr meldet Euch zum Yoga an und geht nicht hin. Oder Ihr nehmt die Aufgabe nicht ernst, auf Euren Geist und Eure Gedanken zu schauen. Auch hier steckt Ihr zu wenig ins «Training».

    Wenn Anfänger denken, Meditation klappt nicht, ist die Frage aber meistens eine andere. Hier wird richtig trainiert, sich Zeit genommen, auf Tipps für Einsteiger geachtet. Und trotzdem scheint es zu scheitern. Gedanken schießen weiter durch den Kopf. Ihr kommt einfach nicht zur Ruhe, und nichts scheint zu helfen. Der Output ist schlecht, ähnlich wie bei einem sehr guten Trainingsplan im Studio, und der Bizeps wird trotzdem nicht größer.

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    Der überflüssige Proteinshake für den Geist

    Wenn’s ums echte Muskeltraining geht, liegen die Lösungen auf der Hand. Mehr Protein und Kreatin in den Körper. Mehr Gewichte auf die Hantel mit weniger Wiederholungen. Oft reicht es, an kleinen Schrauben des Trainings zu drehen, und die gewünschten, messbaren Effekte treten ein. Und alles ist gut.

    Hier endet die Parallele von Muskeltraining und Meditation. Denn genauso funktioniert es beim Meditieren oder beim Yoga nicht. Es gibt nicht den Proteinshake, der über das Funktionieren entscheidet. (Ja, OX & RE ist der Einsatz psychoaktiver Substanzen im therapeutischen Umfeld bekannt, aber dies sagt ja nichts über das Funktionieren von Meditation als solcher für einzelne Menschen aus.)

    Die Frage, ob etwas klappt oder nicht, ob ein Erfolg oder Misserfolg eintritt, hängt von einem wichtigen Faktor ab: Was genau wird eigentlich als Erfolg verstanden? Wenn Ihr im Vorfeld ein Ziel formuliert («weniger Stress», «Gedanken ausschalten», «mehr Entspannung») und Meditation auf dieses Ziel loslasst, werdet Ihr gerade als Anfänger schnell bei einem Misserfolg landen. Denn das Ziel von Achtsamkeit, Konzentration & Co. ist ein anderes, als die meisten Anfänger «denken», im wahrsten Sinne des Wortes.

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    Das Ziel ist das Ziel (hö?)

    Ihr könnt Euch mit einem der gerade genannten Ziele identifizieren und habt diese als Grund, in Meditation oder Yoga einzusteigen? Dann machen OX & RE jetzt die Spielverderber:

    • Es wird weiterhin Tage geben, an denen Ihr gestresst seid.
    • Ihr werdet immer wieder eine Fülle von Gedanken durch den Kopf schießen lassen müssen.
    • Tag für Tag wird es Momente geben, die Euch nicht entspannen lassen.
    • Euer Leben bleibt anstrengend, anspruchsvoll und herausfordernd.

    Geht also nicht davon aus, dass ein konkretes Ziel wie «Ich leere auf Knopfdruck meinen Kopf von allen Gedanken» erreichbar wäre. Ziele beim Meditieren sind nicht so greifbar und messbar wie der Umfang Eures Bizeps mit dem Maßband. Ihr passt eher schleichend Euer gesamtes System, Euren Geist an. Eine Folge hiervon kann sein, mehr Entspannung und Ruhe im Geist zu finden. Aber all dies ändert nicht die grundlegenden Dinge: Das Leben ist nicht immer einfach, Euer Körper altert, Menschen, die Ihr liebt, werden sterben. Ein (eher verstörendes) Wunder, wer hierauf nicht mit Trauer, Stress und Verspannung reagiert.

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    Mit einerlei Maß messen

    Es gibt noch eine größere Hürde, als sich die falschen Ziele beim Meditieren zu setzen und deshalb zu glauben, Achtsamkeit & Co. sind nichts für einen. Passend zum Bizeps: Stellt Euch vor, das Maßband, mit dem Ihr den Umfang Eures Oberarms misst, wird stetig manipuliert und «wächst mit». Der Wert auf dem Maßband ist immer gleich, egal wie hart Ihr trainiert.

    Genau dies passiert indirekt beim Meditieren. Die «Maschine», die bewertet, ob Ihr mehr Entspannung oder weniger Gedanken erfahrt, ist genau die gleiche Maschine, die Ihr durch Meditation beeinflusst. Und dieser Prozess passiert sehr schleichend und teils unbewusst. Vielleicht klappt Meditation hervorragend für Euch und Ihr seid innerlich viel ruhiger geworden, Ihr merkt’s nur selbst nicht. In Eurem Leben gibt es plötzlich weniger Probleme, aber Ihr merkt es nicht bewusst, da der Geist halt noch die (weniger gebliebenen) Probleme wahrnimmt.

    Zu den wichtigsten Tipps, ob Meditation für Euch klappt oder nicht, gehört deshalb, andere zu fragen. Das eigene Urteil ist extrem fehlerhaft, denn durch Mediation, Yoga & Co. habt Ihr die «Urteilsmaschine» selbst bearbeitet. Stellt die Frage lieben Menschen um Euch herum und lasst Euch überraschen, wie diese Eure Veränderung wahrgenommen haben.

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    Und das Wetter klappt manchmal auch nicht …

    Ihr fragt Euch noch immer (und vielleicht sogar regelmäßig), ob Ihr richtig meditieren könnt? Dann neben den genannten Tipps und Hinweisen noch ein anderer Blickwinkel, mit dem OX & RE auch den Brückenschlag zum Stoizismus schaffen:

    Ihr habt vielleicht unseren Artikel zur Dichotomie der Kontrolle gelesen und wisst: Ich kann das Wetter nicht beeinflussen, aber meine innere Reaktion auf Bruthitze, Blitzeis und Gewitter. Ein guter Ansatz, der Euch helfen wird, viel Stress einzusparen und Euer Denken zu entspannen.

    Und trotzdem (und das geben OX & RE sehr gerne zu): Natürlich gibt es Momente, in denen der Vorsatz scheitert. Es ist auch für Stoiker angenehmer, dass ein Flug oder Zug nicht ausfällt, weil das Wetter mitspielt. Und mancher Stoiker wird spüren, wie Ärger in Kopf und Körper hochkocht. Und das kann sich noch verschlimmern, wenn der Stoiker denkt: «Mist, ich bin doch Stoiker und Dichotomie der Kontrolle und überhaupt».

    Genau dies ist der Punkt: Der Stoiker fällt nicht sofort vom unerwünschten Ereignis («Zug fällt aus») in eine automatisierte Reaktion («Diese Scheiß-Welt und alle sind gegen mich»). Er lädt sich selbst ein, die Situation und sein Leben anders wahrzunehmen und hieraus Ruhe und Stärke zu gewinnen.

    Genau dies ist Euch für die Mediation zu raten. Wann immer Ihr hinterfragt, ob Meditation für Euch klappt oder nicht, setzt Ihr Euch mit Euren Gedanken, Eurem Denken, Euren automatisierten Abläufen auseinander. Das an sich ist gut und eine Art von Meditation in sich. Die Aussage «Meditation klappt nicht» ist deshalb eigentlich unmöglich – sobald Ihr diesen Eindruck über Euren Geist gewinnt, entwickelt Ihr Euch schon weiter, ohne es zu merken oder wollen.

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    Keine Sorge: Scheitern klappt immer!

    Vielleicht kennen einige von Euch das Zitat von Samuel Beckett:

    Immer versucht. Immer gescheitert. Ganz egal. Wieder versuchen. Wieder scheitern, Besser scheitern.

    Samuel Beckett, übersetzung OX & RE

    Meditation und das Zähmen der eigenen Gedanken kann man fast nicht besser beschreiben. Selbst erfahrene Yogis haben Tage (oder Monate), in denen sie den Eindruck haben, dass Meditation nicht mehr klappt und man nicht mehr mit sich im Reinen ist. Aber was weiß man schon selbst? Und mit «man selbst» ist das Ego und die rationale Wahrnehmung gemeint.

    Scheitern klappt einfach immer. Und ist selbst auch vergleichsweise einfach. Euer «Problem» ist nur: Wenn Achtsamkeit und Meditation vermeintlich nicht klappen, klappen sie wahrscheinlich doch. Ihr merkt nur nicht, wie Ihr besser scheitert. Yippie!

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  • Augen zu und Om? Ein Blick auf den Parade-Yogi!

    Augen zu und Om? Ein Blick auf den Parade-Yogi!

    Augen zu und «Om»? Ein Blick auf den Parade-Yogi

    Warum Ihr beim Meditieren keinen Schneidersitz oder irgendwelche «Oms» braucht und diese Dinge trotzdem völlig zurecht das Bild von Meditation prägen.

    Bei der Meditation sitzen oder liegen? Der Parade-Yogi weiß Bescheid!
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    Kupplung, Bremse, Gas, Erleuchtung

    Auf den ersten Blick ist Auto fahren ja ganz einfach. Man steigt ein, dreht den Zündschlüssel um, greift zum Lenkrad und gibt Gas. Genauso einfach ist’s dann leider doch nicht, wenn Ihr auf den Boden vor Euch schaut und erstmal die verschiedenen Pedale im inneren Auto-Piloten abspeichern müsst.

    Ungefähr so einfach ist auch der Einstieg in die Meditation. Das sehen wir ja beim Yoga und fast jedem zweiten (klischeebehafteten) Bild, wenn es ums Meditieren geht. Ihr sucht Euch einfach einen verlassenen Berg in mehreren Tausend Metern Höhe, nehmt den Lotossitz als Haltung ein, macht die Augen zu und brummt «Om» vor Euch hin.

    OX & RE zeigen Euch, weshalb diese vier Komponenten tatsächlich zum Meditieren gehören (können), und trotzdem von keinem Einsteiger in die Meditation so (oder leicht verändert) genutzt werden müssen. DISCLAIMER: Wie üblich bei OX & RE gibt’s die Erklärungen zum Sitzen, Liegen, «Ommen» und mehr in einer leicht vereinfachten Art und Weise. Bleibt also entspannt, wenn Ihr als Profis in Meditation und Yoga einige Details etwas anders seht.

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    1. Lotossitz und Position

    Die richtige Position beim Meditieren ist gerade für Anfänger ein spannendes Thema. Sollte ich bei der Meditation sitzen oder liegen? Macht das einen Unterschied? Und muss ich mir diesen Lotossitz antrainieren, den alle bei mir im Yoga schon können? Einfach gesagt: Nein, Ihr müsst Euch nichts aneignen. Ein Stuhl oder ein Kissen, Meditation im Sitzen oder Liegen, vieles geht ganz am Anfang nach Eurem Gefühl.

    Warum dann dieser Lotossitz bei den «Profis»? Ganz einfach: Eine gute Meditation kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht sitzt Ihr eine Stunde, oder zwei. Hier eine feste Haltung entspannt einzunehmen, geht fast gar nicht. Ob klassisches Hinhocken auf den Boden, Schneidersitz oder ähnliches, nach ein paar Minuten tun Euch Rücken und Knöchel weh.

    Wichtig ist außerdem, Eure Wirbelsäule möglichst aufrecht zu halten. OX & RE fangen jetzt nicht mit Chakren und Energieflüssen an. Denkt es lieber so: Ihr wollt Ruhe und Entspannung finden. Hierfür solltet Ihr frei durchatmen und möglichst nicht Eure Lunge und inneren Organe durch eine verkrümmte Haltung einquetschen.

    Der Lotossitz gibt dem erfahrenen Yogi genau diese Stabilität und eine gerade Haltung. Er kann lange so sitzen, ohne dass er (unnötige) Schmerzen erleidet oder die Wirbelsäule einsackt. Da Ihr als Einsteiger aber gar nicht so lange sitzen werdet, müsst Ihr auch Eure Beine nicht künstlich verbrezeln.

    OX & RE geben Tipps:

    Für den Anfang, z. B. die einfachste Meditationsübung der Welt, reicht das Sitzen auf einem Stuhl. Oder ein einfacher Schneidersitz, bei dem Ihr Kissen oder Decken unter Eure Knöchel legt. Das nimmt viel vom Schmerzgefühl. Meditieren im Liegen ist denkbar, sofern Ihr nicht dazu neigt, bei der Meditation einzuschlafen. In diesem Fall solltet Ihr am besten lernen, im Sitzen zu meditieren – es ist halt keine Schlaf- oder Entspannungsübung.

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    2. Die geschlossenen Augen

    Anfänger, die zum ersten Mal von Meditation und Achtsamkeit hören, verwirren die geschlossenen Augen des Yogis. Man soll doch lernen, Gedanken und Wahrnehmungen kommen zu lassen und ohne Urteil zu beobachten, wie sie wieder wegfliegen. Das kann ich die Meditation im Sitzen oder Liegen doch genauso mit offenen oder geschlossenen Augen absolvieren?

    Und dies ist völlig richtig. Manche Meditation zielt sogar genau hierauf ab, man denke an Geh-Meditationen oder die Konzentration auf ein äußeres Objekt. Gerade für Einsteiger in Achtsamkeit ist es jedoch am besten, die Augen zu schließen und so wenige Reize wie möglich von außen aufzunehmen.

    Ihr glaubt gar nicht, was in Eurem Kopf alles los ist. Einsteiger in die Meditation sind gar nicht gewohnt, hierauf zu achten. Es gibt den Effekt, dass Meditieren am Anfang als leicht empfunden wird, und nach den ersten Fortschritten als extrem schwierig. Der Grund: Auf einmal sind so viele Gedanken im Kopf, die einen ablenken möchten.

    Das Lustige: Die Gedanken waren schon immer da. Nur die Wahrnehmung hat sich geändert, was alles in der eigenen Gedankenwelt vor sich geht. Deshalb gilt für den Einstieg in die Meditation: Möglichst viele Reize ausschließen. Der eigene Körper und Geist liefert schon genügend Ablenkung, auch wenn Ihr’s anfangs gar nicht merkt. Mit genügend Achtsamkeit für diese Entwicklungen dürft Ihr auch gerne lernen, mit offenen Augen durch die Welt zu meditieren.

    OX & RE geben Tipps:

    Wenn Ihr meditieren lernen möchtet, vertraut auf die geschlossenen Augen. Sollte ihr (gerade beim Liegen) dazu neigen, einzuschlafen, könnt Ihr die Augen auch öffnen. Schaut jedoch dann auf die weiße Wand oder etwas, was nicht permanent in Bewegung ist. Ansonsten bietet Ihr Eurem Kopf wieder und wieder Reize, Euch von der Meditation abzulenken.

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    3. Dieses ominöse «Om»

    Seien wir ehrlich: Dieses «Om» ist echt das Sonderbarste, wenn der Standardeuropäer aufs Meditieren unserer fernöstlichen Freunde schaut. Warum «Om» singen? Das ergibt absolut keinen Sinn. Und ja, genau darin liegt der Schlüssel.

    Ihr wisst bereits, dass Meditation zahllose Formen und Facetten hat. Ihr könnt Euch auf ein Objekt konzentrieren, generelle Achtsamkeit üben und vieles mehr. Doch egal, in welcher Position, zu welcher Tageszeit, mit welcher Technik: Gedanken kommen und lenken Euch ab. Mit 100 % Sicherheit schon nach wenigen Sekunden.

    «Om» (und wir lassen den ganzen Spaß mit Chakren & Co. mal außen vor) ist ein Trick, um genau das zu verhindern. «Om» gibt Eurem Kopf (und Körper) etwas, worauf es sich konzentrieren kann. Ähnlich wie Eure Atmung beim Meditieren, nur Atmung hat halt keine Worte. «Om» oder andere längere Mantras, die Ihr immer wieder wiederholt, lenken Kopf und Sprachzentrum auf ein «Wort», das (je nach Mantra) keines ist und deshalb auch mit nichts assoziiert werden kann.

    Die Sinnlosigkeit von «Om» ist also by design. Und kann sich sogar für Euch frühzeitig anbieten, wenn die Meditation mit Atmung alleine Euch wenig gefällt oder nicht voranbringt.

    OX & RE geben Tipps:

    Ähnlich wie beim Sitzen oder Liegen ist es Geschmackssache, ob Ihr Euch auf ein Wort (oder Mantra) anstelle Eurer Atmung bei der Meditation konzentrieren wollt. OX & RE raten Euch, zunächst mit der Atmung anzufangen und diese im unteren Körper zu spüren. So werdet Ihr am besten lernen, wie schnell Ablenkung durch Eure Gedanken kommt. Nur so kann mal lernen, gut und entspannt hiermit umzugehen und sich die Wege unseres Geistes bewusst zu machen.

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    4. Die Nähe zur Natur

    Parade-Yogis liegen oder sitzen zum Meditieren immer in der Natur. Auch wenn Ihr Yoga als Retreat bucht, führt Euch dies schnell an die schönsten Strände und auf die schönsten Hügel dieser Welt. Geht Meditation denn dann überhaupt, wenn Ihr mitten in der Großstadt wohnt und Entspannung in den Betonschluchten sucht?

    Ja, für Euch als Einsteiger geht bekanntlich alles. Die Motivation, Kissen oder Yogamatte mit in die Natur zu nehmen, hat zwei Gründe. Ein Grund hängt mit Punkt 2 oben zusammen. In der freien Natur ist es einfach ruhiger als in der Großstadt. Und da Ihr bei Meditation und Achtsamkeit schon genug mit Kopf und Körper zu tun habt, sind die äußeren Reize beim Blick aufs Meer einfach weniger.

    Der zweite Grund ist metaphysischer (und deshalb, Warnung, vielleicht abschreckender). Meditation zeigt Euch (früher oder später) eine engere Verbundenheit zur Natur und zu anderen Menschen. Auf einer rationalen Ebene versteht dies auch jeder (unabhängig vom religiösen Glauben): Man ist irgendwie aus der Natur heraus entstanden und kehrt dorthin auch wieder zurück. Meditation macht dies etwas besser «fühlbar».

    Anders gesagt: Meditation soll nicht dafür sorgen, dass Ihr «die Natur und die Menschen um Euch herum» lieber habt als vorher. Es ist eine Konsequenz, die leicht und ohne Euer Zutun passiert. Und die sich innerlich besser ausleben lässt, wenn Ihr den erdigen Boden unter Euch spürt. Wem das zu esoterisch ist – der genannte erste Grund gilt weiterhin.

    OX & RE geben Tipps:

    Für den Anfang ist der Ort, an dem Ihr sitzen oder liegen wollt, das Unwichtigste überhaupt. Es geht ja erstmal drum, auf Euch selbst zu achten, Eure Atmung, Euren Körper. Ob und wann der Moment kommt, in dem Ihr Yoga und Meditation nach draußen verlagern wollt, entscheidet «Ihr» ganz alleine – wer auch immer «Ihr» an dieser Stelle ist.

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    Der einzige Parade-Yogi der Welt …

    … ist derjenige, der sich regelmäßig zum Meditieren oder zum Yoga motivieren kann. Dem egal ist, ob er seine Meditation im Sitzen oder Liegen absolviert. Der die Meditation nicht zur reinen Entspannung nutzt, sondern Lust daran hat, Achtsamkeit und Konzentration und mehr zu erlernen. Gut ist das, was Euch in einem konkreten Moment auf Eurer eigenen, meditativen Reise weiterbringt. Und das hängt nicht von der exakt richtigen Om-Frequenz oder zwei Grad zusätzlichem Winkel in Eurer Wirbelsäule ab. OX & RE meinen: Lasst Euch nie das Gegenteil erzählen!

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  • Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Weshalb man nichts tun lernen kann und warum letztlich jedes Ding, das man tut, (k)eine Verschwendung von Lebenszeit ist.

    Hier bleibt das Kino leer, wie es manchmal der Kopf bleibt sollte.
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    Nichtstun – und seine vielen Gesichter

    OX & RE finden, dass Nichtstun eine ganz schön heikle Sache sein kann. Wer will schon den Eindruck erwecken, man wäre faul? Dabei hat Nichtstun eine ganz eigene, spannende Psychologie, die Euch vielleicht gar nicht bewusst ist, wenn Ihr es Euch abends auf der Couch bequem macht und alle Fünfe oder Sechse von Euch streckt.

    Zum einen kommt es darauf an, wie Ihr es für Euch interpretiert, dass Ihr gerade nichts tut. Ihr könnt das völlig akzeptieren und genießt es sogar? Dann spricht man gerne von «Entspannung». Ihr wollt eigentlich was anders tun und Euch ödet der Zustand wirklich an? Dann spricht man eher von «Langeweile». Von außen betrachtet ist es trotzdem das Gleiche – es tut sich halt nix.

    Zum zweiten passt Nichtstun gar nicht in unseren Zeitgeist. Egal, ob Entspannung oder Langeweile, eigentlich sollte man seine kostbare Zeit auf dieser Welt doch nutzen. Irgendwelche sinnvollen Dinge tun, die uns wichtig sind, anstatt auf der Couch zu versacken. Weniger Netflix schauen und dafür häufiger vor die Türe, eine Runde durch die Natur für die Gesundheit und so weiter. Man will ja nicht zu den Menschen gehören, die Ihre Zeit mit Nichtstun verplempern.

    Zum dritten – und das ist ein ernsthafter Stolperstein: Wenn Menschen sagen, sie tun nichts, tun sie trotzdem häufig was. Filme gucken, Newsletter lesen oder Handyspiele spielen ist vielleicht keine «Arbeit», aber trotzdem etwas, wobei das Gehirn gefordert ist – Ihr merkt’s halt nur nicht so.

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    Fürs Leben lernen mit Netflix (Oh Gott … wirklich … ?)

    Wenn OX & RE schon das Versacken vor Netflix ansprechen, sei wenigstens auf das vierteilige James-Acaster-Special verwiesen. Im zweiten Teil beschreibt Acaster einen Fremden, der mit ihm im gleichen Kinofilm saß und dem der Film absolut nicht gefallen hat:

    Ich höre, wie er sich zu seinem Freund herumdreht und sagt: Pah, das waren drei Stunden meines Lebens, die ich nicht mehr zurückbekomme. Nun, ich hab ziemlich schlechte Nachrichten für den Typen: JEDE Stunde Deines Lebens … bekommst Du nicht zurück. Sie ist für immer verschwunden, Zeit ist nicht erstattungsfähig. Der Tod ist das Ende.

    James Acaster, Repertoire: Represent, übersetzung OX & RE

    All dies wisst Ihr insgeheim. Genau dies ist die Motivation, die eigene Zeit zu nutzen und nicht im Nichtstun zu versacken, wie es der gepflegte Stoizismus vorsieht. Minuten und Tage und Jahre einfach vergehen zu lassen und zu denken, man könnte Zeit wie Geld sparen. Und dagegen möchten sich OX & RE in diesem Artikel auch gar nicht aussprechen. Es gibt jedoch eine Kehrseite hierzu, eine «dunklere Psychologie», damit Euch das gute Nichtstun, das bewusste Entspannen oder Langweilen weniger schwerfällt.

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    Wann und warum die Zeit (nicht) so schnell vergeht

    Vielleicht kennt Ihr die Phänomene, die OX & RE jetzt beschreiben: Ihr kommt an Weihnachten oder zu einem Geburtstag mit Freunden und der Familie zusammen und alle wundern sich, wie schnell die Zeit vergeht und dass jetzt schon wieder ein Jahr herum ist.

    Das andere Phänomen: Ihr habt kein Problem damit, den Tag durch Dinge zu füllen, die im Rückblick wenig «Wert» haben, im jeweiligen Moment aber schon. OX & RE wissen auch nicht mehr, welche Serie sie vor zwei Jahren angeschaut haben. Es muss damals richtig und wichtig gewesen sein, hat aber jetzt und hier absolut keine Bewandtnis mehr. Mit einem gewissen Abstand (räumlich, zeitlich, geistig) ist es extrem egal, ob ich ganz bestimmte 30 Minuten meines Lebens mit dem Gucken einer Serie oder dem Anschauen der weißen Wand verbracht habe.

    Man könnte vermuten, dass die Zeit einfach deshalb so schnell verfliegt, weil so viele Dinge im Leben gemacht werden (oder vermeintlich gemacht werden müssen). Ist der Tag gut durchgetaktet, mit Arbeit, Essen, Menschen & Co., bleibt keine Zeit mehr für «nichts». Und das gefühlte Nichtstun vor dem TV-Gerät am Abend ist zwar eine Art von Abschalten, aber nichts, wo der Kopf wirklich einfach mal zur Ruhe kommt und «die Zeit spürt».

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    Juhu, ein Freibrief für faule Stoiker?

    Auf einer Website, die Stoizismus und den modernen Lifestyle zusammenführt, wirkt die Aussage mit den 30 Minuten für manche von Euch sicherlich verwirrend. Soll das heißen, es ist egal, was ich mit meiner Zeit anfange? Wenn 30 Minuten Serie gucken oder Nichtstun am Ende des Tages aufs Gleiche herauskommen, gilt das doch auch für alles andere? Warum 30 Minuten für meine Gesundheit joggen oder Yoga betreiben, wenn Nichtstun das Gleiche ist? Warum weiter am Projekt für meine Arbeit werkeln, wenn mit genügend Abstand Nichtstun den gleichen Wert hätte? Der Tod ist das Ende.

    OX & RE vermuten, dass die meisten Menschen unter Euch den Widerspruch längst aufgedeckt haben. So einfach ist es natürlich nicht. Ja, der Stoiker gestaltet sein Leben bewusst, aktiv und mit Vernunft. Die Dinge blöd nebenbei herlaufen lassen und eine Serie nach der nächsten binge-watchen – das ist nicht Stoizismus. Trotzdem gilt:

    1. Das Leben mit YouTube, Serien und mehr zu füllen, kann zum Stoiker passen. Es sollte nur eben keine Berieselung sein, sondern zweckdienlich. Vielleicht etwas Sinnvolles für die Arbeit, die Gesundheit oder den Lebensstil.
    2. Der Stoiker ist voll und ganz fürs Nichtstun zu haben. Schließlich erfüllt das Nichtstun einen wertvollen Zweck für den körperlichen und seelischen Ausgleich. Hier geht es aber (zugegeben traditionell) häufiger um Hobbys oder Interessen, die nichts mit ambitionierter Arbeit zu tun haben – weniger das meditative Nichtstun.

    Um es Euch einfach zu machen: Die fünf Minuten, die Ihr diesen Artikel hier schon lest, sind als Zeit so oder so vergangen. Ihr hättet in der Zeit die Augen schließen und dösen oder irgendetwas anderes tun können. Was davon «nützlich» und was «Zeitverschwendung» gewesen wäre, bemesst Ihr nach einem sehr persönlichen Maßstab. Und dieser ändert sich, Tag für Tag, über Euer Leben hinweg. Deshalb erlaubt Euch ruhig den Gedanken: Nichts tun lernen (also, auch ohne TV und Smartphone und so) kann gut für Euch sein, auch wenn es sich manchmal wie Langeweile anfühlt. Und wer erlernen kann, sich zu langweilen, beherrscht seine Psychologie ganz gut.

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    Do nothing – das aktivste Nichtstun überhaupt

    Wenn Ihr regelmäßig Artikel oder Videos zum Thema Meditation verfolgt, wird Euch Shinzen Young ein Begriff sein. Ein «westlicher Yogi», dem OX & RE sicherlich auch noch ein paar Worte und Gedanken widmen werden. Ihm hat die moderne Welt ein paar wertvolle Impulse zur Meditation zu verdanken, unter anderem eine «Do-nothing-Meditation». Das wäre dann Nichts tun lernen auf meditativem Niveau.

    Hier ist es anders als bei der klassischen Achtsamkeit, wo Ihr wie bei einem Muskeltraining das Bewusstsein immer wieder zum Atmen oder einem anderen Objekt zurückholt. Stattdessen lasst Ihr einfach die Gedanken fließen, wohin auch immer. Und verfolgt das Ganze, ohne einzugreifen. Und taucht so vielleicht in die Welt Eures Unterbewusstseins ein, die Euch spannende Erkenntnisse über Euch selbst liefert.

    Dieses «nichts tun lernen» setzt ein Training voraus und liest sich einfacher, als es ist. Zumindest ist es etwas, was nicht so einfach neben dem TV oder Smartphone funktioniert. Und etwas, was ein wenig gegen unsere Psychologie und Natur geht, die sehr schnell auf bestimmte Inhalte unserer Gedankenwelt anspringt. Diese Art von Nichts tun lernen hätte damit sogar noch einen Mehrwert – und schon ist der Stoiker in Euch wieder glücklich.

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    Nichts tun lernen – (k)eine Zeitverschwendung

    Wie einfach man Geld oder Zeit verschwenden kann, wisst Ihr alle. Bei Geld fällt es einem nur deutlich schneller auf. Wenn Ihr für Euch erkennt, dass «Nichtstun» deutlich mehr ist als «nichts tun», passt das Ganze vielleicht sogar zu einem aktiven Lifestyle, bei dem Ihr wenig verpassen wollt. Was Ihr sowieso werdet – überlegt alleine, wie viele neue Videos und Serien so pro Tag erscheinen. Und ob die im nächsten Leben noch verfügbar sind? Darauf solltet Ihr Euch mit der Zeit, die Ihr heute habt, nicht verlassen. Oder wie James Acaster meint:

    Deshalb: Wenn Sie einen buddhistischen Mönch aus einem Kino kommen sehen, der sagt: Pah, das sind drei Stunden meines Lebens, die ich nie mehr zurückbekomme – das ist wirklich tragisch. Er muss den Film so sehr gehasst haben – er hat sogar seinen Glauben verloren.

    James Acaster, Repertoire: Represent, Übersetzung OX & RE

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  • Bullseye! Wie Stoiker zu Darts und Tischtennis stehen

    Bullseye! Wie Stoiker zu Darts und Tischtennis stehen

    Bullseye! Wie Stoiker zu Darts und Tischtennis stehen …

    Was die Dichotomie der Kontrolle ist und warum man selbst als Stoiker noch am sportlichen Wettkampf teilnehmen darf.

    Darts ist stoischer als Tischtennis – die Dichotomie der Kontrolle sei Dank.
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    Waaannhandertääändeeeeeeytiiiiii

    Dem Klischee nach geht der Stoiker ja zum Lachen in den Keller. Bei OX & RE ist dies anders, der Kellerbesuch dient eher dem Werfen von Darts. Beim Werfen der Pfeile lassen sich ganz andere Dinge trainieren und kontrollieren, als OX & RE es aus der Meditation kennen.

    Dass stoische Menschen sich ans Dartboard oder an die Tischtennisplatte stellen dürfen, um den Wettkampf mit anderen einzugehen, ist nicht selbstverständlich. Tatsächlich könnte Sport ein ernsthaftes Problem sein, wenn man die Dichotomie der Kontrolle ernst nimmt – eine der wohl wichtigsten Leitlinien im Stoizismus. Warum Ihr trotzdem in Zukunft noch andere Stoiker im Boxring zu Brei hauen dürft, erklären wir Euch in diesem Beitrag.

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    Was ist dieses Dicho-Ding überhaupt?

    «Dichotomie» kommt aus dem Altgriechischen (schnarch!) und heißt soviel wie „zweigeteilt, aber ohne Schnittmenge“. Hä? Ganz einfach: Auf dem Fußballplatz gehört man entweder zum einen oder zum anderen Team, niemals zu beiden. Eine klare Unterteilung in zwei Teile, die nichts miteinander gemeinsam haben.

    Der «echte» Fußballplatz («Se Tschäääämpjeeeens …») verstößt diese Vorgaben leicht. Neben Team A und Team B gibt’s ja noch Schieds- und Linienrichter. Es ist hier also eher eine Dreiteilung («Trichotomie», liebe Altgriechen), aber die Eigenschaft «keine Schnittmenge» bleibt erhalten. Natürlich behaupten die Fans der einen Mannschaft IMMER, der Schiedsrichter verletzt die Trichotomie, da er insgeheim für das andere Team pfeift und doch irgendwie zu diesem gehört.

    Bei Darts, Tischtennis & Co. ist die Dichotomie ziemlich karg – hier ein Mensch, da ein anderer. Und dann: Ring frei!

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    Jetzt aber: Zeit für Philosophie

    Hat bislang alles nichts mit Stoizismus zu tun, ändern sich nun aber schlagartig: Dichotomie der Kontrolle. Und die große Frage: Was im Leben könnt Ihr eigentlich kontrollieren? Worauf habt Ihr Einfluss und was sind Dinge, die Euer Leben zwar betreffen, an denen Ihr aber nichts ändern könnt?

    Für den römischen Stoizismus von Epiktet bis Marc Aurel war dies eine zentrale Frage. Und welche Dinge konkret in unserer Macht und Kontrolle liegen und welche Dinge nicht, ist Inhalt verschiedener Zitate, Briefe und Bücher der Protagonisten. Wie immer auf dieser Website nutzt OX & RE die Vereinfachung und fasst grob zusammen: «Was da draußen in der Welt passiert – keine Kontrolle. Wie wir innerlich damit umgehen – Kontrolle.».

    Hier die simpelsten Beispiele aus Euer aller Leben:

    1. Wie das Wetter morgen wird: Nö!
    2. Ob ich mich über das Wetter von morgen ärgere: Jo!
    3. Dass mein Chef mit heute angeschrien hat: Nein!
    4. Ob ich mir das Anschreien zu Herzen nehme: Yes!
    5. Dass mein liebster Podcast endet oder mein Lieblingsimbiss schließt: Nene!
    6. Wie ich ohne Podcast und Grillwurst jetzt weiterlebe: Zu 100 %!

    Das heißt nicht, dass Ihr der Welt komplett hilflos ausgeliefert seid. Ihr habt neben Euren Gefühlen und Gedanken auch Handlungen, die Ihr direkt beeinflussen könnt. Und sogar müsst, um Kontrolle über Euer Leben zu haben. Aber die Entwicklungen der großen Politik oder die Preise an der Tankstelle gehören nicht hierzu – sie sind ein Ärgernis, oder eben nicht, wenn Ihr Euch gemäß Stoizismus in der Dichotomie der Kontrolle übt.

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    Schwierigkeiten mit der Platzkontrolle

    Die Philosophie hinter der Dichotomie der Kontrolle ist offensichtlich: Unzählige Menschen (und hoffentlich nicht Ihr) investieren täglich Zeit, Mühen und Nerven in Dinge, die sie zu 100 % nicht beeinflussen können. Diese Menschen machen sich das Leben schwer mit Dingen, die weit außerhalb ihres Handlungsspektrums liegen. Wer die Sicherheit hat, gewisse Dinge nicht beeinflussen zu können, sollte sich anderen Gedanken widmen und Ruhe finden sowie Gleichmut zeigen.

    Der Entscheidung geht natürlich Eure Überlegung voraus: Könnt Ihr eine Situation kontrollieren oder nicht? Könnt Ihr das Wetter kontrollieren? Nein, also nicht ärgern! Könnt Ihr kontrollieren, wie Ihr Euch passend zum Wetter einkleidet? Ja, also ran an den Kleiderschrank.

    All dies ist gut und schön, bis der Stoiker anfängt, Sport zu treiben. Hier stößt er auf ein Problem, das vor allem Einsteiger in den Stoizismus intuitiv falsch angehen. Denn tatsächlich ist der Wettkampf am Dartboard oder der Tischtennisplatte keine Dichotomie:

    1. Könnt Ihr zu 100 % den Ausgang des Matches gegen Euren Gegner «auf dem Platz» kontrollieren? Nein! Da hat der Gegner auch noch ein Wörtchen mitzureden!
    2. Liegen Sieg oder Niederlage zu 100 % außerhalb Eurer Kontrolle? Auch nein! Ihr spielt schließlich mit und beeinflusst Inhalt und Ablauf des Matches.

    Sollten Anhänger der stoischen Philosophie denn jetzt den Wettkampf annehmen oder nicht?

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    Das falsche Ziel vor Augen

    Die Antwort auf die Frage ist überraschend einfach. Die stoische Idee der Kontrolle liegt nicht bei der Kontrolle des Ausgangs des Matches, sondern in der Kontrolle des eigenen Verhaltens. Was dieser wüste Satz heißen soll und wie er das Problem löst:

    Es gibt keine Kontrolle über Sieg und Niederlage. Stoische Anhänger müssten also jede Einladung zum Tischtennis und Darts absagen – was sie nicht kontrollieren können, mit dem Ding befassen sie sich schließlich gar nicht erst.

    Der Stoiker sucht den «Sinn» des Wettkampfes nicht in einem möglichen Sieg. Denn er weiß: Ich kann es nicht kontrollieren, ob der Gegner stärker ist oder heute einen besseren Tag hat. Der Stoiker überlegt getreu der Dichotomie der Kontrolle: Was kann ich konkret beeinflussen? Was kann ich ändern, um die Dinge so zu gestalten, dass sie mich weiterbringen, voranbringen, reifen lassen?

    Der Stoiker strebt also an, optimal vorbereitet ans Dartboard oder die Tischtennisplatte zu gehen. Er fragt sich: Habe ich alles getan, um dieses Match siegreich zu beenden? Wenn ja und ich verliere trotzdem – shit happens, das unterlag eben NICHT meiner Kontrolle. Wenn nein und ich verliere – dann verliere ich vielleicht gerade deshalb. Ich habe meine Erfahrung gesammelt und kann das Wissen über mich und die Welt für die Zukunft nutzen.

    Und Sport, Fitness oder Wettkampf sind durchaus Dinge, die Stoiker als «wertvoll» erachtet. So vergleicht Epiktet in Encheiridion 51 das Zerstören oder Bewahren eines (persönlichen) Fortschritts, bei dem es manchmal nur auf einen einzelnen Moment ankommt, mit den Olympischen Spielen – die Ablehnung von Sport sieht anders aus. Der Wettkampf formt den Körper und den Geist und bietet ausreichend Inhalt, sich mit Tugenden zu befassen und als Mensch zu reifen.

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    Dabei sein und/oder gewinnen ist NICHT alles

    Wo genau stoische Messlatten beim Sport liegen, lässt sich als Abschluss in diesem Beitrag anhand von zwei bekannten sportlichen Sprüchen und Klischees auf den Punkt bringen:

    «Gewinnen ist nicht alles.»

    Korrekt, es ist für den Stoiker eher ein positives, zufälliges Beiprodukt der eigenen Bemühungen.

    «Dabei sein ist alles.»

    Absolut nicht! Welchen Nutzen sollte das haben, halbherzig zu trainieren und in der Vorrunde auszuscheiden? Dann muss ich gar nicht erst teilnehmen. Mit meiner optimalen Vorbereitung erreiche ich mein optimales Ergebnis. Und erkenne vielleicht, wenn es nicht Platz 1 ist, was ich in der Zukunft besser machen könnte. Sofern es Wert für mich hat.

    OX & RE werfen im Keller auch nicht als Vorbereitung für die großen Turniere, nicht mal für regionale Wettbewerbe. Aber für Konzentration und innere Ruhe und Fokus und Achtsamkeit. Und genau zu diesen Themen findet Ihr auf unserer Website noch manch anderen Beitrag – das dürft Ihr gerne kontrollieren.

    (Übrigens: Wer gut dartet, zielt sein Spiel einfach durch und muss gar nicht drauf achten, was der Gegner macht – anders als beim Tischtennis. So wird Darts fast zur idealen Sportart, um der Dichotomie der Kontrolle zu genügen.)

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  • Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Weshalb ein ereignisloses Leben ein gutes Leben sein kann und wovon selbst das größte Ereignis des Lebens noch getoppt wird.

    Hier ist ein Erdbeerkuchen – ganz schön ereignislos, wenn die wichtigste Zutat fehlt.
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    Bah! Leckere Erdbeeren!

    Fast jeder Mensch (außer OX & RE) mag Erdbeeren, gerne auch als Kuchen. Wenn im Juli oder August die Sonne knallt, ist ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne wohl ein absolutes Highlight. Vielleicht läuft Euch jetzt schon das Wasser im Munde zusammen, wenn Ihr nur dran denkt.

    Bei aller Beliebtheit (alleine hier gibt’s fast 1.000 Rezepte) kann so ein leckeres Stück Erdbeerkuchen ziemlich ereignislos und langweilig sein. Genauso wie jedes andere Ding in Eurem Leben, für das Lust und Vorfreude herrscht. In diesem Artikel unserer Website zeigen OX & RE, was ein Ereignis wirklich zum Ereignis macht und wie ein Leben höchsten Wert gewinnt, wenn es vermeintlich ereignislos ist.

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    Tipp: So schmecken die besten Erdbeeren völlig neutral!

    Mit Sicherheit kennt Ihr folgende Situation aus Eurem Leben. Ihr freut Euch ungemein auf etwas Besonderes oder Leckeres. Es müssen keine Erdbeeren sein, auch ein Ausflug, das Treffen mit einem Freund oder ein Top-Spiel im Fußball vor dem TV wecken Eure Lust schon Stunden oder Tage vorher. Bleiben wir hier mal beim Kuchen.

    Ihr habt das leckere Stück vor Euch, schaut kurz aufs Handy, lest eine E-Mail, wechselt ein paar Worte mit jemandem im Raum und zack – das Stück Kuchen ist aufgegessen. Genauso kann das Fußballspiel oder der Ausflug schnell langweilig werden, wenn man gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt ist und sich die Erwartungshaltung nicht erfüllt.

    Viele von Euch werden mit Sicherheit folgenden Satz unterschreiben: «Ein Stück Erdbeerkuchen ist für mich der Auslöser eines Glücksgefühls – es ist einfach lecker». Aber genauso kennt Ihr alle die Situation, in der man den Kuchen, den Schokoriegel oder die Pizza einfach so gedankenlos heruntergeschlungen hat. Der Erdbeerkuchen alleine für sich kann deshalb kaum der Auslöser des Glücksgefühls sein. Wie wäre es sonst möglich, ihn auch mal völlig gedankenlos zu verzehren? Und was passiert eigentlich, wenn man sich nach dem dritten Stück noch ein viertes hineinzwingen soll?

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    Zwei Dinge, die erfüllt sein müssen …

    Wie lässt sich verhindern, dass die Erdbeeren neutral schmecken und der Kuchen «einfach so nebenbei» verzehrt wird? Anders gefragt: Wodurch wird ein Ereignis zum Ereignis? Wann wird etwas nicht als ereignislos, sondern als besonders wahrgenommen? Auf den ersten Blick sind es zwei Dinge, die etwas Ereignisloses von etwas Besonderem unterscheiden:

    1. Es gibt ein «Objekt», das zum Ereignis werden kann. Dies kann ein Stück Erdbeerkuchen sein, der neuste Kinofilm, das Herumtollen mit Eurem Hund.
    2. Ihr seid präsent im Moment. Ihr nehmt das «Objekt» bewusst wahr und die Interaktion mit ihm läuft nicht einfach nebenbei ab.

    Hier könnte der Artikel enden und Ihr habt absolut nichts Neues erfahren. Gerade wenn Ihr als Anfänger in der Meditation ein erstes Gefühl für Achtsamkeit und das bewusste Leben im Moment bekommt, wirkt das Ganze ziemlich trivial. Für OX & RE ist es dies aber nicht, da für das «besondere Ereignis» eigentlich nur einer der beiden Punkte erfüllt sein muss – aber nicht der, den Ihr erwartet.

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    … oder vielleicht doch nur eins?

    Ihr alle kennt Momente im Leben, in denen alles passt. Diese Momente können vollkommen ereignislos sein. Man schaut sich um, fühlt in sich hinein und hat das Gefühl, man ist mit sich und der Welt im Reinen. Es braucht nicht mal einen Erdbeerkuchen, es braucht nichts, alleine die Wahrnehmung im Moment reicht für die Zufriedenheit aus.

    Genau hier möchte unser Artikel aufzeigen, dass mit langjähriger, meditativer Erfahrung ein neuer Blick möglich wird, wann ein Leben ereignisreich oder ereignislos ist. Das Ganze kann man sogar logisch angehen, der Rest ist etwas Mut. Mit den beiden erwähnten Punkten und den weiteren Überlegungen in diesem Artikel gilt:

    • Punkt 1 ohne Punkt 2 ist möglich – Ihr schlingt den Erdbeerkuchen gedankenlos herunter.
    • Punkt 2 ohne Punkt 1 ist möglich – Ihr genießt einen bestimmten Moment im Leben ohne echtes «Ereignis».
    • Punkt 2 ist Voraussetzung dafür, Punkt 1 als Ereignis zu empfinden – Ihr «genießt» Euren Kuchen aktiv und bewusst, anstatt ihn beiläufig zu essen.

    All dies zusammen kann eine mutige Schlussfolgerung nahelegen: Vielleicht reicht dann ja Punkt 2 grundsätzlich aus? Ob neutraler Moment oder Erdbeerkuchen, mein Bewusstsein jetzt und hier ist die Grundvoraussetzung dafür, den «Moment zu genießen». Euer Leben kann ereignislos sein und wenig anliefern, was zum Punkt 1 passt – solange Eure Lebensweise mit Punkt 2 in Einklang steht, kann selbst ein ereignisloses Leben ein schönes, spannendes, wertvolles Leben sein.

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    Ein ereignisloses Leben in höchster Qualität

    Was OX & RE durch verschiedene Artikel und diese Website unter anderem vermitteln möchten, ist: Ihr braucht den Erdbeerkuchen nicht, um glücklich zu sein. Ihr braucht nichts aus «Punkt 1», wichtig ist, an «Punkt 2» zu arbeiten. Wer dies kontinuierlich schafft, erlebt eine spannende Veränderung in der inneren Einstellung.

    Denkt statt Erdbeerkuchen an die Reiselust vieler Menschen. Manche planen schon die nächste Reise, da ist man gerade noch auf der Rückfahrt der letzten. Man ist permanent vom Ereignis selbst getrieben, es müssen (oder dürfen) immer neue Impulse sein. Die Reisen selbst werden jedoch nicht bewusst erlebt – zumindest nicht so bewusst, wie es mit meditativen Übungen oder einer generellen Bewusstseinserweiterung möglich wäre.

    Sagen wir, Ihr trainiert Punkt 2, durch Meditation oder andere Mittel. Euer Ziel könnte sein, zukünftige Reisen noch intensiver erleben und genießen zu wollen. Und dies ist (für den Anfang) ein ehrenwertes Ziel und eine tolle Motivation. Auf dem Weg hierin merkt ihr jedoch schleichend: Eigentlich brauche ich die Reise gar nicht mehr, für mein bewusstes und intensives Erfahren des Lebens reicht Punkt 2 tatsächlich aus. Im Extrem entsteht ein ereignisloses Leben, das trotzdem immens bereichert.

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    Ereignislos und Spaß dabei – hier ein Mittelweg

    Dieser Artikel (oder die gesamte Website von OX & RE) möchte Euch nicht dazu bewegen, nie mehr zu verreisen oder Erdbeerkuchen zu essen. Wenn wir diese Zeilen schreiben, geht es alleine um die Erkenntnis: Ihr BRAUCHT es nicht, um ein gutes und erfülltes Leben zu führen.

    Wir alle kennen Menschen, die vieles unbewusst konsumieren und sich wundern, weshalb das Leben nicht erfüllt ist. Und wir kennen Menschen, deren Leben ziemlich ereignislos ist und die trotzdem authentische Zufriedenheit ausstrahlen. All dies hängt damit zusammen, Punkt 1 nicht mit Punkt 2 zu verwechseln. Und diese Einstellung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Meditation oder anderen Arten der Bewusstwerdung.

    Wie so oft gilt: Bei den anderen fällt es Euch auf, nur man selbst ist natürlich nicht betroffen. Schön wäre es. Für jeden (und natürlich auch für OX & RE) gibt es noch endlosen Spielraum nach oben, Punkt 2 zu verbessern. Und so langsam aber sicher Punkt 1 in den Hintergrund treten zu lassen. Ereignislos ist somit kein Synonym für Langeweile, ereignislos zeigt eher Eure Fortschritte in Punkt 1. Und ein ereignisloses Leben ist nicht das Ziel – es ist zwangsläufig eine absolut positive Konsequenz.

    Kleiner Tipp für den Einstieg: Geht ins Museum und seht Euch Kunst an. Auch Kunst kann «ereignislos» sein – Ihr wisst schon, diese modernen Kunstwerke mit den drei Strichen, oder der Künstler stellt nur einen Apfel in den Raum. Ja, das kann jeder! Aber der Künstler schafft es, Euch in den Moment zu ziehen und einen Apfel in neuem Kontext zu sehen. Mit einer Wahrnehmung jetzt und hier. Und vielleicht etwas mehr Genuss für das Stück Apfelkuchen im Museumscafé danach.

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