Spiritualität? Pfui Spinne!

Weshalb Menschen zu Recht (und Unrecht) vom «spirituell sein» abgeschreckt werden und trotzdem nicht auf Meditation verzichten sollten.

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Brandneue Spiritualität (Räucherstäbchen not included)

OX & RE geben offen zu, wie die meisten Menschen skeptisch zu reagieren, wenn jemand behauptet, er/sie/es sei «spirituell». Sonderbare Bilder von Wohnungen mit Hunderten von Räucherstäbchen schießen in den Kopf. Rituale mit nacktem Tanzen und dem Singen von Mantras über Stunden hinweg. Und überall diese Schutzengel.

An alle nackten Stäbchenräucherer da draußen: OX & RE respektieren Eure Lebensweise und Eure Art von Spiritualität. Es ist nicht die Art von OX & RE, und das ist nicht schlimm. Was das «Problem» ist: Viele, VIELE Menschen fühlen sich von dieser Art der Spiritualität abgeschreckt. Und das wisst Ihr, liebe Stäbchenräucherer, durch eigene Erfahrungen im Alltag Eures spirituellen Lebens.

Es gibt viele andere Möglichkeiten, spirituelle Erfahrungen zu sammeln. In diesem Artikel möchte Euch OX & RE den Weg hierhin etwas ebnen. «Spiritualität» als solche ist weder «woo-woo» noch «ga-ga». Erhaltet im Folgenden ein paar Einblicke, wie auch Ihr Euer Leben «spirituell» und bewusst gestalten könnt – Ihr benötigt nicht ein Raucherstäbchen hierfür.

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Der Umweg zur Spiritualität: Religion (Bitte wach bleiben!)

Traditionell sind Religion und Spiritualität eng gekoppelt. Für manche Menschen ist «spirituell» und «religiös» ungefähr das Gleiche. Und das mit gutem Grund. Religion (und wie immer nutzen OX & RE den beliebten Ansatz der Vereinfachung dieser Webseite) lässt sich grob in zwei Bereiche einteilen: Dogma und Spiritualität!

Dogma ist das «objektive Regelwerk», die Leitlinien der Gläubigen, die Bibel, der Koran, das Tao Te Ching. Spiritualität die persönliche, innere Erfahrung des Göttlichen. Ein Begriff wie «spirit(us)» hat zahllose Übersetzungen, von Geist über Seele bis Atem. Es geht um ein subjektives Wesen und Empfinden, um Erfahrungen mit sich und der Welt.

OX & RE raten gerne: Stellt Euch vor, Ihr hättet vor 600 Jahren gelebt und Euer Eindruck von«Musik» beschränkt sich auf einzelne Töne von Schalmeien und Lauten. Ihr betretet die Kirche Eures Dorfes und hört zum ersten Mal das raumerfüllende Dröhnen einer Kirchenorgel. Es verwundert nicht, dass dieses einzigartige, neuartige Erlebnis den Eindruck erweckt, dass der Engelschor singt und nur eine göttliche Kraft hinter einem solch imposanten Erlebnis stecken kann.

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Und das nächste Reizwort: Bewusstseinserweiterung

Das Spirituelle ist also etwas, das Euch «beseelt» oder «begeistert» (ach, DAHER kommen die Worte!). Und die Begeisterung für die göttlichen Klänge der Kirchenorgel gehört unweigerlich in die Kategorie der spirituellen Erfahrungen. In der heutigen Welt könntet Ihr das Ganze nachspielen, indem Ihr Eurem Kleinkind zum ersten Mal Dubstep oder Death Metal auf die Ohren gebt (Disclaimer: OX & RE geben keine erzieherischen Hinweise!).

Auch wir Erwachsene kennen aus unserem Leben noch solche Orgel-Momente. Erfahrungen (gut wie schlecht), bei denen der Moment als solcher in den Vordergrund und das Ego in den Hintergrund tritt. Momente von Liebe und Tod, von Aha-Effekten und einem intensiven Empfinden, das so völlig unbekannt ist.

Anders ausgedrückt: Ihr hattet vor dem Hören der Kirchenorgel ein bestimmtes Bewusstsein und habt nach dieser Erfahrung ein anderes. Ausgelöst durch etwas, was über eine «reine Information» hinausgeht. Ihr habt etwas erfahren, was Körper und Geist gleichermaßen angesprochen hat. Wo Euch Euer Gefühl sagt: «Okay, das war neu! Hätte ich nur davon gelesen, hätte ich niemals DIESE Erfahrung sammeln können.»

Euer Bewusstsein ist um eine Erfahrung reicher. Man könnte sagen: Ihr habt Euer Bewusstsein erweitert. Ui ui ui, noch so ein Reizwort. Aber eines, das wortwörtlich genau dies bedeutet. Keine Räucherkerze, kein Gott. Einfach ein «+1» in der langen Erfahrungskette Eures Lebens.

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Spirituell sein – wie erweitert man sein Bewusstsein?

Zu einem spirituellen Leben gehört offensichtlich die Erweiterung des Bewusstseins dazu. Doch wie geht dies eigentlich? Brauche ich wirklich keine Räucherstäbchen? Sollte ich nicht wenigstens einmal zu einem Yoga Retreat fahren? OX & RE denken: Nicht zwingend! Hier eine spontane und unsensible Auflistung von Dingen. mit denen Ihr Euer Bewusstsein erweitern und spirituelle Erfahrungen sammeln könnt:

  • Yoga und Meditation
  • Koma-Besäufnis
  • Lernen einer neuen Sprache
  • Einnahme von LSD
  • Zeugung und Aufzucht eines Kindes
  • Selbstmord
  • zum ersten Mal Muscheln essen
  • ein Eisbad nehmen

(DISCLAIMER: OX & RE raten dringend davon ab, das genannte als To-do-Liste des Lebens anzusehen!!!)

Ihr alle merkt: Das meiste hat nicht wirklich etwas mit Spiritualität zu tun, wie sie landläufig verstanden wird. Ihr bereichert Euer Leben und Euren Alltag einfach mit Dingen, die wenige Kriterien erfüllen müssen:

  1. Die Erfahrung ist absolut neu und einzigartig für Euch.
  2. Die Erfahrung vermittelt sich nicht einfach durch Lesen oder Ansehen eines Bildes.
  3. Ihr fühlt Euch nach der Erfahrung «beseelt», wie bei einem Aha-Moment.

Spirituell sein und spirituell leben heißt, bewusst diesen Weg der inneren Erweiterung zu gehen. Dies kann (und in den Augen von OX & RE sollte) über Wege wie Meditation, Yoga oder Stoizismus erfolgen. Die Wege sind sicher, unkompliziert und beeinflussen Körper und Geist nachhaltig. Und das Ganze ist deutlich günstiger, als permanent Geld für die nächste Droge oder den nächsten Fallschirmsprung auszugeben (auch dieser ist jedes Mal ein mitreißendes Erlebnis für Kopf, Körper und Dopaminsystem, aber ab einem bestimmten Punkt nicht mehr «spirituell»).

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Fazit mit und ohne Stäbchen

Alles Genannte zeigt, warum zu einem spirituellen Leben auch die Liebe zu Räucherstäbchen und dem nackten Tanzen gehören KANN. Solche spirituellen Praktiken KÖNNEN ein neues Verständnis für Euer Leben und die Welt mit sich bringen.

Der Punkt ist: Kein Stäbchen, kein Yoga und keine Meditation ist der exklusive Weg. Euer Leben mit spirituellen Praktiken zu bereichern, die Euren inneren Reichtum vergrößern und den Umgang mit der Welt verändern, sind zahlreich. Und wenn andere Menschen diese inneren Erfahrungen mit Schutzengeln und nacktem Mantra singen (vermeintlich) erreichen – es muss nicht Euer Weg sein.

Spirituell sein und spirituell leben gibt keine Antworten auf alle Fragen des Lebens. Sie sorgen nicht einmal zwingend für mehr Glücksgefühl, sondern könne je nach spiritueller Erfahrung ziemlich mitnehmen. Aber dies gilt für alle neuen Erfahrungen, die Ihr im Leben sammelt und gar nicht als spirituelle Erfahrungen wahrgenommen werden.

Muss denn dann Meditation wirklich sein?

Die Frage bleibt: Warum ausgerechnet Meditation (oder Yoga) in den Alltag einbinden? Es gibt zahllose Antworten auf die Frage, wie sich die Welt spirituell bereichern lässt, warum dann gerade Meditation & Co.? Die knappe Antwort: Obwohl Ihr in der Meditation (je nach Praktik) vermeintlich das Gleiche wieder und wieder tut, sorgt dies dafür, dass Ihr trotzdem immer wieder neue Erfahrungen sammelt.

Wenn Ihr skeptisch seid, sagen OX & RE nur: Ausprobieren! Euer Leben sowie der Blick auf Euer Ego und die Welt werden sich stetig verändern. Immer neue Aha-Erlebnisse warten, die Ihr bewusst wahrnehmen könnt. Und so von einer inneren Spiritualität profitiert, ohne es wirklich zu wollen oder wissen.

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