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  • Im Auto mit Maggie Simpson

    Im Auto mit Maggie Simpson

    Im Auto mit Maggie Simpson

    Was Ego und Selbst unterscheiden und wer wirklich am Steuer sitzt, wenn Ihr durch Euer Leben geht.

    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen, Ego und Selbst

    Alles unter Kontrolle

    Eigentlich erscheint die Geschichte mit dem Bewusstsein ganz einfach. Ihr habt einen Kopf. In dem Kopf ist ein Gehirn. Das übernimmt eine ganze Menge, z. B. Euer Denken. Und führt Euch mit einer Fülle von Gedanken mal sehr erfolgreich, mal sehr panisch oder ängstlich durchs Leben. Und mit der Zeit, über Jahre und Jahrzehnte hinweg, entsteht eine Identität und ein Selbstbild – schließlich denkt ja kein anderer Mensch genauso, wie man selbst.

    Durch Meditation, Yoga oder andere Übungen entstehen erste Zweifel. Das Selbstbild schwankt ein wenig, wenn Ihr merkt, dass Eure Gedanken nicht Euer Selbst sind. Oder dass andere Menschen eine völlig andere Vorstellungen vom eigenen Selbst haben «als man selbst». Eins scheint jedoch offensichtlich: Ich, also dieser Denkapparat in meinem Kopf, ist mein Selbst und macht aus, was ich bin.

    In diesem Artikel zeigen Euch OX & RE gerne auf, dass die Wirklichkeit endlos weit hiervon entfernt ist. Und dass ein Begriff wie Ego oder Selbst nicht beliebig austauschbar ist. Was dies mit Eurem Bewusstsein, Eurem Körper und Eurem Denken zu tun hat, kommt jetzt. Musik, bitte!

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    Jetzt bitte das Simpsons-Intro abspielen

    Die meisten Leser von OX & RE kennen «Die Simpsons» und das traditionelle Intro der Serie. In diesem Artikel geht’s um das Baby der Familie, Maggie Simpson. Im Intro der Serie entsteht für ein paar Sekunden (humoresk) der Eindruck, das Baby steuert das Familienfahrzeug. Das Bild zoomt heraus und zeigt dann die Wirklichkeit: Maggie hat nur ein Spielzeug-Lenkrad in der Hand und imitiert die Bewegung der Mutter, die das Auto steuert. Ein visueller Gag eben.

    Für diesen Artikel von OX & RE wandeln wir die Situation ein wenig ab. Stellt Euch vor, das Auto fährt autonom (!) und benötigt niemanden, der es steuert. Außerdem solltet Ihr in den Kopf von Baby Maggie eintauchen. Geht das Baby davon aus, das Auto wirklich zu steuern? Oder weiß es, dass es dies nur simuliert und «eigentlich» die Mutter fährt? Für diesen Artikel nehmen wir an: Das Baby glaubt ernsthaft, es steuert das Fahrzeug. Genauso wie wir Menschen glauben, wir steuern unseren Körper und Geist.

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    Bis zur nächsten Bremsung …

    Wenn wir Menschen durch die Welt gehen, haben wir ein ähnliches Gefühl der Steuerung und Kontrolle. Unsere Gedanken sagen: «Hey, da drüben steht der Eiswagen.», und wir setzen uns in Bewegung. Unsere Gedanken sagen: «Was würde ich dem Chef jetzt gerne die Meinung sagen.», und trotzdem halten wir unseren Impuls ein. Ein klares Konzept von Kontrolle. Wir denken, wir analysieren, und setzen anschließend das in der Welt um, worauf wir uns verständigt haben.

    Genau dies macht Maggie auch am Steuer. Eine Rechtskurve kommt und sie lenkt rechts. Eine Linkskurve kommt und sie lenkt links. Sie sieht und analysiert die Situation, trifft eine Entscheidung und das Auto bewegt sich entsprechend. Um im Bewusstsein von Maggie dürfte ankommen: Hey, ICH mache das!

    Maggie hat kein Gaspedal, keine Bremse, keinen Zugriff auf Beleuchtung oder eine Verständnis für die Tankanzeige. Was so lange egal ist, wie der Tank voll ist oder nicht gebremst werden muss. Es ist einfach, einen Eindruck von Kontrolle von bekommen, wenn es nicht wirklich etwas zu kontrollieren gibt. Denn EIGENTLICH fährt das Auto ja autonom, die eigene Steuerung ist ein Fehleindruck.

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    Auf allen Ebenen autonom unterwegs

    Im Alltag merken wir meist nicht, wenn das Gehirn im Autopilot rattert und Gedanken generiert werden, die wir zu schnell als Selbstbild oder Identität annehmen. Es sind gerade die Momente der fehlenden Kontrolle, wo unser Ego, das uns sonst so häufig gut (und schlecht) berät, nichts mehr tun kann. Wir verlieren hierdurch nicht unser Selbst, wir sind ja schließlich noch wer, aber das Ego als solches stößt in unserem Leben wieder und wieder an seine Grenzen.

    Beispiele gefällig? Hier kommen sie!

    Körper: Habt Ihr schonmal probiert, alleine durch Kraft Eurer Gedanken eine Grippe zu beenden? Euer Fieber zu senken oder Durchfälle zu stoppen? Wann immer es zu einer Fehlfunktion oder Krankheit in Eurem Körper kommt, sitzt Ihr nicht mehr am Steuer. Euer Ego rattert dann meist weiterhin und erzeugt Panik, wie sich das Ganze mit der Zeit entwickelt oder wie schlecht es einem geht. Nur dies spontan ändern, alleine durch die Kraft des Denkens, könnt Ihr nicht.

    Geist: Habt Ihr schonmal versucht, (negative) Gedanken aus Eurem Kopf zu entfernen, die wieder und wieder aufkommen. Ja, durch Meditation, Yoga oder Achtsamkeit könnt Ihr eine Distanzierung hiervon lernen. Aber als Person zu sagen: Von der nächsten Sekunde an denke ich xyz nicht mehr, und dies wird immer so bleiben – funktioniert halt nicht.

    Emotionen: Das Gleiche gilt auf emotionaler Ebene. Ihr könnt an Eurer emotionalen Regulation arbeiten und Euch durch Achtsamkeit bewusst machen, was innerlich in Euch wühlt. Aber all dies sorgt spätestens in Extremsituationen nicht für eine Auflösung der Emotion. Wut bei einer starken Ungerechtigkeit, Trauer beim Verlust eines geliebten Menschen. Bis vor Kurzem hatte Euer Ego das Steuer in der Hand, plötzlich «seid Ihr nicht mehr Ihr selbst».

    Bewusstsein: Eine Reihe von Euch werden die Situation kennen, in Ohnmacht zu fallen. Ihr seid gerade noch bei Bewusstsein und plötzlich ist es weg. Als Schutzmechanismus, als Antwort auf eine Phobie oder aus völlig unerklärlichen Gründen. Ihr könnt es nicht verhindern, so sehr es Euer Ego auch möchte. Das Ding, was gegensteuern möchte, wird einfach ausgeschaltet.

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    Was heißt das jetzt für Ego und Selbst?

    Alle genannten Beispiele (und viele mehr) sollen Euch eine Sache verdeutlichen, die im alltäglichen Denken schnell untergeht:

    Euer Ego, diese innere Stimme mit all Ihren Wünschen und Bedürfnissen und Trash Talk über die eigene Person, ist nicht Euer Selbst. Sie erweckt aber durchweg den Eindruck, dass sie es ist. Unsere Identifikation mit der inneren Stimme fühlt sich manchmal so selbstverständlich an, dass man sie nicht mehr hinterfragt.

    Doch Euer Selbst ist deutlich. Euer Selbst liegt jenseits des Bewusstseins und ist eine verdammt intelligente Einheit. Ja, Ihr mögt Euch darüber ärgern, Grippe zu bekommen oder in Ohnmacht zu fallen oder schon wieder in Tränen auszubrechen. All dies hat jedoch Sinn. «Etwas in Euch» entscheidet, dass es Zeit ist, die Temperatur zu erhöhen, Schleim im Hals zu bilden und diesen Virus auszutreiben, bevor das gesamte System ernsthaft erkrankt. Egal, was das Ego sagt. Zum Glück!

    Solange alles gut läuft, reicht die Illusion, das Steuer in der Hand zu halten. Die wirklich großen Entscheidungen rundum Euer Selbst werden jedoch auf einer Ebene getroffen, die Euer Ego nicht beeinflussen kann. Erneut: Zum Glück!

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    Blick unter die Haube

    Ja, wenn Maggie Simpson größer wird, wird sie vielleicht verstehen, wer wirklich das Auto gesteuert hat. Dass ihr Ego als Baby Dinge vielleicht falsch wahrgenommen hat und es die erwachsene Person neben ihr war, die das Steuer in der Hand hatte. Oder sie schaut unter die Haube und sieht, dass das Auto tatsächlich autonom fährt.

    Ein solcher Blick unter die Haube ist bei Eurem Bewusstsein schwieriger. Und auch nicht zwingend nötig, wenn Ihr akzeptiert, dass diese Stimme in Eurem Kopf nicht die Steuereinheit oder das Selbst ist, was es so oft behauptet zu sein. Um trotzdem ein wenig mehr über das Selbstbild zu erfahren und weniger häufig vom Ruckeln unter der Haube überrascht zu werden, gibt es Möglichkeiten. Meditation und Achtsamkeit sind hier für Euer Leben der ideale Einstieg.

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  • Belgien und die innere Stimme

    Belgien und die innere Stimme

    Belgien und die innere Stimme

    Welche Eigenart die innere Stimme hat und was sich hieraus über unseren Gedankenstrom und das Ego herleiten lässt.

    Hier ein bisschen Belgien, wie sicher auch Eure innere Stimme gerade sagt,
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    Hallo, ich bin’s wieder – der Vorleser

    Schön, dass Ihr gerade wieder einen Artikel von OX & RE lest. Doch wer liest den gerade eigentlich genau? Also: Da spricht doch jemand, oder? Ihr könnt Euch selbst in Eurem Kopf hören, ohne diese Worte hier laut vorzulesen. Auch Ihr habt eine innere Stimme, die das hier gerade vorträgt. Es ist dieselbe Stimme, die Euch Eure Gedanken anliefert, wenn Ihr ein Problem löst oder Wissen aus Eurem Gehirn abruft.

    Ein sonderbares Ding, zumal alle Menschen mit inneren Stimmen ausgestattet sind. Und hier gibt’s genügend Psychologie zum Thema. Wie liebevoll sprecht Ihr mit Euch? Motiviert Ihr Euch oder redet Ihr Euch klein? All dies soll aber nicht Thema dieses Artikels sein.

    Vielleicht habt Ihr schon den Artikel zum Thema «Selbstillusion» hier bei OX & RE gelesen. Dieser Artikel greift ihn auf und ist ein kleines Puzzlestück, um Euch den Weg zur Ego-Überwindung und der Flüchtigkeit Eurer Gedanken zu ebnen. Also (leider) wieder ein wenig Next Level, das Thema. Und Eure innere Stimme spielt hierbei (leider) die Hauptrolle.

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    Doch zuerst: Flaggen und Fußball

    OX & RE haben einen Teil ihres Lebens in einer Region der Welt verbracht, in der die Bevölkerung eine Nähe zur belgischen Fußball-Nationalmannschaft hatte. Bei großen Turnieren war es üblich, die schwarz-gelb-roten Flaggen aus dem Fenster zu hängen. Dies ist beim allerersten Mal noch befremdlich. Gestern noch auf eine einfache Hauswand geschaut, heute hängt dort eine Flagge.

    Als OX & RE zum ersten Mal im Leben dieses Ritual und eine Flagge sahen, hörten Sie die innere Stimme sprechen. Und die Stimme sprach: «Belgien»! Alleine das ist schon ein kleines Wunder. Das Gehirn speichert das Wissen, dass drei bestimmte Farben untereinander angeordnet für eine ganze Nation stehen. Die Stimme sagt ja nicht: «Schwarz-gelb-rot gesteift, das ist doch die Nationalflagge von Belgien». Sondern: «Belgien»!

    Auf den zweiten Blick (oder besser: aufs zweite Hinhören) eröffnet uns «Belgien» viel tiefere Einblicke über die innere Stimme, unsere Intuition und die Worte, die wir so regelmäßig mit uns selbst sprechen.

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    Tisch, Stuhl, noch ’n Stuhl …

    Dass die innere Stimme den Namen eines Landes beim Blick auf ein Stück Stoff liefert, ist okay. Die spannendere Frage ist: Was liefert die innere Stimme eigentlich die ganze Zeit nicht an? Wenn es alleine darum geht, dass Euch Eure inneren Stimmen mitteilen, was sie außen (konkret oder symbolisch) wahrnehmen, hätte der Gedankenstrom sein gemusst: «Bürgersteig, Treppen, Hauswand, Fenster, Flagge, Belgien». Genau das passiert nicht, und das kennt Ihr aus Eurem Alltag und Leben. Eure innere Stimme spricht nicht permanent mit Euch und sagt Euch nicht zum tausendsten Mal „Tisch, Stuhl, noch ’n Stuhl“, wenn Ihr in Eure Küche kommt.

    Wir können annehmen: Die innere Stimme liefert uns dann einen konkreten Gedanken, wenn etwas heraussticht, neu ist, wichtig ist. Die Flagge war ja gestern noch nicht da. Aber wirklich wichtig ist sie nicht. Und was ist mit den ganzen kleinen Neuerungen im Alltag, die ich nicht sehe und nicht durch meine innere Stimme erklingen höre?

    Eher könnten und sollten wir annehmen, dass uns das Unterbewusstsein diese Wörter (und noch wichtigere Gedanken) einfach so anliefert. «Belgien» hat in diesem konkreten Moment irgendeinen Sinn oder eine Bedeutung, was «Fenster» oder «Bürgersteig» nicht hatten. Wenn Ihr angetrunken über die sechsspurige Fahrbahn torkelt und nach dem rettenden Ufer sucht, hat «Bürgersteig» mit Sicherheit einen wichtigen Kontext und wird durch Eure innere Stimme «erwähnt».

    Lange Rede, kurzer Sinn: IHR (also, der bewusst denkende Kopf) habt ziemlich wenig Mitspracherecht, welche Gedanken für die innere Stimme wirklich wichtig sind und deshalb hörbar im Kopf auftauchen.

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    Achtung: OX & RE manipulieren Euch!

    Als wäre das Sprechen und Hören der inneren Stimme nicht schon «zufällig» genug, legen OX & RE jetzt noch einen drauf. Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr steht nach einer langen Wanderung oben an der Kante eines lange erloschenen Vulkans. Ihr schaut nach unten und habt den Eindruck, dort unten, ganz in der Ferne, scheint heiße Lava zu funkeln.

    In den letzten Sekunden haben Euch OX & RE extrem manipuliert (Disclaimer: Wir hatten Euch gewarnt!). Nichts, aber rein gar nichts in diesem Artikel, und vermutlich in den letzten Minuten Eures Lesens, hatte mit Vulkanen zu tun. Trotzdem ist das Bild in Eurem Kopf entstanden. Und wer weiß, welche Gedanken in den nächsten Minuten und Stunden noch folgen und von Eurer inneren Stimme angeliefert werden – alleine ausgelöst durch diesen kurzen Einwurf über Vulkane. Bilder statt Worten gehen natürlich auch.

    OX & RE sind ja nett und haben aktiv auf die Manipulation Eurer inneren Stimme hingewiesen. Aber überlegt mal, wie viele Dinge des Alltags beiläufig ins Auge fallen. Wie viele Gedanken von Euch spontan entstehen, weil Ihr gerade etwas seht und nicht einmal ein Gefühl oder eine Intuition dafür habt, was dieser Moment unterbewusst in Euch auslöst. Dies macht es noch um Längen zufälliger, was die innere Stimme mit Euch, Eurem Kopf und Eurem Leben anstellt.

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    Vom Zufall zur Identität

    Alles bislang Genannte mag Euch bekannt sein – ob aus Psychologie oder eigener Erfahrung. Der spannende Punkt ist: All dies gerät in den Hintergrund, wenn Ihr nicht aktiv darüber nachdenkt und ganz beiläufig und automatisch Euren inneren Stimmen zuhört. Schlimmer noch: Ihr identifiziert Euch mit der Stimme, Ihr «seid sie».

    Stellt Euch vor, Ihr würdet durch widrige Umstände den kleinen Zeh verlieren. Sicherlich ein bedauernswertes Ereignis, aber Ihr werdet dadurch kaum den Eindruck haben, dass ein Stück Eurer Persönlichkeit, Eurer Identität fehlt. Diese scheint nicht im kleinen Zeh oder einem anderen Körperteil zu stecken. Wo dann? Am ehesten in Eurem Kopf, Eurem Gehirn, in Form dieser Stimme, die mit Euch spricht und die Ihr gefühlt seid.

    Genau hierin liegt die Herausforderung mit der inneren Stimme, die viele Menschen von der Intuition her falsch verstehen. All das, was Euch zufällig und unterbewusst durch die innere Stimme angeliefert wird (und wurde), passiert auch dann, wenn Ihr Euch gerade mit Ihr identifiziert und sie nicht kritisch hinterfragt.

    Bei Blick auf andere Menschen wird dies sofort deutlich. Und auch Ihr kennt (vor allem) ältere Menschen, die ihre innere Stimme nicht mehr komplett unter Kontrolle haben und laut vor sich hin sprechen, was eigentlich nur im Inneren zu hören sein sollte. Von außen ist hier direkt klar: Diese Menschen sind nicht das, was sie sprechen. Ihre Identität und Persönlichkeit sind nicht alleine auf diese (oft verwirrt) wirkenden Worte zu reduzieren, wenn die Menschen ihrer inneren Stimme laut Ausdruck verleihen. Nur wir selbst scheitert regelmäßig daran, die Grenze zwischen der Stimme in uns als solche und der Identifikation mit ihr zu ziehen.

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    Von Meistern und Sklaven

    Auch Ihr kennt mit Sicherheit den Spruch, dass unser Gehirn ein guter Sklave, aber ein schlechter Meister ist. Genau dies passt hervorragend zum Umgang, den Ihr Euch für Eure innere Stimme aneignen solltet. Denn klar ist: Die Stimmen, die mit Euch sprechen, erfüllen einen sinnvollen Zweck. Sie wären sonst evolutionär kaum entstanden. Und manchmal hat die innere Stimme etwas wirklich Nützliches zu sagen. («Hey, geh am besten mal ein Stück zur Seite, sonst überrollt Dich der LKW da drüben»).

    Als Hinweisgeber ist die innere Stimme somit super. Aber nicht als Steuereinheit für Euer Inneres, die permanent suggeriert, dass sie «der Herr/die Frau im Haus» ist. Wer seine Persönlichkeit mit der eigenen inneren Stimme gleichsetzt, vertraut auf ein vom Unterbewusstsein genährtes Zufallsprodukt, das Euch sicherlich nicht das Gefühl gibt, Euer Leben in allen Details zu beherrschen und eigenmächtig zu steuern.

    Was bleibt ist, die innere Stimme systematisch zu analysieren und genau diese Tatsachen für Euch selbst aufzudecken. OX & RE haben hierzu auch eine Ox-Re-Cise. Doch manchmal reicht es schon, kurz im Leben haltzumachen und sich zu fragen: «Öhm, wo kommt dieser Gedanke eigentlich gerade her? Warum denke ich gerade xyz, obwohl ich vor einer Minute noch komplett woanders war?».

    Wer so sein Inneres langsam aber sicher enttarnt, lernt eine neue Seite an sich kennen – eine Seite, bei der auch Eure Stimmen im Inneren nicht mehr alleine «Ihr selbst» sein werden. Und Ihr seid der Ego-Überwindung ein Stück näher. Mehr dazu in einem späteren Artikel.

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  • Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Kommt ’n Mönch zum Kino …

    Weshalb man nichts tun lernen kann und warum letztlich jedes Ding, das man tut, (k)eine Verschwendung von Lebenszeit ist.

    Hier bleibt das Kino leer, wie es manchmal der Kopf bleibt sollte.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Nichtstun – und seine vielen Gesichter

    OX & RE finden, dass Nichtstun eine ganz schön heikle Sache sein kann. Wer will schon den Eindruck erwecken, man wäre faul? Dabei hat Nichtstun eine ganz eigene, spannende Psychologie, die Euch vielleicht gar nicht bewusst ist, wenn Ihr es Euch abends auf der Couch bequem macht und alle Fünfe oder Sechse von Euch streckt.

    Zum einen kommt es darauf an, wie Ihr es für Euch interpretiert, dass Ihr gerade nichts tut. Ihr könnt das völlig akzeptieren und genießt es sogar? Dann spricht man gerne von «Entspannung». Ihr wollt eigentlich was anders tun und Euch ödet der Zustand wirklich an? Dann spricht man eher von «Langeweile». Von außen betrachtet ist es trotzdem das Gleiche – es tut sich halt nix.

    Zum zweiten passt Nichtstun gar nicht in unseren Zeitgeist. Egal, ob Entspannung oder Langeweile, eigentlich sollte man seine kostbare Zeit auf dieser Welt doch nutzen. Irgendwelche sinnvollen Dinge tun, die uns wichtig sind, anstatt auf der Couch zu versacken. Weniger Netflix schauen und dafür häufiger vor die Türe, eine Runde durch die Natur für die Gesundheit und so weiter. Man will ja nicht zu den Menschen gehören, die Ihre Zeit mit Nichtstun verplempern.

    Zum dritten – und das ist ein ernsthafter Stolperstein: Wenn Menschen sagen, sie tun nichts, tun sie trotzdem häufig was. Filme gucken, Newsletter lesen oder Handyspiele spielen ist vielleicht keine «Arbeit», aber trotzdem etwas, wobei das Gehirn gefordert ist – Ihr merkt’s halt nur nicht so.

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    Fürs Leben lernen mit Netflix (Oh Gott … wirklich … ?)

    Wenn OX & RE schon das Versacken vor Netflix ansprechen, sei wenigstens auf das vierteilige James-Acaster-Special verwiesen. Im zweiten Teil beschreibt Acaster einen Fremden, der mit ihm im gleichen Kinofilm saß und dem der Film absolut nicht gefallen hat:

    Ich höre, wie er sich zu seinem Freund herumdreht und sagt: Pah, das waren drei Stunden meines Lebens, die ich nicht mehr zurückbekomme. Nun, ich hab ziemlich schlechte Nachrichten für den Typen: JEDE Stunde Deines Lebens … bekommst Du nicht zurück. Sie ist für immer verschwunden, Zeit ist nicht erstattungsfähig. Der Tod ist das Ende.

    James Acaster, Repertoire: Represent, übersetzung OX & RE

    All dies wisst Ihr insgeheim. Genau dies ist die Motivation, die eigene Zeit zu nutzen und nicht im Nichtstun zu versacken, wie es der gepflegte Stoizismus vorsieht. Minuten und Tage und Jahre einfach vergehen zu lassen und zu denken, man könnte Zeit wie Geld sparen. Und dagegen möchten sich OX & RE in diesem Artikel auch gar nicht aussprechen. Es gibt jedoch eine Kehrseite hierzu, eine «dunklere Psychologie», damit Euch das gute Nichtstun, das bewusste Entspannen oder Langweilen weniger schwerfällt.

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    Wann und warum die Zeit (nicht) so schnell vergeht

    Vielleicht kennt Ihr die Phänomene, die OX & RE jetzt beschreiben: Ihr kommt an Weihnachten oder zu einem Geburtstag mit Freunden und der Familie zusammen und alle wundern sich, wie schnell die Zeit vergeht und dass jetzt schon wieder ein Jahr herum ist.

    Das andere Phänomen: Ihr habt kein Problem damit, den Tag durch Dinge zu füllen, die im Rückblick wenig «Wert» haben, im jeweiligen Moment aber schon. OX & RE wissen auch nicht mehr, welche Serie sie vor zwei Jahren angeschaut haben. Es muss damals richtig und wichtig gewesen sein, hat aber jetzt und hier absolut keine Bewandtnis mehr. Mit einem gewissen Abstand (räumlich, zeitlich, geistig) ist es extrem egal, ob ich ganz bestimmte 30 Minuten meines Lebens mit dem Gucken einer Serie oder dem Anschauen der weißen Wand verbracht habe.

    Man könnte vermuten, dass die Zeit einfach deshalb so schnell verfliegt, weil so viele Dinge im Leben gemacht werden (oder vermeintlich gemacht werden müssen). Ist der Tag gut durchgetaktet, mit Arbeit, Essen, Menschen & Co., bleibt keine Zeit mehr für «nichts». Und das gefühlte Nichtstun vor dem TV-Gerät am Abend ist zwar eine Art von Abschalten, aber nichts, wo der Kopf wirklich einfach mal zur Ruhe kommt und «die Zeit spürt».

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    Juhu, ein Freibrief für faule Stoiker?

    Auf einer Website, die Stoizismus und den modernen Lifestyle zusammenführt, wirkt die Aussage mit den 30 Minuten für manche von Euch sicherlich verwirrend. Soll das heißen, es ist egal, was ich mit meiner Zeit anfange? Wenn 30 Minuten Serie gucken oder Nichtstun am Ende des Tages aufs Gleiche herauskommen, gilt das doch auch für alles andere? Warum 30 Minuten für meine Gesundheit joggen oder Yoga betreiben, wenn Nichtstun das Gleiche ist? Warum weiter am Projekt für meine Arbeit werkeln, wenn mit genügend Abstand Nichtstun den gleichen Wert hätte? Der Tod ist das Ende.

    OX & RE vermuten, dass die meisten Menschen unter Euch den Widerspruch längst aufgedeckt haben. So einfach ist es natürlich nicht. Ja, der Stoiker gestaltet sein Leben bewusst, aktiv und mit Vernunft. Die Dinge blöd nebenbei herlaufen lassen und eine Serie nach der nächsten binge-watchen – das ist nicht Stoizismus. Trotzdem gilt:

    1. Das Leben mit YouTube, Serien und mehr zu füllen, kann zum Stoiker passen. Es sollte nur eben keine Berieselung sein, sondern zweckdienlich. Vielleicht etwas Sinnvolles für die Arbeit, die Gesundheit oder den Lebensstil.
    2. Der Stoiker ist voll und ganz fürs Nichtstun zu haben. Schließlich erfüllt das Nichtstun einen wertvollen Zweck für den körperlichen und seelischen Ausgleich. Hier geht es aber (zugegeben traditionell) häufiger um Hobbys oder Interessen, die nichts mit ambitionierter Arbeit zu tun haben – weniger das meditative Nichtstun.

    Um es Euch einfach zu machen: Die fünf Minuten, die Ihr diesen Artikel hier schon lest, sind als Zeit so oder so vergangen. Ihr hättet in der Zeit die Augen schließen und dösen oder irgendetwas anderes tun können. Was davon «nützlich» und was «Zeitverschwendung» gewesen wäre, bemesst Ihr nach einem sehr persönlichen Maßstab. Und dieser ändert sich, Tag für Tag, über Euer Leben hinweg. Deshalb erlaubt Euch ruhig den Gedanken: Nichts tun lernen (also, auch ohne TV und Smartphone und so) kann gut für Euch sein, auch wenn es sich manchmal wie Langeweile anfühlt. Und wer erlernen kann, sich zu langweilen, beherrscht seine Psychologie ganz gut.

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    Do nothing – das aktivste Nichtstun überhaupt

    Wenn Ihr regelmäßig Artikel oder Videos zum Thema Meditation verfolgt, wird Euch Shinzen Young ein Begriff sein. Ein «westlicher Yogi», dem OX & RE sicherlich auch noch ein paar Worte und Gedanken widmen werden. Ihm hat die moderne Welt ein paar wertvolle Impulse zur Meditation zu verdanken, unter anderem eine «Do-nothing-Meditation». Das wäre dann Nichts tun lernen auf meditativem Niveau.

    Hier ist es anders als bei der klassischen Achtsamkeit, wo Ihr wie bei einem Muskeltraining das Bewusstsein immer wieder zum Atmen oder einem anderen Objekt zurückholt. Stattdessen lasst Ihr einfach die Gedanken fließen, wohin auch immer. Und verfolgt das Ganze, ohne einzugreifen. Und taucht so vielleicht in die Welt Eures Unterbewusstseins ein, die Euch spannende Erkenntnisse über Euch selbst liefert.

    Dieses «nichts tun lernen» setzt ein Training voraus und liest sich einfacher, als es ist. Zumindest ist es etwas, was nicht so einfach neben dem TV oder Smartphone funktioniert. Und etwas, was ein wenig gegen unsere Psychologie und Natur geht, die sehr schnell auf bestimmte Inhalte unserer Gedankenwelt anspringt. Diese Art von Nichts tun lernen hätte damit sogar noch einen Mehrwert – und schon ist der Stoiker in Euch wieder glücklich.

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    Nichts tun lernen – (k)eine Zeitverschwendung

    Wie einfach man Geld oder Zeit verschwenden kann, wisst Ihr alle. Bei Geld fällt es einem nur deutlich schneller auf. Wenn Ihr für Euch erkennt, dass «Nichtstun» deutlich mehr ist als «nichts tun», passt das Ganze vielleicht sogar zu einem aktiven Lifestyle, bei dem Ihr wenig verpassen wollt. Was Ihr sowieso werdet – überlegt alleine, wie viele neue Videos und Serien so pro Tag erscheinen. Und ob die im nächsten Leben noch verfügbar sind? Darauf solltet Ihr Euch mit der Zeit, die Ihr heute habt, nicht verlassen. Oder wie James Acaster meint:

    Deshalb: Wenn Sie einen buddhistischen Mönch aus einem Kino kommen sehen, der sagt: Pah, das sind drei Stunden meines Lebens, die ich nie mehr zurückbekomme – das ist wirklich tragisch. Er muss den Film so sehr gehasst haben – er hat sogar seinen Glauben verloren.

    James Acaster, Repertoire: Represent, Übersetzung OX & RE

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  • Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Der langweiligste Erdbeerkuchen der Welt

    Weshalb ein ereignisloses Leben ein gutes Leben sein kann und wovon selbst das größte Ereignis des Lebens noch getoppt wird.

    Hier ist ein Erdbeerkuchen – ganz schön ereignislos, wenn die wichtigste Zutat fehlt.
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    Bah! Leckere Erdbeeren!

    Fast jeder Mensch (außer OX & RE) mag Erdbeeren, gerne auch als Kuchen. Wenn im Juli oder August die Sonne knallt, ist ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne wohl ein absolutes Highlight. Vielleicht läuft Euch jetzt schon das Wasser im Munde zusammen, wenn Ihr nur dran denkt.

    Bei aller Beliebtheit (alleine hier gibt’s fast 1.000 Rezepte) kann so ein leckeres Stück Erdbeerkuchen ziemlich ereignislos und langweilig sein. Genauso wie jedes andere Ding in Eurem Leben, für das Lust und Vorfreude herrscht. In diesem Artikel unserer Website zeigen OX & RE, was ein Ereignis wirklich zum Ereignis macht und wie ein Leben höchsten Wert gewinnt, wenn es vermeintlich ereignislos ist.

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    Tipp: So schmecken die besten Erdbeeren völlig neutral!

    Mit Sicherheit kennt Ihr folgende Situation aus Eurem Leben. Ihr freut Euch ungemein auf etwas Besonderes oder Leckeres. Es müssen keine Erdbeeren sein, auch ein Ausflug, das Treffen mit einem Freund oder ein Top-Spiel im Fußball vor dem TV wecken Eure Lust schon Stunden oder Tage vorher. Bleiben wir hier mal beim Kuchen.

    Ihr habt das leckere Stück vor Euch, schaut kurz aufs Handy, lest eine E-Mail, wechselt ein paar Worte mit jemandem im Raum und zack – das Stück Kuchen ist aufgegessen. Genauso kann das Fußballspiel oder der Ausflug schnell langweilig werden, wenn man gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt ist und sich die Erwartungshaltung nicht erfüllt.

    Viele von Euch werden mit Sicherheit folgenden Satz unterschreiben: «Ein Stück Erdbeerkuchen ist für mich der Auslöser eines Glücksgefühls – es ist einfach lecker». Aber genauso kennt Ihr alle die Situation, in der man den Kuchen, den Schokoriegel oder die Pizza einfach so gedankenlos heruntergeschlungen hat. Der Erdbeerkuchen alleine für sich kann deshalb kaum der Auslöser des Glücksgefühls sein. Wie wäre es sonst möglich, ihn auch mal völlig gedankenlos zu verzehren? Und was passiert eigentlich, wenn man sich nach dem dritten Stück noch ein viertes hineinzwingen soll?

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    Zwei Dinge, die erfüllt sein müssen …

    Wie lässt sich verhindern, dass die Erdbeeren neutral schmecken und der Kuchen «einfach so nebenbei» verzehrt wird? Anders gefragt: Wodurch wird ein Ereignis zum Ereignis? Wann wird etwas nicht als ereignislos, sondern als besonders wahrgenommen? Auf den ersten Blick sind es zwei Dinge, die etwas Ereignisloses von etwas Besonderem unterscheiden:

    1. Es gibt ein «Objekt», das zum Ereignis werden kann. Dies kann ein Stück Erdbeerkuchen sein, der neuste Kinofilm, das Herumtollen mit Eurem Hund.
    2. Ihr seid präsent im Moment. Ihr nehmt das «Objekt» bewusst wahr und die Interaktion mit ihm läuft nicht einfach nebenbei ab.

    Hier könnte der Artikel enden und Ihr habt absolut nichts Neues erfahren. Gerade wenn Ihr als Anfänger in der Meditation ein erstes Gefühl für Achtsamkeit und das bewusste Leben im Moment bekommt, wirkt das Ganze ziemlich trivial. Für OX & RE ist es dies aber nicht, da für das «besondere Ereignis» eigentlich nur einer der beiden Punkte erfüllt sein muss – aber nicht der, den Ihr erwartet.

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    … oder vielleicht doch nur eins?

    Ihr alle kennt Momente im Leben, in denen alles passt. Diese Momente können vollkommen ereignislos sein. Man schaut sich um, fühlt in sich hinein und hat das Gefühl, man ist mit sich und der Welt im Reinen. Es braucht nicht mal einen Erdbeerkuchen, es braucht nichts, alleine die Wahrnehmung im Moment reicht für die Zufriedenheit aus.

    Genau hier möchte unser Artikel aufzeigen, dass mit langjähriger, meditativer Erfahrung ein neuer Blick möglich wird, wann ein Leben ereignisreich oder ereignislos ist. Das Ganze kann man sogar logisch angehen, der Rest ist etwas Mut. Mit den beiden erwähnten Punkten und den weiteren Überlegungen in diesem Artikel gilt:

    • Punkt 1 ohne Punkt 2 ist möglich – Ihr schlingt den Erdbeerkuchen gedankenlos herunter.
    • Punkt 2 ohne Punkt 1 ist möglich – Ihr genießt einen bestimmten Moment im Leben ohne echtes «Ereignis».
    • Punkt 2 ist Voraussetzung dafür, Punkt 1 als Ereignis zu empfinden – Ihr «genießt» Euren Kuchen aktiv und bewusst, anstatt ihn beiläufig zu essen.

    All dies zusammen kann eine mutige Schlussfolgerung nahelegen: Vielleicht reicht dann ja Punkt 2 grundsätzlich aus? Ob neutraler Moment oder Erdbeerkuchen, mein Bewusstsein jetzt und hier ist die Grundvoraussetzung dafür, den «Moment zu genießen». Euer Leben kann ereignislos sein und wenig anliefern, was zum Punkt 1 passt – solange Eure Lebensweise mit Punkt 2 in Einklang steht, kann selbst ein ereignisloses Leben ein schönes, spannendes, wertvolles Leben sein.

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    Ein ereignisloses Leben in höchster Qualität

    Was OX & RE durch verschiedene Artikel und diese Website unter anderem vermitteln möchten, ist: Ihr braucht den Erdbeerkuchen nicht, um glücklich zu sein. Ihr braucht nichts aus «Punkt 1», wichtig ist, an «Punkt 2» zu arbeiten. Wer dies kontinuierlich schafft, erlebt eine spannende Veränderung in der inneren Einstellung.

    Denkt statt Erdbeerkuchen an die Reiselust vieler Menschen. Manche planen schon die nächste Reise, da ist man gerade noch auf der Rückfahrt der letzten. Man ist permanent vom Ereignis selbst getrieben, es müssen (oder dürfen) immer neue Impulse sein. Die Reisen selbst werden jedoch nicht bewusst erlebt – zumindest nicht so bewusst, wie es mit meditativen Übungen oder einer generellen Bewusstseinserweiterung möglich wäre.

    Sagen wir, Ihr trainiert Punkt 2, durch Meditation oder andere Mittel. Euer Ziel könnte sein, zukünftige Reisen noch intensiver erleben und genießen zu wollen. Und dies ist (für den Anfang) ein ehrenwertes Ziel und eine tolle Motivation. Auf dem Weg hierin merkt ihr jedoch schleichend: Eigentlich brauche ich die Reise gar nicht mehr, für mein bewusstes und intensives Erfahren des Lebens reicht Punkt 2 tatsächlich aus. Im Extrem entsteht ein ereignisloses Leben, das trotzdem immens bereichert.

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    Ereignislos und Spaß dabei – hier ein Mittelweg

    Dieser Artikel (oder die gesamte Website von OX & RE) möchte Euch nicht dazu bewegen, nie mehr zu verreisen oder Erdbeerkuchen zu essen. Wenn wir diese Zeilen schreiben, geht es alleine um die Erkenntnis: Ihr BRAUCHT es nicht, um ein gutes und erfülltes Leben zu führen.

    Wir alle kennen Menschen, die vieles unbewusst konsumieren und sich wundern, weshalb das Leben nicht erfüllt ist. Und wir kennen Menschen, deren Leben ziemlich ereignislos ist und die trotzdem authentische Zufriedenheit ausstrahlen. All dies hängt damit zusammen, Punkt 1 nicht mit Punkt 2 zu verwechseln. Und diese Einstellung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Meditation oder anderen Arten der Bewusstwerdung.

    Wie so oft gilt: Bei den anderen fällt es Euch auf, nur man selbst ist natürlich nicht betroffen. Schön wäre es. Für jeden (und natürlich auch für OX & RE) gibt es noch endlosen Spielraum nach oben, Punkt 2 zu verbessern. Und so langsam aber sicher Punkt 1 in den Hintergrund treten zu lassen. Ereignislos ist somit kein Synonym für Langeweile, ereignislos zeigt eher Eure Fortschritte in Punkt 1. Und ein ereignisloses Leben ist nicht das Ziel – es ist zwangsläufig eine absolut positive Konsequenz.

    Kleiner Tipp für den Einstieg: Geht ins Museum und seht Euch Kunst an. Auch Kunst kann «ereignislos» sein – Ihr wisst schon, diese modernen Kunstwerke mit den drei Strichen, oder der Künstler stellt nur einen Apfel in den Raum. Ja, das kann jeder! Aber der Künstler schafft es, Euch in den Moment zu ziehen und einen Apfel in neuem Kontext zu sehen. Mit einer Wahrnehmung jetzt und hier. Und vielleicht etwas mehr Genuss für das Stück Apfelkuchen im Museumscafé danach.

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  • Das Leben ist ein Quader

    Das Leben ist ein Quader

    Das Leben ist ein Quader

    Weshalb nicht nur die Länge eines Lebens über dessen Qualität entscheidet und wie sich in mehreren Dimensionen intensiver leben lässt.

    Ein paar Quader, alle mit eigener Länge und Tiefe und Breite wie das Leben.
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    Lebensqualität – was immer dies heißen mag

    OX & RE finden, dass Menschen einige spannende Eigenschaften haben. Hierzu gehört, bewusst oder unbewusst die Qualität des eigenen Lebens zu bewerten. Selbst wer so einfach und entspannt wie möglich leben und den Moment genießen möchte, bekommt schnell ein Gefühl dafür, wann der eigene Vorsatz gut oder schlecht eingehalten wird.

    Ihr alle da draußen (und OX & RE) haben eine Vorstellung von «Lebensqualität». Vielleicht habt Ihr Euch schon einmal intensiv mit der Frage befasst, was Qualität im Leben für Euch bedeutet. Möchtet Ihr viel erleben? Wünscht Ihr Euch einen ruhigen Alltag? Möchtet Ihr Euer Ding machen oder lieber anderen Menschen helfen? Womit auch immer Ihr intensiv Zeit verbringt, es kommt hoffentlich Eurem Leben zugute.

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    «Lebe einzigartig» vs. «Lebe wie die anderen»

    Die Intensität und Qualität eines Lebens kann man auf viele Arten «bemessen» und ist immer individuell. Was OX & RE am Leben begeistert, ist für Euch banal und umgekehrt. Sich ganz persönlich bewusst zu machen, was ein gutes Leben bedeutet und wie sich das alltägliche Erleben intensiver gestalten lässt, klingt so einfach – und wird durch den Kontakt mit anderen Menschen ganz schön knifflig.

    Vielleicht seid Ihr reiselustig, Euch fehlt aber das Geld für den großen Urlaub, während Eure Freunde sich diesen leisten können. Vielleicht plant Ihr den Umzug in die Großstadt, müsst aber für die Pflege eines Elternteils auf ewig in Eurem Heimatdorf bleiben. Oder Ihr sucht nach einem Partner fürs Leben und erlebt eine Enttäuschung nach der nächsten.

    Als soziale Wesen sind wir Menschen nur bedingt losgelöst von dem, was die Menschen in unserem Umfeld tun und benötigen. Gedanken von Neid, Wut oder Enttäuschung als solche zu enttarnen und die Intensität des Lebens auf andere Weise zu erfahren, ist Teil einer guten Meditation. Sich bewusst von Smalltalk und dem gegenseitigen Überbieten fernzuhalten, Teil des Stoizismus. Und eine weitere Idee kann Euch helfen, Dinge und Gefühle Eures Lebens anders einzuschätzen.

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    Drei Dimensionen des Lebens verstehen

    Um intensiv (oder intensiver) zu leben und Euch bewusst zu machen, wie Ihr Zeit und Energie in Euer Dasein stecken könnt, stellt Euch Euer Leben als Quader vor. Ein Rechteck in drei Dimensionen, wobei jeder dieser Dimensionen unabhängig voneinander ist.

    Die Länge

    Die Länge eines Lebens ist wohl selbstredend. Je älter Ihr werdet, umso länger ist das Leben eben. In unserer Gesellschaft wird ein langes Leben gerne mit einem glücklichen oder erfüllten Leben gleichgesetzt, dies ist nicht automatisch der Fall. Ein Leben kann schnell enden und trotzdem erfüllt sein. Und viele denken mit Grausen daran, im Alter auf Pflege angewiesen zu sein, eine Demenz zu erleiden und ähnliches. Eine Auseinandersetzung damit, wie schnell das Leben enden kann, liefert das «Memento Mori».

    Die Breite

    Die Breite des Lebens ist das Spektrum der Dinge, Tätigkeiten und Erfahrungen, die Ihr sammelt. Diese «Dinge» können natürlich auch Menschen sein. Viele setzen die Breite als wichtigsten Faktor für die Intensität des Lebens voraus. Wer zwölf Hobbys hat und täglich mit vielen Menschen kommuniziert, hat ein «breiteres Leben» als ein Mensch mit einem einzigen Hobby und ohne Sozialkontakte. Keine dieser Lebensweisen soll gerade gelobt oder kritisiert werden – es geht allein um die Definition der «Breite».

    Die Tiefe

    Die Tiefe bedeutet die innere Wahrnehmung, die in einem Moment bei einem bestimmten Ereignis, Kontakt oder Dinge eintritt. Dies kann eine emotionale Tiefe im Sinne von Gefühl sein, oder ein tiefes Bewusstsein, wie die meditativen Freunde von OX & RE den Begriff «intensiv» in der Tiefe beschreiben würden. Eine tiefe Erfahrung in einem bestimmten Moment kann mitten im Alltag oder bei einem ganz besonderen Ereignis auftreten.

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    Intensiv leben = maximales Volumen

    Um wirklich intensiver zu leben, dürft Ihr nun Euer eingestaubtes Wissen aus der Schulmathematik noch einmal aktivieren. Ziel ist, das Volumen des Quaders unseres Lebens zu maximieren. Also das Produkt von Länge mal Breite mal Höhe. Da die drei Dimensionen komplett unabhängig voneinander sind, bedeutet dies gleich drei spannende Ansatzpunkte:

    1. Ihr denkt, Ihr könnt die Länge Eures Lebens nicht beeinflussen? Aber natürlich! Schlaft viel, esst gut und bewusst, kümmert Euch um die Pflege von Körper und Geist und Eure Fitness. All dies beeinflusst direkt (und indirekt) die Länge.
    2. Bleibt offen für neue Hobbys, Kontakte und Erfahrungen. Widmet Euch neuen Themen und bleibt in jedem Lebensalter daran interessiert, Neues zu erfahren. Die Zeit macht nicht halt – bleibt am Ball, um Euch im Leben zurechtzufinden.
    3. Lasst nicht einfach an Euch vorbeiziehen, was Euch Tag für Tag widerfährt. Findet Möglichkeiten, bewusst mit Momenten und Gefühlen umzugehen, Meditation liefert hierfür einen hervorragenden Ansatz. Verleiht so in einem möglichst langen Leben einem möglichst breiten Spektrum an Erfahrungen eine möglichst große innere Tiefe.
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    Und was bringt das jetzt für Alltag & Co.?

    Am Ende dieses Artikels fühlen sich OX & RE, als wäre ein Text für ein Selbsthilfebuch oder Ähnliches entstanden. Nichts liegt OX & RE ferner, als Euch mit Plattitüden langweilen zu wollen. Es geht eher hierum:

    Das Leben ist sehr kurz (weiß der Stoiker) und von viel zu vielen Reizen geprägt (weiß der Meditierende). Fokussiert nicht unnötig auf eine der drei Dimensionen des Quaders. Eine echte Pflege an Eurem Leben bedeutet, alles zu kultivieren: Die Länge, die Breite, die Höhe. Fehlt nur eines hiervon, droht am Ende des Tages (mindestens) eine unerwünschte Konsequenz:

    • Euer Leben endet wegen schlechter Angewohnheiten viel zu früh.
    • Ihr hockt allein in einer Euch völlig fremden Zukunftswelt.
    • Euch wird bewusst, wie wenig vom Leben Ihr wirklich «erfahren» habt.

    OX & RE sagen deshalb: Intensiv Leben heißt deshalb nicht (allein) Kite-Surfing, Kokain und Triathlon. Am Ende des Weges wird ein großer Quaders Euer größter Schatz sein.

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