Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

Entdeckt eine Bewegungsübung, die nichts mit «Walking Meditation» zu tun hat und trotzdem spannende Einblicke in Körper und Geist gibt.

Die Bewegungsübung kann man natürlich auch draußen machen.
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Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

Es gibt viele Übungen rund ums Thema Bewegung, die Ihr in Euren Tag integrieren könnt. Beim Thema Meditation kommen schnell «Walking Meditations» zur Sprache. Das sind Bewegungsübungen, bei denen Ihr Euch z. B. Schritt für Schritt auf Eure Bewegung, das Gefühl des Fußes beim Aufsetzen auf den Boden und ähnliches konzentriert.

Mit solchen Übungen hat diese Ox-Re-Cise nur wenig zu tun. Wir führen Euch hier stattdessen in eine Übung ein, mit der Ihr Bewegung im Alltag anders fühlt als üblich und eher in Kontakt mit Eurem Geist als Eurem Körper kommt. Ganz einfach in Eurem Zuhause durchführbar und eine Übung, die Ihr immer mal wieder am Tag einstreuen könnt – wenn Ihr mutig genug seid.

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Die Voraussetzungen

Für diese Übung braucht Ihr fast gar nichts an Vorbereitung. Ihr könnt sie an jedem beliebigen Tag durchführen und einfach in Euren Alltag einstreuen. Was Ihr konkret benötigt ist:

  • einige Minuten Zeit
  • Ruhe für die Durchführung der Übung
  • eine geplante, alltägliche Tätigkeit

Selbst auf die Tätigkeit, vom Kaffee kochen bis zum Müll rausbringen, könnt Ihr theoretisch sogar verzichten. Ideal wäre, wenn Ihr in den Minuten dieser Ox-Re-Cise nicht mit Eurem Partner interagieren, Eure Kinder beaufsichtigen oder ähnlich spontane Dinge tun musst.

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So läuft die Ox-Re-Cise ab

  1. Setzt Euch innerlich einen kleinen Zeitrahmen. Nehmt Euch also vor, die Bewegungsübung für die nächsten zwei Minuten, fünf Minuten oder mehr zu machen.
  2. Bewegt Euch in der festgelegten Zeitspanne in Zeitlupe. Macht jede Bewegung, vom Schritt zum Regal über das Öffnen der Kaffeedose bis zum Eingießen in die Tasse stark verlangsamt.
  3. Anders als bei einer Walking Meditation achtet Ihr während der Übung nicht explizit auf jede einzelne Bewegung oder Euer Körpergefühl. Nehmt eher bewusst für Euch wahr: «Ah okay, ich bewege mich gerade in Zeitlupe!».
  4. Spürt im Laufe der Übung, wie Euer Kopf auf dieses reduzierte Tempo eingeht. Fühlt Ihr Euch ausgebremst? Stört es Euch, vom Kopf her völlig klar und im normalen Tempo zu sein, während Hand, Bein, Schultern & Co. nicht so funktionieren wie gewohnt.
  5. Sobald Ihr die Übung nach Euer festgelegten Zeit beendet habt, achtet darauf, wie Ihr von Kopf und Körper her wieder auf das «normale» Tempo reagiert.
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Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

Auf den ersten Blick bringt Euch diese Übung nicht viel. Sie hat nichts mit Fitness zu tun, obwohl sie indirekt für die Kräftigung einzelner Muskeln leisten kann. Ihr kommt außerdem nicht stärker mit Eurem Körper in Kontakt und richtet nicht wie bei anderen meditativen Übungen Eure Bewusstsein auf die konkrete Bewegung.

OX & RE empfinden die Bewegungsübung eher als Fitness für den Geist, nicht als Fitness für den Körper. Eine der wichtigsten Ideen im Rahmen dieser Übungen ist: Bei einer Walking Meditation habt Ihr eine klare Agenda und gebt Eurem Kopf und Bewusstsein eine Leitlinie, wie sie sich über die Bewegungsübung hinweg verhalten sollen.

Bei der Ox-Re-Cise 6 ist dies nicht der Fall. Euer Kontakt zum Boden oder die konkrete, einzelne Bewegung steht eher im Hintergrund. Ihr habt nichts, worauf Ihr Euch konkret bei dieser Übung konzentrieren könnt. Stattdessen seit Ihr eher in Eurem Tag oder Alltag, bereitet Kaffee zu oder macht andere Dinge, die typisch für Euch und Euer Zuhause sind.

Schon nach kurzer Zeit werdet Ihr merken, wie Euer Kopf auf die reduzierte Bewegung reagiert. «Warum macht man den Spaß überhaupt? Es ginge doch genauso schneller, wie sonst auch immer? Warum bremse ich mich freiwillig aus?». Und immer so weiter. Und solche inneren Gespräche dürft Ihr gerne mit Euch führen.

Übungen dieser Art können Euch vielleicht auf das Alter vorbereiten, wenn Eure Fitness und Körperkraft leidet. Schaut an einem beliebigen Tag nach draußen und seht, wie viele ältere Mitmenschen sich vergleichsweise langsam bewegen. Fast alle werden noch vor wenigen Jahrzehnten im normalen Tempo unterwegs sein. Irgendwann geht es nicht mehr und die Gesundheit leidet. Übungen wie diese Ox-Re-Cise können animieren, mehr in die eigene Gesundheit und Fitness zu investieren. Oder einfach nur zu merken, wie schnell man mit sich selbst über eine simple, verlangsame Bewegung in Konflikt kommen kann.

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Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

Ganz bewusst möchte sich diese Übung von einer Walking Meditation und ähnlichen Bewegungsübungen abgrenzen. Dies hat für OX & RE einen unschlagbaren Vorteil: Ihr löst Euch davon, Übungen aus dem Bereich Meditation getrennt vom normalen Tag und Leben wahrzunehmen.

Ihr könnt die Bewegungsübung nur durchführen, wenn Ihr Euch permanent daran erinnert, langsam unterwegs zu sein. Trotzdem seit Ihr nicht meditativ unterwegs wie bei anderen Übungen, da Ihr eher auf Alltägliches wie den Kaffee als auf Eure Schultern, Euer Bein oder Eure Atmung achtet. Durch solche Bewegungsübungen entwickelt Ihr also eine spannende Art von «hybridem Bewusstsein», was Übung und Alltag, Training und normales Leben miteinander verbindet.

Kräftigung und Fitness können je nach Bewegungsablauf trotzdem gefördert werden. Ihr merkt das, wenn Ihr Euer Bein sehr langsam beugt oder schwere Objekte langsam ins Regal stellt. Für ein echtes Fitnesstraining und eine Kräftigung Eures Körpers gibt es jedoch bessere Tipps und Angebote im Netz. Bei OX & RE seid Ihr schließlich eher für Tipps rundum die geistige Fitness und die Kräftigung des meditativen Muskels.

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