Schlagwort: ruhe

  • … die interessanten.

    … die interessanten.

    … die interessanten

    Weshalb in der Meditation Gedanken erlaubt sind und was es mit dem Mythos des «leeren Kopfes» beim Meditieren auf sich hat.

    Meditation oder Gedanken im Kopf des kleinen Mädchens
    OX & RE – das Logo zu Meditation und Gedanken

    Der Mythos vom leeren Kopf

    Mit diesem Text kehren OX & RE ein wenig zu den Basics dieser Webseite zurück. Und schauen auf ein Thema, das so vielen Einsteigern in Meditation, Yoga & Co. schwerfällt: Meditation und Gedanken! Was passiert überhaupt im Geist beim Meditieren? Gibt es Gedanken und wenn ja, warum und ist das gut oder schlecht? Und weshalb macht man den ganzen Spaß eigentlich?

    Gleich zu Anfang weg mit dem Mythos: Das Ziel der Meditation ist nicht der komplett leere Geist. Oder sagen wir: Es wäre das ideale Ziel beim Meditieren, es klappt nur nicht. Das bestätigen selbst die erfahrensten Köpfe der Szene – vor Tausenden von Jahren wie heute. Unser Kopf ist einfach nicht so gestaltet, dass wir über 30 Minuten hinweg vollkommene Stille im Schädel haben könnten – geschweige denn für 30 Sekunden!

    Trotzdem hält sich diese Sichtweise über Gedanken bei der Meditation bei Einsteigern hartnäckig. Gerne mit Erklärungen wie: «Ich habe versucht zu meditieren. Aber nach ein paar Sekunden kommen immer wieder Gedanken in den Kopf und lenken mich ab. Was mache ich falsch? Ich kann das einfach nicht!». OX & RE schaffen ein wenig Klarheit

    OX & RE - das Logo zu Meditation und Gedanken

    Eine Bremse für das Karussell

    Wenn wir das Bild vom «Gedankenkarussell» nutzen, hat Meditation (sehr vereinfacht und je nach Strömung) zwei primär Ziele: 1) Das Karussell soll sich langsamer drehen. 2) Wir entfernen ein paar Tiere und Autos aus dem Karussell. Und das alles während voller Fahrt und ohne handwerkliche Übung.

    Selbst erfahrene Gurus wie Shinzen Young sprechen darüber, wie schwierig die «Leere des Geistes» zu erreichen ist. Jeder Meditierende mit 30 Jahren Erfahrung wird zugeben, dass trotz allen Trainings immer wieder Gedanken in den Geist kommen. Dies ist die menschliche Natur und nichts, worüber sich der Meditierende wundern sollte.

    Problematisch wird das Ganze auch durch die verschiedenen Strömungen der Meditation. Wer eine klassische Atemmeditation macht, wird sich auf die Atmung und nicht auf seine Gedanken konzentrieren wollen. Stehen bei der Meditation Gedanken als Objekt der Meditation im Vordergrund, ist es genau andersrum.

    OX & RE - das Logo zu Meditation und Stoizismus

    Soll ich denn jetzt denken? Oder nicht?

    Wie auch immer Ihr bei einer Meditation Gedanken handhaben sollt – kommen werden Sie in jedem Fall. Viele Menschen glauben, sie meditieren deshalb falsch. Doch die Anwesenheit der Gedanken ist nicht das Problem, sondern die Grundlage für die weitere Meditation.

    Sagen wir, Euer Ziel ist, Euch bei einer Atemmeditation alleine auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Natürlich sind Gedanken hier ein «Störfaktor». Es ist aber kein Fehler, dass sie auftauchen. Stattdessen ist Euer Ziel zu merken: «Hey, da ist ein Gedanke. Ich hab’s gemerkt. Sehr gut. Jetzt ganz entspannt wieder zur Konzentration auf die Atmung zurückkehren und alle haben gewonnen.»

    Vielleicht möchtet Ihr auch bei der Meditation die Gedanken bewusst kennen lernen. Ihr setzt Euch in Ruhe hin und Ihr seid gespannt, welche Gedanken Euch in den Geist kommen. Vielleicht wollt Ihr sie in Ruhe wahrnehmen, ohne Bewertung, und sehen, wohin Euch Euer Kopf führt. Auch dies kann Sinn und Zweck der Meditation sein.

    Fragt Euch also nie, ob Gedanken bei der Meditation gut oder schlecht sind. Geißelt Euch nicht, wenn sie in den Kopf kommen. Sie erfüllen bei jeder Meditation einen Zweck. Entweder als Hilfsmittel, oder Stolperstein, oder Katalysator für das, was Ihr beim Meditieren erreichen wollt.

    OX & RE - das Logo zu Meditation und Stoizismus

    Woher denn dann der Mythos mit dem leeren Geist?

    Wenn all dies stimmt, was OX & RE hier gerade zu Mediation, Achtsamkeit & Co. schreibt – woher kommt denn dann die Sichtweise, dass wir bei der Meditation nicht denken sollen? Dass wir lernen sollen, unseren Geist zur Ruhe kommen zu lassen und die Welt mit all Ihren Störungen auszuschließen?

    Der Punkt ist: Ihr müsst unterscheiden zwischen «Gedanken» und «irgendwelchen Gedanken». Vergleicht dies mit einem Training, das Ihr in der Außenwelt durchführen könnt. Vielleicht nehmt Ihr Euch mal als Konzentrationsübung vor, Eure Augen auf ein bestimmtes Objekt in der Welt zu richten und dies für eine bestimmte Zeit (1, 2, 5 Minuten) anzuschauen.

    Wenn Eure Augen abweichen und etwas anderes anschauen wollen, merkt Ihr: «Moment, hier ist was falsch. Ich wollte mich doch auf Objekt xyz konzentrieren.». Und Ihr führt Euren Blick zurück. Ihr lasst Euren Blick aber nicht einfach wild durch die Gegend schweifen, genauso wenig, wie Ihr Euren Gedanken freien Lauf beim Meditieren lassen sollt. Ihr lenkt den Geist stattdessen auf ein festes Objekt – das kann Euer Atem sein oder Eure Gedanken selbst. Was Ihr nicht macht im obigen Beispiel: Ihr schließt nicht die Augen, damit Ihr überhaupt nichts mehr von der Welt seht.

    OX & RE - das Logo zu Meditation und Stoizismus

    Von allen Gedanken …

    Meditieren heißt denken lernen. Besser gesagt: Zu realisieren, dass «wir selbst» nicht unsere Gedanken sind. Und hierdurch eine innere Freiheit und ein besonderes Wissen über uns zu gewinnen. Ähnlich wie mit Gefühlen sollten wir in keiner Situation der Spielball unserer Gedanken sein. Genau hierauf zielt eine gute Meditation ab. Und befreit uns davon, dass wir unsere Gedanken, unser Wissen, unsere Gefühle oder unser Ego sind.

    Denken ist also erlaubt. Und im Idealfall wird uns erst in der Ruhe der Meditation bewusst, was uns der Kopf so anliefert. Und gibt uns neue Möglichkeiten, mit diesem Wissen über uns selbst und die Welt umzugehen. Frei nach dem Motto eines der bekanntesten Lieder der Hamburger-Schule-Band Die Sterne:

    Von allen Gedanken/ schätze ich doch am meisten/ die interessanten.

    Die Sterne, «die interessanten» (1997)

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Eine Mischbatterie voller Gefühle

    Eine Mischbatterie voller Gefühle

    Eine Mischbatterie voller Gefühle

    Was emotionale Regulation wirklich bedeutet und weshalb sich diese nicht nur für den Stoiker in allen Lebenslagen lohnt.

    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Noch mal mit ohne Gefühl

    Aus dem OX & RE Artikel zum Thema Gleichmütigkeit wisst Ihr bereits: Der Stoiker trägt seine Emotionen nicht gerade auf der Zunge. Im Gegenteil, zur Entwicklung eines guten Stoikers gehören eine Regulation der Emotionen dazu. Gefühle werden nicht einfach so nach außen getragen, stattdessen lernen Stoiker einen neuen, inneren Umgang mit emotional spannenden Situationen.

    All dies verleiht dem Stoiker den Ruf des gefühlskalten Menschen. Doch nichts ist ferner von der Wahrheit entfernt. Auch der Stoiker hat Emotionen und teilt diese nach außen mit. Oft wird der Begriff «emotionale Regulation» falsch verstanden, da sie unauthentisch wirkt. Wer möchte schon mit jemandem zu tun haben, der emotional nicht authentisch ist und vermeintlich «etwas vorspielt»? Hier geben Euch OX & RE ein paar Einblicke ins Thema, um zu zeigen, dass auch für Nicht-Stoiker Strategien zur Emotionsregulation sinnvoll sein können.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und emotionale Regulation

    Alles fließt (hoffentlich)

    Die allerwichtigste Erkenntnis zuerst: Die Regulation bzw. Kontrolle von Emotionen heißt nicht, alle Emotionen vollständig abzustellen. Dies ist klar, logisch und von jedem von Euch allmorgendlich in der heimischen Dusche zu erleben:

    Die Regulation oder Kontrolle der Wassertemperatur an der Mischbatterie heißt nicht, die Mischbatterie vollständig abzustellen. Das Wasser soll ja fließen. Ihr möchtet schließlich duschen. Aber eben bei einer für Euch angenehmen Temperatur. Mit der emotionalen Regulation kümmert sich der Stoiker also um diese innere Mischbatterie. Ziel ist hierbei, jede einzelne Emotion zu erkennen und sich nicht (zu sehr) von ihr kontrollieren zu lassen.

    Im Vergleich mit der Situation unter der Dusche heißt dies: Ihr kümmert Euch aktiv darum, dass Ihr Euch nicht am zu heißen (emotionalen) Wasser verbrüht. Wie wichtig und sinnvoll dies ist, erleben alle Menschen im Laufe Ihres Lebens häufig genug. Doch dazu später mehr.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und emotionale Regulation

    Der Mythos der authentischen Emotionen

    Der Stoiker spielt zur Emotionsregulation also in vielen Situationen an seiner inneren Mischbatterie herum und die Menschen in seinem Umfeld bekommen es nicht direkt mit. Wie soll man nach einer Äußerung oder Regung von außen erkennen, ob der Stoiker vorher ordentlich am Regulieren war oder die entsprechenden Gefühle hinter der Äußerung von Anfang an da waren?

    Das große Problem ist die Authentizität. Die emotionale Regulation wirkt unecht, wie eine Manipulation des Stoikers an sich selbst und letztlich auch an anderen. Hier gibt’s allerdings ein Problem, für das Ihr etwas tiefer in die Psychologie der Emotionen eintauchen solltet. Die meisten von Euch würden folgender Aussage sicherlich zustimmen: «Ich wünsche mir, dass die Menschen, mit denen ich zu tun habe, emotional authentisch sind.»

    Wir alle haben ein Gefühl, was damit gemeint ist, und der Satz fühlt sich richtig an. In der Sache ist er allerdings falsch. Hierzu zwei einfache Beispiele, die Ihr vielleicht (leider) aus Eurem eigenen Leben kennt:

    1. Ihr habt einen absoluten Choleriker in der Familie, dessen Zündschnur wegen jeder Kleinigkeit reißt.
    2. Ihr habt einen pathologisch von Angst zerfressenen Menschen in Eurem Freundeskreis, der sich kaum aus dem Haus traut und hinter allem eine Gefahr sieht.

    Beide Personen sind emotional absolut authentisch. Zugegeben: In einer Art und Weise, die eine psychologische Behandlung nahelegt oder zumindest nicht zur Belastung der Menschen im direkten Umfeld werden sollte. Aber eines kann man vor lauter Angst und Wutanfälle nicht behaupten: Dass die beiden Personen nicht ehrlich und direkt mit ihren Emotionen wären. Hier würde man sich als Außenstehender sogar eine Kontrolle oder Veränderung wünschen.

    Der Wunsch, dass jemand «emotional authentisch», heißt korrekt formuliert: «Ich wünsche mir, dass die Menschen in meinem Umfeld emotional stabil, verlässlich und mit sich und der Welt im Reinen sind». Dies setzt eine gewisse Resilienz voraus, ein paar Einblicke in die Psychologie und viel Ehrlichkeit zu sich selbst. Vor allem aber eines: Die Bereitschaft zur Emotionsregulation.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und emotionale Regulation

    Mord (und nicht ganz so schlimmes) im Affekt

    Man muss keinen Choleriker oder Angstpatienten in der Familie haben, um sich mit Emotionsregulation zu befassen. Ein Blick aufs eigene Leben über Jahre und Jahrzehnte hinweg reicht aus. Ihr alle – ausnahmslos – kennt Situationen, in denen Ihr im Nachhinein klüger wart als vorher. In denen Ihr aus dem Affekt heraus Entscheidungen getroffen oder Bewertungen abgegeben habt, die sich sofort «in einer ruhigen Minute» als falsch herausstellten.

    Affekthandlungen sind in der Psychologie genauso Thema wie vor den Gerichten in Deutschland und der Welt. Es muss aber nicht zu Mord und Totschlag im Affekt kommen. Bereits im kleinen Rahmen haben unkontrollierte Emotionen weitreichende Folgen, aus denen Ihr (hoffentlich) lernen konntet. Ein falsches Wort, und Freundschaften enden. Eine falsche Bewegung, und Dinge gehen zu Bruch. Ein emotionales Hinreißen lassen, und neun Monate später liegt ein Baby im Kreißsaal.

    Hier liegt der Ansatz, weshalb nicht nur Stoiker über ein Regulieren von Emotionen nachdenken sollten. Falsche Entscheidungen im Leben zu treffen, ist die eine Sache. Diese aus einer Emotion, aus dem Affekt heraus zu treffen und sich schon wenige Sekunden über die Konsequenzen zu ärgern, die im Extremfall lebenslang sein können, eine andere.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und emotionale Regulation

    Emotionale Regulation – an der Mischbatterie drehen

    Wie unter der richtigen Dusche braucht es auch bei der emotionalen Mischbatterie etwas, bis Ihr «die richtige Temperatur» gefunden habt. Und manchmal verbrennt Ihr Euch trotzdem an Euren Emotionen, da eine Entwicklung oder Situation Eures Lebens Euch völlig überrascht. Ziel ist für den Stoiker dennoch immer, nicht erst aus Fehlern lernen zu müssen, sondern sich selbst schon im Vorfeld helfen zu können.

    Doch wie lässt sich emotionale Regulation lernen? Emotionen und Gefühle kommen schließlich plötzlich auf, völlig ungeplant, und scheinen uns in ihrer Angst, Wut oder Trauer einfach mitzunehmen. Lustigerweise aus OX & RE Sicht setzt gerade hier der andere große Teil dieser Webseite, die Meditation, an.

    Emotionsregulation heißt, bei zu heißen Emotionen einen Schritt zurückzutreten und es zu schaffen, einen Abstand zwischen sich und die Gefühle zu bekommen. Zu verstehen, dass «man selbst» nicht identisch ist mit der Emotion, die gerade aufkommt. Sich nicht von der inneren Stimme und ihren Bewertungen hinreißen zu lassen.

    All dies ist schwierig und in mancher Situation einfacher umzusetzen als in anderen. Der wichtigste Punkt ist jedoch: Emotionale Regulation lässt sich lernen. Und Emotionsregulation ist etwas Sinnvolles, um nicht wieder und wieder Opfer der eigenen Gefühle zu werden. Das Regulieren hat nichts mit fehlender Authentizität zu tun. Im Gegenteil. Wenn Ihr es schafft, eine innere Resilienz aufzubauen und Euch nicht mehr zu schnell durch Gefühle (und ihre Auslöser) mitreißen zu lassen, wird gerade dieser neue und gereifte Charakter zu Eurer authentischen Persönlichkeit.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und emotionale Regulation

    Veränderung & Resilienz – immer im emotionalen Wandel

    Am Ende noch zwei wichtige Feststellungen rund um Euren Weg der Emotionsregulation. Zum einen: Ihr seid immer in der Entwicklung. Jeden Tag verändert Ihr Euch schleichend, über Jahre und Jahrzehnte hinweg erkennt Ihr es bewusster. Gedanken, Gefühle und Sichtweisen verändern sich, aber oft so schleichend, dass wir es nicht in einer bestimmten Situation merken. Diese Entwicklung heißt: Ihr werdet so oder so schleichend ein wenig unauthentisch zu dem Bild, das Ihr selbst von Euch habt. Hierzu könnt Ihr stehen und diese Entwicklung aktiv in die Hand nehmen. Beispielsweise, indem Ihr genauer auf Eure Gefühle schaut und einen bewussten Weg der Regulation einschlagt.

    Zum anderen: Der Aufbau von Resilienz für gesunde Emotionen ist wichtig. Hierzu werden OX & RE noch einen eigenen Artikel liefern. Aber Resilienz ist nicht alles, wenn Ihr über eine Emotionsregulation nachdenkt. Resilienz hilft Euch beim Lernen, besser mit stressigen Situationen umzugehen und auf vieles nicht mehr mit unnötig «heißen Emotionen» reagieren zu müssen. Dies heißt nicht, dass Euch eine bestimmte Situation oder Emotion nicht doch vollkommen überraschen wird.

    Vielleicht hat Eurer Vermieter an der Vorlauftemperatur im Heizraum gedreht und das Wasser kommt völlig unerwartet deutlich heißer aus der Leitung. Hier sind Strategien nötig, die im Umgang mit dieser überraschend heißen Emotion helfen. Und diese Emotion kann immer und jederzeit kommen. Euer Wille zur emotionalen Regulation und die stetige, bewusste Auseinandersetzung hiermit gehört zu den besten Strategien, um Eure Hand an der Mischbatterie zu halten. Vielleicht ist es dank Eurer aufgebauten Resilienz unnötig. Doch falls es nötig ist, wird Euch dieser Ansatz der Stoiker mit Sicherheit helfen.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Meditieren … Stress abbauen … Zack Zack!

    Warum Meditieren zum Stress abbauen nur bedingt geeignet ist und Ihr trotzdem mit Meditation Euer Stresslevel positiv beeinflusst.

    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Stress abbauen mit der Brechstange – wer kann es nicht?

    OX & RE wissen aus Erfahrung: Wann immer mit Menschen über das Thema Meditation gesprochen wird, sind Stress und Gesundheit nicht weit. Oft wird mit Yoga oder Meditation angefangen, um Körper und Geist zu entspannen und sich vom Stress des Alltags zu befreien. Dass Meditation keine klassische Übung zur Entspannung ist, wisst Ihr ja bereits. Aber kann ich Achtsamkeit & Co. wenigstens nutzen, um Stress aus meinem Leben zu verbannen?

    Die klare Antwort ist: Ja, jein und nein. In den Augen von OX & RE haben folgende drei Aussagen alle einen Wahrheitsgehalt:

    • Zeit mit Meditieren zu verbringen, wirkt sich nicht auf den Stresspegel aus.
    • Meditation kann das Stressgefühl sogar noch verschlimmern.
    • Meditieren ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, die gegen Stress hilft.

    Ja, was denn nun?

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Stress abbauen

    1. Fall: Stress bleibt vor und nach der Meditation gleich

    Stell Euch vor, Ihr hattet einen wilden Tag auf der Arbeit. In der letzten Stunde der Arbeitszeit gab’s eine Diskussion mit dem Chef, die Euch schon bei der Heimfahrt die ganze Zeit in den Gedanken herumschwebt. Wie üblich, nehmt Ihr Euch nach dem Heimkommen ein paar Minuten Zeit zum Meditieren, wobei Eure Aufmerksamkeit noch immer auf dem Streit liegt und Euer Puls ordentlich pocht.

    Was hier passiert, kennt Ihr mit Sicherheit aus Eurem meditativen Alltag. Ihr werdet Euch auf die Atmung konzentrieren und wieder und wieder wie beim Muskeltraining auf den Atem zurückkommen. Im Vergleich zu ruhigen Tagen werden Eure Gedanken jedoch schneller als gewohnt zu dem Streit und Eurem Stressgefühl zurückkehren. Mit guter Übung in der Achtsamkeit schafft Ihr es vielleicht, Euch von der Bewertung Eurer Gedanken zu lösen. Aber Ihr könnt es (vor Euch selbst) nicht leugnen: Gerade ist in Körper oder Geist mehr los.

    Meditation ist also kein Werkzeug, um binnen weniger Sekunden von Hyper-Stress auf Entspannung umzuschalten. Tools dieser Art zu finden und wirkungsvoll zu etablieren ist schwierig. Die Atmung liefert einen guten Ansatz, wie Ihr vielleicht durch den OX & RE Artikel zum Thema Breathwork ist. Der dort erwähnte «psychologische Seufzer» hilft noch am ehesten, akuten Stress loszuwerden.

    In den meisten Situationen aus Alltag und Leben werdet Ihr jedoch merken: Das Stressgefühl vor und nach der Meditation ist gleich. Vielleicht fühlt es sich sogar noch etwas schlimmer an, weil Ihr gemerkt habt, dass Meditieren gerade nix bringt und nicht zur Entspannung beiträgt.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Stress abbauen

    2. Fall: Stress wird durch das Meditieren noch schlimmer

    In den Basics haben OX & RE ja darauf hingewiesen, dass hier keine Verantwortung für Gesundheit und Psyche des einzelnen übernommen werden kann. Dieser Disclaimer steht nicht zum Spaß auf unserer Webseite. Sich über eine Meditation intensiv mit den eigenen Gedanken zu befassen, kann grundsätzliche Auswirkungen auf Leben, Denken und alles andere nehmen. Letztlich ist das ja eines der wichtigsten Ziele von Meditation.

    Vielleicht möchtet Ihr Ruhe finden, das Leben bewusster wahrnehmen, Eure Gedanken besser ordnen oder was auch immer. Völlig klar ist: Um vom heutigen Zustand zu diesem gewünschten Zustand in der Zukunft zu gelangen, muss sich ja etwas in Gehirn, innerer Einstellung oder Persönlichkeit ändern. Eine Art Umdenken, die durch Meditation und der intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person entsteht.

    Und welche Gedanken und Erkenntnisse dabei in den Kopf schießen, muss nicht zwingend schön sein. Ihr seid auf Körper oder Atmung konzentriert – plötzlich taucht eine längst verdrängte Erinnerung aus Kindheit oder Jugendzeit auf. Langfristig schaffen es Menschen, diese zu überwinden und innerlich zu entspannen. Doch ganz akut rüttelt diese Erinnerung auf – bis ins Extrem.

    All dies bedeutet: Meditieren zum Stress abbauen kann ins Gegenteil umschlagen. Planbar ist das natürlich nicht, wer weiß schon, welche Gedanken Euch vom Unterbewusstsein geliefert werden. Sind die Gedanken erstmal da, werdet Ihr sie auch nach der Meditation nicht so einfach loswerden und im Alltag noch lange an ihnen zu knabbern haben.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Stress abbauen

    3. Fall: Stress wird durch Achtsamkeit, Yoga & Co. abgebaut

    Was Ihr bislang in diesem Artikel lesen musstet, widerspricht vielleicht Eurer Vorstellung. Meditation soll doch gut für die Gesundheit sein. Meditation soll helfen, Körper und Geist zu fördern und tatsächlich auch beim Stress abbauen helfen. Warum also die ganzen Einschränkungen?

    Ihr habt vollkommen recht: Gerade Achtsamkeit, also Mindfulness Meditation ist in den letzten 20 Jahren intensiver erforscht worden. Und es gibt eine Fülle von Studien, die eine positive Wirkung auf Körper und Stressabbau nahelegen. Alleine dieser Bericht der APA spricht von mehr als 200 Studien und führt einige von ihnen als Quellen auf.

    Was Ihr hier beim detaillierten Blick sehen könnt: Es geht immer um ein «Training», um eine «langfristige Veränderung» des Gehirns. Auch deshalb raten Wissenschaftler und Yogis gleichermaßen, dass Meditation ein regelmäßiges, nach Möglichkeit tägliches Ritual werden sollte. Alleine so lassen sich nachhaltige, positive Wirkungen auf Kopf und Gesundheit erkennen – und wissenschaftlich nachweisen.

    Wie bei körperlicher Fitness reicht es nicht, für mehr Ausdauer alle paar Wochen ein paar Minuten um den Block zu laufen. Oder sich zum Yoga anzumelden und jede zweite Session zu schwänzen. Regelmäßige Meditation verändert das Gehirn strukturell, und damit unser Stressempfinden. Beispielsweise durch Ausdünnung der Amygdala als (einfach gesagt) «Stress-und-Panik-Zentrum» des Gehirns.

    Meditieren zum Stress abbauen ist also nichts Akutes, aber etwas, was langfristig seine Wirkung hinterlässt. Und wie immer gilt der fiese Trick: Ihr merkt diese Veränderung nicht mal zwingend. Schließlich ist das Werkzeug, mit dem Ihr diese Veränderung wahrnehmen müsst («Euer Gehirn») das gleiche Ding, das sich auch verändert hat.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Stress abbauen

    Meditieren und Stress abbauen – das OX & RE Fazit

    Ähnlich wie beim Thema Meditation und Entspannung gibt’s beim Thema Meditation und Stress ein paar Missverständnisse. Wäre es so einfach, sich durch Konzentration auf den Körper oder die Atmung für ein paar Minuten von jedem noch so großen Stress des Alltags zu befreien – wir alle hätten es wohl als Kinder genauso gelernt wie den Einsatz von Messer und Gabel.

    Stress ist eine gesunde Reaktion des Körpers, um uns vor Gefahren zu schützen und in wichtigen Momenten zu aktivieren. Chronischer Stress, und der ist in unserem modernen Alltag leider keine Seltenheit, ist dagegen ein riesiges Problem. Uns das stetige «unter Strom stehen» kann kaum durch eine spontane Meditation reguliert werden.

    Meditieren zum Stress abbauen hilft also langfristig und systematisch. Und um den chronischen Stress aufzulösen, müsst Ihr eben eine Neigung zur «chronischen Meditation» entwickeln. Und mit kleinen Hilfsmitteln wie dem Atem an Eurer Seite, der auf Euer vegetatives Nervensystem Einfluss nimmt, könnt Ihr zumindest akut ein klein wenig für Eure Gesundheit tun. Dazu gibt’s sicherlich auch noch manchen Artikel hier bei OX & RE.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Gleichmütig sein: Wenn alles (eben nicht) egal ist!

    Warum gleichmütig sein nicht dasselbe wie Gleichgültigkeit ist und dem Stoiker zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhilft.

    Gleichmütig sein und die Ruhe finden, diese Steine zu stapeln.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Der Stoiker, die olle Kuh

    Beim einleitenden Artikel «Stoizismus – wofür brauche ich das?» haben OX & RE ja die Kuh im Regenschauer als Klischee erwähnt. Und dieses Klischee gehört zu den vielen kleinen Nuancen, weshalb «stoisch» eher negativ behaftet ist und mit «eiskalt» oder «emotionslos» gleichgesetzt wird. Da steht also die Durchschnittskuh ganz gelassen auf der Weide, es regnet in Strömen, und ihr ist es «egal».

    Für OX & RE war es immer ein Rätsel, warum es der Kuh (und somit dem Stoiker) als negativ angekreidet wird, nicht zu reagieren. Entweder, die Kuh ist zu dumm zu merken, dass es regnet. Das dürftet Ihr ausschließen, wenn es bei der Bedeutung dieses Vergleichs um eine jahrtausendealte Philosophie geht. Oder es wird erwartet, dass die Kuh nicht ungerührt dasteht, sondern stattdessen wutentbrannt, genervt, verärgert, gestresst oder ähnlich reagiert. Als wäre dies die Idealvorstellung, wie wir alle durch unser Leben gehen sollten. Glücklich sein sieht anders aus, unabhängig von der Wetterlage.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Am Allerwertesten vorbei

    Warum also die negative Kuh? Weil es wie bei «stoisch» und «störrisch» ähnlich klingende Worte auf Deutsch gibt, die keine Synonyme sind und trotzdem gerne als solche genutzt werden. Im Falle von «gleichmütig» gilt dies für das Wort «gleichgültig». Beide haben eine völlig unterschiedliche Bedeutung, diese stellen OX & RE unten anhand von Beispielen noch besser dar.

    Wenn Ihr die beiden Wörter und ihre Bedeutung nicht trennt, könntet Ihr tatsächlich annehmen, dem Stoiker geht alles am Allerwertesten vorbei. Gleichmütigkeit wäre dann ein völliges «egal sein», und dies wäre fast schon stumpfsinnig. Wem alles egal ist, der dürfte weder mitbekommen noch sich dafür interessieren, was mit ihm/ihr und der Welt passiert.

    Ruhig und gelassen zu reagieren, kann aus verschiedenen Gründen passieren. Stellt Euch vor, Ihr seid mit dem Auto unterwegs und ein Geisterfahrer kommt auf Euch zu. In letzter Sekunde schaffen es beide Fahrzeuge, sich auszuweichen. Wer hiernach seinen Puls nicht etwas höher schlagen spürt, ist entweder wirklich gelassen und ungerührt unterwegs, oder hat die ganze Zeit über auf dem Rücksitz geschlafen. Das «fehlende Mitbekommen» ist also nicht mit Gleichmut zu verwechseln. Wer null Reize von außen spürt, der erlebt auch nichts, was die innere Ruhe aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Wesen dieser Art mit keinerlei Reaktion auf Reize von außen bezeichnet man landläufig gerne als «tot».

    Genauso gilt: Wenn einer Person alles egal ist und sie deshalb nicht auf Welt und Leben schaut, wird sie ihre Ruhe nicht aus «Gründen der Tugend» erlangt haben. Genau das liegt aber dem Stoiker am Herzen, wie Ihr mittlerweile wisst.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Probiert’s mal mit Gemütlichkeit (statt Geltung)

    Um «gleichmütig sein» und «etwas ist gleichgültig» voneinander abzugrenzen, schauen OX & RE mal auf die Sprache. Woher stammt die Bedeutung der beiden Begriffe auf Deutsch und warum sind es deshalb keine Synonyme?

    Der Begriff «gleichgültig» leitet sich durch Wörter wie «gültig» oder «Geltung» her. Etwas hat für Euch die gleiche Gültigkeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Uhr zeigt zwei oder drei, draußen regnet’s oder schneit’s – es ist Euch egal. Für Eure innere Einstellung macht die Gültigkeit eines dieser beiden Ereignisse keinen Unterschied.

    Der Begriff «gleichmütig» kommt weniger von «Mut», auch wenn manche Stoiker dies sicher gerne hätten. Die Bedeutung liegt näher bei «Gemüt», was auf Deutsch ein sonderbares Wort ist. Gemüt ist irgendwas im Inneren und dabei eher ruhig oder ungerührt als aufgeregt. Ihr kennt schließlich auch den «Gemütsmensch». (Hier sagt der Duden, es wäre ein gutmütiger, aber «etwas langsamer»Mensch – kurios.)

    Und dann gibt’s noch die Gemütlichkeit. Das ist dieses Ding mit der Tasse Tee, Buch und Wolldecke, oder alternativ irgendwas mit tanzenden Bären. Eine gemütliche Stimmung ist tatsächlich eine Stimmung, in der es eher ruhig und gelassen zugeht, in der niemand spontan auf Unerwartetes reagieren muss. Eine innere Ruhe, die authentisch ist und nicht so einfach umgestoßen werden kann. Denkt bei «gleichmütig» und «stoisch» also ab sofort an Tee und Wolldecke, schon hat der Stoizismus an Sympathie gewonnen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Tor für die Bayern (90.+3)

    Wie Gleichmut konkret aussieht und wie ihr gleichmütig sein in Euer Leben integrieren könnt, zeigen Euch OX & RE anhand von einigen Beispielen. Damit es mit dem Gleichmut nicht zu abstrakt bleibt, liefert unsere Seite mal ganz klare und lebhafte Beispiele:

    1. Wenn Borussia Dortmund gegen Bayern München spielt, ist OX & RE das Ergebnis nicht gleichgültig. Da OX & RE im Westen der Republik zu Hause sind, könnt Ihr Euch die Vorlieben denken. Aber: Sollte wie üblich das Tor für die Bayern in der Nachspielzeit fallen, ist Gleichmut gefragt. Die Niederlage des BVB ist kein Grund für Ärger, Aufregung, Wut oder ähnliches. Gleichmütig zu reagieren heißt nicht, eine Vorliebe für einen bestimmten Gewinner zu entwickeln.
    2. OX & RE ist es nicht gleichgültig, ob im Hochsommer 35 °C herrschen und ein Außentermin wahrgenommen werden muss. Lieber darf es gemäßigt bis eiskalt sein, eine absolute Vorliebe. Und dennoch: Gelassen, ruhig und gleichmütig zu bleiben, ist der richtige Vorsatz. Wut und Ärger bringen einen hier schließlich noch zusätzlich ins Schwitzen.
    3. Für OX & RE ist es nicht egal, ob das Finanzamt etwas nachfordert oder es eine Rückzahlung gibt. Es geht schließlich um bares Geld, um damit müssen wir alle unser Leben gestalten. In beiden Fällen gilt es jedoch, gefasst und ruhig zu reagieren. Wenn alles rechnerisch stimmt: Okay, gleichmütig zahlen (oder sich über den Geldeingang freuen). Wenn Fehler passiert sind: Nachbessern und stoisch gefasst das Ganze angehen. Schließlich sind überall auch nur Menschen am Werk, die Fehler machen (oder eben nicht).
    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Noch eine Facette des «Dicho-Dings»

    Kenner der Szene (und dieser Seite) haben es bei den Beispielen vielleicht gemerkt: Vieles beim Thema Gleichmut hat mit der Dichotomie der Kontrolle zu tun. Diese hat Euch OX & RE in einem anderen Artikel ja schon näher gebracht, wobei Gleichmütigkeit tatsächlich eine direkte Folge ist. Hier deshalb in Kurzform:

    Ob Wetter oder Fußballergebnis – was ich in meinem Leben und durch mein Handeln nicht selbst beeinflussen kann, verdient keine negative Emotion. Gleichmütigkeit zu zeigen, die Ruhe zu bewahren, gleichmütig zu sein, ist hier der einzige Weg. Ja, jeder Stoiker hat Vorlieben. Und Gleichmut ist der einzig sinnvolle Weg, um mit der Situation umzugehen, wenn die persönliche Vorliebe nicht eintritt.

    Gleichmütig dürft Ihr natürlich auch für Dinge sein, die Ihr beeinflussen könnt. Hier ist Gleichmütigkeit vielleicht sogar noch schwieriger. Ihr könnt bestimmte Dinge in Eurem Leben beeinflussen, und trotzdem gehen sie nicht so aus, wie von Eurer Seite gewünscht. Gleichmütig sein ist durch die enge persönliche Bindung zu Ereignis oder Person komplizierter. Aber erneut der einzige Weg, um gefasst und glücklich durchs Leben zu gehen und nicht durch fehlenden Gleichmut unbedacht zu reagieren – manchmal mit fatalen Folgen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Immer locker bleiben …

    Ihr alle kennt die Menschen, die wenig gelassen und ruhig durch die Welt gehen. Die mit der extrem kurzen Zündschnur. Und ja, hier mag man sich Gleichmütigkeit wünschen (und für Euch selbst auch etwas Gleichgültigkeit, was die Anfälle solcher Choleriker angeht).

    Doch wie so oft fällt der Blick mühelos auf das Extrem des anderen, wobei die eigene Person das gleiche Defizit in abgemilderter Form aufweist. Deshalb gilt: Gleichmütig sein lässt sich trainieren, egal wie gelassen und souverän Ihr seid. Rund um die Uhr, an jedem Tag Eures Lebens.

    Und wenn andere um Euch herum die Synonyme nicht verstanden haben und Euch vorwerfen, dass Ihr eiskalt, berechnend und emotionslos reagiert? Dann habt Ihr am Ende dieses Artikels vielleicht erkannt, wie Ihr hierauf innerlich reagieren könnt.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Ox-Re-Cise 6: Leben in Zeitlupe

    Entdeckt eine Bewegungsübung, die nichts mit «Walking Meditation» zu tun hat und trotzdem spannende Einblicke in Körper und Geist gibt.

    Die Bewegungsübung kann man natürlich auch draußen machen.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Es gibt viele Übungen rund ums Thema Bewegung, die Ihr in Euren Tag integrieren könnt. Beim Thema Meditation kommen schnell «Walking Meditations» zur Sprache. Das sind Bewegungsübungen, bei denen Ihr Euch z. B. Schritt für Schritt auf Eure Bewegung, das Gefühl des Fußes beim Aufsetzen auf den Boden und ähnliches konzentriert.

    Mit solchen Übungen hat diese Ox-Re-Cise nur wenig zu tun. Wir führen Euch hier stattdessen in eine Übung ein, mit der Ihr Bewegung im Alltag anders fühlt als üblich und eher in Kontakt mit Eurem Geist als Eurem Körper kommt. Ganz einfach in Eurem Zuhause durchführbar und eine Übung, die Ihr immer mal wieder am Tag einstreuen könnt – wenn Ihr mutig genug seid.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und eine Bewegungsübung

    Die Voraussetzungen

    Für diese Übung braucht Ihr fast gar nichts an Vorbereitung. Ihr könnt sie an jedem beliebigen Tag durchführen und einfach in Euren Alltag einstreuen. Was Ihr konkret benötigt ist:

    • einige Minuten Zeit
    • Ruhe für die Durchführung der Übung
    • eine geplante, alltägliche Tätigkeit

    Selbst auf die Tätigkeit, vom Kaffee kochen bis zum Müll rausbringen, könnt Ihr theoretisch sogar verzichten. Ideal wäre, wenn Ihr in den Minuten dieser Ox-Re-Cise nicht mit Eurem Partner interagieren, Eure Kinder beaufsichtigen oder ähnlich spontane Dinge tun musst.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und eine Bewegungsübung

    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Setzt Euch innerlich einen kleinen Zeitrahmen. Nehmt Euch also vor, die Bewegungsübung für die nächsten zwei Minuten, fünf Minuten oder mehr zu machen.
    2. Bewegt Euch in der festgelegten Zeitspanne in Zeitlupe. Macht jede Bewegung, vom Schritt zum Regal über das Öffnen der Kaffeedose bis zum Eingießen in die Tasse stark verlangsamt.
    3. Anders als bei einer Walking Meditation achtet Ihr während der Übung nicht explizit auf jede einzelne Bewegung oder Euer Körpergefühl. Nehmt eher bewusst für Euch wahr: «Ah okay, ich bewege mich gerade in Zeitlupe!».
    4. Spürt im Laufe der Übung, wie Euer Kopf auf dieses reduzierte Tempo eingeht. Fühlt Ihr Euch ausgebremst? Stört es Euch, vom Kopf her völlig klar und im normalen Tempo zu sein, während Hand, Bein, Schultern & Co. nicht so funktionieren wie gewohnt.
    5. Sobald Ihr die Übung nach Euer festgelegten Zeit beendet habt, achtet darauf, wie Ihr von Kopf und Körper her wieder auf das «normale» Tempo reagiert.
    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und eine Bewegungsübung

    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Auf den ersten Blick bringt Euch diese Übung nicht viel. Sie hat nichts mit Fitness zu tun, obwohl sie indirekt für die Kräftigung einzelner Muskeln leisten kann. Ihr kommt außerdem nicht stärker mit Eurem Körper in Kontakt und richtet nicht wie bei anderen meditativen Übungen Eure Bewusstsein auf die konkrete Bewegung.

    OX & RE empfinden die Bewegungsübung eher als Fitness für den Geist, nicht als Fitness für den Körper. Eine der wichtigsten Ideen im Rahmen dieser Übungen ist: Bei einer Walking Meditation habt Ihr eine klare Agenda und gebt Eurem Kopf und Bewusstsein eine Leitlinie, wie sie sich über die Bewegungsübung hinweg verhalten sollen.

    Bei der Ox-Re-Cise 6 ist dies nicht der Fall. Euer Kontakt zum Boden oder die konkrete, einzelne Bewegung steht eher im Hintergrund. Ihr habt nichts, worauf Ihr Euch konkret bei dieser Übung konzentrieren könnt. Stattdessen seit Ihr eher in Eurem Tag oder Alltag, bereitet Kaffee zu oder macht andere Dinge, die typisch für Euch und Euer Zuhause sind.

    Schon nach kurzer Zeit werdet Ihr merken, wie Euer Kopf auf die reduzierte Bewegung reagiert. «Warum macht man den Spaß überhaupt? Es ginge doch genauso schneller, wie sonst auch immer? Warum bremse ich mich freiwillig aus?». Und immer so weiter. Und solche inneren Gespräche dürft Ihr gerne mit Euch führen.

    Übungen dieser Art können Euch vielleicht auf das Alter vorbereiten, wenn Eure Fitness und Körperkraft leidet. Schaut an einem beliebigen Tag nach draußen und seht, wie viele ältere Mitmenschen sich vergleichsweise langsam bewegen. Fast alle werden noch vor wenigen Jahrzehnten im normalen Tempo unterwegs sein. Irgendwann geht es nicht mehr und die Gesundheit leidet. Übungen wie diese Ox-Re-Cise können animieren, mehr in die eigene Gesundheit und Fitness zu investieren. Oder einfach nur zu merken, wie schnell man mit sich selbst über eine simple, verlangsame Bewegung in Konflikt kommen kann.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und eine Bewegungsübung

    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ganz bewusst möchte sich diese Übung von einer Walking Meditation und ähnlichen Bewegungsübungen abgrenzen. Dies hat für OX & RE einen unschlagbaren Vorteil: Ihr löst Euch davon, Übungen aus dem Bereich Meditation getrennt vom normalen Tag und Leben wahrzunehmen.

    Ihr könnt die Bewegungsübung nur durchführen, wenn Ihr Euch permanent daran erinnert, langsam unterwegs zu sein. Trotzdem seit Ihr nicht meditativ unterwegs wie bei anderen Übungen, da Ihr eher auf Alltägliches wie den Kaffee als auf Eure Schultern, Euer Bein oder Eure Atmung achtet. Durch solche Bewegungsübungen entwickelt Ihr also eine spannende Art von «hybridem Bewusstsein», was Übung und Alltag, Training und normales Leben miteinander verbindet.

    Kräftigung und Fitness können je nach Bewegungsablauf trotzdem gefördert werden. Ihr merkt das, wenn Ihr Euer Bein sehr langsam beugt oder schwere Objekte langsam ins Regal stellt. Für ein echtes Fitnesstraining und eine Kräftigung Eures Körpers gibt es jedoch bessere Tipps und Angebote im Netz. Bei OX & RE seid Ihr schließlich eher für Tipps rundum die geistige Fitness und die Kräftigung des meditativen Muskels.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Besser scheitern – wenn Meditation nicht klappt

    Wie Ihr einen besseren Ansatz zum Meditieren findet und warum «Meditation klappt nicht» eigentlich ein unmöglicher Satz ist.

    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Hilfe, meine Meditation ist kaputt

    Hach ja, dabei hattet Ihr doch alle so gute Vorsätze. Ihr habt Euch viel Zeit genommen, in Ruhe auf Eure Atmung geachtet, vielleicht sogar einen Kurs fürs Yoga gebucht. Und dann das: Meditieren funktioniert einfach nicht. Euer Leben ist irgendwie noch das gleiche wie vor ein paar Wochen. Euch schießen weiterhin Gedanken durch den Kopf. Und mit jedem Tag mehr drängt sich die Frage auf: «Was mache ich falsch?»

    Viele Menschen, gerade Anfänger beim Meditieren kennen das. Und beenden die spannende, innere Reise, bevor sie richtig losgeht. Der Grund: Irgendetwas funktioniert nicht, oder nicht so wie erwartet. Mit diesem Artikel möchte Euch OX & RE helfen zu verstehen, dass Meditation nicht im klassischen Sinne «klappt». Und wenn Ihr Euch die Frage stellt, ist das nicht nur gut, sondern sogar Teil der Meditation. Verrückt, aber wahr.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Was Ihr reinsteckt, und was rauskommt

    Zuallererst: Ja, man kann einen Blickwinkel finden, weshalb Meditation nicht klappt. Dieser ist zwar meist nicht, was Menschen damit meinen, OX & RE möchten ihn aber ansprechen.

    Ihr kennt vielleicht unseren Artikel zu Meditation und Muskeltraining, die Parallele nutzen OX & RE hier noch einmal. Es gibt zwei Arten von Gründen, warum Ihr Muskelaufbau betreiben wollt und es nach Monaten trotzdem nicht klappt. Die erste Art ist, was Ihr «reinsteckt», oder eben nicht. Ihr geht nur einmal im Monat ins Fitnessstudio. Ihr trainiert mit viel zu leichten Gewichten. All das reicht halt nicht aus für den stählernen Bizeps.

    Dies gilt natürlich auch fürs Meditieren. Ihr nehmt Euch nicht regelmäßig Zeit und Ruhe für eine Meditation. Ihr meldet Euch zum Yoga an und geht nicht hin. Oder Ihr nehmt die Aufgabe nicht ernst, auf Euren Geist und Eure Gedanken zu schauen. Auch hier steckt Ihr zu wenig ins «Training».

    Wenn Anfänger denken, Meditation klappt nicht, ist die Frage aber meistens eine andere. Hier wird richtig trainiert, sich Zeit genommen, auf Tipps für Einsteiger geachtet. Und trotzdem scheint es zu scheitern. Gedanken schießen weiter durch den Kopf. Ihr kommt einfach nicht zur Ruhe, und nichts scheint zu helfen. Der Output ist schlecht, ähnlich wie bei einem sehr guten Trainingsplan im Studio, und der Bizeps wird trotzdem nicht größer.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Der überflüssige Proteinshake für den Geist

    Wenn’s ums echte Muskeltraining geht, liegen die Lösungen auf der Hand. Mehr Protein und Kreatin in den Körper. Mehr Gewichte auf die Hantel mit weniger Wiederholungen. Oft reicht es, an kleinen Schrauben des Trainings zu drehen, und die gewünschten, messbaren Effekte treten ein. Und alles ist gut.

    Hier endet die Parallele von Muskeltraining und Meditation. Denn genauso funktioniert es beim Meditieren oder beim Yoga nicht. Es gibt nicht den Proteinshake, der über das Funktionieren entscheidet. (Ja, OX & RE ist der Einsatz psychoaktiver Substanzen im therapeutischen Umfeld bekannt, aber dies sagt ja nichts über das Funktionieren von Meditation als solcher für einzelne Menschen aus.)

    Die Frage, ob etwas klappt oder nicht, ob ein Erfolg oder Misserfolg eintritt, hängt von einem wichtigen Faktor ab: Was genau wird eigentlich als Erfolg verstanden? Wenn Ihr im Vorfeld ein Ziel formuliert («weniger Stress», «Gedanken ausschalten», «mehr Entspannung») und Meditation auf dieses Ziel loslasst, werdet Ihr gerade als Anfänger schnell bei einem Misserfolg landen. Denn das Ziel von Achtsamkeit, Konzentration & Co. ist ein anderes, als die meisten Anfänger «denken», im wahrsten Sinne des Wortes.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Das Ziel ist das Ziel (hö?)

    Ihr könnt Euch mit einem der gerade genannten Ziele identifizieren und habt diese als Grund, in Meditation oder Yoga einzusteigen? Dann machen OX & RE jetzt die Spielverderber:

    • Es wird weiterhin Tage geben, an denen Ihr gestresst seid.
    • Ihr werdet immer wieder eine Fülle von Gedanken durch den Kopf schießen lassen müssen.
    • Tag für Tag wird es Momente geben, die Euch nicht entspannen lassen.
    • Euer Leben bleibt anstrengend, anspruchsvoll und herausfordernd.

    Geht also nicht davon aus, dass ein konkretes Ziel wie «Ich leere auf Knopfdruck meinen Kopf von allen Gedanken» erreichbar wäre. Ziele beim Meditieren sind nicht so greifbar und messbar wie der Umfang Eures Bizeps mit dem Maßband. Ihr passt eher schleichend Euer gesamtes System, Euren Geist an. Eine Folge hiervon kann sein, mehr Entspannung und Ruhe im Geist zu finden. Aber all dies ändert nicht die grundlegenden Dinge: Das Leben ist nicht immer einfach, Euer Körper altert, Menschen, die Ihr liebt, werden sterben. Ein (eher verstörendes) Wunder, wer hierauf nicht mit Trauer, Stress und Verspannung reagiert.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Mit einerlei Maß messen

    Es gibt noch eine größere Hürde, als sich die falschen Ziele beim Meditieren zu setzen und deshalb zu glauben, Achtsamkeit & Co. sind nichts für einen. Passend zum Bizeps: Stellt Euch vor, das Maßband, mit dem Ihr den Umfang Eures Oberarms misst, wird stetig manipuliert und «wächst mit». Der Wert auf dem Maßband ist immer gleich, egal wie hart Ihr trainiert.

    Genau dies passiert indirekt beim Meditieren. Die «Maschine», die bewertet, ob Ihr mehr Entspannung oder weniger Gedanken erfahrt, ist genau die gleiche Maschine, die Ihr durch Meditation beeinflusst. Und dieser Prozess passiert sehr schleichend und teils unbewusst. Vielleicht klappt Meditation hervorragend für Euch und Ihr seid innerlich viel ruhiger geworden, Ihr merkt’s nur selbst nicht. In Eurem Leben gibt es plötzlich weniger Probleme, aber Ihr merkt es nicht bewusst, da der Geist halt noch die (weniger gebliebenen) Probleme wahrnimmt.

    Zu den wichtigsten Tipps, ob Meditation für Euch klappt oder nicht, gehört deshalb, andere zu fragen. Das eigene Urteil ist extrem fehlerhaft, denn durch Mediation, Yoga & Co. habt Ihr die «Urteilsmaschine» selbst bearbeitet. Stellt die Frage lieben Menschen um Euch herum und lasst Euch überraschen, wie diese Eure Veränderung wahrgenommen haben.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Und das Wetter klappt manchmal auch nicht …

    Ihr fragt Euch noch immer (und vielleicht sogar regelmäßig), ob Ihr richtig meditieren könnt? Dann neben den genannten Tipps und Hinweisen noch ein anderer Blickwinkel, mit dem OX & RE auch den Brückenschlag zum Stoizismus schaffen:

    Ihr habt vielleicht unseren Artikel zur Dichotomie der Kontrolle gelesen und wisst: Ich kann das Wetter nicht beeinflussen, aber meine innere Reaktion auf Bruthitze, Blitzeis und Gewitter. Ein guter Ansatz, der Euch helfen wird, viel Stress einzusparen und Euer Denken zu entspannen.

    Und trotzdem (und das geben OX & RE sehr gerne zu): Natürlich gibt es Momente, in denen der Vorsatz scheitert. Es ist auch für Stoiker angenehmer, dass ein Flug oder Zug nicht ausfällt, weil das Wetter mitspielt. Und mancher Stoiker wird spüren, wie Ärger in Kopf und Körper hochkocht. Und das kann sich noch verschlimmern, wenn der Stoiker denkt: «Mist, ich bin doch Stoiker und Dichotomie der Kontrolle und überhaupt».

    Genau dies ist der Punkt: Der Stoiker fällt nicht sofort vom unerwünschten Ereignis («Zug fällt aus») in eine automatisierte Reaktion («Diese Scheiß-Welt und alle sind gegen mich»). Er lädt sich selbst ein, die Situation und sein Leben anders wahrzunehmen und hieraus Ruhe und Stärke zu gewinnen.

    Genau dies ist Euch für die Mediation zu raten. Wann immer Ihr hinterfragt, ob Meditation für Euch klappt oder nicht, setzt Ihr Euch mit Euren Gedanken, Eurem Denken, Euren automatisierten Abläufen auseinander. Das an sich ist gut und eine Art von Meditation in sich. Die Aussage «Meditation klappt nicht» ist deshalb eigentlich unmöglich – sobald Ihr diesen Eindruck über Euren Geist gewinnt, entwickelt Ihr Euch schon weiter, ohne es zu merken oder wollen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren, das auch mal nicht klappt.

    Keine Sorge: Scheitern klappt immer!

    Vielleicht kennen einige von Euch das Zitat von Samuel Beckett:

    Immer versucht. Immer gescheitert. Ganz egal. Wieder versuchen. Wieder scheitern, Besser scheitern.

    Samuel Beckett, übersetzung OX & RE

    Meditation und das Zähmen der eigenen Gedanken kann man fast nicht besser beschreiben. Selbst erfahrene Yogis haben Tage (oder Monate), in denen sie den Eindruck haben, dass Meditation nicht mehr klappt und man nicht mehr mit sich im Reinen ist. Aber was weiß man schon selbst? Und mit «man selbst» ist das Ego und die rationale Wahrnehmung gemeint.

    Scheitern klappt einfach immer. Und ist selbst auch vergleichsweise einfach. Euer «Problem» ist nur: Wenn Achtsamkeit und Meditation vermeintlich nicht klappen, klappen sie wahrscheinlich doch. Ihr merkt nur nicht, wie Ihr besser scheitert. Yippie!

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Weshalb man nichts tun lernen kann und warum letztlich jedes Ding, das man tut, (k)eine Verschwendung von Lebenszeit ist.

    Hier bleibt das Kino leer, wie es manchmal der Kopf bleibt sollte.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Nichtstun – und seine vielen Gesichter

    OX & RE finden, dass Nichtstun eine ganz schön heikle Sache sein kann. Wer will schon den Eindruck erwecken, man wäre faul? Dabei hat Nichtstun eine ganz eigene, spannende Psychologie, die Euch vielleicht gar nicht bewusst ist, wenn Ihr es Euch abends auf der Couch bequem macht und alle Fünfe oder Sechse von Euch streckt.

    Zum einen kommt es darauf an, wie Ihr es für Euch interpretiert, dass Ihr gerade nichts tut. Ihr könnt das völlig akzeptieren und genießt es sogar? Dann spricht man gerne von «Entspannung». Ihr wollt eigentlich was anders tun und Euch ödet der Zustand wirklich an? Dann spricht man eher von «Langeweile». Von außen betrachtet ist es trotzdem das Gleiche – es tut sich halt nix.

    Zum zweiten passt Nichtstun gar nicht in unseren Zeitgeist. Egal, ob Entspannung oder Langeweile, eigentlich sollte man seine kostbare Zeit auf dieser Welt doch nutzen. Irgendwelche sinnvollen Dinge tun, die uns wichtig sind, anstatt auf der Couch zu versacken. Weniger Netflix schauen und dafür häufiger vor die Türe, eine Runde durch die Natur für die Gesundheit und so weiter. Man will ja nicht zu den Menschen gehören, die Ihre Zeit mit Nichtstun verplempern.

    Zum dritten – und das ist ein ernsthafter Stolperstein: Wenn Menschen sagen, sie tun nichts, tun sie trotzdem häufig was. Filme gucken, Newsletter lesen oder Handyspiele spielen ist vielleicht keine «Arbeit», aber trotzdem etwas, wobei das Gehirn gefordert ist – Ihr merkt’s halt nur nicht so.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und nichts tun lernen

    Fürs Leben lernen mit Netflix (Oh Gott … wirklich … ?)

    Wenn OX & RE schon das Versacken vor Netflix ansprechen, sei wenigstens auf das vierteilige James-Acaster-Special verwiesen. Im zweiten Teil beschreibt Acaster einen Fremden, der mit ihm im gleichen Kinofilm saß und dem der Film absolut nicht gefallen hat:

    Ich höre, wie er sich zu seinem Freund herumdreht und sagt: Pah, das waren drei Stunden meines Lebens, die ich nicht mehr zurückbekomme. Nun, ich hab ziemlich schlechte Nachrichten für den Typen: JEDE Stunde Deines Lebens … bekommst Du nicht zurück. Sie ist für immer verschwunden, Zeit ist nicht erstattungsfähig. Der Tod ist das Ende.

    James Acaster, Repertoire: Represent, übersetzung OX & RE

    All dies wisst Ihr insgeheim. Genau dies ist die Motivation, die eigene Zeit zu nutzen und nicht im Nichtstun zu versacken, wie es der gepflegte Stoizismus vorsieht. Minuten und Tage und Jahre einfach vergehen zu lassen und zu denken, man könnte Zeit wie Geld sparen. Und dagegen möchten sich OX & RE in diesem Artikel auch gar nicht aussprechen. Es gibt jedoch eine Kehrseite hierzu, eine «dunklere Psychologie», damit Euch das gute Nichtstun, das bewusste Entspannen oder Langweilen weniger schwerfällt.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und nichts tun lernen

    Wann und warum die Zeit (nicht) so schnell vergeht

    Vielleicht kennt Ihr die Phänomene, die OX & RE jetzt beschreiben: Ihr kommt an Weihnachten oder zu einem Geburtstag mit Freunden und der Familie zusammen und alle wundern sich, wie schnell die Zeit vergeht und dass jetzt schon wieder ein Jahr herum ist.

    Das andere Phänomen: Ihr habt kein Problem damit, den Tag durch Dinge zu füllen, die im Rückblick wenig «Wert» haben, im jeweiligen Moment aber schon. OX & RE wissen auch nicht mehr, welche Serie sie vor zwei Jahren angeschaut haben. Es muss damals richtig und wichtig gewesen sein, hat aber jetzt und hier absolut keine Bewandtnis mehr. Mit einem gewissen Abstand (räumlich, zeitlich, geistig) ist es extrem egal, ob ich ganz bestimmte 30 Minuten meines Lebens mit dem Gucken einer Serie oder dem Anschauen der weißen Wand verbracht habe.

    Man könnte vermuten, dass die Zeit einfach deshalb so schnell verfliegt, weil so viele Dinge im Leben gemacht werden (oder vermeintlich gemacht werden müssen). Ist der Tag gut durchgetaktet, mit Arbeit, Essen, Menschen & Co., bleibt keine Zeit mehr für «nichts». Und das gefühlte Nichtstun vor dem TV-Gerät am Abend ist zwar eine Art von Abschalten, aber nichts, wo der Kopf wirklich einfach mal zur Ruhe kommt und «die Zeit spürt».

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und nichts tun lernen

    Juhu, ein Freibrief für faule Stoiker?

    Auf einer Website, die Stoizismus und den modernen Lifestyle zusammenführt, wirkt die Aussage mit den 30 Minuten für manche von Euch sicherlich verwirrend. Soll das heißen, es ist egal, was ich mit meiner Zeit anfange? Wenn 30 Minuten Serie gucken oder Nichtstun am Ende des Tages aufs Gleiche herauskommen, gilt das doch auch für alles andere? Warum 30 Minuten für meine Gesundheit joggen oder Yoga betreiben, wenn Nichtstun das Gleiche ist? Warum weiter am Projekt für meine Arbeit werkeln, wenn mit genügend Abstand Nichtstun den gleichen Wert hätte? Der Tod ist das Ende.

    OX & RE vermuten, dass die meisten Menschen unter Euch den Widerspruch längst aufgedeckt haben. So einfach ist es natürlich nicht. Ja, der Stoiker gestaltet sein Leben bewusst, aktiv und mit Vernunft. Die Dinge blöd nebenbei herlaufen lassen und eine Serie nach der nächsten binge-watchen – das ist nicht Stoizismus. Trotzdem gilt:

    1. Das Leben mit YouTube, Serien und mehr zu füllen, kann zum Stoiker passen. Es sollte nur eben keine Berieselung sein, sondern zweckdienlich. Vielleicht etwas Sinnvolles für die Arbeit, die Gesundheit oder den Lebensstil.
    2. Der Stoiker ist voll und ganz fürs Nichtstun zu haben. Schließlich erfüllt das Nichtstun einen wertvollen Zweck für den körperlichen und seelischen Ausgleich. Hier geht es aber (zugegeben traditionell) häufiger um Hobbys oder Interessen, die nichts mit ambitionierter Arbeit zu tun haben – weniger das meditative Nichtstun.

    Um es Euch einfach zu machen: Die fünf Minuten, die Ihr diesen Artikel hier schon lest, sind als Zeit so oder so vergangen. Ihr hättet in der Zeit die Augen schließen und dösen oder irgendetwas anderes tun können. Was davon «nützlich» und was «Zeitverschwendung» gewesen wäre, bemesst Ihr nach einem sehr persönlichen Maßstab. Und dieser ändert sich, Tag für Tag, über Euer Leben hinweg. Deshalb erlaubt Euch ruhig den Gedanken: Nichts tun lernen (also, auch ohne TV und Smartphone und so) kann gut für Euch sein, auch wenn es sich manchmal wie Langeweile anfühlt. Und wer erlernen kann, sich zu langweilen, beherrscht seine Psychologie ganz gut.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und nichts tun lernen

    Do nothing – das aktivste Nichtstun überhaupt

    Wenn Ihr regelmäßig Artikel oder Videos zum Thema Meditation verfolgt, wird Euch Shinzen Young ein Begriff sein. Ein «westlicher Yogi», dem OX & RE sicherlich auch noch ein paar Worte und Gedanken widmen werden. Ihm hat die moderne Welt ein paar wertvolle Impulse zur Meditation zu verdanken, unter anderem eine «Do-nothing-Meditation». Das wäre dann Nichts tun lernen auf meditativem Niveau.

    Hier ist es anders als bei der klassischen Achtsamkeit, wo Ihr wie bei einem Muskeltraining das Bewusstsein immer wieder zum Atmen oder einem anderen Objekt zurückholt. Stattdessen lasst Ihr einfach die Gedanken fließen, wohin auch immer. Und verfolgt das Ganze, ohne einzugreifen. Und taucht so vielleicht in die Welt Eures Unterbewusstseins ein, die Euch spannende Erkenntnisse über Euch selbst liefert.

    Dieses «nichts tun lernen» setzt ein Training voraus und liest sich einfacher, als es ist. Zumindest ist es etwas, was nicht so einfach neben dem TV oder Smartphone funktioniert. Und etwas, was ein wenig gegen unsere Psychologie und Natur geht, die sehr schnell auf bestimmte Inhalte unserer Gedankenwelt anspringt. Diese Art von Nichts tun lernen hätte damit sogar noch einen Mehrwert – und schon ist der Stoiker in Euch wieder glücklich.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und ereignisloses Leben

    Nichts tun lernen – (k)eine Zeitverschwendung

    Wie einfach man Geld oder Zeit verschwenden kann, wisst Ihr alle. Bei Geld fällt es einem nur deutlich schneller auf. Wenn Ihr für Euch erkennt, dass «Nichtstun» deutlich mehr ist als «nichts tun», passt das Ganze vielleicht sogar zu einem aktiven Lifestyle, bei dem Ihr wenig verpassen wollt. Was Ihr sowieso werdet – überlegt alleine, wie viele neue Videos und Serien so pro Tag erscheinen. Und ob die im nächsten Leben noch verfügbar sind? Darauf solltet Ihr Euch mit der Zeit, die Ihr heute habt, nicht verlassen. Oder wie James Acaster meint:

    Deshalb: Wenn Sie einen buddhistischen Mönch aus einem Kino kommen sehen, der sagt: Pah, das sind drei Stunden meines Lebens, die ich nie mehr zurückbekomme – das ist wirklich tragisch. Er muss den Film so sehr gehasst haben – er hat sogar seinen Glauben verloren.

    James Acaster, Repertoire: Represent, Übersetzung OX & RE

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt stoisch sein?

    Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt stoisch sein?

    Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt es, stoisch zu sein?

    Warum Stoiker mit manchem Vorurteil zu kämpfen haben und weshalb stoisch sein trotzdem eine positive Eigenschaft ist.

    Dieser putzige Esel ist gar nicht so störrisch, wie die meisten Stoiker auch.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Stoiker, diese ollen Esel!

    Wenn OX & RE im Alltag andeuten, man befasse sich intensiv mit der stoischen Philosophie, gibt es zwei typische Reaktionen. Die erste: «Was ist denn das?». Die zweite: große Skepsis! Stoische Menschen, sind das nicht diese emotionslosen Sturköpfe, die sich von nichts beeinflussen lassen? Und da «stoisch» ein wenig so klingt wie «störrisch» oder «stur», ist man schnell der olle Esel.

    Was vor über zwei Jahrtausenden in der Stoa gelehrt und in Rom weiterentwickelt wurde, hat wenig mit dem sturen Lastentier zu tun. Die stoische Philosophie und ihre Tugenden braucht allerdings manchmal einen zweiten, genaueren Blick. Eine Philosophie sollte schließlich dem Leben und Handeln in der Welt dienen, nicht einfach nur zum Herumeseln einladen.

    In diesem Artikel zeigen Euch OX & RE ein paar Einstellungen und Werte, die zum stoisch sein dazugehören. Der Fokus liegt auf Eigenschaften, die gerne falsch interpretiert werden und so nicht von Seneca, Marc Aurel oder den frühen Philosophen der Stoa gemeint waren. Viele dieser Werte, die die stoische Philosophie prägen, sind heute wichtiger denn je.

    Wie immer bei OX & RE gilt auch hier: Manches in diesem Artikel wird etwas vereinfacht, um einen grundlegenden Einblick ins stoische Denken zu ermöglichen. Für die detaillierte Seite gibt’s heute und in Zukunft weitere Artikel bei OX & RE – und gute Bücher und Webseiten.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    1. Stoiker sind diese extremen Sturköpfe!

    Der Mythos: Mit einem Stoiker muss man gar nicht erst diskutieren. Hat er erst einmal seine Meinung, schaltet er auf stur und geht auf keine anderen Gedanken und Dinge mehr ein. Er sieht die Welt durch seine ganz eigene Brille, andere Meinungen und Sichtweisen werden konsequent abgeblockt.

    Die Wahrheit: Ein Stoiker setzt sich viel mit dem Leben auseinander. Und – wie bei jeder Philosophie oder Religion – hat er seine Grundwerte. Tatsächlich setzt die stoische Philosophie eine vernünftige und durchdachte Herangehensweise voraus – was der Stoiker an Klarheit für sich gewonnen hat, wird er nicht ohne Weiteres aufgeben. Im Streben nach Wissen ist er jedoch für jeden Input von außen froh.

    OX & RE sagen: Als Stoiker ist man weniger anfällig für die Meinungsmache in Social-Media oder das Getratsche in der Kaffeepause im Büro. Man bietet den Mitmenschen um sich herum eine Verlässlichkeit in Worten und Taten – und das ist eher eine Stärke.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    2. Stoiker trainieren sich alle Emotionen ab!

    Der Mythos: Die stoische Philosophie lehrt seinen Anhängern, sich Emotionen aller Art abzutrainieren. Das Ziel ist, zu einem völlig logischen und rationalen Wesen zu werden. Man behält in jeder Situation die Ruhe, steht über den Dingen und nimmt selbst die schönsten Momente des Lebens mit einem unbeteiligten Lächeln wahr.

    Die Wahrheit: Die stoische Philosophie befasst sich mit emotionaler Regulation. Genauso, wie sich ein Wasserhahn mit der Regulation von kaltem und warmem Wasser befasst. Die Aufgabe des Hahns ist nicht, das Wasser dauerhaft abzustellen. Sondern passend zur Situation zu dosieren. Zum Beispiel so, dass man sich nicht verbrennt und Opfer seiner «heißen Emotionen» wird. Für Gefühle heißt dies konkret: Negative so gut es geht herunterfahren, positive so gut es geht intensivieren.

    OX & RE sagen: Das Gegenteil zur stoischen Einstellung ist nicht, gefühlvoll zu sein. Das Gegenteil ist, permanent von der eigenen Gefühlswelt hin- und hergerissen zu werden, wie es viele Menschen sind und sich im Nachhinein selbst hierüber ärgern. Emotionale Kontrolle macht sich gerade in Stress- und Notsituationen bezahlt. Um einen kühlen Kopf zu bewahren und «das Richtige» zu tun, während die Welt um einen durchdreht – und das ist eher eine Stärke.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    3. Stoikern ist das Elend in der Welt egal!

    Der Mythos: Der Stoiker hat eine extreme Gleichgültigkeit gegenüber der Welt. Ob großer, politischer Konflikt oder Streit vor der eigenen Haustür – stoisch zu sein heißt, sich rauszuhalten. Wenn morgen die Welt untergeht, man behält trotzdem seine Ruhe und würde es einfach geschehen lassen.

    Die Wahrheit: Ob damals in der Stoa oder heute, Stoizismus ist eine praktische Philosophie. Eine Philosophie, die das Leben, die Menschen und die gesamte Welt beeinflussen soll. Dazu gehört auch die Erkenntnis, was sich individuell beeinflussen lässt und was Zeit und Aufwand wert ist. Ist dies nicht der Fall, gibt es mit Sicherheit wertvolle Dinge, mit denen ein Mensch mit stoischer Haltung seinem Umfeld helfen kann.

    OX & RE sagen: Die stoische Lebensweise ist zum Teil von der Auseinandersetzung mit unseren Mitmenschen und dem «großen Ganzen» geprägt. In Zeiten von digitaler Informationsflut und Freizeitstress ist es wichtiger denn je, klar zu filtern, womit man sich befassen sollte und womit nicht. Hier geben Seneca, Marc Aurel & Co. den besten Rat: Befasst Euch mit dem, was Ihr beeinflussen könnt und lasst Euch nicht durch das andere stressen und ausbremsen – und das ist eher eine Stärke.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    4. Stoiker haben diese sonderbare Todessehnsucht!

    Der Mythos: Als Stoiker befasst man sich die meiste Zeit mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit. Keine Tätigkeit in Leben und Alltag wird erlebt, ohne dabei die Vergänglichkeit vor Augen zu haben oder zu denken, das hier könnte «das letzte Mal» sein.

    Die Wahrheit: Die Auseinandersetzung mit dem Tod prägt die stoischen Gedanken seit Anbeginn der Stoa. Allerdings hatten weder Seneca noch Epiktet oder Marc Aurel Todessehnsucht. Vielmehr geht es darum, die Dinge im Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, ohne ihre Vergänglichkeit außer Acht zu lassen.

    OX & RE sagen: Über Dinge wie den Tod nachzudenken, erfüllt keinen Selbstzweck. Seit den Anfängen der Stoa steht stärker im Fokus, die Zeit des Lebens zu nutzen und das Vergehen allen Lebens als Motivation hierfür zu sehen. Die Endlichkeit der Menschen und Dinge vor Augen, entsteht wie bei einer guten Meditation ein größeres Bewusstsein für den Moment – und das ist eher eine Stärke.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    5. Stoikern sind ihre Mitmenschen völlig egal!

    Der Mythos: Stoiker machen sich keine Gedanken um Ihre Mitmenschen. Sie ziehen sich lieber in Ruhe mit einem guten Buch zurück, so kann man schließlich das Wissen erweitern und muss sich nicht mit zwischenmenschlichem Geplänkel aufhalten. Emotionale Konflikte und alles, was das menschliche Miteinander ausmacht, werden bewusst aus dem Leben ausgeklammert.

    Die Wahrheit: Stoisch zu leben heißt, sich mit anderen Menschen zu befassen. Und Stoiker sind oft gute Gesprächspartner. Aber im Regelfall lassen sie sich nicht in Smalltalk und Belangloses hineinziehen. Unsere Lebenszeit ist kostbar und verdient es, mit dem verbracht zu werden, was wirklich wichtig ist. Genau dies können auch tolle, wertvolle Menschen sein.

    OX & RE sagen: Anhänger der Stoa sind durchaus bedachte und ruhige Zeitgenossen, seltener Redakteure für die Klatschspalten in der Frauenzeitschrift. Dies macht sie zu etwas weniger «sozialen» Menschen als diejenigen, die mit jedem gut Freund sind und sich vom Austausch eines Gerüchtes ins nächste stürzen. Umgekehrt heißt dies: Wer Zeit mit Stoikern verbringt, was schon vor dem ersten gesprochenen Wort, dass das Gegenüber die gemeinsame Zeit und die eigene Person zu schätzen weiß – und das ist eher eine Stärke.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Aus dem Esel einen Elefanten machen

    OX & RE haben lange nachgedacht, ob es ein besseres Tier als den störrischen Esel gibt, um Stoikern gerecht zu werden. Fazit ist: Es gibt keins! Am ehesten vielleicht der Elefant – sensibler Dickhäuter mit klarer Meinung und legendären eigenen Friedhöfen. Versucht mal, einen Elefanten von der Seite umzustoßen oder Euren Willen aufzuzwingen – da macht es Euch der Esel deutlich einfacher.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Weshalb Ihr mit Breathwork Eure Atmung völlig neu denken solltet und wie richtiges Atmen sogar besser als Eure Meditation sein kann.

    Die richtige Atmung mit Breathwork kann helfen, das Leben mehr zu genießen.
    OX & RE – das Logo für Meditation, Breathwork, Atmung und mehr.

    Atmen? Das macht doch jeder!

    Ihr alle atmet, OX & RE übrigens auch. Alle paar Sekunden ziehen wir Sauerstoff (und vieles mehr) ein und atmen CO2 (und vieles mehr) wieder aus. Beim Yoga oder bei der Meditation achten wir bei einzelnen Übungen etwas mehr auf die Atmung, das war es eigentlich.

    Von wegen! «Breathwork», also «breath» für Atmung und «work» für Arbeit, ist in den letzten Jahren zu einem intensiven Arbeitsfeld der (Neuro-)Wissenschaft geworden. Mit spannenden Einblicken und seriösen Erkenntnissen, wie einfachste Atemübungen Körper, Geist und Wohlbefinden beeinflussen. OX & RE atmen seit Jahren begeistert und bieten mit diesem Artikel einen groben Überblick zum Thema. Einzelne Atemtechniken werden angesprochen, mehr Übungen und weitere Grundlagen gibt’s zukünftig in weiteren Artikeln. Also: Einatmen, ausatmen, und los!

    OX & RE – das Logo für Meditation, Breathwork, Atmung und mehr.

    Weshalb Euer Atem Körper und Geist beeinflusst …

    Wer sich mit Themen wie Gesundheit, Fitness und Yoga befasst, wird automatisch auf das Thema Atmung stoßen. Auch bei der Meditation nimmt der Atem eine zentrale Rolle ein, da er als Meditationsobjekt permanent verfügbar ist. Doch all dies spielt beim Breathwork keine Rolle. Ihr könnt Yoga, Achtsamkeit und viele Themen dieser Webseite ignorieren und Euch trotzdem ganz sachlich mit dem Thema Atmung beschäftigen.

    Für den Einstieg reichen zwei Erkenntnisse völlig aus, um den Zusammenhang zwischen Eurem Atem und dem Zustand von Körper (und Geist) zu verstehen.

    1. Erkenntnis: Eure Atmung ist ein Spiegelbild Eures Körpers. Wer abends und nachts zur Ruhe kommt, atmet langsamer als im permanenten Stress. Wer Angst spürt, hält nicht nur sprichwörtlich „die Luft an“. Ein erregter Körper mit einem hohen Herzschlag hat auch automatisch eine höhere Atemfrequenz und so weiter.
    2. Erkenntnis: Versucht willentlich zu beeinflussen, wie Eure Niere oder Euer Darm gerade arbeitet. Oder versucht willentlich, Eure Kopfschmerzen aus dem Schädel zu entfernen. All dies scheitert. Ihr könnt aber bewusst, als eine der wenigen inneren Funktionen des Körpers, Einfluss auf Eure Atmung nehmen. Ihr könnt tiefer einatmen, die Luft anhalten usw.
    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Der Atem – das steuerbare «Bio-Feedback»

    Aus beiden Erkenntnissen könntet Ihr herleiten: «Moment, wenn ich meine Atmung beeinflussen kann und bestimmte Arten von Atmung mit bestimmten Zuständen von Körper und Geist zusammenhängen, kann ich doch auch die beeinflussen, oder?». Die kurze und pauschale Antwort ist: Ja!

    Freunde von Yoga und Meditation werden dies ohnehin schon wissen, da die weisen Yogis solche Methoden und Atemtechniken seit Jahrtausenden anwenden. Doch selbst in der «alten Schulmedizin» ist dies nicht gänzlich neu, wenn dem Hyperventilierenden die Papiertüte hingehalten wird, um dem Körper mehr CO2 zuzuführen.

    Breathwork ist ein spannender Brückenschlag zwischen altem Wissen und moderner Forschung und deshalb für eine Webseite wie OX & RE ideal. Erst seit wenigen Jahren kommen verlässliche Studien in die renommierten Wissenschaftsmagazine weltweit, die sich mit der Wirkung von Breathwork und seiner Auswirkung auf Gesundheit, Psyche und mehr befassen.

    OX & RE – das Logo für Meditation, Breathwork, Atmung und mehr.

    Was sagt denn die Forschung zu Breathwork so?

    Heilversprechen für Eure Gesundheit wird es beim Breathwork nicht geben. Dafür ist die Forschung vielleicht noch zu jung, außerdem haben die verkaufsfreudigen Pharmaunternehmen überall ein Wörtchen mitzureden. Trotzdem erscheinen – je nach Übung und Dauer – folgende Lebensbereiche unzertrennlich mit der Atmung verbunden:

    • Abbau von Stress
    • besserer Fokus
    • stärkeres Immunsystem
    • bessere Stimmung

    Studien in diesen Bereichen sind alle sehr aktuell, das Forschungsfeld ist schließlich ziemlich jung. So präsentiert eine Studie bei Cell Reports Medicine aus dem Jahr 2023, dass bereits eine Routine von fünf Minuten Breathwork pro Tag Einfluss auf die Stimmung und den Abbau von Stress nimmt.

    Bemerkenswert bei dieser Studie ist: Parallel wurden Probanden im Bereich Meditation („Vipassana“) beobachtet, ohne eine bestimmte Atemtechnik vorzugeben. Die Gruppe, die Breathwork betrieb (die konkrete Übung gibt’s weiter unten), konnte im Bereich Stress bessere Ergebnisse verzeichnen als die Meditierenden. Diese hatten eher in Bereichen wie Fokus und Klarheit die Nase vorn.

    Außerdem lohnt ein Blick in die Meta-Analyse im renommierten Fachmagazin Nature, die Ergebnisse aus verschiedenen kontrollierten Auswertungen zusammenfasst. Auch hier kommt wieder und wieder die positive Wirkung gegen Stress zur Sprache – kurz- und langfristig. Es können sogar einige Sekunden ausreichen, um wieder in eine ruhigere Grundstimmung zu gelangen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Drei prägende Atemübungen in Kurzform

    Ihr fragt Euch jetzt: «Wie genau muss ich denn jetzt atmen, damit es mir etwas bringt?». Das kommt darauf an, was Ihr erreichen wollt. Es gibt zahllose Atemübungen und Atemtechniken, vom Yoga und anderen Traditionen bis zu modernen Protokollen. OX & RE stellen Euch ganz kurz drei Protokolle vor – es gibt Hunderte mehr je nach Zielsetzung.

    Breathwork Protokoll 1: Wim Hof Breathing

    Für viele Menschen ist Wim Hof der erste Berührungspunkt mit Breathwork überhaupt. Seine Atemtechnik ist nicht revolutionär neu und mit der Tummo-Atmung des Vajrayana-Buddhismus vergleichbar. Es ist eine Hyperventilation, also ein schnelles Ein- und Ausatmen, 20 bis 30 Mal. Hiernach wird im ausgeatmeten Zustand die Luft angehalten – so lange wie es geht und sicher ist. Nach dem erneuten Einatmen haltet Ihr 15 Sekunden ein, atmet aus und wiederholt den ganzen Ablauf zwei- oder dreimal.

    Ihr merkt sofort: Die Wim Hof Methode ist eine aktivierende Übung. Manchen Menschen kribbeln schon nach wenigen Sekunden im ersten Durchgang die Hände, durch die Anreicherung von Sauerstoff im Blut. Mehr über den «Iceman» Wim Hof, der Atmung mit Eisbädern (auch ein aktuell spannendes Forschungsgebiet) und Mindset-Übungen verbindet, gibt’s auf seiner Webseite.

    Breathwork Protokoll 2: Box Breathing

    Box Breathing ist eine der bekanntesten Übungen und auch Teil der erwähnten Studien. Hier teilt man den Atemablauf in vier Phasen ein. Einatmen, Luft anhalten, Ausatmen, Atempause machen. Und jede dieser vier Phasen ist die gleiche Anzahl an Sekunden lang. Man atmet also so etwas wie eine Box, ein Viereck mit vier gleichlangen Kanten. Für Anfänger sind drei Sekunden eine gute «Länge einer Kante», mit etwas mehr Erfahrung und dem Aufbau einer CO2-Toleranz sind fünf bis sechs Sekunden ein guter Richtwert.

    Der Box Breath gehört zu den wichtigen Übungen gegen langfristigen Stress. Er soll den Körper in einen ruhigeren Grundzustand bringen, und dies setzt ein regelmäßiges Training über Tage, Wochen und Monate voraus. Da es bereits reicht, wie in der erstgenannten Studie fünf Minuten pro Tag zu üben, lässt sich das Box Breathing gut in den Alltag integrieren.

    Breathwork Protokoll 3: Zyklisches Seufzen

    Seufzen ist ein grandioses Thema, das garantiert noch seinen eigenen Artikel erhält. Im Rahmen der Atemübungen gibt es mit dem «zyklischen Seufzen» ein spannendes Protokoll. Dies geht so: Tiefes einatmen durch die Nase und kurz halten. Dann noch einmal etwas Luft durch die Nase einziehen (ja, das fällt gar nicht so leicht). Und alles dann kraftvoll und langsam durch den Mund ausatmen. Und für ein paar Durchgänge wiederholen.

    Der zyklische Seufzer ist ein tolles Hilfsmittel gegen kurzfristigen Stress. Das Nervensystem schaltet binnen Sekunden in den parasympathischen Modus um und sendet Signale: Bitte beruhigen! Übrigens auch ein praktisches Hilfsmittel, um Seitenstiche beim Sport zu bekämpfen. Mehr zu dieser Übung bald hier oder in den obigen Studien.

    Drei goldene Regeln zum Schluss

    Zum Abschluss noch drei wichtige Erkenntnisse rund ums Atmen. All diese Themen verdienen einen weiteren Artikel bei OX & RE, der in naher oder ferner Zukunft kommen wird:

    1. Geatmet wird durch die Nase. Die Nase wärmt die Luft an, hält Erreger draußen und vieles mehr. Viele Probleme beim Atmen (von Schlafapnoe bis zum Asthma) können sich mit dem Wechsel von Mund auf Nase behandeln lassen. Hier verweisen OX & RE gerne auf Patrick McKeown und seine Buteyko-Klinik.
    2. Geatmet wird in den Bauch, nicht in die Brust. Egal, welche Technik oder Atemübungen Ihr absolviert, Eure Luft gehört weit nach unten, wo die Lunge am weitesten verzweigt ist und der bestmögliche Austausch von Sauerstoff und CO2 stattfinden kann.
    3. Euer Reflex zu atmen entsteht nicht, weil Euch Sauerstoff fehlt. Das könnt Ihr hervorragend mit einem Oximeter oder einer guten Pulsuhr testen. Selbst nach ein bis zwei Minuten Luft anhalten (z. B. mit Wim Hof) habt Ihr locker noch eine Sauerstoffsättigung des Blutes von 95 %. Der Atemreflex kommt, um CO2 loszuwerden – doch dazu mehr in anderen Artikeln von OX & RE.

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte:

  • Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Weshalb gutes Schlafen oft so unterschätzt und kleingeredet wird und wie Schlaf und Meditation zusammenhängen.

    Diese Schülerin ist hoffentlich nur in der Meditation und schläft nicht im Unterricht.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    «Guten» Morgen, Ihr «wolltet» geweckt werden

    OX & RE hoffen, Ihr könnt abends gut einschlafen und verbringt auch genügend Zeit in den verschiedenen Schlafphasen. Die Erfahrung lehrt: Wahrscheinlich ist es nicht der Fall. Schlaf ist ein kostbares Gut und kollidiert mit einem der anderen wichtigen Güter der heutigen Zeit: Zeit!

    Wer lange schläft, verschläft sein Leben. Und dann noch diese «Ich schlafe, wenn ich tot bin.»-Mentalität. Das «Schöne» dabei: Genau dieser Zustand kommt auch schneller, wenn man sich nicht ausreichende Stunden im Bett gönnt. Gut schlafen ist das Fundament für alles – Fitness, Stoffwechsel, Stimmung, Belastbarkeit, Wirksamkeit Eurer Meditation und mehr.

    OX & RE lieben den Nachtschlaf und geben Euch mit diesem Artikel ein paar erste Anstöße. Weitere werden mit Sicherheit in zukünftigen Artikeln folgen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Wie viel Schlaf braucht man denn so?

    Dass der Mensch nicht richtig funktioniert, wenn Schlaf fehlt, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Manchmal funktioniert sogar gar nichts, wenn die Nacht zu kurz war. Natürlich gilt das NIE für einen selbst, immer nur für die anderen. Kollegen auf der Arbeit sind viel reizbarer, unkonzentrierter und überhaupt. Man selbst kann das Ganze natürlich problemlos mit zwei Tassen Kaffee lösen.

    Dass Koffein lediglich das Adenosin als natürlichen Schlafregulator blockt und Ihr später einen größeren Crash erlebt, wissen wir durch die Forschung großer Schlaflabore und die eigene Erfahrung. Und wie schlecht man als Mensch nach einer einzigen kurzen Nacht funktionieren, denken und arbeiten kann, müsst Ihr nicht einmal gesondert testen – Ihr kennt es vielleicht sogar als Dauerzustand.

    Wie viel Nachtschlaf ist denn nötig? Eine sehr individuelle Frage, aber sieben bis acht Stunden sind für die absolute Mehrwert der Menschheit der Richtwert. Unabhängig vom Glauben vieler Menschen, man könne durchgängig mit nur vier oder fünf Stunden pro Nacht funktionieren. Die Rechnung geht spätestens in einigen Jahrzehnten nicht mehr auf, denn fehlender Schlaf zerstört Körper und Geist langsam und schleichend.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Keine moderne Schlafforschung ohne Matt Walker

    Schlafforschung wird seit Jahrzehnten betrieben – hinter verschlossenen Türen. Und ähnlich wie Meditation genießt sie ein Nischendasein. Zugegeben: Es gibt abends vor dem Einschlafen deutlich spannendere Dinge, die man tun kann. Wer greift nicht im Bett zum Smartphone und ist bei Google, YouTube, Whatsapp & Co. unterwegs. Oder nutzt die Berieselung mit Netflix zum «Entspannen». Zusammen mit Arbeit und Familie und Freizeit ist der Abend selten von Ruhe geprägt – Medien und Informationen sind überall. Und dann sagen OX & RE auch noch, man soll sich irgendwo Zeit für Meditation nehmen.

    Vor einigen Jahren ist ein britischer Schlafforscher in die Öffentlichkeit getreten, um die Welt stärker für dieses Thema zu sensibilisieren. Die breite Masse kennt ihn nicht, aber in der wissenschaftlichen Szene ist er ein Aushängeschild für den Brückenschlag zwischen Forschung und Öffentlichkeit – Matthew Walker.

    Auch OX & RE haben mit Begeisterung sein Buch «Why we sleep» gelesen – manchmal auch zum Einschlafen im Bett. (DISCLAIMER: Wie bei allen Links hier auf OX & RE gibt’s kein kommerzielles Interesse, keine bezahlte Werbung oder Ähnliches. Das Buch wird einfach so verlinkt, als Anregung für Euch). Ähnlich wie bei Meditation und Achtsamkeit liefert die Forschung stetig neue Erkenntnisse. Wie wir zur Ruhe kommen, wie wir schlafen und was in Körper und Gehirn dabei passieren, ist detailliert erforscht und bringt immer neue Studien hervor.

    Auch durch Interviews auf YouTube (und im eigenen Podcast, dessen Folgen aber vergleichsweise kurz sind), könnt Ihr Matthew Walker kennen lernen. Es gibt weitere namhafte Schlafforscher, von Pionieren wie Allan Rechtschaffen bis zu modernen Vertretern wie Dr. Gina Poe.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Ein Gläschen zu viel, ein Schläfchen zu wenig

    Wie abends zur Ruhe kommen und gutes Einschlafen funktioniert und was Ihr testen könnt, um vor dem Einschlafen besser zu entspannen, entnehmt Ihr am besten den direkten Quellen. Dass Achtsamkeit oder Meditation für manche zum Einschlafen funktioniert und Meditation trotzdem keine Entspannungsübung ist, wisst Ihr von OX & RE ja bereits.

    Aus den vielen Gedanken und Forschungsergebnissen von Matt Walker nur eine «Anekdote», die Euch helfen wird, die Auswirkungen von fehlendem Nachtschlaf zu verstehen. In einigen Interviews gibt Walker gerne an, dass Kopf und Körper nach nur einer Nacht Schlafmangel in einem Zustand sind, die man mit einem niedrigen Promillebereich beim Genuss von Alkohol vergleichen kann. Die Konzentration und Reaktionsfähigkeit lässt nach, die Achtsamkeit für die Umgebung schwindet, etc.

    Vermutlich möchtet Ihr alle nicht morgens zur Arbeit fahren in einem Meer aus anderen Autofahrern, die gerade nach ein paar Bierchen intus hatten und deren alkoholisierter Zustand die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet. Genau dies passiert aber, wenn Millionen Menschen täglich viel zu früh aus dem Bett steigen und die inneren Funktionen in Körper und Geist längst noch nicht hochgefahren haben.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und Gedöns

    Einschlafen und Durchschlafen – was soll denn jetzt helfen?

    Jetzt geht’s bei OX & RE neben Schlaf um Meditation. Wie man zur Ruhe kommt, vernünftig einschlafen kann und durch Ruhe in den Gedanken neue Erkenntnisse sammelt. Wie Ihr bereits ausreichend erfahren habt – Schlaf und Meditation hängen zusammen, auch wenn Achtsamkeit oder Konzentration wenig mit dem Zustand zu tun haben, den wir uns zum Einschlafen wünschen.

    Neue Übungen wie die 2-1-Technik von OX & RE zeigen, wie ein anderer Umgang mit Euren Gedanken funktioniert, ohne gleich meditieren zu müssen. Meditation hilft weniger als konkrete Schlafübung oder Zaubertrick, mit dem Ihr sofort zur Ruhe kommt. Beim Meditieren geht es eher um die langfristige, strukturelle Veränderung Eures Gehirns und Nervensystems – und dies hilft manchen, eine neue Qualität ins Ein- und Durchschlafen zu bekommen.

    Praktische Tipps, die Ihr testen könnt, gibt’s online in großen Mengen – bei Matt Walker, bei YouTube, in Podcasts und mehr. Hier muss Euch OX & RE wenig liefern, was Ihr nicht selbst per Google herausfinden könntet. Manche dieser Methoden, die teilweise auch auf Breathwork zurückgreifen, sind wissenschaftlich fundiert und laden zum Testen ein.

    Eine simple Rechnung zum Schluss

    Wenn Ihr für Schlaf und Meditation keine Zeit findet, hier noch eine simple Rechnung:

    Stellt Euch vor, Ihr investiert eine Stunde pro Tag zusätzlich in Schlaf oder Meditation. Böse gesagt: Ihr «verschlaft» täglich eine Stunde Eures Lebens. Das wären 30 Stunden pro Monat oder 365 Stunden pro Jahr – umgerechnet sind dies 15 Tage am Stück.

    Wenn Ihr jedes Jahr 15 Tage am Stück zusätzlich mit «Verschlafen» verbringt, summiert sich dies in 24 Jahren Eures Lebens auf 360 Tage auf. Grob gerundet: Mit jedem Vierteljahrhundert, das Ihr lebt, hättet Ihr ein Jahr mit «Verschlafen» verbracht. Also circa zwei Jahre zwischen dem Lebensalter 20 und dem Lebensalter 70.

    Wenn Ihr Matthew Walker und anderen Forschern Glauben schenkt, werden Euch alleine diese zwei zusätzlichen Jahre mehr Lebensjahre schenken, als Ihr vermeintlich durch zwei Jahre «verschlafen» verloren habt. Noch wichtiger: Als 70-Jährige seid Ihr körperlich und geistig in einem besseren Zustand, der Euch helfen wird, besser durchs Leben zu kommen. Ihr könnt gerne testen, wie gut es hilft – sprecht mit OX & RE einfach in einigen Jahrzehnten noch mal drüber!

    Vorheriger Artikel:

    Nächster Artikel:

    Kategorie:

    Stichworte: