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  • … die interessanten.

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    Weshalb in der Meditation Gedanken erlaubt sind und was es mit dem Mythos des «leeren Kopfes» beim Meditieren auf sich hat.

    Meditation oder Gedanken im Kopf des kleinen Mädchens
    OX & RE – das Logo zu Meditation und Gedanken

    Der Mythos vom leeren Kopf

    Mit diesem Text kehren OX & RE ein wenig zu den Basics dieser Webseite zurück. Und schauen auf ein Thema, das so vielen Einsteigern in Meditation, Yoga & Co. schwerfällt: Meditation und Gedanken! Was passiert überhaupt im Geist beim Meditieren? Gibt es Gedanken und wenn ja, warum und ist das gut oder schlecht? Und weshalb macht man den ganzen Spaß eigentlich?

    Gleich zu Anfang weg mit dem Mythos: Das Ziel der Meditation ist nicht der komplett leere Geist. Oder sagen wir: Es wäre das ideale Ziel beim Meditieren, es klappt nur nicht. Das bestätigen selbst die erfahrensten Köpfe der Szene – vor Tausenden von Jahren wie heute. Unser Kopf ist einfach nicht so gestaltet, dass wir über 30 Minuten hinweg vollkommene Stille im Schädel haben könnten – geschweige denn für 30 Sekunden!

    Trotzdem hält sich diese Sichtweise über Gedanken bei der Meditation bei Einsteigern hartnäckig. Gerne mit Erklärungen wie: «Ich habe versucht zu meditieren. Aber nach ein paar Sekunden kommen immer wieder Gedanken in den Kopf und lenken mich ab. Was mache ich falsch? Ich kann das einfach nicht!». OX & RE schaffen ein wenig Klarheit

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    Eine Bremse für das Karussell

    Wenn wir das Bild vom «Gedankenkarussell» nutzen, hat Meditation (sehr vereinfacht und je nach Strömung) zwei primär Ziele: 1) Das Karussell soll sich langsamer drehen. 2) Wir entfernen ein paar Tiere und Autos aus dem Karussell. Und das alles während voller Fahrt und ohne handwerkliche Übung.

    Selbst erfahrene Gurus wie Shinzen Young sprechen darüber, wie schwierig die «Leere des Geistes» zu erreichen ist. Jeder Meditierende mit 30 Jahren Erfahrung wird zugeben, dass trotz allen Trainings immer wieder Gedanken in den Geist kommen. Dies ist die menschliche Natur und nichts, worüber sich der Meditierende wundern sollte.

    Problematisch wird das Ganze auch durch die verschiedenen Strömungen der Meditation. Wer eine klassische Atemmeditation macht, wird sich auf die Atmung und nicht auf seine Gedanken konzentrieren wollen. Stehen bei der Meditation Gedanken als Objekt der Meditation im Vordergrund, ist es genau andersrum.

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    Soll ich denn jetzt denken? Oder nicht?

    Wie auch immer Ihr bei einer Meditation Gedanken handhaben sollt – kommen werden Sie in jedem Fall. Viele Menschen glauben, sie meditieren deshalb falsch. Doch die Anwesenheit der Gedanken ist nicht das Problem, sondern die Grundlage für die weitere Meditation.

    Sagen wir, Euer Ziel ist, Euch bei einer Atemmeditation alleine auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Natürlich sind Gedanken hier ein «Störfaktor». Es ist aber kein Fehler, dass sie auftauchen. Stattdessen ist Euer Ziel zu merken: «Hey, da ist ein Gedanke. Ich hab’s gemerkt. Sehr gut. Jetzt ganz entspannt wieder zur Konzentration auf die Atmung zurückkehren und alle haben gewonnen.»

    Vielleicht möchtet Ihr auch bei der Meditation die Gedanken bewusst kennen lernen. Ihr setzt Euch in Ruhe hin und Ihr seid gespannt, welche Gedanken Euch in den Geist kommen. Vielleicht wollt Ihr sie in Ruhe wahrnehmen, ohne Bewertung, und sehen, wohin Euch Euer Kopf führt. Auch dies kann Sinn und Zweck der Meditation sein.

    Fragt Euch also nie, ob Gedanken bei der Meditation gut oder schlecht sind. Geißelt Euch nicht, wenn sie in den Kopf kommen. Sie erfüllen bei jeder Meditation einen Zweck. Entweder als Hilfsmittel, oder Stolperstein, oder Katalysator für das, was Ihr beim Meditieren erreichen wollt.

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    Woher denn dann der Mythos mit dem leeren Geist?

    Wenn all dies stimmt, was OX & RE hier gerade zu Mediation, Achtsamkeit & Co. schreibt – woher kommt denn dann die Sichtweise, dass wir bei der Meditation nicht denken sollen? Dass wir lernen sollen, unseren Geist zur Ruhe kommen zu lassen und die Welt mit all Ihren Störungen auszuschließen?

    Der Punkt ist: Ihr müsst unterscheiden zwischen «Gedanken» und «irgendwelchen Gedanken». Vergleicht dies mit einem Training, das Ihr in der Außenwelt durchführen könnt. Vielleicht nehmt Ihr Euch mal als Konzentrationsübung vor, Eure Augen auf ein bestimmtes Objekt in der Welt zu richten und dies für eine bestimmte Zeit (1, 2, 5 Minuten) anzuschauen.

    Wenn Eure Augen abweichen und etwas anderes anschauen wollen, merkt Ihr: «Moment, hier ist was falsch. Ich wollte mich doch auf Objekt xyz konzentrieren.». Und Ihr führt Euren Blick zurück. Ihr lasst Euren Blick aber nicht einfach wild durch die Gegend schweifen, genauso wenig, wie Ihr Euren Gedanken freien Lauf beim Meditieren lassen sollt. Ihr lenkt den Geist stattdessen auf ein festes Objekt – das kann Euer Atem sein oder Eure Gedanken selbst. Was Ihr nicht macht im obigen Beispiel: Ihr schließt nicht die Augen, damit Ihr überhaupt nichts mehr von der Welt seht.

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    Von allen Gedanken …

    Meditieren heißt denken lernen. Besser gesagt: Zu realisieren, dass «wir selbst» nicht unsere Gedanken sind. Und hierdurch eine innere Freiheit und ein besonderes Wissen über uns zu gewinnen. Ähnlich wie mit Gefühlen sollten wir in keiner Situation der Spielball unserer Gedanken sein. Genau hierauf zielt eine gute Meditation ab. Und befreit uns davon, dass wir unsere Gedanken, unser Wissen, unsere Gefühle oder unser Ego sind.

    Denken ist also erlaubt. Und im Idealfall wird uns erst in der Ruhe der Meditation bewusst, was uns der Kopf so anliefert. Und gibt uns neue Möglichkeiten, mit diesem Wissen über uns selbst und die Welt umzugehen. Frei nach dem Motto eines der bekanntesten Lieder der Hamburger-Schule-Band Die Sterne:

    Von allen Gedanken/ schätze ich doch am meisten/ die interessanten.

    Die Sterne, «die interessanten» (1997)

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  • Im Auto mit Maggie Simpson

    Im Auto mit Maggie Simpson

    Im Auto mit Maggie Simpson

    Was Ego und Selbst unterscheiden und wer wirklich am Steuer sitzt, wenn Ihr durch Euer Leben geht.

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    Alles unter Kontrolle

    Eigentlich erscheint die Geschichte mit dem Bewusstsein ganz einfach. Ihr habt einen Kopf. In dem Kopf ist ein Gehirn. Das übernimmt eine ganze Menge, z. B. Euer Denken. Und führt Euch mit einer Fülle von Gedanken mal sehr erfolgreich, mal sehr panisch oder ängstlich durchs Leben. Und mit der Zeit, über Jahre und Jahrzehnte hinweg, entsteht eine Identität und ein Selbstbild – schließlich denkt ja kein anderer Mensch genauso, wie man selbst.

    Durch Meditation, Yoga oder andere Übungen entstehen erste Zweifel. Das Selbstbild schwankt ein wenig, wenn Ihr merkt, dass Eure Gedanken nicht Euer Selbst sind. Oder dass andere Menschen eine völlig andere Vorstellungen vom eigenen Selbst haben «als man selbst». Eins scheint jedoch offensichtlich: Ich, also dieser Denkapparat in meinem Kopf, ist mein Selbst und macht aus, was ich bin.

    In diesem Artikel zeigen Euch OX & RE gerne auf, dass die Wirklichkeit endlos weit hiervon entfernt ist. Und dass ein Begriff wie Ego oder Selbst nicht beliebig austauschbar ist. Was dies mit Eurem Bewusstsein, Eurem Körper und Eurem Denken zu tun hat, kommt jetzt. Musik, bitte!

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    Jetzt bitte das Simpsons-Intro abspielen

    Die meisten Leser von OX & RE kennen «Die Simpsons» und das traditionelle Intro der Serie. In diesem Artikel geht’s um das Baby der Familie, Maggie Simpson. Im Intro der Serie entsteht für ein paar Sekunden (humoresk) der Eindruck, das Baby steuert das Familienfahrzeug. Das Bild zoomt heraus und zeigt dann die Wirklichkeit: Maggie hat nur ein Spielzeug-Lenkrad in der Hand und imitiert die Bewegung der Mutter, die das Auto steuert. Ein visueller Gag eben.

    Für diesen Artikel von OX & RE wandeln wir die Situation ein wenig ab. Stellt Euch vor, das Auto fährt autonom (!) und benötigt niemanden, der es steuert. Außerdem solltet Ihr in den Kopf von Baby Maggie eintauchen. Geht das Baby davon aus, das Auto wirklich zu steuern? Oder weiß es, dass es dies nur simuliert und «eigentlich» die Mutter fährt? Für diesen Artikel nehmen wir an: Das Baby glaubt ernsthaft, es steuert das Fahrzeug. Genauso wie wir Menschen glauben, wir steuern unseren Körper und Geist.

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    Bis zur nächsten Bremsung …

    Wenn wir Menschen durch die Welt gehen, haben wir ein ähnliches Gefühl der Steuerung und Kontrolle. Unsere Gedanken sagen: «Hey, da drüben steht der Eiswagen.», und wir setzen uns in Bewegung. Unsere Gedanken sagen: «Was würde ich dem Chef jetzt gerne die Meinung sagen.», und trotzdem halten wir unseren Impuls ein. Ein klares Konzept von Kontrolle. Wir denken, wir analysieren, und setzen anschließend das in der Welt um, worauf wir uns verständigt haben.

    Genau dies macht Maggie auch am Steuer. Eine Rechtskurve kommt und sie lenkt rechts. Eine Linkskurve kommt und sie lenkt links. Sie sieht und analysiert die Situation, trifft eine Entscheidung und das Auto bewegt sich entsprechend. Um im Bewusstsein von Maggie dürfte ankommen: Hey, ICH mache das!

    Maggie hat kein Gaspedal, keine Bremse, keinen Zugriff auf Beleuchtung oder eine Verständnis für die Tankanzeige. Was so lange egal ist, wie der Tank voll ist oder nicht gebremst werden muss. Es ist einfach, einen Eindruck von Kontrolle von bekommen, wenn es nicht wirklich etwas zu kontrollieren gibt. Denn EIGENTLICH fährt das Auto ja autonom, die eigene Steuerung ist ein Fehleindruck.

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    Auf allen Ebenen autonom unterwegs

    Im Alltag merken wir meist nicht, wenn das Gehirn im Autopilot rattert und Gedanken generiert werden, die wir zu schnell als Selbstbild oder Identität annehmen. Es sind gerade die Momente der fehlenden Kontrolle, wo unser Ego, das uns sonst so häufig gut (und schlecht) berät, nichts mehr tun kann. Wir verlieren hierdurch nicht unser Selbst, wir sind ja schließlich noch wer, aber das Ego als solches stößt in unserem Leben wieder und wieder an seine Grenzen.

    Beispiele gefällig? Hier kommen sie!

    Körper: Habt Ihr schonmal probiert, alleine durch Kraft Eurer Gedanken eine Grippe zu beenden? Euer Fieber zu senken oder Durchfälle zu stoppen? Wann immer es zu einer Fehlfunktion oder Krankheit in Eurem Körper kommt, sitzt Ihr nicht mehr am Steuer. Euer Ego rattert dann meist weiterhin und erzeugt Panik, wie sich das Ganze mit der Zeit entwickelt oder wie schlecht es einem geht. Nur dies spontan ändern, alleine durch die Kraft des Denkens, könnt Ihr nicht.

    Geist: Habt Ihr schonmal versucht, (negative) Gedanken aus Eurem Kopf zu entfernen, die wieder und wieder aufkommen. Ja, durch Meditation, Yoga oder Achtsamkeit könnt Ihr eine Distanzierung hiervon lernen. Aber als Person zu sagen: Von der nächsten Sekunde an denke ich xyz nicht mehr, und dies wird immer so bleiben – funktioniert halt nicht.

    Emotionen: Das Gleiche gilt auf emotionaler Ebene. Ihr könnt an Eurer emotionalen Regulation arbeiten und Euch durch Achtsamkeit bewusst machen, was innerlich in Euch wühlt. Aber all dies sorgt spätestens in Extremsituationen nicht für eine Auflösung der Emotion. Wut bei einer starken Ungerechtigkeit, Trauer beim Verlust eines geliebten Menschen. Bis vor Kurzem hatte Euer Ego das Steuer in der Hand, plötzlich «seid Ihr nicht mehr Ihr selbst».

    Bewusstsein: Eine Reihe von Euch werden die Situation kennen, in Ohnmacht zu fallen. Ihr seid gerade noch bei Bewusstsein und plötzlich ist es weg. Als Schutzmechanismus, als Antwort auf eine Phobie oder aus völlig unerklärlichen Gründen. Ihr könnt es nicht verhindern, so sehr es Euer Ego auch möchte. Das Ding, was gegensteuern möchte, wird einfach ausgeschaltet.

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    Was heißt das jetzt für Ego und Selbst?

    Alle genannten Beispiele (und viele mehr) sollen Euch eine Sache verdeutlichen, die im alltäglichen Denken schnell untergeht:

    Euer Ego, diese innere Stimme mit all Ihren Wünschen und Bedürfnissen und Trash Talk über die eigene Person, ist nicht Euer Selbst. Sie erweckt aber durchweg den Eindruck, dass sie es ist. Unsere Identifikation mit der inneren Stimme fühlt sich manchmal so selbstverständlich an, dass man sie nicht mehr hinterfragt.

    Doch Euer Selbst ist deutlich. Euer Selbst liegt jenseits des Bewusstseins und ist eine verdammt intelligente Einheit. Ja, Ihr mögt Euch darüber ärgern, Grippe zu bekommen oder in Ohnmacht zu fallen oder schon wieder in Tränen auszubrechen. All dies hat jedoch Sinn. «Etwas in Euch» entscheidet, dass es Zeit ist, die Temperatur zu erhöhen, Schleim im Hals zu bilden und diesen Virus auszutreiben, bevor das gesamte System ernsthaft erkrankt. Egal, was das Ego sagt. Zum Glück!

    Solange alles gut läuft, reicht die Illusion, das Steuer in der Hand zu halten. Die wirklich großen Entscheidungen rundum Euer Selbst werden jedoch auf einer Ebene getroffen, die Euer Ego nicht beeinflussen kann. Erneut: Zum Glück!

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    Blick unter die Haube

    Ja, wenn Maggie Simpson größer wird, wird sie vielleicht verstehen, wer wirklich das Auto gesteuert hat. Dass ihr Ego als Baby Dinge vielleicht falsch wahrgenommen hat und es die erwachsene Person neben ihr war, die das Steuer in der Hand hatte. Oder sie schaut unter die Haube und sieht, dass das Auto tatsächlich autonom fährt.

    Ein solcher Blick unter die Haube ist bei Eurem Bewusstsein schwieriger. Und auch nicht zwingend nötig, wenn Ihr akzeptiert, dass diese Stimme in Eurem Kopf nicht die Steuereinheit oder das Selbst ist, was es so oft behauptet zu sein. Um trotzdem ein wenig mehr über das Selbstbild zu erfahren und weniger häufig vom Ruckeln unter der Haube überrascht zu werden, gibt es Möglichkeiten. Meditation und Achtsamkeit sind hier für Euer Leben der ideale Einstieg.

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  • Belgien und die innere Stimme

    Belgien und die innere Stimme

    Belgien und die innere Stimme

    Welche Eigenart die innere Stimme hat und was sich hieraus über unseren Gedankenstrom und das Ego herleiten lässt.

    Hier ein bisschen Belgien, wie sicher auch Eure innere Stimme gerade sagt,
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    Hallo, ich bin’s wieder – der Vorleser

    Schön, dass Ihr gerade wieder einen Artikel von OX & RE lest. Doch wer liest den gerade eigentlich genau? Also: Da spricht doch jemand, oder? Ihr könnt Euch selbst in Eurem Kopf hören, ohne diese Worte hier laut vorzulesen. Auch Ihr habt eine innere Stimme, die das hier gerade vorträgt. Es ist dieselbe Stimme, die Euch Eure Gedanken anliefert, wenn Ihr ein Problem löst oder Wissen aus Eurem Gehirn abruft.

    Ein sonderbares Ding, zumal alle Menschen mit inneren Stimmen ausgestattet sind. Und hier gibt’s genügend Psychologie zum Thema. Wie liebevoll sprecht Ihr mit Euch? Motiviert Ihr Euch oder redet Ihr Euch klein? All dies soll aber nicht Thema dieses Artikels sein.

    Vielleicht habt Ihr schon den Artikel zum Thema «Selbstillusion» hier bei OX & RE gelesen. Dieser Artikel greift ihn auf und ist ein kleines Puzzlestück, um Euch den Weg zur Ego-Überwindung und der Flüchtigkeit Eurer Gedanken zu ebnen. Also (leider) wieder ein wenig Next Level, das Thema. Und Eure innere Stimme spielt hierbei (leider) die Hauptrolle.

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    Doch zuerst: Flaggen und Fußball

    OX & RE haben einen Teil ihres Lebens in einer Region der Welt verbracht, in der die Bevölkerung eine Nähe zur belgischen Fußball-Nationalmannschaft hatte. Bei großen Turnieren war es üblich, die schwarz-gelb-roten Flaggen aus dem Fenster zu hängen. Dies ist beim allerersten Mal noch befremdlich. Gestern noch auf eine einfache Hauswand geschaut, heute hängt dort eine Flagge.

    Als OX & RE zum ersten Mal im Leben dieses Ritual und eine Flagge sahen, hörten Sie die innere Stimme sprechen. Und die Stimme sprach: «Belgien»! Alleine das ist schon ein kleines Wunder. Das Gehirn speichert das Wissen, dass drei bestimmte Farben untereinander angeordnet für eine ganze Nation stehen. Die Stimme sagt ja nicht: «Schwarz-gelb-rot gesteift, das ist doch die Nationalflagge von Belgien». Sondern: «Belgien»!

    Auf den zweiten Blick (oder besser: aufs zweite Hinhören) eröffnet uns «Belgien» viel tiefere Einblicke über die innere Stimme, unsere Intuition und die Worte, die wir so regelmäßig mit uns selbst sprechen.

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    Tisch, Stuhl, noch ’n Stuhl …

    Dass die innere Stimme den Namen eines Landes beim Blick auf ein Stück Stoff liefert, ist okay. Die spannendere Frage ist: Was liefert die innere Stimme eigentlich die ganze Zeit nicht an? Wenn es alleine darum geht, dass Euch Eure inneren Stimmen mitteilen, was sie außen (konkret oder symbolisch) wahrnehmen, hätte der Gedankenstrom sein gemusst: «Bürgersteig, Treppen, Hauswand, Fenster, Flagge, Belgien». Genau das passiert nicht, und das kennt Ihr aus Eurem Alltag und Leben. Eure innere Stimme spricht nicht permanent mit Euch und sagt Euch nicht zum tausendsten Mal „Tisch, Stuhl, noch ’n Stuhl“, wenn Ihr in Eure Küche kommt.

    Wir können annehmen: Die innere Stimme liefert uns dann einen konkreten Gedanken, wenn etwas heraussticht, neu ist, wichtig ist. Die Flagge war ja gestern noch nicht da. Aber wirklich wichtig ist sie nicht. Und was ist mit den ganzen kleinen Neuerungen im Alltag, die ich nicht sehe und nicht durch meine innere Stimme erklingen höre?

    Eher könnten und sollten wir annehmen, dass uns das Unterbewusstsein diese Wörter (und noch wichtigere Gedanken) einfach so anliefert. «Belgien» hat in diesem konkreten Moment irgendeinen Sinn oder eine Bedeutung, was «Fenster» oder «Bürgersteig» nicht hatten. Wenn Ihr angetrunken über die sechsspurige Fahrbahn torkelt und nach dem rettenden Ufer sucht, hat «Bürgersteig» mit Sicherheit einen wichtigen Kontext und wird durch Eure innere Stimme «erwähnt».

    Lange Rede, kurzer Sinn: IHR (also, der bewusst denkende Kopf) habt ziemlich wenig Mitspracherecht, welche Gedanken für die innere Stimme wirklich wichtig sind und deshalb hörbar im Kopf auftauchen.

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    Achtung: OX & RE manipulieren Euch!

    Als wäre das Sprechen und Hören der inneren Stimme nicht schon «zufällig» genug, legen OX & RE jetzt noch einen drauf. Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr steht nach einer langen Wanderung oben an der Kante eines lange erloschenen Vulkans. Ihr schaut nach unten und habt den Eindruck, dort unten, ganz in der Ferne, scheint heiße Lava zu funkeln.

    In den letzten Sekunden haben Euch OX & RE extrem manipuliert (Disclaimer: Wir hatten Euch gewarnt!). Nichts, aber rein gar nichts in diesem Artikel, und vermutlich in den letzten Minuten Eures Lesens, hatte mit Vulkanen zu tun. Trotzdem ist das Bild in Eurem Kopf entstanden. Und wer weiß, welche Gedanken in den nächsten Minuten und Stunden noch folgen und von Eurer inneren Stimme angeliefert werden – alleine ausgelöst durch diesen kurzen Einwurf über Vulkane. Bilder statt Worten gehen natürlich auch.

    OX & RE sind ja nett und haben aktiv auf die Manipulation Eurer inneren Stimme hingewiesen. Aber überlegt mal, wie viele Dinge des Alltags beiläufig ins Auge fallen. Wie viele Gedanken von Euch spontan entstehen, weil Ihr gerade etwas seht und nicht einmal ein Gefühl oder eine Intuition dafür habt, was dieser Moment unterbewusst in Euch auslöst. Dies macht es noch um Längen zufälliger, was die innere Stimme mit Euch, Eurem Kopf und Eurem Leben anstellt.

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    Vom Zufall zur Identität

    Alles bislang Genannte mag Euch bekannt sein – ob aus Psychologie oder eigener Erfahrung. Der spannende Punkt ist: All dies gerät in den Hintergrund, wenn Ihr nicht aktiv darüber nachdenkt und ganz beiläufig und automatisch Euren inneren Stimmen zuhört. Schlimmer noch: Ihr identifiziert Euch mit der Stimme, Ihr «seid sie».

    Stellt Euch vor, Ihr würdet durch widrige Umstände den kleinen Zeh verlieren. Sicherlich ein bedauernswertes Ereignis, aber Ihr werdet dadurch kaum den Eindruck haben, dass ein Stück Eurer Persönlichkeit, Eurer Identität fehlt. Diese scheint nicht im kleinen Zeh oder einem anderen Körperteil zu stecken. Wo dann? Am ehesten in Eurem Kopf, Eurem Gehirn, in Form dieser Stimme, die mit Euch spricht und die Ihr gefühlt seid.

    Genau hierin liegt die Herausforderung mit der inneren Stimme, die viele Menschen von der Intuition her falsch verstehen. All das, was Euch zufällig und unterbewusst durch die innere Stimme angeliefert wird (und wurde), passiert auch dann, wenn Ihr Euch gerade mit Ihr identifiziert und sie nicht kritisch hinterfragt.

    Bei Blick auf andere Menschen wird dies sofort deutlich. Und auch Ihr kennt (vor allem) ältere Menschen, die ihre innere Stimme nicht mehr komplett unter Kontrolle haben und laut vor sich hin sprechen, was eigentlich nur im Inneren zu hören sein sollte. Von außen ist hier direkt klar: Diese Menschen sind nicht das, was sie sprechen. Ihre Identität und Persönlichkeit sind nicht alleine auf diese (oft verwirrt) wirkenden Worte zu reduzieren, wenn die Menschen ihrer inneren Stimme laut Ausdruck verleihen. Nur wir selbst scheitert regelmäßig daran, die Grenze zwischen der Stimme in uns als solche und der Identifikation mit ihr zu ziehen.

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    Von Meistern und Sklaven

    Auch Ihr kennt mit Sicherheit den Spruch, dass unser Gehirn ein guter Sklave, aber ein schlechter Meister ist. Genau dies passt hervorragend zum Umgang, den Ihr Euch für Eure innere Stimme aneignen solltet. Denn klar ist: Die Stimmen, die mit Euch sprechen, erfüllen einen sinnvollen Zweck. Sie wären sonst evolutionär kaum entstanden. Und manchmal hat die innere Stimme etwas wirklich Nützliches zu sagen. («Hey, geh am besten mal ein Stück zur Seite, sonst überrollt Dich der LKW da drüben»).

    Als Hinweisgeber ist die innere Stimme somit super. Aber nicht als Steuereinheit für Euer Inneres, die permanent suggeriert, dass sie «der Herr/die Frau im Haus» ist. Wer seine Persönlichkeit mit der eigenen inneren Stimme gleichsetzt, vertraut auf ein vom Unterbewusstsein genährtes Zufallsprodukt, das Euch sicherlich nicht das Gefühl gibt, Euer Leben in allen Details zu beherrschen und eigenmächtig zu steuern.

    Was bleibt ist, die innere Stimme systematisch zu analysieren und genau diese Tatsachen für Euch selbst aufzudecken. OX & RE haben hierzu auch eine Ox-Re-Cise. Doch manchmal reicht es schon, kurz im Leben haltzumachen und sich zu fragen: «Öhm, wo kommt dieser Gedanke eigentlich gerade her? Warum denke ich gerade xyz, obwohl ich vor einer Minute noch komplett woanders war?».

    Wer so sein Inneres langsam aber sicher enttarnt, lernt eine neue Seite an sich kennen – eine Seite, bei der auch Eure Stimmen im Inneren nicht mehr alleine «Ihr selbst» sein werden. Und Ihr seid der Ego-Überwindung ein Stück näher. Mehr dazu in einem späteren Artikel.

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  • Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Weshalb Euer Selbst eine Illusion ist und dies deshalb längst nicht bedeutet, dass Ihr kein Selbst habt oder „Niemand“ seid.

    Was ist mein selbst und wer bin ich – nicht das, was „ich“ denke.
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    Ich bin ich selbst – oder?

    OX & RE geben gerne zu: Themen wie Selbstillusion oder die Überwindung des Ego sind schon «Next Level». Um hier einzutauchen, sollte man sich bereits etwas mit dem (eigenen) Gehirn, der Entstehung von Gedanken und – wie so oft auf dieser Webseite – mit Meditation befasst haben.

    Die Wahrnehmung des Selbst ist so intuitiv und klar, dass sich niemand die Frage selbst, was hier eine Täuschung sein könnte. Ich bin doch ich, oder? Ich sehe in den Spiegel und sehe mich. Klar, ich bin nicht nur mein Körper oder meine Gedanken. Aber wenn Ihr gerade diese Zeilen lest, macht Ihr dies mit der inneren Stimme, die sich gefühlt knapp hinter Eurer Stirn befindet. Und das ist Eure Denkzentrale und das Ding im Euren Gehirn, was am ehesten «Ihr» seid, oder?

    Dieser Artikel von OX & RE will gar nicht zu tief in Euer Gehirn oder die Frage eintauchen, wie welche Gedanken von wem in Euch erzeugt werden. Es geht in diesem ersten Teil rundum das spannende Thema um den Charakter der Illusion. Was genau ist echt und warum gibt es irgendwas im Gehirn, dass Euch über Euer Selbst täuschen könnte?

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    Ja, Ihr seid schon wer!

    Das Wichtigste zuerst: Ja, Ihr seid oder habt ein Selbst. Niemand ist hier, um Euch zu erklären, dass Ihr nicht existiert und wir alle in der Matrix leben oder von Aliens in Reagenzgläsern gezüchtet werden. Es gibt «Euch», jeden einzelnen von Euch. Und dazu gehört ein Körper und ein Gehirn und Gedanken und Emotionen und überhaupt.

    Was also ist dann die Selbstillusion? Eine «Illusion» kennt Ihr z. B. von den großen Shows der Magier in Las Vegas. Etwas existiert, ist aber eigentlich anders, als es für das Publikum scheint. Mit dem Wissen um die Illusion kann man sie enttarnen und erkennen, wie «es wirklich ist». Und dies ist beim Zaubertrick nicht anders als beim Menschen und seinem Gehirn.

    Wenn Prof. Donald Hoffmann sagt, die Realität ist eine Illusion, heißt dies nicht, es gäbe keine Realität. Sie ist nur anders, als wir Menschen es meinen. Wenn Robert Sapolsky sagt, der freie Wille ist eine Illusion, heißt dies nicht, Menschen hätten keinen freien Willen. Es ist eben nur immer anders, als wir es intuitiv glauben oder zu wissen meinen.

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    Was genau ist jetzt das Illusionäre?

    Disclaimer: Wie bei OX & RE üblich, möchten wir Einsteiger in diese spannenden Themen abholen. Deshalb wird die Frage mit der Selbstillusion im Folgenden ein wenig vereinfacht. Wenn es Menschen unter Euch gibt, die alles Nachfolgende als zu vereinfacht empfinden – Glückwunsch, Ihr habt schon tiefes Wissen erlangt.

    Wir gehen die Frage in zwei Schritten an. Der erste Schritt zeigt, was das Selbst am ehesten sein könnte, der zweite Schritt, worin die Illusion liegt.

    Schritt 1: Was ist das Gefühl von Selbst?

    Stellt Euch vor, Ihr verliert durch einen Unfall einen kleinen Zeh. Tragisch, aber die meisten Menschen würden behaupten, dass sich hierdurch Ihre Person, Ihr Wesen nicht verändert. Es fühlt sich nicht so an, dass die eigene Persönlichkeit im kleinen Zeh steckt.

    Wir sind uns einig: Das, was Ihr alle Euer Ego, Euer Wesen, Eure Persönlichkeit nennt, liegt irgendwo im Gehirn. Mit Sicherheit habt auch Ihr das Gefühl einer «Schaltzentrale», die wenige Zentimeter hinter Eurer Stirn zu liegen scheint. Es ist diese «innere Stimme», mit der wir uns identifizieren. Rational wisst Ihr alle natürlich, dass Eure Zehen und Augen und Euer Wissen aus der Schulzeit «ein Teil von Euch» sind. Dies fühlt sich jedoch weniger nach Eurem Selbst an.

    Wenn Euch jemand nach etwas aus Eurer Schulzeit fragt, könnt «Ihr» die Informationen aus Eurem Gedächtnis aufrufen. Doch wer ist «Ihr»? Na ja, ich denke halt an die Schulzeit zurück und der Gedanke kommt dann (oder eben nicht). Aber wer ist das «Ich», das an die Schulzeit zurückdenkt? Früher oder später landen wir doch wieder bei der Schaltzentrale, der inneren Stimme, wie immer Ihr es nennen wollt.

    Schritt 2: Worin liegt die Selbstillusion?

    Lasst uns die Interaktion zwischen Eurem Hirn, Euch als Mensch und der Welt grob so beschreiben:

    Da draußen ist die Welt. «Ihr» sitzt in Eurem Kopf wie eine Art Passagier in Eurem Körper. So steuert Ihr durch die Welt. Die Schaltzentrale in Euch gibt Euch das Gefühl, dass «Ihr» entscheidet, reagiert, aktiv handelt. «Ihr», also das Ding da in Eurem Kopf, ist der zentrale Anlaufpunkt für Eure Gefühle, Gedanken und den Umgang mit der Welt. Eine besondere Instanz in Eurem Kopf, wichtiger als Euer kleiner Zeh.

    Die Illusion ist: Die Instanz existiert nicht. Es gibt niemand Internen, der die Entscheidung trifft – es gibt nur die Entscheidung selbst. Niemanden, der sieht – es gibt nur das Gesehene. Es gibt kein «Ich», das Gedanken und Gefühle hat – es gibt nur die Gedanken und Gefühle selbst. All dies ist real und in Euch und zeichnet Euch als Menschen aus – es gibt nur eben nicht dieses Selbst, dieses Ego, das alles in Euch regelt und verarbeitet und durchdenkt – es gibt nur Euer Wesen als solches.

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    Und jetzt? Wo soll «Ich» hin?

    Das ist alles starker Tobak. Warum? Weil es zu 100 % gegen die Intuition des Menschen geht. Ihr alle (und auch OX & RE) spüren doch, dass da diese Schaltzentrale, diese innere Stimme ist. «Ich» spüre doch, dass «Ich» denke. Und «Ich» merke doch ganz genau, wann «Ich» eine Entscheidung treffe und nicht, dass die Entscheidung einfach nur da ist.

    Genau deshalb haben OX & RE auch eingeleitet mit der Vorwarnung, dass das Thema «Next Level» ist. Wie jede neue Erkenntnis ist dies schwer zu verdauen. Und dennoch kein Blödsinn, irgendwo zwischen Psychologie und Pseudo-Wissenschaft.

    OX & RE werden hierauf noch in weiteren Artikeln eingehen. Und dies in zwei Richtungen. Zum einen neurowissenschaftlich, um zu zeigen, wie die Suche nach dem Ego oder Selbst zu einer Suche des Nichts wird. Und meditativ, denn das Durchschauen der Selbstillusion bzw. die Ego-Überwindung gehören zu den «Basics» für fortgeschrittene Yogis. Also, bleibt entspannt und neugierig.

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    Wenn sich die Sonne um die Erde dreht

    Wer Schwierigkeiten hat, Kontakt zu diesem Thema aufzubauen (oder, offen gesagt, alles als kompletten Blödsinn ansieht), folgender Impuls:

    OX & RE hatten vor Kurzem ein Interview mit Annaka Harris zu diesem Thema gesehen. Sie zog sinngemäß den Vergleich, dass nichts für den einfachen Durchschnittsbürger darauf hindeutet, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Unsere Intuition sagt, es ist genau andersherum. Wir stehen hier. Da oben dreht die Sonne ihre Bahnen. Warum sollte es umgekehrt sein?

    Trotzdem akzeptieren wir es, gegen das offensichtlich Sichtbare, gegen die Intuition, dank der Wissenschaft. Ein ähnliches Umdenken ist beim Kontakt mit der Frage der Selbstillusion nötig. Und dies ist ganz schön schwierig, schließlich ist das Gefühl von «Ich» so persönlich und subjektiv. Wer Lust hat: Es gibt Meditationstechniken, die genau auf diese Erkenntnis abzielen … also … nicht das Drehen der Erde um die Sonne, das illusionäre Selbst. OX & RE stellen hierzu sicherlich in Zukunft noch was vor.

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  • Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Weshalb gutes Schlafen oft so unterschätzt und kleingeredet wird und wie Schlaf und Meditation zusammenhängen.

    Diese Schülerin ist hoffentlich nur in der Meditation und schläft nicht im Unterricht.
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    «Guten» Morgen, Ihr «wolltet» geweckt werden

    OX & RE hoffen, Ihr könnt abends gut einschlafen und verbringt auch genügend Zeit in den verschiedenen Schlafphasen. Die Erfahrung lehrt: Wahrscheinlich ist es nicht der Fall. Schlaf ist ein kostbares Gut und kollidiert mit einem der anderen wichtigen Güter der heutigen Zeit: Zeit!

    Wer lange schläft, verschläft sein Leben. Und dann noch diese «Ich schlafe, wenn ich tot bin.»-Mentalität. Das «Schöne» dabei: Genau dieser Zustand kommt auch schneller, wenn man sich nicht ausreichende Stunden im Bett gönnt. Gut schlafen ist das Fundament für alles – Fitness, Stoffwechsel, Stimmung, Belastbarkeit, Wirksamkeit Eurer Meditation und mehr.

    OX & RE lieben den Nachtschlaf und geben Euch mit diesem Artikel ein paar erste Anstöße. Weitere werden mit Sicherheit in zukünftigen Artikeln folgen.

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    Wie viel Schlaf braucht man denn so?

    Dass der Mensch nicht richtig funktioniert, wenn Schlaf fehlt, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Manchmal funktioniert sogar gar nichts, wenn die Nacht zu kurz war. Natürlich gilt das NIE für einen selbst, immer nur für die anderen. Kollegen auf der Arbeit sind viel reizbarer, unkonzentrierter und überhaupt. Man selbst kann das Ganze natürlich problemlos mit zwei Tassen Kaffee lösen.

    Dass Koffein lediglich das Adenosin als natürlichen Schlafregulator blockt und Ihr später einen größeren Crash erlebt, wissen wir durch die Forschung großer Schlaflabore und die eigene Erfahrung. Und wie schlecht man als Mensch nach einer einzigen kurzen Nacht funktionieren, denken und arbeiten kann, müsst Ihr nicht einmal gesondert testen – Ihr kennt es vielleicht sogar als Dauerzustand.

    Wie viel Nachtschlaf ist denn nötig? Eine sehr individuelle Frage, aber sieben bis acht Stunden sind für die absolute Mehrwert der Menschheit der Richtwert. Unabhängig vom Glauben vieler Menschen, man könne durchgängig mit nur vier oder fünf Stunden pro Nacht funktionieren. Die Rechnung geht spätestens in einigen Jahrzehnten nicht mehr auf, denn fehlender Schlaf zerstört Körper und Geist langsam und schleichend.

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    Keine moderne Schlafforschung ohne Matt Walker

    Schlafforschung wird seit Jahrzehnten betrieben – hinter verschlossenen Türen. Und ähnlich wie Meditation genießt sie ein Nischendasein. Zugegeben: Es gibt abends vor dem Einschlafen deutlich spannendere Dinge, die man tun kann. Wer greift nicht im Bett zum Smartphone und ist bei Google, YouTube, Whatsapp & Co. unterwegs. Oder nutzt die Berieselung mit Netflix zum «Entspannen». Zusammen mit Arbeit und Familie und Freizeit ist der Abend selten von Ruhe geprägt – Medien und Informationen sind überall. Und dann sagen OX & RE auch noch, man soll sich irgendwo Zeit für Meditation nehmen.

    Vor einigen Jahren ist ein britischer Schlafforscher in die Öffentlichkeit getreten, um die Welt stärker für dieses Thema zu sensibilisieren. Die breite Masse kennt ihn nicht, aber in der wissenschaftlichen Szene ist er ein Aushängeschild für den Brückenschlag zwischen Forschung und Öffentlichkeit – Matthew Walker.

    Auch OX & RE haben mit Begeisterung sein Buch «Why we sleep» gelesen – manchmal auch zum Einschlafen im Bett. (DISCLAIMER: Wie bei allen Links hier auf OX & RE gibt’s kein kommerzielles Interesse, keine bezahlte Werbung oder Ähnliches. Das Buch wird einfach so verlinkt, als Anregung für Euch). Ähnlich wie bei Meditation und Achtsamkeit liefert die Forschung stetig neue Erkenntnisse. Wie wir zur Ruhe kommen, wie wir schlafen und was in Körper und Gehirn dabei passieren, ist detailliert erforscht und bringt immer neue Studien hervor.

    Auch durch Interviews auf YouTube (und im eigenen Podcast, dessen Folgen aber vergleichsweise kurz sind), könnt Ihr Matthew Walker kennen lernen. Es gibt weitere namhafte Schlafforscher, von Pionieren wie Allan Rechtschaffen bis zu modernen Vertretern wie Dr. Gina Poe.

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    Ein Gläschen zu viel, ein Schläfchen zu wenig

    Wie abends zur Ruhe kommen und gutes Einschlafen funktioniert und was Ihr testen könnt, um vor dem Einschlafen besser zu entspannen, entnehmt Ihr am besten den direkten Quellen. Dass Achtsamkeit oder Meditation für manche zum Einschlafen funktioniert und Meditation trotzdem keine Entspannungsübung ist, wisst Ihr von OX & RE ja bereits.

    Aus den vielen Gedanken und Forschungsergebnissen von Matt Walker nur eine «Anekdote», die Euch helfen wird, die Auswirkungen von fehlendem Nachtschlaf zu verstehen. In einigen Interviews gibt Walker gerne an, dass Kopf und Körper nach nur einer Nacht Schlafmangel in einem Zustand sind, die man mit einem niedrigen Promillebereich beim Genuss von Alkohol vergleichen kann. Die Konzentration und Reaktionsfähigkeit lässt nach, die Achtsamkeit für die Umgebung schwindet, etc.

    Vermutlich möchtet Ihr alle nicht morgens zur Arbeit fahren in einem Meer aus anderen Autofahrern, die gerade nach ein paar Bierchen intus hatten und deren alkoholisierter Zustand die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet. Genau dies passiert aber, wenn Millionen Menschen täglich viel zu früh aus dem Bett steigen und die inneren Funktionen in Körper und Geist längst noch nicht hochgefahren haben.

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    Einschlafen und Durchschlafen – was soll denn jetzt helfen?

    Jetzt geht’s bei OX & RE neben Schlaf um Meditation. Wie man zur Ruhe kommt, vernünftig einschlafen kann und durch Ruhe in den Gedanken neue Erkenntnisse sammelt. Wie Ihr bereits ausreichend erfahren habt – Schlaf und Meditation hängen zusammen, auch wenn Achtsamkeit oder Konzentration wenig mit dem Zustand zu tun haben, den wir uns zum Einschlafen wünschen.

    Neue Übungen wie die 2-1-Technik von OX & RE zeigen, wie ein anderer Umgang mit Euren Gedanken funktioniert, ohne gleich meditieren zu müssen. Meditation hilft weniger als konkrete Schlafübung oder Zaubertrick, mit dem Ihr sofort zur Ruhe kommt. Beim Meditieren geht es eher um die langfristige, strukturelle Veränderung Eures Gehirns und Nervensystems – und dies hilft manchen, eine neue Qualität ins Ein- und Durchschlafen zu bekommen.

    Praktische Tipps, die Ihr testen könnt, gibt’s online in großen Mengen – bei Matt Walker, bei YouTube, in Podcasts und mehr. Hier muss Euch OX & RE wenig liefern, was Ihr nicht selbst per Google herausfinden könntet. Manche dieser Methoden, die teilweise auch auf Breathwork zurückgreifen, sind wissenschaftlich fundiert und laden zum Testen ein.

    Eine simple Rechnung zum Schluss

    Wenn Ihr für Schlaf und Meditation keine Zeit findet, hier noch eine simple Rechnung:

    Stellt Euch vor, Ihr investiert eine Stunde pro Tag zusätzlich in Schlaf oder Meditation. Böse gesagt: Ihr «verschlaft» täglich eine Stunde Eures Lebens. Das wären 30 Stunden pro Monat oder 365 Stunden pro Jahr – umgerechnet sind dies 15 Tage am Stück.

    Wenn Ihr jedes Jahr 15 Tage am Stück zusätzlich mit «Verschlafen» verbringt, summiert sich dies in 24 Jahren Eures Lebens auf 360 Tage auf. Grob gerundet: Mit jedem Vierteljahrhundert, das Ihr lebt, hättet Ihr ein Jahr mit «Verschlafen» verbracht. Also circa zwei Jahre zwischen dem Lebensalter 20 und dem Lebensalter 70.

    Wenn Ihr Matthew Walker und anderen Forschern Glauben schenkt, werden Euch alleine diese zwei zusätzlichen Jahre mehr Lebensjahre schenken, als Ihr vermeintlich durch zwei Jahre «verschlafen» verloren habt. Noch wichtiger: Als 70-Jährige seid Ihr körperlich und geistig in einem besseren Zustand, der Euch helfen wird, besser durchs Leben zu kommen. Ihr könnt gerne testen, wie gut es hilft – sprecht mit OX & RE einfach in einigen Jahrzehnten noch mal drüber!

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  • Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Wenn Ihr zum schnellen Einschlafen einen Trick sucht, hilft Euch vielleicht diese Technik weiter, abends schneller zur Ruhe zu kommen.

    Diese kleine Katze braucht keinen Trick zum Einschlafen – sie schläft einfach so.
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    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Einschlafen ist für viele Menschen eine Herausforderung – für OX & RE übrigens auch. Es ist ver- und bewundernswert, wie viele Menschen während der Meditation einschlafen. Leider gilt auch umgekehrt: Nur wer meditiert oder bewusster mit Stress umgeht, muss deshalb nicht rasend schnell einschlafen können.

    In unserem Artikel zum Thema Schlaf bei «weitere Themen» haben OX & RE ein paar Grundlagen angesprochen. Doch selbst ein kühles Schlafzimmer und absolute Dunkelheit halten den Kopf manchmal nicht davon ab, aktiv zu bleiben und Euch am Schlafen zu hindern. Diese Ox-Re-Cise hält zum Einschlafen einen Trick bereit, der nicht immer, aber in so mancher Nacht OX & RE den Weg in den Schlaf geebnet hat.

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    Die Voraussetzungen

    Es gibt zahllose Webseiten und Bücher, die Euch schnell zum Schlafen bringen wollen. Wir von OX & RE machen keine leeren Versprechungen. Ob Ihr mit der Ox-Re-Cise 5 besser in den Schlaf und durch die Nacht kommt, müsst Ihr selbst testen. Vielleicht hilft es Euch, schneller zu schlafen, vielleicht nicht. Zwei Voraussetzungen sind wichtig:

    1. Ihr solltet nicht unter chronischen Schlafstörungen leiden oder durch Euren Lifestyle am Schlafen gehindert werden. Wenn Ihr eine Stunde vor dem Bett noch den doppelten Espresso trinkt oder bei Euch echte Schlafstörungen diagnostiziert wurden, wird unser Trick kaum weiterhelfen. Also: Realistisch bleiben.
    2. Ihr solltet in der Lage sein, Eure Gedanken zu verfolgen und in Euren Körper hineinhören zu können. Ein bisschen Erfahrung mit Meditation oder Eurer Gedankenwelt wird helfen, die Anweisungen dieser Übung besser umzusetzen. Kurz gesagt: Ihr solltet damit vertraut sein, wann Euer Kopf frei von Gedanken ist – auch wenn dies vielleicht nur wenige Sekunden anhält.
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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Legt Euch wie gewohnt ins Bett und kommt zur Ruhe. Wie Ihr den Tag gut ausklingen lasst und Euren Lifestyle auf einen besseren Schlaf vorbereiten könnt, erfahrt Ihr in aktuellen und zukünftigen Artikeln hier bei OX & RE.
    2. Erwartet nicht, sofort nach dem Hinlegen ins Bett einschlafen zu können. Der von OX & RE sehr geschätzte Matt Walker vergleicht das Einschlafen gerne mit einem Flugzeug, das sanft gelandet werden muss. Also: Besser entspannt bleiben.
    3. Habt Ihr nach einigen Minuten eine Grundmüdigkeit erreicht, fühlt in Euren Körper hinein. Der ganze Körper oder ein sanfter Wechsel zwischen Händen und Füßen kann helfen. Versucht, dieses Gefühl für Euren Körper auch bei den nachfolgenden Schritten weiter aufrechtzuerhalten.
    4. Führt Euer Bewusstsein auf Euren Gedankenstrom. Gedanken werden immer wieder kommen, sie sorgen schließlich am häufigsten für Schlafstörungen oder Probleme beim Einschlafen. Merkt außerdem, dass Wechsel zwischen Euren Gedanken und kleine Pausen eintreten.
    5. Zählt jetzt mit Eurer inneren Stimme langsam herunter: Zwei … Eins … Die «Null» denkt Ihr schon nicht mehr. Das Ziel ist, dort wo die «Null» wäre, die innere Stimme zur Stille zu zwingen. Und diese Stille versucht Ihr, solange es geht zu halten.
    6. Schnell kommt der Moment, an dem wieder ein Gedanke in Euren Kopf kommt. Diesen Moment müsst Ihr spüren können. Ihr verharrt also in einer geistigen Leere, mit einem Gefühl für Euren Körper, bis Euch wieder ein Gedanke anfliegt. Dies kann schneller als in drei oder vier Sekunden passieren.
    7. Sobald Ihr einen Gedanken identifiziert habt, verwerft Ihr ihn und fangt wieder an mit «Zwei… Eins…», ohne die «Null» mit der inneren Stimme zu denken. Und immer so weiter.
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    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Schlaf kann man nicht erzwingen. Und Schlaf ist ganz schön kompliziert. Wer sich Nacht für Nacht im Bett wälzt und einfach nicht in den Schlaf findet, sollte Ursachenforschung betreiben. Ein neuer Lifestyle wird langfristig mehr helfen, als Tag für Tag zum Melatonin als Präparat zu greifen.

    Die 2-1-Technik löst nicht jedes Schlafproblem. Sie kann jedoch helfen, schnell bzw. schneller als gewohnt einzuschlafen. Ihr ermahnt Euch so, aufkommende Gedanken schnell hinter Euch zu lassen. Vernünftige Lösungen für Sorgen und Probleme findet man eh nicht in der Nacht – also besser schlafen und am neuen Tag neu durchstarten.

    Die Übung ist einfach umsetzbar und gibt Euch vielleicht ein Gefühl dafür, wie ein «leerer Kopf» aussehen kann. Dies braucht natürlich Übung, eine Nacht alleine reicht hier kaum. Diese gesammelte Erfahrung wird sich jedoch schnell auch positiv auf Eure Ambitionen in der Meditation auswirken.

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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ihr wisst zwar längst, dass Meditation keine Entspannungsübung ist. Trotzdem könnt Ihr gerne ein paar Minuten im Bett nutzen, um mit Eurer Atmung oder einem Body Scan innerlich herunterzukommen. Hier hilft es genauso, über andere «echte» Entspannungsmethoden nachzudenken. Regelmäßige Fitness, kein Koffein in der zweiten Tageshälfte & Co. sind ebenfalls wertvolle Tipps, die ein Einschlafen ohne Trick fördern können.

    Der «Trick» mit dem leeren Kopf hat großen Wert für Eure Meditation. Und glaubt nicht, dass Ihr jemals den Punkt erreicht, an dem dieser Einschlafen Trick über mehrere Minuten hinweg den Kopf leert. Hier reden wir von Sekunden, selbst mit viel Erfahrung mit Eurem Kopf. Doch genau diese kurzen Pausen könnten, zusammen mit anderen Tipps ausreichen, um Euch von kleineren Schlafstörungen zu befreien.

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  • Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Eine Übung, mit der Ihr zwar nicht Eure Gedanken ausschalten könnt, aber vielleicht ein anderes Verhältnis zum Gedankenkarussell entwickelt.

    Was dieser Zettel mit Thoughts auslöst, ist auch ein angelieferter Gedanke.
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    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Die meisten Menschen wünschen sich, einfach mal ihre Gedanken ausschalten zu können. Wer vor lauter Grübeln nicht in den Schlaf findet und sich ständig Sorgen macht, kommt einfach nicht zur Ruhe. Der Wunsch nach Ruhe im Gehirn ist ein häufiger Grund, weshalb sich Menschen heutzutage für Meditation begeistern.

    Bei allen Tipps und Übungen dieser Webseite haben OX & RE schlechte Nachrichten für Euch: Den Kopf einfach abschalten geht nicht so einfach. Selbst Yogis mit jahrzehntelanger Erfahrung im Meditieren geben gerne zu, dass ihr Kopf nicht über Minuten oder Stunden hinweg leer ist. Dies ist auch nicht Ziel der Meditation, wie Ihr vielleicht schon durch andere Artikel von OX & RE wisst.

    Doch wie lässt sich der Stress im Gehirn dann beseitigen? In vielen meditativen Traditionen geht es darum, ein anderes Verhältnis zu den Gedanken zu entwickeln, die früher oder später kommen. Alltägliche Gedanken genauso wie Sorgen und Ängste. Die Stoiker gehen etwas rationaler ans Thema heran. Grübeln und die Auseinandersetzung mit Gedanken ist wichtig, schließlich hilft dies, grundlegende Dinge zu erkennen und verstehen. Was aus meinem Gedankenkarussell kann ich wirklich beeinflussen? Warum Zeit und Energie in Dinge investieren, die mich am Schlafen hindern und ohne mein Zutun passieren (oder eben nicht).

    Die Ox-Re-Cise 4 kann Euch vielleicht nicht völlig beim Abschalten helfen, genauso wenig wie beim kompletten Gedanken ausschalten. Aber sie kann eine Hilfe sein, um Eure Gedanken neu zu verstehen und so etwas vom Stress und der Anspannung des Lebens zu verlieren.

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    Die Voraussetzungen

    Für die Ox-Re-Cise «Gedanken anliefern lassen» braucht Ihr auf den ersten Blick nicht viel:

    • einige Minuten Zeit
    • ein bisschen Erfahrung in Meditation

    Letzteres ist ziemlich vage, das geben OX & RE zu. Ihr solltet in der Lage sein, einen Unterschied zwischen Euch als Person und Euren Gedanken machen zu können. Dass Ihr nicht Eure Gedanken seid, wird in aktuellen und zukünftigen Artikeln zu Themen wie Selbstillusion angesprochen.

    Ihr solltet zum Beispiel in der Lage sein, zumindest für einige Sekunden in Euren Körper hineinspüren und zu merken: «Okay, da kommen Gedanken in mein Gehirn, aber mein Fokus bleibt auf meinem Körper». Ihr solltet vielleicht auch mit der Leere vertraut sein, die manchmal nur ein oder zwei Sekunden zwischen Gedanken eintritt und für Ruhe in Eurem Gehirn sorgt.

    Mit Wochen und Monaten der Meditation wird Euer «Gefühl» hierfür besser. Wie Ihr diese Fähigkeit der Ruhe im Kopf zum Schlafen nutzen könnt und Euch das Grübeln nicht vom abendlichen Abschalten abhält, zeigen Euch OX & RE in der Ox-Re-Cise 5.

    Falls Ihr dieses Gefühl (noch) nicht habt, kein Problem. Lasst diese Ox-Re-Cise beiseite und schaut auf die anderen Tipps von OX & RE. Vielleicht macht Ihr einfach regelmäßig die «einfachste Meditationsübung der Welt» und habt nach einiger Zeit tiefere Einblicke, dass «Ihr selbst» und «Eure Gedanken» nicht dasselbe sind. Ein wichtiger Schritt für weniger Sorgen und mehr Ruhe im Leben.

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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Setzt oder legt Euch in Ruhe hin, so als würdet Ihr ein paar Minuten meditieren oder über Leben nachdenken wollen. Ungestört zu sein ist von Vorteil, aber nicht zwingend nötig.
    1. Nach ein paar Sekunden werden erste Gedanken kommen. Schöne Gedanken, Sorgen, Pläne, Erinnerungen, was auch immer.
    1. Habt Ihr einen Gedanken «identifiziert», behandelt Ihr diesen nach dem immergleichen Schema. Sagt Euch innerlich: «Okay, mein Gehirn hat mir diesen Gedanken angeliefert. Mal schauen, wie es weitergeht.». Es ist wichtig, nicht zu denken, dass «Ihr» gerade auf diesen Gedanken gekommen seid. «Ihr» seid nicht der Urheber des Gedankens. Euer Gehirn hat «Euch» den Gedanken angeliefert.
    1. Wie Ihr mit dem einzelnen Gedanken umgeht, ist irrelevant. Vielleicht verfallt Ihr ins Grübeln und befasst Euch länger mit ihm. Dies ist in Ordnung, solange Ihr im Hinterkopf behaltet: «Okay, ICH habe mit dem Gedanken nicht angefangen, mein Hirn hat ihn angeliefert.». Vielleicht dreht das Gedankenkarussell auch weiter und es kommt zu einem schnellen Themenwechsel. Im Idealfall identifiziert Ihr den Gedanken wie bei Schritt 3 und macht nach dem gleichen Schema weiter.
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    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Um sich vom permanenten Stress und Grübeln in den grauen Zellen zu befreien, sind zwei grundlegende Erkenntnisse wichtig. «Ihr seid nicht Eure Gedanken» und «Es gibt keinen Denkenden, es gibt nur den Gedanken selbst.». Beides sind komplizierte Konzepte, die für Einsteiger (und auch Fortgeschrittene) in der Meditation kaum zu greifen sind. Ab einem bestimmten Punkt kann man es zwar theoretisch nachvollziehen, aber es fühlt sich nicht so an. «Aber ICH bin es doch, der gerade denkt.»

    OX & RE bedauern, dass es häufig an konkreten Tipps fehlt, wie man hinter die Selbstillusion schauen kann. Gängige Tipps sind: «Sammelt viel Erfahrung durch Meditation und irgendwann kommt die Erkenntnis von ganz alleine.». Dies ist für viele Menschen unbefriedigend, die vom Chaos im Schädel einfach nur abschalten möchten.

    Die Ox-Re-Cise 4 kann helfen, erste Einblicke dieser Art zu gewinnen, ohne Ewigkeiten meditiert zu haben. Wenn Ihr diese Übung zum Beispiel einige Tage oder Wochen macht, werdet Ihr spannende Erkenntnisse sammeln und Prozesse und Dinge in Eurem Gehirn besser verstehen:

    • Ihr lernt, wie es sich anfühlt, auf den nächsten Gedanken zu warten. Vor allem habt Ihr keine Ahnung, welcher Gedanke Euch in einer Minute anfliegen wird. Dies kann Euch helfen zu erkennen, dass Ihr nicht Urheber des Gedankenkarussells seid, sondern Euer Unterbewusstsein diese Inhalte anliefert. (Natürlich ist das Unterbewusstsein auch ein Teil von «Euch» als Wesen. Aber das meint Ihr im Regelfall nicht, wenn Ihr jemandem sagt «ICH hatte gerade diesen Gedanken».)
    • Durch die Vorstellungen des Anlieferns eines Gedanken haut Ihr einen Keil zwischen dessen Entstehung und Eure Reaktion. Ihr durchbrecht einen Automatismus, den wir alle im Alltag haben. Ihr gewinnt eine Handlungsfreiheit à la «Okay, irgendwas in mir hat mir diesen Gedanken angeliefert, was mache ich denn jetzt damit?». Diese Erkenntnis, richtig trainiert, kann das automatisierte Grübeln durchbrechen und Euch besser beim Abschalten helfen.

    Neben einem meditativen Gedanken ausschalten, das sich so viele Menschen wünschen, passt das «Gedanken anliefern lassen» noch besser zur stoischen Seite von OX & RE. Um die Dichotomie der Kontrolle (Artikel kommt natürlich noch), zu beherrschen, müsst Ihr im ersten Schritt die Ruhe haben zu erkennen, was Ihr überhaupt kontrollieren könnt und was nicht. Hier hilft kein Gehirn weiter, das permanent über alles am Grübeln ist und sich wie das aufgescheuchte Huhn regelmäßig Stress und Sorgen macht. Diese Ox-Re-Cise kann eine Hilfe sein, eine solche Praktik besser auszuleben, ohne gleich alle Gedanken ausschalten zu wollen.

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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ihr merkt selbst, dass diese Übung nicht aktiv zum Abschalten gedacht ist. Trotzdem kann sie genau diesen Effekt haben, beispielsweise vor dem Schlafen. Wenn Ihr nur schwierig in den Schlaf findet, nutzt die Ox-Re-Cise einmal und befasst Euch damit, welche Gedanken Euch gerade angeliefert werden. Dies bremst zumindest den automatischen Gedankenfluss und kann deshalb in den Schlaf helfen, da Ihr nicht ungestört grübeln könnt.

    Wie Ihr bereits wisst: OX & RE sind keine Wissenschaftler, Philosophen oder erleuchtete Yogis. Aber diese Menschen gibt es, die Ihr Leben mit der neurowissenschaftlichen und philosophischen Erforschung und Diskussion dieser Themen verbringen. Als Beispiel sind das Ehepaar Sam und Annaka Harris (mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen) zu nennen.

    Im Folgenden einfach mal Links zu zwei Interviews. Wenn Ihr einige Stunden Zeit investieren wollt, könnt Ihr hier deutlich tiefere und fundiertere Einblicke in das Mysterium von freiem Willen und Selbstillusion gewinnen, als es OX & RE Euch jemals vermitteln könnte.

    1. Interview mit Annaka Harris im Lex Fridman Podcast
    2. Interview mit Sam Harris bei Huberman Lab

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  • Ox-Re-Cise 2: Der Linda-Test

    Ox-Re-Cise 2: Der Linda-Test

    Ox-Re-Cise 2: Der Linda-Test

    Fordert Euer Gehirn mit einem Test für Namen und findet auf spannende Weise heraus, wie Gedanken entstehen und Euer Kopf so arbeitet.

    Vielleicht ist der Name dieser Frau Linda, für den Test reicht es.
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    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Keine Angst, bei dieser Ox-Re-Cise müsst Ihr Euch keine Namen merken. OX & RE erzählen Euch auch nichts über die rechte und linke Gehirnhälfte des Menschen und was für Namen oder Gesichter verantwortlich ist. Stattdessen gibt es für Euer Gehirn einen Test mit Namen, z. B. «Linda». Ihr kennt keine Person mit diesem Namen? Macht absolut nichts!

    Es geht nicht um Intelligenz, Ihr müsst auch kein Gehirntraining fürchten. Diese Ox-Re-Cise soll Euch die sonderbaren Pfade und Wege Eures Gehirns aufzeigen. Ihr werdet garantiert beide Gehirnhälften fordern und Euer Gedächtnis ordentlich herausfordern. Und Ihr werdet merken, wie zufällig Euch Worte, Bilder und Gedanken ins Gehirn schießen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und einen Gehirn Test für Namen

    Die Voraussetzungen

    Für den Linda-Test braucht Ihr:

    • ein paar Minuten Zeit
    • optional: Stift & Papier oder eine Word-Datei

    ACHTUNG, GANZ WICHTIG: Damit Ihr mehr über Euer Gehirn und Euer Denken lernen könnt, lasst Euch bitte NICHT die ganze Ox-Re-Cise auf einmal anzeigen. Scrollt stattdessen langsam, Zeile für Zeile, diese Ox-Re-Cise herunter. Macht besser nach den einzelnen Schritten eine Pause und schaut nicht auf den Bildschirm. NUR SO werdet Ihr am Ende merken, welchen Sinn der Test hat und wie Euer Denken so funktioniert.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und einen Gehirn Test für Namen

    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    Schritt 1: Schreibt auf Euren Zettel fünf weibliche Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben «L».

    Nicht scrollen, erst die Namen aufschreiben!
    Okay, seid Ihr fertig?
    Dann geht’s jetzt weiter!

    Schritt 2: Schreibt fünf weitere weibliche Vornamen mit «L» auf.

    Und wieder nicht scrollen, gell?
    Fertig? Dann geht’s weiter!

    Schritt 3: Schreibt noch weitere fünf weibliche Namen mit «L» auf.

    Und? Fallen Euch noch Namen ein?
    Jetzt geht’s weiter!

    Schritt 4: Bitte noch fünf weitere weibliche Vornamen mit «L» aufschreiben.

    Keine Sorge, wir sind gleich fertig.
    Hier der letzte Schritt:

    Schritt 5: Schreibt noch einmal fünf Frauennamen mit «L» auf.

    Euch sind die 25 Namen problemlos eingefallen? Auch wenn die Ox-Re-Cise hier endet, könnt Ihr Euer Gehirn weiter fordern, zum Beispiel mit ein oder zwei Extra-Schritten. Wie diese aussehen, könnt Ihr Euch denken.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und einen Gehirn Test für Namen

    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Na, habt Ihr am Anfang auch ganz problemlos an die Lindas und Lauras und Laras dieser Welt gedacht? Und gegen Ende Euer Gedächtnis zermartert? Sind ausländische Namen wie «Ludmilla» okay oder schummelt? Ist «Lillyfee» überhaupt ein richtiger Name? Von dieser kleinen Übung kann man vieles über die Wege des Gehirns lernen, zum Beispiel:

    • Die meisten Menschen merken, wie schwer der fünfte Schritt im Vergleich zum ersten fällt. Viele von Euch werden mit «Linda» angefangen haben, diesen Namen hattet Ihr ja gerade noch im Kopf. Sicher werdet Ihr noch andere Frauennamen mit «L» spontan und mühelos aus Eurem Gehirn herauskitzeln können. Gegen Ende ist es oft eher Stress. Hier war das Denken richtig anstrengend, oder?
    • Sagen wir, Euer erster Name war «Linda» und der 25. Name war «Letizia» (nur als exotisches Beispiel). Ihr wisst ganz genau, dass Letizia ein Frauenname mit «L» ist. Warum hat es so lange gedauert, bis Euer Gehirn bereit war, Euch diesen Namen zu liefern. Warum ging es mit «Linda» oder «Laura» deutlich schneller als mit «Letizia». Es war ja kein völlig neuer Name, den Ihr erst lernen und Euch merken musstet.
    • Über die Schritte hinweg könnt Ihr lernen, wie Ihr (mit oder ohne System) Euer Gehirn durchforstet. Meist kommen die ersten fünf oder zehn Namen ohne Probleme. Im nächsten Schritt muss man bereits aktiver denken. Kenne ich eine Person, die so heißt? Was ist mit alten Freunden oder Kollegen? Mit Berühmtheiten? Warum nicht auch exotische und ausländische Namen zulassen?
    • Nicht wenige Menschen werden merken, dass sich der Test von einer Gehirnhälfte auf beide Gehirnhälften ausdehnt. Anfangs reicht es, einfach das Gedächtnis für Namen aufzurufen und die ersten Namen so runterzurattern. Irgendwann wird mehr als eine Gehirnhälfte gebraucht. Bilder entstehen, man geht Person für Person aus dem Alltag durch und vieles mehr.
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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    OX & RE möchte Euch Menschen da draußen gerne mit den Eigenarten des Gehirns vertraut machen – nicht nur beim Thema Meditation. Anders, besser oder seltener zu denken, heißt auch zu merken, wie man eigentlich so denkt.

    Übungen wie der Linda-Test zeigen, wie zufällig eigentlich ist, was uns linke und rechte Gehirnhälfte so anliefern. Im Rückblick kennen wir alle den 25. Namen, und doch war es so anstrengend, bis er uns endlich in den Kopf kam. Und mit etwas Übung werdet Ihr auch merken, dass Ihr nicht aktiv an den Namen denkt, sondern einfach irgendwann Glück habt, dass Euer Gehirn Euch die Namen anliefert. Für manche von Euch kann dies den Einstieg in Themen wie Selbstillusion oder die Unfreiheit des Willens sein, die hier bei OX & RE mit der Zeit als weitere Themen eine Rolle spielen werden.

    Ihr sucht nach einem guten Training? Inspiriert von dieser Ox-Re-Cise könnt Ihr Euer Gehirn den Test mit Namen als Training ja mit anderen Buchstaben machen lassen – Männlein wie Weiblein. Egal, wie oft Ihr trainieren werdet, die Wege Eures Gehirns werden überraschen.

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  • Warum überhaupt Meditation?

    Warum überhaupt Meditation?

    Warum überhaupt Meditation?

    Alle Klischees und Wahrheiten vom In-den-Bauch-Atmen übers Meditieren lernen bis zur finalen Erleuchtung im Überblick.

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    Bis das Gehirn qualmt

    Meditation ist schon sonderbar. Ihr macht die Augen zu, lasst die Gedanken fließen, und plötzlich soll der Stress des Lebens weg sein und Eure Gesundheit ungeahnte Sphären erreichen. Wer lang genug am Ball bleibt, ist irgendwann erleuchtet und ab dann ist das Leben sowieso dauerhaft um Längen besser.

    Es wird noch sonderbarer, wenn Ihr überlegt, wer Euch alles zum Meditieren bringen möchte. Der erleuchtete Guru bei einem Retreat mit weisen Einsichten. Der Top-Sportler, der vor dem Wettkampf Aufmerksamkeit, Fokus und Ruhe durchs Meditieren gewinnt. Das Wellness-Unternehmen, das Gutscheine für seine neue App heraushaut.

    OX & RE findet: Überraschend viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, die Euch zum Meditieren lernen motivieren. Das Ganze scheint komplexer zu sein als ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Und dann noch dieses Yoga! Diese Chakren! Und diese Achtsamkeit im Alltag! Und schon qualmt das Gehirn.

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    All das vergesst Ihr jetzt mal! Ihr leert Euren Geist – (no) pun intended – und OX & RE klärt mit Euch die wichtigsten Fragen:

    • Dient Meditation Eurer Ruhe und Entspannung? Ja und Nein!
    • Meditation ist also eher etwas Aktives mit viel Konzentration? Ja und Nein!
    • Es geht aber schon um Eure Gedanken und Euer Gehirn? Ja und Nein!
    • Also doch eher um den Körper wie beim Yoga? Ja und Nein!
    • Meditiere Ihr, wenn Ihr bastelt oder bergsteigt? Ja und Nein!
    • Ist meditieren einfach? Ja und Nein!

    Und alle Fragen sind beantwortet. Na ja, fast. Um das Chaos etwas aufzulösen, vielleicht eine kleine Parallele:

    Meditation ist «Sport»

    All dies zeigt: Meditation ist ganz schön schwer zu fassen. Für OX & RE ist es wie mit dem Begriff «Sport». Der Begriff Sport umfasst Boxen, Rad fahren, Eiskunstlauf und Schach. Körper und Gehirn sind gefordert, Stress wird abgebaut und man tut was für die Gesundheit. Sport könnt Ihr im Alltag einstreuen, mit Talent und intensivem Training zum Profi-Sportler werden.

    OX & RE möchte Euch mit dieser gesamten Webseite anregen, mehr diese Art von «Sport» zu betreiben. Dies kann Euch helfen, einfach besser zu leben, ähnlich wie ein gelegentliches Training für den Körper hilft, im Alter noch alleine die Treppen hochzugehen. Vielleicht könnt Ihr nebenbei noch etwas Stress abbauen und ein paar unnötige Gedanken stoppen.

    Niemand soll hier zum Guru und erleuchtet werden, was immer dies heißt. Ja, es gibt Profi-Sportler! Ja, vom Wissen und Training dieser fitten Menschen könnt Ihr im Alltag profitieren. Niemand verlangt von Euch, dieses Niveau zu erreichen, um gut und fit durch das Leben zu kommen. Beim Meditieren ist es ähnlich.

    «Warum überhaupt Meditation?», ist für OX & RE die gleiche Frage wie «Warum überhaupt Sport?». Man kann ohne ihn leben, jedoch mit ihm langfristig viel besser. Und Meditieren geht sogar in wenigen Minuten auf der eigenen Wohnzimmercouch.

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    10 Fragen und Antworten rund ums Meditieren

    Ihr habt sicher schon einiges über Meditation gehört, sonst wärt Ihr gar nicht bei OX & RE gelandet. Manches ist widersprüchlich, unklar, zu esoterisch oder was immer Euch abschrecken mag. Deshalb hier noch ein paar konkrete Antworten rund um Meditation und ums Meditieren.

    ACHTUNG: OX & RE möchte vor allem Einsteigern Lust aufs Meditieren lernen machen. Deshalb werden – wie in den meisten Artikeln hier – manche Inhalte grob vereinfacht. Mehr «Tiefe» kommt ganz automatisch mit der Zeit.

    1. Dient Meditation der Entspannung?

    Tendenziell nein. Beim Meditieren trainiert Ihr eher Dinge wie Konzentration oder Aufmerksamkeit auf Euren Gedankenfluss. Dafür muss das Gehirn einiges leisten. Wenn sich Menschen ein paar Minuten Zeit für die Meditation nehmen, entsteht jedoch automatisch eine Auszeit vom Alltag und die gewohnten Gedanken und Gefühle werden unterbrochen. Dies kann als Entspannung wahrgenommen werden. Mehr hierzu im Artikel «Ist Meditation eine Technik zur Entspannung?».

    2. Dient Meditation dem Stressabbau?

    Ziemlich sicher ja. Trotz der geistigen Anstrengung tut Euch jede Meditation gut – vorausgesetzt, Ihr betreibt sie regelmäßig. Hier liefert die Forschung zunehmend spannende, positive Ergebnisse, was Themen wie Gedächtnisleistung, die Verarbeitung von Emotionen oder die Konzentration im Alltag angeht. OX & RE finden sicher Gelegenheit, manche Studie und Ergebnisse in zukünftigen Artikeln zu präsentieren.

    3. Muss ich Buddhist werden, um richtig zu meditieren?

    Klares nein. Einige der geistigen Übungen, die Ihr beim Meditieren lernen nutzt, sind schlichtweg uralt und wurden schon vor Jahrtausenden im Fernen Osten praktiziert. Sie sind deshalb in Buddhismus und Hinduismus verankert, aber ein religiöser Glaube irgendeiner Art ist keine Grundvoraussetzung. Schließlich könnt Ihr genauso Akupunktur anwenden, ohne zuvor Euren religiösen Glauben zu wechseln.

    4. Ist Meditieren lernen ein echtes Training?

    Zunächst ja. Am Anfang geht es viel «den Moment wahrnehmen», «denken lernen», «nicht-denken lernen» und ähnliches. Dies Tag für Tag als Training zu betreiben, wird irgendwann zum festen Teil in Eurem Leben. Kopf und Gehirn verändern sich im Laufe des Lebens, ob Ihr Meditation betreibt oder nicht. Habt Ihr Meditation betrieben, geht die Entwicklung eher in eine positive Richtung – was immer «positiv» für Euch bedeutet.

    5. Kann ich mit Meditation meinen Kopf leeren?

    Eher nein. Selbst mit großer Erfahrung in der Meditation wirst Du es wohl maximal schaffen, ein paar Sekunden Ruhe in Deinem Gedankenfluss zu erzeugen. Ein komplett leerer Kopf sollte deshalb nie das Ziel sein. Meditation bringt Euch eher in einen Zustand, in dem Euch Gedanken und Gefühle nicht unkontrolliert bombardieren. Ihr gewinnt Abstand zu dem, was Euch durch den Kopf schießt und könnt vieles deshalb einfacher akzeptieren.

    6. Erhalte ich beim Meditieren Antworten über mich?

    Eher ja, aber ohne Garantie! Gerade Übungen im Bereich Achtsamkeit («Mindfulness») zielen darauf ab, kommen zu lassen, was Euch das Unterbewusstsein so anliefert. Gerade Anfänger sind oft überrascht oder verwirrt, was der Kopf in ein paar Minuten Meditation anliefert. Dies ist nicht immer einfach zu verkraften. Aber Ihr lernt Euch tatsächlich selbst besser kennen und erhalten Antworten über Euch – meist auf Fragen, die Ihr gar nicht kanntet.

    7. Ist Meditation etwas Spirituelles oder Esoterisches?

    Nein, mit Abstrichen. Für OX & RE ist die Nähe zu Esoterik, New Age und Spiritualität der Grund, warum sich viele Menschen (leider) vom Thema Meditation abschrecken lassen. Dies soll entsprechende Anhänger und Gruppierungen nicht diffamieren, aber ist nicht Thema oder Inhalt bei OX & RE, hier geht es eher um eine neurowissenschaftliche Perspektive. Wenn «spirituell» für Euch alles umfasst, was den Geist und das Bewusstsein erwartet – dann ist Meditation auch für OX & RE etwas Spirituelles.

    8. Ich bastele gerne und vergesse dabei schnell die Zeit – ist das Meditation?

    Ein sehr trickreiches Nein. Ja, es gibt Dinge wie «Flow» und das meditative Eintauchen in Tätigkeiten. Aber keine Tätigkeit als solche ist Meditation. Vielleicht habt Ihr schonmal Meditationen im Gehen oder beim Essen gesehen? Umgekehrt heißt dies nicht, dass jemand meditiert, solange nur ausgiebig und viel gegessen wird. Der Trick: Habt Ihr Grundlagen der Meditation in Euch verinnerlicht, kann jede Tätigkeit des Lebens meditativ werden. Hierzu mehr im Artikel „Wandern, Backen, Husten – was davon ist Meditation?“.

    9. Ich meditiere und habe trotzdem noch Stress – mache ich was falsch?

    Klares nein. Niemand sagt, dass Ihr für immer Stress aus Eurem Leben löscht. Dass Eure Gesundheit perfekt wird und Ihr nie mehr einen negativen Gedanken habt. Im Gegenteil: Eure Meditation bringt vielleicht immer wieder Gefühle und Gedanken hoch, die sonst nie ins Bewusstsein gelangt wären. Ein wesentlicher Teil von Meditation kann also selbst anstrengend sein und Stress auslösen. Ihr lernt aber, Gedanken und Emotionen zu akzeptieren und hiermit gut umzugehen.

    10. Muss ich im Lotossitz sitzen, «Omm» summen und mich auf meine Bauchatmung konzentrieren?

    Nein, nein, tendenziell ja. Zu diesem Klischeebild der Meditation nur jeweils ein kurzer Satz, hier gibt’s den größeren Artikel zum Thema. Der Schneidersitz oder Lotossitz ist bei längerem Sitzen bequemer und angenehmer für den Rücken, Einsteiger können auf ihn getrost verzichten. «Om» kann durch jedes andere sinnlose/sinnfreie Wort ersetzt werden, um zum Fokus der Konzentration bei manchen Arten von Meditationen zu werden. Und da der Atem als «Meditationsobjekt» immer verfügbar ist und Bauchatmung eher beruhigend wirkt, ist dieses Klischee tatsächlich ein guter Einstieg.

    OX & RE – das Logo für Meditation, Stoizismus und Meditieren lernen

    Ihr habt noch Fragen? Hoffentlich? OX & RE geht hierauf in Zukunft ein und bietet mit vielen weiteren Artikeln zusätzliche Denkanstöße. Wer bis dahin nicht warten kann, kann die Ox-Re-Cise 1 als simplen Einstieg ins Meditieren lernen nutzen. Genügend Apps und Bücher ebnen Euch genauso den Weg.

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