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  • Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt stoisch sein?

    Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt stoisch sein?

    Stoisch? Störrisch? Stur? – Was heißt es, stoisch zu sein?

    Warum Stoiker mit manchem Vorurteil zu kämpfen haben und weshalb stoisch sein trotzdem eine positive Eigenschaft ist.

    Dieser putzige Esel ist gar nicht so störrisch, wie die meisten Stoiker auch.
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    Stoiker, diese ollen Esel!

    Wenn OX & RE im Alltag andeuten, man befasse sich intensiv mit der stoischen Philosophie, gibt es zwei typische Reaktionen. Die erste: «Was ist denn das?». Die zweite: große Skepsis! Stoische Menschen, sind das nicht diese emotionslosen Sturköpfe, die sich von nichts beeinflussen lassen? Und da «stoisch» ein wenig so klingt wie «störrisch» oder «stur», ist man schnell der olle Esel.

    Was vor über zwei Jahrtausenden in der Stoa gelehrt und in Rom weiterentwickelt wurde, hat wenig mit dem sturen Lastentier zu tun. Die stoische Philosophie und ihre Tugenden braucht allerdings manchmal einen zweiten, genaueren Blick. Eine Philosophie sollte schließlich dem Leben und Handeln in der Welt dienen, nicht einfach nur zum Herumeseln einladen.

    In diesem Artikel zeigen Euch OX & RE ein paar Einstellungen und Werte, die zum stoisch sein dazugehören. Der Fokus liegt auf Eigenschaften, die gerne falsch interpretiert werden und so nicht von Seneca, Marc Aurel oder den frühen Philosophen der Stoa gemeint waren. Viele dieser Werte, die die stoische Philosophie prägen, sind heute wichtiger denn je.

    Wie immer bei OX & RE gilt auch hier: Manches in diesem Artikel wird etwas vereinfacht, um einen grundlegenden Einblick ins stoische Denken zu ermöglichen. Für die detaillierte Seite gibt’s heute und in Zukunft weitere Artikel bei OX & RE – und gute Bücher und Webseiten.

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    1. Stoiker sind diese extremen Sturköpfe!

    Der Mythos: Mit einem Stoiker muss man gar nicht erst diskutieren. Hat er erst einmal seine Meinung, schaltet er auf stur und geht auf keine anderen Gedanken und Dinge mehr ein. Er sieht die Welt durch seine ganz eigene Brille, andere Meinungen und Sichtweisen werden konsequent abgeblockt.

    Die Wahrheit: Ein Stoiker setzt sich viel mit dem Leben auseinander. Und – wie bei jeder Philosophie oder Religion – hat er seine Grundwerte. Tatsächlich setzt die stoische Philosophie eine vernünftige und durchdachte Herangehensweise voraus – was der Stoiker an Klarheit für sich gewonnen hat, wird er nicht ohne Weiteres aufgeben. Im Streben nach Wissen ist er jedoch für jeden Input von außen froh.

    OX & RE sagen: Als Stoiker ist man weniger anfällig für die Meinungsmache in Social-Media oder das Getratsche in der Kaffeepause im Büro. Man bietet den Mitmenschen um sich herum eine Verlässlichkeit in Worten und Taten – und das ist eher eine Stärke.

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    2. Stoiker trainieren sich alle Emotionen ab!

    Der Mythos: Die stoische Philosophie lehrt seinen Anhängern, sich Emotionen aller Art abzutrainieren. Das Ziel ist, zu einem völlig logischen und rationalen Wesen zu werden. Man behält in jeder Situation die Ruhe, steht über den Dingen und nimmt selbst die schönsten Momente des Lebens mit einem unbeteiligten Lächeln wahr.

    Die Wahrheit: Die stoische Philosophie befasst sich mit emotionaler Regulation. Genauso, wie sich ein Wasserhahn mit der Regulation von kaltem und warmem Wasser befasst. Die Aufgabe des Hahns ist nicht, das Wasser dauerhaft abzustellen. Sondern passend zur Situation zu dosieren. Zum Beispiel so, dass man sich nicht verbrennt und Opfer seiner «heißen Emotionen» wird. Für Gefühle heißt dies konkret: Negative so gut es geht herunterfahren, positive so gut es geht intensivieren.

    OX & RE sagen: Das Gegenteil zur stoischen Einstellung ist nicht, gefühlvoll zu sein. Das Gegenteil ist, permanent von der eigenen Gefühlswelt hin- und hergerissen zu werden, wie es viele Menschen sind und sich im Nachhinein selbst hierüber ärgern. Emotionale Kontrolle macht sich gerade in Stress- und Notsituationen bezahlt. Um einen kühlen Kopf zu bewahren und «das Richtige» zu tun, während die Welt um einen durchdreht – und das ist eher eine Stärke.

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    3. Stoikern ist das Elend in der Welt egal!

    Der Mythos: Der Stoiker hat eine extreme Gleichgültigkeit gegenüber der Welt. Ob großer, politischer Konflikt oder Streit vor der eigenen Haustür – stoisch zu sein heißt, sich rauszuhalten. Wenn morgen die Welt untergeht, man behält trotzdem seine Ruhe und würde es einfach geschehen lassen.

    Die Wahrheit: Ob damals in der Stoa oder heute, Stoizismus ist eine praktische Philosophie. Eine Philosophie, die das Leben, die Menschen und die gesamte Welt beeinflussen soll. Dazu gehört auch die Erkenntnis, was sich individuell beeinflussen lässt und was Zeit und Aufwand wert ist. Ist dies nicht der Fall, gibt es mit Sicherheit wertvolle Dinge, mit denen ein Mensch mit stoischer Haltung seinem Umfeld helfen kann.

    OX & RE sagen: Die stoische Lebensweise ist zum Teil von der Auseinandersetzung mit unseren Mitmenschen und dem «großen Ganzen» geprägt. In Zeiten von digitaler Informationsflut und Freizeitstress ist es wichtiger denn je, klar zu filtern, womit man sich befassen sollte und womit nicht. Hier geben Seneca, Marc Aurel & Co. den besten Rat: Befasst Euch mit dem, was Ihr beeinflussen könnt und lasst Euch nicht durch das andere stressen und ausbremsen – und das ist eher eine Stärke.

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    4. Stoiker haben diese sonderbare Todessehnsucht!

    Der Mythos: Als Stoiker befasst man sich die meiste Zeit mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit. Keine Tätigkeit in Leben und Alltag wird erlebt, ohne dabei die Vergänglichkeit vor Augen zu haben oder zu denken, das hier könnte «das letzte Mal» sein.

    Die Wahrheit: Die Auseinandersetzung mit dem Tod prägt die stoischen Gedanken seit Anbeginn der Stoa. Allerdings hatten weder Seneca noch Epiktet oder Marc Aurel Todessehnsucht. Vielmehr geht es darum, die Dinge im Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, ohne ihre Vergänglichkeit außer Acht zu lassen.

    OX & RE sagen: Über Dinge wie den Tod nachzudenken, erfüllt keinen Selbstzweck. Seit den Anfängen der Stoa steht stärker im Fokus, die Zeit des Lebens zu nutzen und das Vergehen allen Lebens als Motivation hierfür zu sehen. Die Endlichkeit der Menschen und Dinge vor Augen, entsteht wie bei einer guten Meditation ein größeres Bewusstsein für den Moment – und das ist eher eine Stärke.

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    5. Stoikern sind ihre Mitmenschen völlig egal!

    Der Mythos: Stoiker machen sich keine Gedanken um Ihre Mitmenschen. Sie ziehen sich lieber in Ruhe mit einem guten Buch zurück, so kann man schließlich das Wissen erweitern und muss sich nicht mit zwischenmenschlichem Geplänkel aufhalten. Emotionale Konflikte und alles, was das menschliche Miteinander ausmacht, werden bewusst aus dem Leben ausgeklammert.

    Die Wahrheit: Stoisch zu leben heißt, sich mit anderen Menschen zu befassen. Und Stoiker sind oft gute Gesprächspartner. Aber im Regelfall lassen sie sich nicht in Smalltalk und Belangloses hineinziehen. Unsere Lebenszeit ist kostbar und verdient es, mit dem verbracht zu werden, was wirklich wichtig ist. Genau dies können auch tolle, wertvolle Menschen sein.

    OX & RE sagen: Anhänger der Stoa sind durchaus bedachte und ruhige Zeitgenossen, seltener Redakteure für die Klatschspalten in der Frauenzeitschrift. Dies macht sie zu etwas weniger «sozialen» Menschen als diejenigen, die mit jedem gut Freund sind und sich vom Austausch eines Gerüchtes ins nächste stürzen. Umgekehrt heißt dies: Wer Zeit mit Stoikern verbringt, was schon vor dem ersten gesprochenen Wort, dass das Gegenüber die gemeinsame Zeit und die eigene Person zu schätzen weiß – und das ist eher eine Stärke.

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    Aus dem Esel einen Elefanten machen

    OX & RE haben lange nachgedacht, ob es ein besseres Tier als den störrischen Esel gibt, um Stoikern gerecht zu werden. Fazit ist: Es gibt keins! Am ehesten vielleicht der Elefant – sensibler Dickhäuter mit klarer Meinung und legendären eigenen Friedhöfen. Versucht mal, einen Elefanten von der Seite umzustoßen oder Euren Willen aufzuzwingen – da macht es Euch der Esel deutlich einfacher.

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  • Spiritualität? Pfui Spinne!

    Spiritualität? Pfui Spinne!

    Spiritualität? Pfui Spinne!

    Weshalb Menschen zu Recht (und Unrecht) vom «spirituell sein» abgeschreckt werden und trotzdem nicht auf Meditation verzichten sollten.

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    Brandneue Spiritualität (Räucherstäbchen not included)

    OX & RE geben offen zu, wie die meisten Menschen skeptisch zu reagieren, wenn jemand behauptet, er/sie/es sei «spirituell». Sonderbare Bilder von Wohnungen mit Hunderten von Räucherstäbchen schießen in den Kopf. Rituale mit nacktem Tanzen und dem Singen von Mantras über Stunden hinweg. Und überall diese Schutzengel.

    An alle nackten Stäbchenräucherer da draußen: OX & RE respektieren Eure Lebensweise und Eure Art von Spiritualität. Es ist nicht die Art von OX & RE, und das ist nicht schlimm. Was das «Problem» ist: Viele, VIELE Menschen fühlen sich von dieser Art der Spiritualität abgeschreckt. Und das wisst Ihr, liebe Stäbchenräucherer, durch eigene Erfahrungen im Alltag Eures spirituellen Lebens.

    Es gibt viele andere Möglichkeiten, spirituelle Erfahrungen zu sammeln. In diesem Artikel möchte Euch OX & RE den Weg hierhin etwas ebnen. «Spiritualität» als solche ist weder «woo-woo» noch «ga-ga». Erhaltet im Folgenden ein paar Einblicke, wie auch Ihr Euer Leben «spirituell» und bewusst gestalten könnt – Ihr benötigt nicht ein Raucherstäbchen hierfür.

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    Der Umweg zur Spiritualität: Religion (Bitte wach bleiben!)

    Traditionell sind Religion und Spiritualität eng gekoppelt. Für manche Menschen ist «spirituell» und «religiös» ungefähr das Gleiche. Und das mit gutem Grund. Religion (und wie immer nutzen OX & RE den beliebten Ansatz der Vereinfachung dieser Webseite) lässt sich grob in zwei Bereiche einteilen: Dogma und Spiritualität!

    Dogma ist das «objektive Regelwerk», die Leitlinien der Gläubigen, die Bibel, der Koran, das Tao Te Ching. Spiritualität die persönliche, innere Erfahrung des Göttlichen. Ein Begriff wie «spirit(us)» hat zahllose Übersetzungen, von Geist über Seele bis Atem. Es geht um ein subjektives Wesen und Empfinden, um Erfahrungen mit sich und der Welt.

    OX & RE raten gerne: Stellt Euch vor, Ihr hättet vor 600 Jahren gelebt und Euer Eindruck von«Musik» beschränkt sich auf einzelne Töne von Schalmeien und Lauten. Ihr betretet die Kirche Eures Dorfes und hört zum ersten Mal das raumerfüllende Dröhnen einer Kirchenorgel. Es verwundert nicht, dass dieses einzigartige, neuartige Erlebnis den Eindruck erweckt, dass der Engelschor singt und nur eine göttliche Kraft hinter einem solch imposanten Erlebnis stecken kann.

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    Und das nächste Reizwort: Bewusstseinserweiterung

    Das Spirituelle ist also etwas, das Euch «beseelt» oder «begeistert» (ach, DAHER kommen die Worte!). Und die Begeisterung für die göttlichen Klänge der Kirchenorgel gehört unweigerlich in die Kategorie der spirituellen Erfahrungen. In der heutigen Welt könntet Ihr das Ganze nachspielen, indem Ihr Eurem Kleinkind zum ersten Mal Dubstep oder Death Metal auf die Ohren gebt (Disclaimer: OX & RE geben keine erzieherischen Hinweise!).

    Auch wir Erwachsene kennen aus unserem Leben noch solche Orgel-Momente. Erfahrungen (gut wie schlecht), bei denen der Moment als solcher in den Vordergrund und das Ego in den Hintergrund tritt. Momente von Liebe und Tod, von Aha-Effekten und einem intensiven Empfinden, das so völlig unbekannt ist.

    Anders ausgedrückt: Ihr hattet vor dem Hören der Kirchenorgel ein bestimmtes Bewusstsein und habt nach dieser Erfahrung ein anderes. Ausgelöst durch etwas, was über eine «reine Information» hinausgeht. Ihr habt etwas erfahren, was Körper und Geist gleichermaßen angesprochen hat. Wo Euch Euer Gefühl sagt: «Okay, das war neu! Hätte ich nur davon gelesen, hätte ich niemals DIESE Erfahrung sammeln können.»

    Euer Bewusstsein ist um eine Erfahrung reicher. Man könnte sagen: Ihr habt Euer Bewusstsein erweitert. Ui ui ui, noch so ein Reizwort. Aber eines, das wortwörtlich genau dies bedeutet. Keine Räucherkerze, kein Gott. Einfach ein «+1» in der langen Erfahrungskette Eures Lebens.

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    Spirituell sein – wie erweitert man sein Bewusstsein?

    Zu einem spirituellen Leben gehört offensichtlich die Erweiterung des Bewusstseins dazu. Doch wie geht dies eigentlich? Brauche ich wirklich keine Räucherstäbchen? Sollte ich nicht wenigstens einmal zu einem Yoga Retreat fahren? OX & RE denken: Nicht zwingend! Hier eine spontane und unsensible Auflistung von Dingen. mit denen Ihr Euer Bewusstsein erweitern und spirituelle Erfahrungen sammeln könnt:

    • Yoga und Meditation
    • Koma-Besäufnis
    • Lernen einer neuen Sprache
    • Einnahme von LSD
    • Zeugung und Aufzucht eines Kindes
    • Selbstmord
    • zum ersten Mal Muscheln essen
    • ein Eisbad nehmen

    (DISCLAIMER: OX & RE raten dringend davon ab, das genannte als To-do-Liste des Lebens anzusehen!!!)

    Ihr alle merkt: Das meiste hat nicht wirklich etwas mit Spiritualität zu tun, wie sie landläufig verstanden wird. Ihr bereichert Euer Leben und Euren Alltag einfach mit Dingen, die wenige Kriterien erfüllen müssen:

    1. Die Erfahrung ist absolut neu und einzigartig für Euch.
    2. Die Erfahrung vermittelt sich nicht einfach durch Lesen oder Ansehen eines Bildes.
    3. Ihr fühlt Euch nach der Erfahrung «beseelt», wie bei einem Aha-Moment.

    Spirituell sein und spirituell leben heißt, bewusst diesen Weg der inneren Erweiterung zu gehen. Dies kann (und in den Augen von OX & RE sollte) über Wege wie Meditation, Yoga oder Stoizismus erfolgen. Die Wege sind sicher, unkompliziert und beeinflussen Körper und Geist nachhaltig. Und das Ganze ist deutlich günstiger, als permanent Geld für die nächste Droge oder den nächsten Fallschirmsprung auszugeben (auch dieser ist jedes Mal ein mitreißendes Erlebnis für Kopf, Körper und Dopaminsystem, aber ab einem bestimmten Punkt nicht mehr «spirituell»).

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    Fazit mit und ohne Stäbchen

    Alles Genannte zeigt, warum zu einem spirituellen Leben auch die Liebe zu Räucherstäbchen und dem nackten Tanzen gehören KANN. Solche spirituellen Praktiken KÖNNEN ein neues Verständnis für Euer Leben und die Welt mit sich bringen.

    Der Punkt ist: Kein Stäbchen, kein Yoga und keine Meditation ist der exklusive Weg. Euer Leben mit spirituellen Praktiken zu bereichern, die Euren inneren Reichtum vergrößern und den Umgang mit der Welt verändern, sind zahlreich. Und wenn andere Menschen diese inneren Erfahrungen mit Schutzengeln und nacktem Mantra singen (vermeintlich) erreichen – es muss nicht Euer Weg sein.

    Spirituell sein und spirituell leben gibt keine Antworten auf alle Fragen des Lebens. Sie sorgen nicht einmal zwingend für mehr Glücksgefühl, sondern könne je nach spiritueller Erfahrung ziemlich mitnehmen. Aber dies gilt für alle neuen Erfahrungen, die Ihr im Leben sammelt und gar nicht als spirituelle Erfahrungen wahrgenommen werden.

    Muss denn dann Meditation wirklich sein?

    Die Frage bleibt: Warum ausgerechnet Meditation (oder Yoga) in den Alltag einbinden? Es gibt zahllose Antworten auf die Frage, wie sich die Welt spirituell bereichern lässt, warum dann gerade Meditation & Co.? Die knappe Antwort: Obwohl Ihr in der Meditation (je nach Praktik) vermeintlich das Gleiche wieder und wieder tut, sorgt dies dafür, dass Ihr trotzdem immer wieder neue Erfahrungen sammelt.

    Wenn Ihr skeptisch seid, sagen OX & RE nur: Ausprobieren! Euer Leben sowie der Blick auf Euer Ego und die Welt werden sich stetig verändern. Immer neue Aha-Erlebnisse warten, die Ihr bewusst wahrnehmen könnt. Und so von einer inneren Spiritualität profitiert, ohne es wirklich zu wollen oder wissen.

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  • Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Breathwork – wenn Atmung zur Arbeit wird

    Weshalb Ihr mit Breathwork Eure Atmung völlig neu denken solltet und wie richtiges Atmen sogar besser als Eure Meditation sein kann.

    Die richtige Atmung mit Breathwork kann helfen, das Leben mehr zu genießen.
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    Atmen? Das macht doch jeder!

    Ihr alle atmet, OX & RE übrigens auch. Alle paar Sekunden ziehen wir Sauerstoff (und vieles mehr) ein und atmen CO2 (und vieles mehr) wieder aus. Beim Yoga oder bei der Meditation achten wir bei einzelnen Übungen etwas mehr auf die Atmung, das war es eigentlich.

    Von wegen! «Breathwork», also «breath» für Atmung und «work» für Arbeit, ist in den letzten Jahren zu einem intensiven Arbeitsfeld der (Neuro-)Wissenschaft geworden. Mit spannenden Einblicken und seriösen Erkenntnissen, wie einfachste Atemübungen Körper, Geist und Wohlbefinden beeinflussen. OX & RE atmen seit Jahren begeistert und bieten mit diesem Artikel einen groben Überblick zum Thema. Einzelne Atemtechniken werden angesprochen, mehr Übungen und weitere Grundlagen gibt’s zukünftig in weiteren Artikeln. Also: Einatmen, ausatmen, und los!

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    Weshalb Euer Atem Körper und Geist beeinflusst …

    Wer sich mit Themen wie Gesundheit, Fitness und Yoga befasst, wird automatisch auf das Thema Atmung stoßen. Auch bei der Meditation nimmt der Atem eine zentrale Rolle ein, da er als Meditationsobjekt permanent verfügbar ist. Doch all dies spielt beim Breathwork keine Rolle. Ihr könnt Yoga, Achtsamkeit und viele Themen dieser Webseite ignorieren und Euch trotzdem ganz sachlich mit dem Thema Atmung beschäftigen.

    Für den Einstieg reichen zwei Erkenntnisse völlig aus, um den Zusammenhang zwischen Eurem Atem und dem Zustand von Körper (und Geist) zu verstehen.

    1. Erkenntnis: Eure Atmung ist ein Spiegelbild Eures Körpers. Wer abends und nachts zur Ruhe kommt, atmet langsamer als im permanenten Stress. Wer Angst spürt, hält nicht nur sprichwörtlich „die Luft an“. Ein erregter Körper mit einem hohen Herzschlag hat auch automatisch eine höhere Atemfrequenz und so weiter.
    2. Erkenntnis: Versucht willentlich zu beeinflussen, wie Eure Niere oder Euer Darm gerade arbeitet. Oder versucht willentlich, Eure Kopfschmerzen aus dem Schädel zu entfernen. All dies scheitert. Ihr könnt aber bewusst, als eine der wenigen inneren Funktionen des Körpers, Einfluss auf Eure Atmung nehmen. Ihr könnt tiefer einatmen, die Luft anhalten usw.
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    Der Atem – das steuerbare «Bio-Feedback»

    Aus beiden Erkenntnissen könntet Ihr herleiten: «Moment, wenn ich meine Atmung beeinflussen kann und bestimmte Arten von Atmung mit bestimmten Zuständen von Körper und Geist zusammenhängen, kann ich doch auch die beeinflussen, oder?». Die kurze und pauschale Antwort ist: Ja!

    Freunde von Yoga und Meditation werden dies ohnehin schon wissen, da die weisen Yogis solche Methoden und Atemtechniken seit Jahrtausenden anwenden. Doch selbst in der «alten Schulmedizin» ist dies nicht gänzlich neu, wenn dem Hyperventilierenden die Papiertüte hingehalten wird, um dem Körper mehr CO2 zuzuführen.

    Breathwork ist ein spannender Brückenschlag zwischen altem Wissen und moderner Forschung und deshalb für eine Webseite wie OX & RE ideal. Erst seit wenigen Jahren kommen verlässliche Studien in die renommierten Wissenschaftsmagazine weltweit, die sich mit der Wirkung von Breathwork und seiner Auswirkung auf Gesundheit, Psyche und mehr befassen.

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    Was sagt denn die Forschung zu Breathwork so?

    Heilversprechen für Eure Gesundheit wird es beim Breathwork nicht geben. Dafür ist die Forschung vielleicht noch zu jung, außerdem haben die verkaufsfreudigen Pharmaunternehmen überall ein Wörtchen mitzureden. Trotzdem erscheinen – je nach Übung und Dauer – folgende Lebensbereiche unzertrennlich mit der Atmung verbunden:

    • Abbau von Stress
    • besserer Fokus
    • stärkeres Immunsystem
    • bessere Stimmung

    Studien in diesen Bereichen sind alle sehr aktuell, das Forschungsfeld ist schließlich ziemlich jung. So präsentiert eine Studie bei Cell Reports Medicine aus dem Jahr 2023, dass bereits eine Routine von fünf Minuten Breathwork pro Tag Einfluss auf die Stimmung und den Abbau von Stress nimmt.

    Bemerkenswert bei dieser Studie ist: Parallel wurden Probanden im Bereich Meditation („Vipassana“) beobachtet, ohne eine bestimmte Atemtechnik vorzugeben. Die Gruppe, die Breathwork betrieb (die konkrete Übung gibt’s weiter unten), konnte im Bereich Stress bessere Ergebnisse verzeichnen als die Meditierenden. Diese hatten eher in Bereichen wie Fokus und Klarheit die Nase vorn.

    Außerdem lohnt ein Blick in die Meta-Analyse im renommierten Fachmagazin Nature, die Ergebnisse aus verschiedenen kontrollierten Auswertungen zusammenfasst. Auch hier kommt wieder und wieder die positive Wirkung gegen Stress zur Sprache – kurz- und langfristig. Es können sogar einige Sekunden ausreichen, um wieder in eine ruhigere Grundstimmung zu gelangen.

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    Drei prägende Atemübungen in Kurzform

    Ihr fragt Euch jetzt: «Wie genau muss ich denn jetzt atmen, damit es mir etwas bringt?». Das kommt darauf an, was Ihr erreichen wollt. Es gibt zahllose Atemübungen und Atemtechniken, vom Yoga und anderen Traditionen bis zu modernen Protokollen. OX & RE stellen Euch ganz kurz drei Protokolle vor – es gibt Hunderte mehr je nach Zielsetzung.

    Breathwork Protokoll 1: Wim Hof Breathing

    Für viele Menschen ist Wim Hof der erste Berührungspunkt mit Breathwork überhaupt. Seine Atemtechnik ist nicht revolutionär neu und mit der Tummo-Atmung des Vajrayana-Buddhismus vergleichbar. Es ist eine Hyperventilation, also ein schnelles Ein- und Ausatmen, 20 bis 30 Mal. Hiernach wird im ausgeatmeten Zustand die Luft angehalten – so lange wie es geht und sicher ist. Nach dem erneuten Einatmen haltet Ihr 15 Sekunden ein, atmet aus und wiederholt den ganzen Ablauf zwei- oder dreimal.

    Ihr merkt sofort: Die Wim Hof Methode ist eine aktivierende Übung. Manchen Menschen kribbeln schon nach wenigen Sekunden im ersten Durchgang die Hände, durch die Anreicherung von Sauerstoff im Blut. Mehr über den «Iceman» Wim Hof, der Atmung mit Eisbädern (auch ein aktuell spannendes Forschungsgebiet) und Mindset-Übungen verbindet, gibt’s auf seiner Webseite.

    Breathwork Protokoll 2: Box Breathing

    Box Breathing ist eine der bekanntesten Übungen und auch Teil der erwähnten Studien. Hier teilt man den Atemablauf in vier Phasen ein. Einatmen, Luft anhalten, Ausatmen, Atempause machen. Und jede dieser vier Phasen ist die gleiche Anzahl an Sekunden lang. Man atmet also so etwas wie eine Box, ein Viereck mit vier gleichlangen Kanten. Für Anfänger sind drei Sekunden eine gute «Länge einer Kante», mit etwas mehr Erfahrung und dem Aufbau einer CO2-Toleranz sind fünf bis sechs Sekunden ein guter Richtwert.

    Der Box Breath gehört zu den wichtigen Übungen gegen langfristigen Stress. Er soll den Körper in einen ruhigeren Grundzustand bringen, und dies setzt ein regelmäßiges Training über Tage, Wochen und Monate voraus. Da es bereits reicht, wie in der erstgenannten Studie fünf Minuten pro Tag zu üben, lässt sich das Box Breathing gut in den Alltag integrieren.

    Breathwork Protokoll 3: Zyklisches Seufzen

    Seufzen ist ein grandioses Thema, das garantiert noch seinen eigenen Artikel erhält. Im Rahmen der Atemübungen gibt es mit dem «zyklischen Seufzen» ein spannendes Protokoll. Dies geht so: Tiefes einatmen durch die Nase und kurz halten. Dann noch einmal etwas Luft durch die Nase einziehen (ja, das fällt gar nicht so leicht). Und alles dann kraftvoll und langsam durch den Mund ausatmen. Und für ein paar Durchgänge wiederholen.

    Der zyklische Seufzer ist ein tolles Hilfsmittel gegen kurzfristigen Stress. Das Nervensystem schaltet binnen Sekunden in den parasympathischen Modus um und sendet Signale: Bitte beruhigen! Übrigens auch ein praktisches Hilfsmittel, um Seitenstiche beim Sport zu bekämpfen. Mehr zu dieser Übung bald hier oder in den obigen Studien.

    Drei goldene Regeln zum Schluss

    Zum Abschluss noch drei wichtige Erkenntnisse rund ums Atmen. All diese Themen verdienen einen weiteren Artikel bei OX & RE, der in naher oder ferner Zukunft kommen wird:

    1. Geatmet wird durch die Nase. Die Nase wärmt die Luft an, hält Erreger draußen und vieles mehr. Viele Probleme beim Atmen (von Schlafapnoe bis zum Asthma) können sich mit dem Wechsel von Mund auf Nase behandeln lassen. Hier verweisen OX & RE gerne auf Patrick McKeown und seine Buteyko-Klinik.
    2. Geatmet wird in den Bauch, nicht in die Brust. Egal, welche Technik oder Atemübungen Ihr absolviert, Eure Luft gehört weit nach unten, wo die Lunge am weitesten verzweigt ist und der bestmögliche Austausch von Sauerstoff und CO2 stattfinden kann.
    3. Euer Reflex zu atmen entsteht nicht, weil Euch Sauerstoff fehlt. Das könnt Ihr hervorragend mit einem Oximeter oder einer guten Pulsuhr testen. Selbst nach ein bis zwei Minuten Luft anhalten (z. B. mit Wim Hof) habt Ihr locker noch eine Sauerstoffsättigung des Blutes von 95 %. Der Atemreflex kommt, um CO2 loszuwerden – doch dazu mehr in anderen Artikeln von OX & RE.

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  • Marc Aurel – der Superhero des Stoizismus

    Marc Aurel – der Superhero des Stoizismus

    Marc Aurel – der Superhero des Stoizismus

    Wie ein Kaiser zeitgleich der mächtigste Mann der Welt und Philosoph sein kann, der den Stoizismus wie nur wenige Menschen prägte.

    Stoiker Marc Aurel – vor knapp 2.000 Jahren Herrscher von Rom und der Welt
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    Marc Aurel – muss man den kennen?

    Die stoische Philosophie der Antike hat ein paar prägende Köpfe. Ob die griechische Stoa mit Zenon oder römische Vertreter wie Seneca – Stoiker stammten aus zahllosen Lebensbereichen. (Gähn, irgendwelche Namen und Begriffe, OX & RE hofft, Ihr schlaft noch nicht). Für viele moderne Stoiker ist Marc Aurel (auch Mark Aurel oder Marcus Aurelius) die herausragende Gestalt. Dies liegt mit Sicherheit am besonderen Leben Mark Aurels, sowie dem Buch «Selbstbetrachtungen», auch «Meditationen» genannt.

    Es gibt keine «Bibel der Stoiker» – aber wenn doch, wären die «Selbstbetrachtungen» Marc Aurels wohl dieses Buch. Die Inhalte sind zeitlos und lassen sich hervorragend aufs Leben heute anwenden – was bei OX & RE in vielen zukünftigen Artikeln passieren wird. Doch vorher mit diesem Artikel von OX & RE ein bisschen mehr zu Leben und Wirken von Marc Aurel (Schnarch!) – dem Superhero des Stoizismus! (hm?)

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    Wissenswertes zum Leben von Marc Aurel (Oh Gott!)

    Aurel wurde im Jahr 121 geboren. Einer seiner Großväter war Konsul in Rom, zudem bestand eine familiäre Verwandtschaft zum römischen Kaiser Hadrian. Dann kommt der ganze, langweilige Teil, bei dem wir als Schüler schon immer eingeschlafen sind, wenn in Geschichte über Stoizismus gesprochen wurde. Deshalb hier die schnelle Abkürzung:

    Hadrian erkennt das Potenzial von Marc Aurel und adoptiert ihn. Wir reden schließlich vom Alten Rom, wo der Sohn den Vater in seiner Position beerben darf. Aurel soll langsam für das Amt aufgebaut werden – doch Hadrian stirbt und Marcus Aurelius übernimmt das Ruder viel zu früh und ungeplant.

    Marc Aurel ist 19 Jahre lang bis zu seinem Tod 180 Kaiser von Rom. Seine Amtszeit ist geprägt von Kriegen quer durch den Mittelmeerraum mit großer Armut als Folge sowie der Antoninischen Pest – eine Art «Corona der Antike» mit fünf Millionen Toten in wenigstens 15 Jahren. Es gibt ruhigere Zeiten für einen Politiker, damals wie heute.

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    Marc Aurel – der 0 % Donald Trump

    Was heute schnell vergessen wird: Rom war damals der Nabel der Welt. Und Mark Aurel damit für knapp 20 Jahre der mächtigste Mann der Welt. Also eine Art Wladimir Putin. Oder Donald Trump. Oder Cäsar und Nero, um in der damaligen Zeit zu bleiben. Und doch ist Marc Aurel nach allen Überlieferungen das exakte Gegenteil von Trump, Putin & Co.

    Aurel hat die absolute Macht – und ist permanent im Gespräch mit sich, wie er mit dieser Verantwortung umgehen soll. Wie er den Menschen helfen kann, denen er als Kaiser vorgesetzt ist. Wie ein «gutes» und «richtiges» Handeln möglich wird. Schon als junger Mensch befasste sich Mark Aurel mit der Philosophie der Stoiker, die ihm durch seine lange Amtszeit half.

    Als Kaiser traf Aurel viele Entscheidungen, die wir heute als «gut» oder «selbstlos» bezeichnen würden. Für viele gilt er als letzter großer Kaiser Roms. Doch OX & RE möchte Euch keine Geschichtsstunde aufzwingen. Hier gibt es genügend Informationen im Netz, um Details zum historischen Wirken Aurels zu entdecken. In der heutigen (und damaligen) Welt voller Machtpolitiker ist solch eine stoische Natur, die gut und gerecht handelt, kaum vorstellbar.

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    Meditationen – wie Marc Aurel den Stoizismus prägt

    Doch woher wissen wir eigentlich von Mark Aurels Streben nach dem Guten und Gerechten? Von seinen Selbstzweifeln und seinem Anspruch, den Menschen Roms gerecht zu werden? Das Tolle ist: Mark Aurel verrät es uns selbst. Mit einem Buch, das niemals hätte veröffentlicht werden sollen.

    Mark Aurel führt Tagebuch. In seiner stoischen Natur schreibt er abends seine Gedanken, Sorgen und Sichtweisen auf. Und ermutigt sich mit der stoischen Philosophie. Er hat die Verantwortung, er muss vorangehen. Auch hat täglich Krieg und Tod und Armut vor seinen Augen und muss Entscheidungen treffen, für die einzig und alleine er verantwortlich ist.

    Über die Jahre sammeln sich eine Reihe von «Selbstbetrachtungen» an, die nach dem Tod Marc Aurels gerettet werden konnten. Zu Lebzeiten dürfte sie niemand außer ihm gelesen haben. Heute sind die «Selbstbetrachtungen» ein Buch, das regelmäßig zu den wichtigsten Werken der Weltgeschichte gezählt wird. Ein Herzstück der stoischen Philosophie und für manche so etwas wie die «stoische Bibel».

    OX & RE finden, dass das Aufregende an den «Selbstbetrachtungen» Inhalte sind, die uns Menschen aus dem 21. Jahrhundert nur zu vertraut sind. Wenn zu Beginn von Kapitel 5 der «Meditationen» Aurel mit sich ringt, sein Bett und dessen warme Decke zurückzulassen und seinen Aufgaben nachzugehen, wie es die Natur des Menschen und sein Amt von ihm verlangen – man kann sich kaum vorstellen, dass die Zeilen vom mächtigsten Mann der Welt stammen und zwei Jahrtausende alt sind.

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    Zitate und Übersetzungen Aurels mit OX & RE

    Über die Jahrhunderte wurden die «Selbstbetrachtungen» als Buch zahllose Male veröffentlicht und in diverse Sprachen übersetzt. Es lohnt sich, das Buch in verschiedenen Versionen zu lesen, damit Ihr möglichst viel Wissen und Nutzen herausziehen könnt. So mögen OX & RE die aktuelle, englische Übersetzung der «Meditations» von Gregory Hayes.

    Für diese Webseite sind OX & RE so frei, eine eigene Übersetzung der Inhalte in einer modernen, deutschen Sprache anzubieten. Verschiedene Kapitel und Zitate Marc Aurels werden mit Sicherheit zukünftig eigene Artikel erhalten. Hier nur ein winziger Querschnitt von Aurels Natur und Philosophie in vier Zitaten:

    Über die Hürden des Lebens:

    Hürden des Lebens nimmt unser Geist auf und wandelt sie zu seinem eigenen Zweck um. Die Beeinträchtigung unseres Handelns bringt unser Handeln voran. Was uns im Weg steht, wird selbst zum Weg.

    Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 5.20

    Zum Tod:

    Du könntest jetzt und hier aus dem Leben scheiden. Lass dies bestimmen, was du tust und sagst und denkst.

    Marc Aurel, Selbstbetrachtungen 2.11

    Über gutes Handeln:

    Verschwende keine Zeit mit Diskussionen darüber, wie ein guter Mensch sein sollte. Sei einer!

    Marc Aurel, Selbstbetrachtungen 10.16

    Zur Gedankenwelt:

    Du hast die Macht über deine Gedanken, nicht über äußere Ereignisse. Erkenne dies, und du wirst wahre Stärke finden.

    Marc Aurel, Selbstbetrachtungen 6.3

    Manche dieser Zitate und Inhalte wirken im 21. Jahrhundert eher wie Klischees, nicht wie eine vollwertige Philosophie. Doch genau dies zeigt Natur und Wissen der Stoiker. Manches ist als Wissen so vertraut und überliefert, dass die Lehren der Stoa längst in unserem Leben angekommen sind. Um gut und richtig zu handeln, müsst Ihr vielleicht nicht explizit Stoiker werden – Ihr seid es teilweise schon.

    OX & RE – das Logo für Meditation, Stoizismus & Marc Aurel

    Jeder Superhero hat eine dunkle Seite

    Niemand ist der perfekte Übermensch – Marc Aurel ist es auch nicht. Er hat Kriege geführt, wie es von ihm als Kaiser Roms verlangt wurde. Und er dürfte nicht der beste Vater gewesen sein, sondern eher der Workaholic, der eher die Pflichten gegenüber allen Menschen als gegenüber der Familie sah. Sein Sohn Commodus – natürlich auch sein Amtsnachfolger – schlug schnell einen anderen Herrschaftsstil ein und gilt eher wieder als kaiserliches «Monster» à la Nero. Hierfür verweist OX & RE wieder einmal auf die Geschichtsbücher.

    Nobody’s perfect – auch Mark Aurel nicht. Er wird in den stoischen Betrachtungen hier auf OX & RE immer wieder eine Rolle spielen, andere Stoiker kommen auch ausreichend zu Wort. Und ebnen vielleicht auch Euch den Weg zur Philosophie eines Kaisers, dessen Gedanken zu Güte und Vernunft nichts von ihrer Bedeutung verloren haben.

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  • Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Selbstillusion – eine Einführung ins Nichts

    Weshalb Euer Selbst eine Illusion ist und dies deshalb längst nicht bedeutet, dass Ihr kein Selbst habt oder „Niemand“ seid.

    Was ist mein selbst und wer bin ich – nicht das, was „ich“ denke.
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    Ich bin ich selbst – oder?

    OX & RE geben gerne zu: Themen wie Selbstillusion oder die Überwindung des Ego sind schon «Next Level». Um hier einzutauchen, sollte man sich bereits etwas mit dem (eigenen) Gehirn, der Entstehung von Gedanken und – wie so oft auf dieser Webseite – mit Meditation befasst haben.

    Die Wahrnehmung des Selbst ist so intuitiv und klar, dass sich niemand die Frage selbst, was hier eine Täuschung sein könnte. Ich bin doch ich, oder? Ich sehe in den Spiegel und sehe mich. Klar, ich bin nicht nur mein Körper oder meine Gedanken. Aber wenn Ihr gerade diese Zeilen lest, macht Ihr dies mit der inneren Stimme, die sich gefühlt knapp hinter Eurer Stirn befindet. Und das ist Eure Denkzentrale und das Ding im Euren Gehirn, was am ehesten «Ihr» seid, oder?

    Dieser Artikel von OX & RE will gar nicht zu tief in Euer Gehirn oder die Frage eintauchen, wie welche Gedanken von wem in Euch erzeugt werden. Es geht in diesem ersten Teil rundum das spannende Thema um den Charakter der Illusion. Was genau ist echt und warum gibt es irgendwas im Gehirn, dass Euch über Euer Selbst täuschen könnte?

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    Ja, Ihr seid schon wer!

    Das Wichtigste zuerst: Ja, Ihr seid oder habt ein Selbst. Niemand ist hier, um Euch zu erklären, dass Ihr nicht existiert und wir alle in der Matrix leben oder von Aliens in Reagenzgläsern gezüchtet werden. Es gibt «Euch», jeden einzelnen von Euch. Und dazu gehört ein Körper und ein Gehirn und Gedanken und Emotionen und überhaupt.

    Was also ist dann die Selbstillusion? Eine «Illusion» kennt Ihr z. B. von den großen Shows der Magier in Las Vegas. Etwas existiert, ist aber eigentlich anders, als es für das Publikum scheint. Mit dem Wissen um die Illusion kann man sie enttarnen und erkennen, wie «es wirklich ist». Und dies ist beim Zaubertrick nicht anders als beim Menschen und seinem Gehirn.

    Wenn Prof. Donald Hoffmann sagt, die Realität ist eine Illusion, heißt dies nicht, es gäbe keine Realität. Sie ist nur anders, als wir Menschen es meinen. Wenn Robert Sapolsky sagt, der freie Wille ist eine Illusion, heißt dies nicht, Menschen hätten keinen freien Willen. Es ist eben nur immer anders, als wir es intuitiv glauben oder zu wissen meinen.

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    Was genau ist jetzt das Illusionäre?

    Disclaimer: Wie bei OX & RE üblich, möchten wir Einsteiger in diese spannenden Themen abholen. Deshalb wird die Frage mit der Selbstillusion im Folgenden ein wenig vereinfacht. Wenn es Menschen unter Euch gibt, die alles Nachfolgende als zu vereinfacht empfinden – Glückwunsch, Ihr habt schon tiefes Wissen erlangt.

    Wir gehen die Frage in zwei Schritten an. Der erste Schritt zeigt, was das Selbst am ehesten sein könnte, der zweite Schritt, worin die Illusion liegt.

    Schritt 1: Was ist das Gefühl von Selbst?

    Stellt Euch vor, Ihr verliert durch einen Unfall einen kleinen Zeh. Tragisch, aber die meisten Menschen würden behaupten, dass sich hierdurch Ihre Person, Ihr Wesen nicht verändert. Es fühlt sich nicht so an, dass die eigene Persönlichkeit im kleinen Zeh steckt.

    Wir sind uns einig: Das, was Ihr alle Euer Ego, Euer Wesen, Eure Persönlichkeit nennt, liegt irgendwo im Gehirn. Mit Sicherheit habt auch Ihr das Gefühl einer «Schaltzentrale», die wenige Zentimeter hinter Eurer Stirn zu liegen scheint. Es ist diese «innere Stimme», mit der wir uns identifizieren. Rational wisst Ihr alle natürlich, dass Eure Zehen und Augen und Euer Wissen aus der Schulzeit «ein Teil von Euch» sind. Dies fühlt sich jedoch weniger nach Eurem Selbst an.

    Wenn Euch jemand nach etwas aus Eurer Schulzeit fragt, könnt «Ihr» die Informationen aus Eurem Gedächtnis aufrufen. Doch wer ist «Ihr»? Na ja, ich denke halt an die Schulzeit zurück und der Gedanke kommt dann (oder eben nicht). Aber wer ist das «Ich», das an die Schulzeit zurückdenkt? Früher oder später landen wir doch wieder bei der Schaltzentrale, der inneren Stimme, wie immer Ihr es nennen wollt.

    Schritt 2: Worin liegt die Selbstillusion?

    Lasst uns die Interaktion zwischen Eurem Hirn, Euch als Mensch und der Welt grob so beschreiben:

    Da draußen ist die Welt. «Ihr» sitzt in Eurem Kopf wie eine Art Passagier in Eurem Körper. So steuert Ihr durch die Welt. Die Schaltzentrale in Euch gibt Euch das Gefühl, dass «Ihr» entscheidet, reagiert, aktiv handelt. «Ihr», also das Ding da in Eurem Kopf, ist der zentrale Anlaufpunkt für Eure Gefühle, Gedanken und den Umgang mit der Welt. Eine besondere Instanz in Eurem Kopf, wichtiger als Euer kleiner Zeh.

    Die Illusion ist: Die Instanz existiert nicht. Es gibt niemand Internen, der die Entscheidung trifft – es gibt nur die Entscheidung selbst. Niemanden, der sieht – es gibt nur das Gesehene. Es gibt kein «Ich», das Gedanken und Gefühle hat – es gibt nur die Gedanken und Gefühle selbst. All dies ist real und in Euch und zeichnet Euch als Menschen aus – es gibt nur eben nicht dieses Selbst, dieses Ego, das alles in Euch regelt und verarbeitet und durchdenkt – es gibt nur Euer Wesen als solches.

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    Und jetzt? Wo soll «Ich» hin?

    Das ist alles starker Tobak. Warum? Weil es zu 100 % gegen die Intuition des Menschen geht. Ihr alle (und auch OX & RE) spüren doch, dass da diese Schaltzentrale, diese innere Stimme ist. «Ich» spüre doch, dass «Ich» denke. Und «Ich» merke doch ganz genau, wann «Ich» eine Entscheidung treffe und nicht, dass die Entscheidung einfach nur da ist.

    Genau deshalb haben OX & RE auch eingeleitet mit der Vorwarnung, dass das Thema «Next Level» ist. Wie jede neue Erkenntnis ist dies schwer zu verdauen. Und dennoch kein Blödsinn, irgendwo zwischen Psychologie und Pseudo-Wissenschaft.

    OX & RE werden hierauf noch in weiteren Artikeln eingehen. Und dies in zwei Richtungen. Zum einen neurowissenschaftlich, um zu zeigen, wie die Suche nach dem Ego oder Selbst zu einer Suche des Nichts wird. Und meditativ, denn das Durchschauen der Selbstillusion bzw. die Ego-Überwindung gehören zu den «Basics» für fortgeschrittene Yogis. Also, bleibt entspannt und neugierig.

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    Wenn sich die Sonne um die Erde dreht

    Wer Schwierigkeiten hat, Kontakt zu diesem Thema aufzubauen (oder, offen gesagt, alles als kompletten Blödsinn ansieht), folgender Impuls:

    OX & RE hatten vor Kurzem ein Interview mit Annaka Harris zu diesem Thema gesehen. Sie zog sinngemäß den Vergleich, dass nichts für den einfachen Durchschnittsbürger darauf hindeutet, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Unsere Intuition sagt, es ist genau andersherum. Wir stehen hier. Da oben dreht die Sonne ihre Bahnen. Warum sollte es umgekehrt sein?

    Trotzdem akzeptieren wir es, gegen das offensichtlich Sichtbare, gegen die Intuition, dank der Wissenschaft. Ein ähnliches Umdenken ist beim Kontakt mit der Frage der Selbstillusion nötig. Und dies ist ganz schön schwierig, schließlich ist das Gefühl von «Ich» so persönlich und subjektiv. Wer Lust hat: Es gibt Meditationstechniken, die genau auf diese Erkenntnis abzielen … also … nicht das Drehen der Erde um die Sonne, das illusionäre Selbst. OX & RE stellen hierzu sicherlich in Zukunft noch was vor.

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  • Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Schlafen – das wichtigste Sechstel Lebenszeit (hö?)

    Weshalb gutes Schlafen oft so unterschätzt und kleingeredet wird und wie Schlaf und Meditation zusammenhängen.

    Diese Schülerin ist hoffentlich nur in der Meditation und schläft nicht im Unterricht.
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    «Guten» Morgen, Ihr «wolltet» geweckt werden

    OX & RE hoffen, Ihr könnt abends gut einschlafen und verbringt auch genügend Zeit in den verschiedenen Schlafphasen. Die Erfahrung lehrt: Wahrscheinlich ist es nicht der Fall. Schlaf ist ein kostbares Gut und kollidiert mit einem der anderen wichtigen Güter der heutigen Zeit: Zeit!

    Wer lange schläft, verschläft sein Leben. Und dann noch diese «Ich schlafe, wenn ich tot bin.»-Mentalität. Das «Schöne» dabei: Genau dieser Zustand kommt auch schneller, wenn man sich nicht ausreichende Stunden im Bett gönnt. Gut schlafen ist das Fundament für alles – Fitness, Stoffwechsel, Stimmung, Belastbarkeit, Wirksamkeit Eurer Meditation und mehr.

    OX & RE lieben den Nachtschlaf und geben Euch mit diesem Artikel ein paar erste Anstöße. Weitere werden mit Sicherheit in zukünftigen Artikeln folgen.

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    Wie viel Schlaf braucht man denn so?

    Dass der Mensch nicht richtig funktioniert, wenn Schlaf fehlt, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Manchmal funktioniert sogar gar nichts, wenn die Nacht zu kurz war. Natürlich gilt das NIE für einen selbst, immer nur für die anderen. Kollegen auf der Arbeit sind viel reizbarer, unkonzentrierter und überhaupt. Man selbst kann das Ganze natürlich problemlos mit zwei Tassen Kaffee lösen.

    Dass Koffein lediglich das Adenosin als natürlichen Schlafregulator blockt und Ihr später einen größeren Crash erlebt, wissen wir durch die Forschung großer Schlaflabore und die eigene Erfahrung. Und wie schlecht man als Mensch nach einer einzigen kurzen Nacht funktionieren, denken und arbeiten kann, müsst Ihr nicht einmal gesondert testen – Ihr kennt es vielleicht sogar als Dauerzustand.

    Wie viel Nachtschlaf ist denn nötig? Eine sehr individuelle Frage, aber sieben bis acht Stunden sind für die absolute Mehrwert der Menschheit der Richtwert. Unabhängig vom Glauben vieler Menschen, man könne durchgängig mit nur vier oder fünf Stunden pro Nacht funktionieren. Die Rechnung geht spätestens in einigen Jahrzehnten nicht mehr auf, denn fehlender Schlaf zerstört Körper und Geist langsam und schleichend.

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    Keine moderne Schlafforschung ohne Matt Walker

    Schlafforschung wird seit Jahrzehnten betrieben – hinter verschlossenen Türen. Und ähnlich wie Meditation genießt sie ein Nischendasein. Zugegeben: Es gibt abends vor dem Einschlafen deutlich spannendere Dinge, die man tun kann. Wer greift nicht im Bett zum Smartphone und ist bei Google, YouTube, Whatsapp & Co. unterwegs. Oder nutzt die Berieselung mit Netflix zum «Entspannen». Zusammen mit Arbeit und Familie und Freizeit ist der Abend selten von Ruhe geprägt – Medien und Informationen sind überall. Und dann sagen OX & RE auch noch, man soll sich irgendwo Zeit für Meditation nehmen.

    Vor einigen Jahren ist ein britischer Schlafforscher in die Öffentlichkeit getreten, um die Welt stärker für dieses Thema zu sensibilisieren. Die breite Masse kennt ihn nicht, aber in der wissenschaftlichen Szene ist er ein Aushängeschild für den Brückenschlag zwischen Forschung und Öffentlichkeit – Matthew Walker.

    Auch OX & RE haben mit Begeisterung sein Buch «Why we sleep» gelesen – manchmal auch zum Einschlafen im Bett. (DISCLAIMER: Wie bei allen Links hier auf OX & RE gibt’s kein kommerzielles Interesse, keine bezahlte Werbung oder Ähnliches. Das Buch wird einfach so verlinkt, als Anregung für Euch). Ähnlich wie bei Meditation und Achtsamkeit liefert die Forschung stetig neue Erkenntnisse. Wie wir zur Ruhe kommen, wie wir schlafen und was in Körper und Gehirn dabei passieren, ist detailliert erforscht und bringt immer neue Studien hervor.

    Auch durch Interviews auf YouTube (und im eigenen Podcast, dessen Folgen aber vergleichsweise kurz sind), könnt Ihr Matthew Walker kennen lernen. Es gibt weitere namhafte Schlafforscher, von Pionieren wie Allan Rechtschaffen bis zu modernen Vertretern wie Dr. Gina Poe.

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    Ein Gläschen zu viel, ein Schläfchen zu wenig

    Wie abends zur Ruhe kommen und gutes Einschlafen funktioniert und was Ihr testen könnt, um vor dem Einschlafen besser zu entspannen, entnehmt Ihr am besten den direkten Quellen. Dass Achtsamkeit oder Meditation für manche zum Einschlafen funktioniert und Meditation trotzdem keine Entspannungsübung ist, wisst Ihr von OX & RE ja bereits.

    Aus den vielen Gedanken und Forschungsergebnissen von Matt Walker nur eine «Anekdote», die Euch helfen wird, die Auswirkungen von fehlendem Nachtschlaf zu verstehen. In einigen Interviews gibt Walker gerne an, dass Kopf und Körper nach nur einer Nacht Schlafmangel in einem Zustand sind, die man mit einem niedrigen Promillebereich beim Genuss von Alkohol vergleichen kann. Die Konzentration und Reaktionsfähigkeit lässt nach, die Achtsamkeit für die Umgebung schwindet, etc.

    Vermutlich möchtet Ihr alle nicht morgens zur Arbeit fahren in einem Meer aus anderen Autofahrern, die gerade nach ein paar Bierchen intus hatten und deren alkoholisierter Zustand die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet. Genau dies passiert aber, wenn Millionen Menschen täglich viel zu früh aus dem Bett steigen und die inneren Funktionen in Körper und Geist längst noch nicht hochgefahren haben.

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    Einschlafen und Durchschlafen – was soll denn jetzt helfen?

    Jetzt geht’s bei OX & RE neben Schlaf um Meditation. Wie man zur Ruhe kommt, vernünftig einschlafen kann und durch Ruhe in den Gedanken neue Erkenntnisse sammelt. Wie Ihr bereits ausreichend erfahren habt – Schlaf und Meditation hängen zusammen, auch wenn Achtsamkeit oder Konzentration wenig mit dem Zustand zu tun haben, den wir uns zum Einschlafen wünschen.

    Neue Übungen wie die 2-1-Technik von OX & RE zeigen, wie ein anderer Umgang mit Euren Gedanken funktioniert, ohne gleich meditieren zu müssen. Meditation hilft weniger als konkrete Schlafübung oder Zaubertrick, mit dem Ihr sofort zur Ruhe kommt. Beim Meditieren geht es eher um die langfristige, strukturelle Veränderung Eures Gehirns und Nervensystems – und dies hilft manchen, eine neue Qualität ins Ein- und Durchschlafen zu bekommen.

    Praktische Tipps, die Ihr testen könnt, gibt’s online in großen Mengen – bei Matt Walker, bei YouTube, in Podcasts und mehr. Hier muss Euch OX & RE wenig liefern, was Ihr nicht selbst per Google herausfinden könntet. Manche dieser Methoden, die teilweise auch auf Breathwork zurückgreifen, sind wissenschaftlich fundiert und laden zum Testen ein.

    Eine simple Rechnung zum Schluss

    Wenn Ihr für Schlaf und Meditation keine Zeit findet, hier noch eine simple Rechnung:

    Stellt Euch vor, Ihr investiert eine Stunde pro Tag zusätzlich in Schlaf oder Meditation. Böse gesagt: Ihr «verschlaft» täglich eine Stunde Eures Lebens. Das wären 30 Stunden pro Monat oder 365 Stunden pro Jahr – umgerechnet sind dies 15 Tage am Stück.

    Wenn Ihr jedes Jahr 15 Tage am Stück zusätzlich mit «Verschlafen» verbringt, summiert sich dies in 24 Jahren Eures Lebens auf 360 Tage auf. Grob gerundet: Mit jedem Vierteljahrhundert, das Ihr lebt, hättet Ihr ein Jahr mit «Verschlafen» verbracht. Also circa zwei Jahre zwischen dem Lebensalter 20 und dem Lebensalter 70.

    Wenn Ihr Matthew Walker und anderen Forschern Glauben schenkt, werden Euch alleine diese zwei zusätzlichen Jahre mehr Lebensjahre schenken, als Ihr vermeintlich durch zwei Jahre «verschlafen» verloren habt. Noch wichtiger: Als 70-Jährige seid Ihr körperlich und geistig in einem besseren Zustand, der Euch helfen wird, besser durchs Leben zu kommen. Ihr könnt gerne testen, wie gut es hilft – sprecht mit OX & RE einfach in einigen Jahrzehnten noch mal drüber!

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  • Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Ox-Re-Cise 5: Die 2-1-Technik

    Wenn Ihr zum schnellen Einschlafen einen Trick sucht, hilft Euch vielleicht diese Technik weiter, abends schneller zur Ruhe zu kommen.

    Diese kleine Katze braucht keinen Trick zum Einschlafen – sie schläft einfach so.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Einschlafen ist für viele Menschen eine Herausforderung – für OX & RE übrigens auch. Es ist ver- und bewundernswert, wie viele Menschen während der Meditation einschlafen. Leider gilt auch umgekehrt: Nur wer meditiert oder bewusster mit Stress umgeht, muss deshalb nicht rasend schnell einschlafen können.

    In unserem Artikel zum Thema Schlaf bei «weitere Themen» haben OX & RE ein paar Grundlagen angesprochen. Doch selbst ein kühles Schlafzimmer und absolute Dunkelheit halten den Kopf manchmal nicht davon ab, aktiv zu bleiben und Euch am Schlafen zu hindern. Diese Ox-Re-Cise hält zum Einschlafen einen Trick bereit, der nicht immer, aber in so mancher Nacht OX & RE den Weg in den Schlaf geebnet hat.

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    Die Voraussetzungen

    Es gibt zahllose Webseiten und Bücher, die Euch schnell zum Schlafen bringen wollen. Wir von OX & RE machen keine leeren Versprechungen. Ob Ihr mit der Ox-Re-Cise 5 besser in den Schlaf und durch die Nacht kommt, müsst Ihr selbst testen. Vielleicht hilft es Euch, schneller zu schlafen, vielleicht nicht. Zwei Voraussetzungen sind wichtig:

    1. Ihr solltet nicht unter chronischen Schlafstörungen leiden oder durch Euren Lifestyle am Schlafen gehindert werden. Wenn Ihr eine Stunde vor dem Bett noch den doppelten Espresso trinkt oder bei Euch echte Schlafstörungen diagnostiziert wurden, wird unser Trick kaum weiterhelfen. Also: Realistisch bleiben.
    2. Ihr solltet in der Lage sein, Eure Gedanken zu verfolgen und in Euren Körper hineinhören zu können. Ein bisschen Erfahrung mit Meditation oder Eurer Gedankenwelt wird helfen, die Anweisungen dieser Übung besser umzusetzen. Kurz gesagt: Ihr solltet damit vertraut sein, wann Euer Kopf frei von Gedanken ist – auch wenn dies vielleicht nur wenige Sekunden anhält.
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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Legt Euch wie gewohnt ins Bett und kommt zur Ruhe. Wie Ihr den Tag gut ausklingen lasst und Euren Lifestyle auf einen besseren Schlaf vorbereiten könnt, erfahrt Ihr in aktuellen und zukünftigen Artikeln hier bei OX & RE.
    2. Erwartet nicht, sofort nach dem Hinlegen ins Bett einschlafen zu können. Der von OX & RE sehr geschätzte Matt Walker vergleicht das Einschlafen gerne mit einem Flugzeug, das sanft gelandet werden muss. Also: Besser entspannt bleiben.
    3. Habt Ihr nach einigen Minuten eine Grundmüdigkeit erreicht, fühlt in Euren Körper hinein. Der ganze Körper oder ein sanfter Wechsel zwischen Händen und Füßen kann helfen. Versucht, dieses Gefühl für Euren Körper auch bei den nachfolgenden Schritten weiter aufrechtzuerhalten.
    4. Führt Euer Bewusstsein auf Euren Gedankenstrom. Gedanken werden immer wieder kommen, sie sorgen schließlich am häufigsten für Schlafstörungen oder Probleme beim Einschlafen. Merkt außerdem, dass Wechsel zwischen Euren Gedanken und kleine Pausen eintreten.
    5. Zählt jetzt mit Eurer inneren Stimme langsam herunter: Zwei … Eins … Die «Null» denkt Ihr schon nicht mehr. Das Ziel ist, dort wo die «Null» wäre, die innere Stimme zur Stille zu zwingen. Und diese Stille versucht Ihr, solange es geht zu halten.
    6. Schnell kommt der Moment, an dem wieder ein Gedanke in Euren Kopf kommt. Diesen Moment müsst Ihr spüren können. Ihr verharrt also in einer geistigen Leere, mit einem Gefühl für Euren Körper, bis Euch wieder ein Gedanke anfliegt. Dies kann schneller als in drei oder vier Sekunden passieren.
    7. Sobald Ihr einen Gedanken identifiziert habt, verwerft Ihr ihn und fangt wieder an mit «Zwei… Eins…», ohne die «Null» mit der inneren Stimme zu denken. Und immer so weiter.
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    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Schlaf kann man nicht erzwingen. Und Schlaf ist ganz schön kompliziert. Wer sich Nacht für Nacht im Bett wälzt und einfach nicht in den Schlaf findet, sollte Ursachenforschung betreiben. Ein neuer Lifestyle wird langfristig mehr helfen, als Tag für Tag zum Melatonin als Präparat zu greifen.

    Die 2-1-Technik löst nicht jedes Schlafproblem. Sie kann jedoch helfen, schnell bzw. schneller als gewohnt einzuschlafen. Ihr ermahnt Euch so, aufkommende Gedanken schnell hinter Euch zu lassen. Vernünftige Lösungen für Sorgen und Probleme findet man eh nicht in der Nacht – also besser schlafen und am neuen Tag neu durchstarten.

    Die Übung ist einfach umsetzbar und gibt Euch vielleicht ein Gefühl dafür, wie ein «leerer Kopf» aussehen kann. Dies braucht natürlich Übung, eine Nacht alleine reicht hier kaum. Diese gesammelte Erfahrung wird sich jedoch schnell auch positiv auf Eure Ambitionen in der Meditation auswirken.

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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ihr wisst zwar längst, dass Meditation keine Entspannungsübung ist. Trotzdem könnt Ihr gerne ein paar Minuten im Bett nutzen, um mit Eurer Atmung oder einem Body Scan innerlich herunterzukommen. Hier hilft es genauso, über andere «echte» Entspannungsmethoden nachzudenken. Regelmäßige Fitness, kein Koffein in der zweiten Tageshälfte & Co. sind ebenfalls wertvolle Tipps, die ein Einschlafen ohne Trick fördern können.

    Der «Trick» mit dem leeren Kopf hat großen Wert für Eure Meditation. Und glaubt nicht, dass Ihr jemals den Punkt erreicht, an dem dieser Einschlafen Trick über mehrere Minuten hinweg den Kopf leert. Hier reden wir von Sekunden, selbst mit viel Erfahrung mit Eurem Kopf. Doch genau diese kurzen Pausen könnten, zusammen mit anderen Tipps ausreichen, um Euch von kleineren Schlafstörungen zu befreien.

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  • Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Ox-Re-Cise 4: Gedanken anliefern lassen

    Eine Übung, mit der Ihr zwar nicht Eure Gedanken ausschalten könnt, aber vielleicht ein anderes Verhältnis zum Gedankenkarussell entwickelt.

    Was dieser Zettel mit Thoughts auslöst, ist auch ein angelieferter Gedanke.
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    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Die meisten Menschen wünschen sich, einfach mal ihre Gedanken ausschalten zu können. Wer vor lauter Grübeln nicht in den Schlaf findet und sich ständig Sorgen macht, kommt einfach nicht zur Ruhe. Der Wunsch nach Ruhe im Gehirn ist ein häufiger Grund, weshalb sich Menschen heutzutage für Meditation begeistern.

    Bei allen Tipps und Übungen dieser Webseite haben OX & RE schlechte Nachrichten für Euch: Den Kopf einfach abschalten geht nicht so einfach. Selbst Yogis mit jahrzehntelanger Erfahrung im Meditieren geben gerne zu, dass ihr Kopf nicht über Minuten oder Stunden hinweg leer ist. Dies ist auch nicht Ziel der Meditation, wie Ihr vielleicht schon durch andere Artikel von OX & RE wisst.

    Doch wie lässt sich der Stress im Gehirn dann beseitigen? In vielen meditativen Traditionen geht es darum, ein anderes Verhältnis zu den Gedanken zu entwickeln, die früher oder später kommen. Alltägliche Gedanken genauso wie Sorgen und Ängste. Die Stoiker gehen etwas rationaler ans Thema heran. Grübeln und die Auseinandersetzung mit Gedanken ist wichtig, schließlich hilft dies, grundlegende Dinge zu erkennen und verstehen. Was aus meinem Gedankenkarussell kann ich wirklich beeinflussen? Warum Zeit und Energie in Dinge investieren, die mich am Schlafen hindern und ohne mein Zutun passieren (oder eben nicht).

    Die Ox-Re-Cise 4 kann Euch vielleicht nicht völlig beim Abschalten helfen, genauso wenig wie beim kompletten Gedanken ausschalten. Aber sie kann eine Hilfe sein, um Eure Gedanken neu zu verstehen und so etwas vom Stress und der Anspannung des Lebens zu verlieren.

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    Die Voraussetzungen

    Für die Ox-Re-Cise «Gedanken anliefern lassen» braucht Ihr auf den ersten Blick nicht viel:

    • einige Minuten Zeit
    • ein bisschen Erfahrung in Meditation

    Letzteres ist ziemlich vage, das geben OX & RE zu. Ihr solltet in der Lage sein, einen Unterschied zwischen Euch als Person und Euren Gedanken machen zu können. Dass Ihr nicht Eure Gedanken seid, wird in aktuellen und zukünftigen Artikeln zu Themen wie Selbstillusion angesprochen.

    Ihr solltet zum Beispiel in der Lage sein, zumindest für einige Sekunden in Euren Körper hineinspüren und zu merken: «Okay, da kommen Gedanken in mein Gehirn, aber mein Fokus bleibt auf meinem Körper». Ihr solltet vielleicht auch mit der Leere vertraut sein, die manchmal nur ein oder zwei Sekunden zwischen Gedanken eintritt und für Ruhe in Eurem Gehirn sorgt.

    Mit Wochen und Monaten der Meditation wird Euer «Gefühl» hierfür besser. Wie Ihr diese Fähigkeit der Ruhe im Kopf zum Schlafen nutzen könnt und Euch das Grübeln nicht vom abendlichen Abschalten abhält, zeigen Euch OX & RE in der Ox-Re-Cise 5.

    Falls Ihr dieses Gefühl (noch) nicht habt, kein Problem. Lasst diese Ox-Re-Cise beiseite und schaut auf die anderen Tipps von OX & RE. Vielleicht macht Ihr einfach regelmäßig die «einfachste Meditationsübung der Welt» und habt nach einiger Zeit tiefere Einblicke, dass «Ihr selbst» und «Eure Gedanken» nicht dasselbe sind. Ein wichtiger Schritt für weniger Sorgen und mehr Ruhe im Leben.

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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    1. Setzt oder legt Euch in Ruhe hin, so als würdet Ihr ein paar Minuten meditieren oder über Leben nachdenken wollen. Ungestört zu sein ist von Vorteil, aber nicht zwingend nötig.
    1. Nach ein paar Sekunden werden erste Gedanken kommen. Schöne Gedanken, Sorgen, Pläne, Erinnerungen, was auch immer.
    1. Habt Ihr einen Gedanken «identifiziert», behandelt Ihr diesen nach dem immergleichen Schema. Sagt Euch innerlich: «Okay, mein Gehirn hat mir diesen Gedanken angeliefert. Mal schauen, wie es weitergeht.». Es ist wichtig, nicht zu denken, dass «Ihr» gerade auf diesen Gedanken gekommen seid. «Ihr» seid nicht der Urheber des Gedankens. Euer Gehirn hat «Euch» den Gedanken angeliefert.
    1. Wie Ihr mit dem einzelnen Gedanken umgeht, ist irrelevant. Vielleicht verfallt Ihr ins Grübeln und befasst Euch länger mit ihm. Dies ist in Ordnung, solange Ihr im Hinterkopf behaltet: «Okay, ICH habe mit dem Gedanken nicht angefangen, mein Hirn hat ihn angeliefert.». Vielleicht dreht das Gedankenkarussell auch weiter und es kommt zu einem schnellen Themenwechsel. Im Idealfall identifiziert Ihr den Gedanken wie bei Schritt 3 und macht nach dem gleichen Schema weiter.
    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und zum Gedanken ausschalten

    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Um sich vom permanenten Stress und Grübeln in den grauen Zellen zu befreien, sind zwei grundlegende Erkenntnisse wichtig. «Ihr seid nicht Eure Gedanken» und «Es gibt keinen Denkenden, es gibt nur den Gedanken selbst.». Beides sind komplizierte Konzepte, die für Einsteiger (und auch Fortgeschrittene) in der Meditation kaum zu greifen sind. Ab einem bestimmten Punkt kann man es zwar theoretisch nachvollziehen, aber es fühlt sich nicht so an. «Aber ICH bin es doch, der gerade denkt.»

    OX & RE bedauern, dass es häufig an konkreten Tipps fehlt, wie man hinter die Selbstillusion schauen kann. Gängige Tipps sind: «Sammelt viel Erfahrung durch Meditation und irgendwann kommt die Erkenntnis von ganz alleine.». Dies ist für viele Menschen unbefriedigend, die vom Chaos im Schädel einfach nur abschalten möchten.

    Die Ox-Re-Cise 4 kann helfen, erste Einblicke dieser Art zu gewinnen, ohne Ewigkeiten meditiert zu haben. Wenn Ihr diese Übung zum Beispiel einige Tage oder Wochen macht, werdet Ihr spannende Erkenntnisse sammeln und Prozesse und Dinge in Eurem Gehirn besser verstehen:

    • Ihr lernt, wie es sich anfühlt, auf den nächsten Gedanken zu warten. Vor allem habt Ihr keine Ahnung, welcher Gedanke Euch in einer Minute anfliegen wird. Dies kann Euch helfen zu erkennen, dass Ihr nicht Urheber des Gedankenkarussells seid, sondern Euer Unterbewusstsein diese Inhalte anliefert. (Natürlich ist das Unterbewusstsein auch ein Teil von «Euch» als Wesen. Aber das meint Ihr im Regelfall nicht, wenn Ihr jemandem sagt «ICH hatte gerade diesen Gedanken».)
    • Durch die Vorstellungen des Anlieferns eines Gedanken haut Ihr einen Keil zwischen dessen Entstehung und Eure Reaktion. Ihr durchbrecht einen Automatismus, den wir alle im Alltag haben. Ihr gewinnt eine Handlungsfreiheit à la «Okay, irgendwas in mir hat mir diesen Gedanken angeliefert, was mache ich denn jetzt damit?». Diese Erkenntnis, richtig trainiert, kann das automatisierte Grübeln durchbrechen und Euch besser beim Abschalten helfen.

    Neben einem meditativen Gedanken ausschalten, das sich so viele Menschen wünschen, passt das «Gedanken anliefern lassen» noch besser zur stoischen Seite von OX & RE. Um die Dichotomie der Kontrolle (Artikel kommt natürlich noch), zu beherrschen, müsst Ihr im ersten Schritt die Ruhe haben zu erkennen, was Ihr überhaupt kontrollieren könnt und was nicht. Hier hilft kein Gehirn weiter, das permanent über alles am Grübeln ist und sich wie das aufgescheuchte Huhn regelmäßig Stress und Sorgen macht. Diese Ox-Re-Cise kann eine Hilfe sein, eine solche Praktik besser auszuleben, ohne gleich alle Gedanken ausschalten zu wollen.

    OX & RE - das Logo für Meditation, Stoizismus und zum Gedanken ausschalten

    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Ihr merkt selbst, dass diese Übung nicht aktiv zum Abschalten gedacht ist. Trotzdem kann sie genau diesen Effekt haben, beispielsweise vor dem Schlafen. Wenn Ihr nur schwierig in den Schlaf findet, nutzt die Ox-Re-Cise einmal und befasst Euch damit, welche Gedanken Euch gerade angeliefert werden. Dies bremst zumindest den automatischen Gedankenfluss und kann deshalb in den Schlaf helfen, da Ihr nicht ungestört grübeln könnt.

    Wie Ihr bereits wisst: OX & RE sind keine Wissenschaftler, Philosophen oder erleuchtete Yogis. Aber diese Menschen gibt es, die Ihr Leben mit der neurowissenschaftlichen und philosophischen Erforschung und Diskussion dieser Themen verbringen. Als Beispiel sind das Ehepaar Sam und Annaka Harris (mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen) zu nennen.

    Im Folgenden einfach mal Links zu zwei Interviews. Wenn Ihr einige Stunden Zeit investieren wollt, könnt Ihr hier deutlich tiefere und fundiertere Einblicke in das Mysterium von freiem Willen und Selbstillusion gewinnen, als es OX & RE Euch jemals vermitteln könnte.

    1. Interview mit Annaka Harris im Lex Fridman Podcast
    2. Interview mit Sam Harris bei Huberman Lab

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  • Ox-Re-Cise 3: Reverse Wolken Engineering

    Ox-Re-Cise 3: Reverse Wolken Engineering

    Ox-Re-Cise 3: Reverse Wolken Engineering

    Bei dieser Übung geht es um Wolken und Figuren, jedoch anders, als Ihr es gewohnt seid und Ihr sonst Eure Kreativität im Sommer anregt.

    Für Wolken Bilder geeignet, auch ohne das Reverse Engineering in dieser Übung.
    OX & RE – das Logo zum Meditieren lernen

    Was bringt mir diese Ox-Re-Cise?

    Wolken sind schon spannend. Ob am Himmel, als Hintergrund auf dem Bildschirm oder kostenlose Stock-Fotos (wie auch bei dieser Ox-Re-Cise verwendet) – Wolken sind einfach beliebte Motive. Die meisten von Euch kennen das schöne Spiel aus der Kindheit, in den blauen Himmel zu schauen und Figuren in den Formen einzelner Wolken zu erkennen.

    Genau hierzu regt Euch OX & RE mit dem «Reverse Cloud Engineering» ebenfalls an, nur völlig anders. Diese Ox-Re-Cise ist eine spannende Spielerei, die mit Fotos genauso funktioniert wie beim Blick in den Himmel. Im Idealfall bringt Euch diese Ox-Re-Cise hinaus in die Natur, oder Ihr seid eh regelmäßig an der frischen Luft unterwegs und seht den blauen Himmel zukünftig mit anderen Augen.

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    Die Voraussetzungen

    Für das Reverse Cloud Engineering braucht Ihr gar nicht viel. Es reichen:

    • ein blauer Himmel mit ein paar Wolken
    • ein bisschen Zeit
    • etwas Spontanität und Kreativität

    Wenn der Himmel gerade nicht so mitspielt und Ihr auf Sonne und blauen Himmel verzichten müsst, hilft auch der Blick ins Netz. Ein paar Bilder oder Videos zum Thema Wolken reichen, kostenlose Stock-Fotos oder überhaupt Fotos in großer Auflösung bei der Google-Suche gibt’s ja genug.

    Wenn Ihr die Spannung der Ox-Re-Cise noch steigern wollt, geht mit Partner/-in, Freunden oder Familie in die Natur und lasst alle am Spielspaß rundum die Wolken am Himmel teilhaben.

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    So läuft die Ox-Re-Cise ab

    Ihr könnt die Übung einmal, fünfmal oder beliebig oft machen. Hängt auch davon ab, ob das Wetter mitspielt, wie viele Wolken sich am blauen Himmel zeigen und wie viel Zeit Ihr in der Natur verbringen wollt. Ein Durchgang läuft immer gleich ab:

    1. Ihr schaut NICHT nach oben in den Himmel, sondern z. B. auf den Boden.
    1. Ihr denkt Euch spontan ein kurzes Hauptwort aus, z. B. «Teekanne», «Schuh» oder «Wildschwein».
    1. Habt Ihr Euch auf ein Wort festgelegt, schaut Ihr nach oben und fixiert die nächste große, weiße Wolke.
    1. Überlegt und begründet (in Eurem Kopf oder vor Euren Freunden), warum sich in der Form dieser Wolke Euer Wort entdecken lässt. Ihr schaut also nicht zuerst in die Wolken und sagt, was Ihr für ein Ding in der Form erkennt. Ihr macht es genau umgekehrt: Erst das Wort, dann eine Wolke anschauen.
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    Deshalb mögen OX & RE diese Ox-Re-Cise

    Kreativität in jedem Lebensalter zu entwickeln, ist eine tolle Fähigkeit, finden OX & RE. Mit dem «Reverse Wolken Engineering» macht Ihr eine schöne Assoziationsübung, bei der Ihr nicht ins vertraute Denken zurückfallt. Was bringt es schon, nach oben in den Himmel zu schauen und zum x-ten Male einen Hund oder LKW zu sehen?

    Den Prozess rückwärts abzuwickeln, ist manchmal echt eine Herausforderung. Vielleicht sieht man ja gerade die Teekanne von unten? Oder man muss ganz schön nah an das Wildschwein heranzoomen, damit dieses Stückchen Fell zur Form der Wolke passt. Das Einzige, was nicht erlaubt ist: Aufgeben! Ihr habt Euch auf ein Wort festgelegt, also findet eine Möglichkeit, Euer Dinge als Wolken Figuren zu erkennen.

    In Zukunft wird es im Bereich «weitere Themen» oder «Ideen» sicherlich Artikel geben, weshalb wir alle viele Dinge nicht sehen, wie sie sind und eher über ihre Funktion definieren. Mit dem «Reverse Wolken Engineering» löst Ihr Euch ein bisschen hiervon. Ihr stellt neue Assoziationen im Kopf her, schult das visuelle Denken und schaut genauer hin. All dies ist Bewusstseinserweiterung, auch wenn Ihr nur selten den Begriff hierfür verwenden dürftet.

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    Letzte Tipps und Hinweise von OX & RE

    Da OX & RE gerne in der heimischen Kammer meditieren und nicht täglich 20 Stunden in der freien Natur unterwegs sind, könnt auch Ihr das Reverse Engineering statt mit Wolken Figuren anders spielen. Die Vielfalt reicht vom Kaffeesatz lesen bis zum Blei (oder Bleiersatz) gießen an Silvester. Wer will sich nicht schon im Vorfeld auf das Schicksal festlegen, das Euch im nächsten Jahr erwartet, nur um es dann durch die gegossene Figur zu rechtfertigen?

    Euch ist das mit den Wolken viel zu anstrengend? Habt Ihr doch gelernt, dass Ihr Gedanken wie Wolken ziehen lassen sollt? Dann lasst ruhig die Wolken wie Gedanken ziehen, macht eine andere Ox-Re-Cise und stürzt Euch stattdessen auf spannende Artikel im Bereich Meditation.

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  • Das Leben ist ein Quader

    Das Leben ist ein Quader

    Das Leben ist ein Quader

    Weshalb nicht nur die Länge eines Lebens über dessen Qualität entscheidet und wie sich in mehreren Dimensionen intensiver leben lässt.

    Ein paar Quader, alle mit eigener Länge und Tiefe und Breite wie das Leben.
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    Lebensqualität – was immer dies heißen mag

    OX & RE finden, dass Menschen einige spannende Eigenschaften haben. Hierzu gehört, bewusst oder unbewusst die Qualität des eigenen Lebens zu bewerten. Selbst wer so einfach und entspannt wie möglich leben und den Moment genießen möchte, bekommt schnell ein Gefühl dafür, wann der eigene Vorsatz gut oder schlecht eingehalten wird.

    Ihr alle da draußen (und OX & RE) haben eine Vorstellung von «Lebensqualität». Vielleicht habt Ihr Euch schon einmal intensiv mit der Frage befasst, was Qualität im Leben für Euch bedeutet. Möchtet Ihr viel erleben? Wünscht Ihr Euch einen ruhigen Alltag? Möchtet Ihr Euer Ding machen oder lieber anderen Menschen helfen? Womit auch immer Ihr intensiv Zeit verbringt, es kommt hoffentlich Eurem Leben zugute.

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    «Lebe einzigartig» vs. «Lebe wie die anderen»

    Die Intensität und Qualität eines Lebens kann man auf viele Arten «bemessen» und ist immer individuell. Was OX & RE am Leben begeistert, ist für Euch banal und umgekehrt. Sich ganz persönlich bewusst zu machen, was ein gutes Leben bedeutet und wie sich das alltägliche Erleben intensiver gestalten lässt, klingt so einfach – und wird durch den Kontakt mit anderen Menschen ganz schön knifflig.

    Vielleicht seid Ihr reiselustig, Euch fehlt aber das Geld für den großen Urlaub, während Eure Freunde sich diesen leisten können. Vielleicht plant Ihr den Umzug in die Großstadt, müsst aber für die Pflege eines Elternteils auf ewig in Eurem Heimatdorf bleiben. Oder Ihr sucht nach einem Partner fürs Leben und erlebt eine Enttäuschung nach der nächsten.

    Als soziale Wesen sind wir Menschen nur bedingt losgelöst von dem, was die Menschen in unserem Umfeld tun und benötigen. Gedanken von Neid, Wut oder Enttäuschung als solche zu enttarnen und die Intensität des Lebens auf andere Weise zu erfahren, ist Teil einer guten Meditation. Sich bewusst von Smalltalk und dem gegenseitigen Überbieten fernzuhalten, Teil des Stoizismus. Und eine weitere Idee kann Euch helfen, Dinge und Gefühle Eures Lebens anders einzuschätzen.

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    Drei Dimensionen des Lebens verstehen

    Um intensiv (oder intensiver) zu leben und Euch bewusst zu machen, wie Ihr Zeit und Energie in Euer Dasein stecken könnt, stellt Euch Euer Leben als Quader vor. Ein Rechteck in drei Dimensionen, wobei jeder dieser Dimensionen unabhängig voneinander ist.

    Die Länge

    Die Länge eines Lebens ist wohl selbstredend. Je älter Ihr werdet, umso länger ist das Leben eben. In unserer Gesellschaft wird ein langes Leben gerne mit einem glücklichen oder erfüllten Leben gleichgesetzt, dies ist nicht automatisch der Fall. Ein Leben kann schnell enden und trotzdem erfüllt sein. Und viele denken mit Grausen daran, im Alter auf Pflege angewiesen zu sein, eine Demenz zu erleiden und ähnliches. Eine Auseinandersetzung damit, wie schnell das Leben enden kann, liefert das «Memento Mori».

    Die Breite

    Die Breite des Lebens ist das Spektrum der Dinge, Tätigkeiten und Erfahrungen, die Ihr sammelt. Diese «Dinge» können natürlich auch Menschen sein. Viele setzen die Breite als wichtigsten Faktor für die Intensität des Lebens voraus. Wer zwölf Hobbys hat und täglich mit vielen Menschen kommuniziert, hat ein «breiteres Leben» als ein Mensch mit einem einzigen Hobby und ohne Sozialkontakte. Keine dieser Lebensweisen soll gerade gelobt oder kritisiert werden – es geht allein um die Definition der «Breite».

    Die Tiefe

    Die Tiefe bedeutet die innere Wahrnehmung, die in einem Moment bei einem bestimmten Ereignis, Kontakt oder Dinge eintritt. Dies kann eine emotionale Tiefe im Sinne von Gefühl sein, oder ein tiefes Bewusstsein, wie die meditativen Freunde von OX & RE den Begriff «intensiv» in der Tiefe beschreiben würden. Eine tiefe Erfahrung in einem bestimmten Moment kann mitten im Alltag oder bei einem ganz besonderen Ereignis auftreten.

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    Intensiv leben = maximales Volumen

    Um wirklich intensiver zu leben, dürft Ihr nun Euer eingestaubtes Wissen aus der Schulmathematik noch einmal aktivieren. Ziel ist, das Volumen des Quaders unseres Lebens zu maximieren. Also das Produkt von Länge mal Breite mal Höhe. Da die drei Dimensionen komplett unabhängig voneinander sind, bedeutet dies gleich drei spannende Ansatzpunkte:

    1. Ihr denkt, Ihr könnt die Länge Eures Lebens nicht beeinflussen? Aber natürlich! Schlaft viel, esst gut und bewusst, kümmert Euch um die Pflege von Körper und Geist und Eure Fitness. All dies beeinflusst direkt (und indirekt) die Länge.
    2. Bleibt offen für neue Hobbys, Kontakte und Erfahrungen. Widmet Euch neuen Themen und bleibt in jedem Lebensalter daran interessiert, Neues zu erfahren. Die Zeit macht nicht halt – bleibt am Ball, um Euch im Leben zurechtzufinden.
    3. Lasst nicht einfach an Euch vorbeiziehen, was Euch Tag für Tag widerfährt. Findet Möglichkeiten, bewusst mit Momenten und Gefühlen umzugehen, Meditation liefert hierfür einen hervorragenden Ansatz. Verleiht so in einem möglichst langen Leben einem möglichst breiten Spektrum an Erfahrungen eine möglichst große innere Tiefe.
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    Und was bringt das jetzt für Alltag & Co.?

    Am Ende dieses Artikels fühlen sich OX & RE, als wäre ein Text für ein Selbsthilfebuch oder Ähnliches entstanden. Nichts liegt OX & RE ferner, als Euch mit Plattitüden langweilen zu wollen. Es geht eher hierum:

    Das Leben ist sehr kurz (weiß der Stoiker) und von viel zu vielen Reizen geprägt (weiß der Meditierende). Fokussiert nicht unnötig auf eine der drei Dimensionen des Quaders. Eine echte Pflege an Eurem Leben bedeutet, alles zu kultivieren: Die Länge, die Breite, die Höhe. Fehlt nur eines hiervon, droht am Ende des Tages (mindestens) eine unerwünschte Konsequenz:

    • Euer Leben endet wegen schlechter Angewohnheiten viel zu früh.
    • Ihr hockt allein in einer Euch völlig fremden Zukunftswelt.
    • Euch wird bewusst, wie wenig vom Leben Ihr wirklich «erfahren» habt.

    OX & RE sagen deshalb: Intensiv Leben heißt deshalb nicht (allein) Kite-Surfing, Kokain und Triathlon. Am Ende des Weges wird ein großer Quaders Euer größter Schatz sein.

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