Meditation vs. Stoizismus – Mind-Battle #1

Die neue Serie voller Widersprüche. Heute: Stoizismus und Meditation für jede monotone Tätigkeit, die Ihr nicht mögt.

Hier battlen die beiden großen Elefanten Meditation und Stoizismus miteinander.
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OX & RE – Euer Partner für alle Widersprüche

Meditation und Stoizismus passen hervorragend zusammen, wie Ihr durch die OX & RE Website bestens kennt. Beide Welten sind jedoch nicht identisch. Im Gegenteil: Es gibt krasse Widersprüche, wie sich Situationen aus unser aller Leben meditativ oder stoisch angehen lassen. Was

Dieser Artikel ist der erste aus einer losen Serie, die OX & RE als «Mind-Battle» bezeichnen. In dieser Serie geht es um Erlebnisse aus Arbeit, Freizeit und Leben, die Ihr alle kennt und die ein Yogi anders angeht als ein Stoiker. Bei jedem Mind-Battle soll gezeigt werden, wie die typischen Positionen beider Seiten sind und mit welchem Ansatz OX & RE diesen Konflikt für sich auflöst.

Der erste Teil der Serie konzentriert sich auf monotone Tätigkeiten – am Arbeitsplatz, zu Hause oder wo auch immer Ihr nervige Monotonie erlebt.

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Die Situation

Ihr alle kennt Tätigkeiten von Eurer Arbeit oder aus dem Haushalt, die diese Eigenschaften erfüllen:

  • Die Tätigkeit ist monoton und stellt keine Herausforderung für Euch dar.
  • Sie muss unumgänglich regelmäßig erledigt werden.
  • Sie ist eher negativ besetzt, weil es „bessere Dinge zu tun gäbe“

Eine typisches Beispiel dieser Art aus Eurem Privatleben ist das Abspülen von Geschirr bzw. das Füllen und Leeren der Spülmaschine. Ja, es muss gemacht werden. Nein, wenn Ihr es vernachlässigt, stapelt sich irgendwann das schmutzige Geschirr. Und ja, in diesen Minuten wäre es viel spannender, mit einer Freundin zu telefonieren oder eine spannende Serie anzuschauen oder etwas Yoga zu machen – eigentlich alles, Hauptsache es ist eine Abwechslung von dieser Monotonie.

Auf der Arbeit ist eine solche Monotonie ein ernstes Problem. Wenn Ihr die meiste Zeit über Tätigkeiten am Arbeitsplatz nachgeht, die monoton und keine Herausforderungen sind, steigt das Risiko des Burnout erheblich. Hier ist die OX & RE Website nicht der beste Ansprechpartner. Bei uns wird der Begriff «monotone Tätigkeit» eher für die kleinen Ärgernisse des Alltags verwendet, die mit der Zeit ergänzend zur Arbeit leider trotzdem zum Burnout beitragen könnten.

Also, wie mit Stoizismus oder Meditation eine monotone Tätigkeit angehen, die sich wieder und wieder negativ, störend und lästig anfühlt?

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Der stoische Ansatz

Für den Stoiker steht im Vordergrund, den Geist und die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Egal, welcher Job gerade erledigt werden muss, der Stoiker soll sich auf die Suche begeben, wie er durch Umdenken die Negativität und Monotonie auflösen kann.

In unserem Einführungsartikel über Marc Aurel haben OX & RE einige Zitate postet. Eines spiegelt diese Denkweise wider. Das Abspülen ist nicht das Hindernis oder Problem, das einem den Tag vermiest. Unsere Einstellung zum Abspülen ist die Hürde, die sich durch ein Umdenken mit der Zeit überwinden lässt. Oder kompakt von Ryan Holiday in diesem Buchtitel zusammengefasst: «The Obstacle is the Way» – zu 100 % ein Marc-Aurel-Zitat.

Auch wenn das Abspülen monoton ist, welchen Wert kann diese Arbeit für mich haben? Ist es zu selbstverständlich, täglich auf frische Gläser und Teller zurückgreifen zu können? Wie kann ich diese Aufgabe voller Monotonie attraktiver gestalten – nicht nur im Ablauf, sondern in meinem Geist? Mit einer Mischung aus Abwechslung, Motivation und Wertschätzung für die Zeit, die ich in diesen Job investiere, bin ich als Stoiker angehalten, meine Gedanken und meinen Geist zu formen.

Denn keine Handlung ist monoton und eintönig an sich. Dies alleine entsteht durch meine Gedanken. (Und Tatsache, auch OX & RE können z. B. über Stunden hinweg ein Spiel online oder auf der Konsole spielen, ohne dass Abwechslung fehlt und Langeweile aufkommt.)

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Der meditative Ansatz

Meditation und monotone Tätigkeit passen hervorragend zusammen. Grundsätzlich ist jede Handlung ein Aufhänger für Achtsamkeit und eine Beobachtung der eigenen Gedanken. Wenn es sich auch noch um monotone Pflichten handelt, bei der unser Geist nach Abwechslung schreit, ist dieses Objekt fürs Meditieren umso interessanter.

Ihr geht während des Spülens ins Meditieren über und befasst Euch mit den Entwicklungen in Eurem Körper und Geist. Was genau fühlt sich eigentlich monoton und langweilig an? Wo genau lässt sich das negative Gefühl spüren? Ist es rein körperlich, beispielsweise als Krämpfe oder Hitzegefühl? Oder schreien alleine die Gedanken nach Abwechslung, um sich von diesem Job zu lösen und etwas anderes, «Interessanteres» zu tun?

Für einen guten Yogi kann die gesamte Zeit des Spülens hinweg Meditation sein. Wie Ihr wisst, geht Meditieren nicht nur mit geschlossenen Augen auf der Matte. Es gibt um Achtsamkeit, um Konzentration, um Dinge, die Ihr im Moment bewusst wahrnehmt. Und dies kann das heiße Wasser und das Aufblitzen des Tellers im Licht genauso sein wie die Last der Monotonie, die Euren Puls steigen lässt und so für Stress und Langeweile sorgt.

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Der Widerspruch

Ihr merkt: Beide Ansätze sind nicht miteinander vereinbar. Meditation und monotone Tätigkeit schließen sich nicht aus und streben nicht danach, die Situation zu ändern oder anders zu interpretieren. Es ist eher eine Beobachtung – eine Wahrnehmung, die im klassischen Sinne von «Mindfulness» ohne Bewertung stattfinden soll. Und wenn der Kopf den Job doch bewertet und als negativ empfindet, gehen wir nicht streng mit uns um, sondern schauen objektiv auf diese Gedanken und Gefühle.

Der stoische Ansatz ist absolut von Veränderung geprägt. Vom Umdenken und einer neuen Interpretation der Arbeit. Wie lässt sich aktiv die Monotonie beenden und für eine Abwechslung sorgen, die uns Menschen den Stress raubt und Tag für Tag auch bei solchen Tätigkeiten genießen lässt? Das gefühlte Hindernis zum Weg machen, und diesen Weg motiviert trotz mancher Monotonie geht.

Beides zusammen geht nicht.

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Der OX & RE Ansatz

OX & RE lösen das Thema Stoizismus vs. Meditation und monotone Tätigkeit mit zwei Grundgedanken auf: 1) Der stoische Ansatz schließt eine Achtsamkeit im Moment nicht aus. 2) Meditation zielt regelmäßig betrieben auf eine langfristige Änderung von Gedanken und Gefühlen ab.

Zu 1): Wenn Ihr über alles meditieren könnt, könnt Ihr auch darüber meditieren, wie Ihr die Monotonie des Moments für Euch auflöst. Ihr könnt Einblicke in Eure Gedanken und Gefühle gewinnen, wenn Ihr neu mit der Situation umgeht. Ihr werdet auf dieser Website und überall online lesen, wie Meditation eines Tages von einem reinen Training zu einem «Bewusstseinszustand» wird. Dieser ist vielleicht nicht 24 Stunden am Tag präsent, sollte aber möglichst intensiv kultiviert werden. Ihr könnt somit auch über die Anwendung einer stoischen Praktik im Alltag meditieren.

Zu 2): Meditation verändert Euer Gehirn zum Positiven hin. Beispielsweise mit einem positiven Einfluss auf Euer Stressgefühl. Regelmäßig (auch jenseits des Spülbeckens) betrieben, werden Euch langfristig viele Dinge nicht mehr als monoton, negativ oder langweilig erscheinen, wie es in einer Zeit vor Eurer Meditation der Fall war. Hier liegt wie so häufig der Trick: Wir alle merken nur bewusst, wenn etwas negativ ist und uns stört. Wir merken NICHT bewusst, wenn etwas jetzt und hier okay ist, was uns aber vor einigen Jahren noch gestört hätte. Meditation und monotone Tätigkeit arbeiten für OX & RE deshalb eher am langen Hebel zusammen, während die stoische Auseinandersetzung akut während der Arbeit gelingt.

Und vielleicht auch für Euch. Oder Ihr findet andere Ansätze, gegen die Monotonie im Leben vorzugehen und Abwechslung zu finden. Dann Glückwunsch hierzu! Und andere Mind-Battles der Zukunft passen dann vielleicht eher zu Euch.

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